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Gnade sei mit euch. Und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir finden Gottes Wort für die Wortverkündigung heute, wie schon gesagt, in der Apostelgeschichte. Apostelgeschichte, Kapitel 12, Vers 25, also der letzte Vers, und dann Kapitel 13 in die Verse 1-13. Apostelgeschichte, Kapitel 12, Vers 25, und wir hören Gottes lebendiges Wort. Und Barnabas und Saulus kehrten von Jerusalem zurück, nachdem sie die Hilfeleistung ausgerichtet hatten und nahmen auch Johannes mit dem Beinamen Markus mit sich. Und in Antiochia waren in der dortigen Gemeinde einige Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene, und Manahin, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist, Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe. Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen. Diese nun, ausgesandt vom Heiligen Geist, zogen hinab nach Seloikia und fuhren von dort mit dem Schiff nach Zypern. Und als sie in Salamis angekommen waren, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch Johannes als Diener. Und als sie die Insel bis nach Parthos durchzogen hatten, trafen sie einen Zauberer und falschen Propheten an, einem Juden namens Bar-Jesus, der sich bei dem Stadthalter Sergius Paulus aufhielt, einem verständigen Mann. Dieser ließ Barnabas und Saulus holen und wünschte, das Wort Gottes zu hören. Doch Elimas, der Zauberer, denn so wird sein Name übersetzt, leistete ihn Widerstand und suchte den Stadthalter vom Glauben abzuhalten. Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll heiligen Geistes, blickte ihn fest an und sprach, O du Sohn des Teufels, voll von aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, wirst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren? Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du wirst eine Zeit lang blind sein und die Sonne nicht sehen. Augenblicklich aber fiel Dunkel und Finsternis auf ihn, und er tappte umher und suchte Leute, die ihn führen könnten. Als nun der Stadthalter sah, was geschehen war, wurde er gläubig, betroffen von der Lehre des Herrn. Paulus und seine Gefährten aber fuhren von Parthos ab, und kam nach Perge in Pamphylien. Johannes trennte sich jedoch von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, warum sollen wir als Christen eigentlich missionarisch aktiv sein? Der amerikanische Pastor John Piper hat mal gesagt, Mission ist nicht das Kernziel von uns Christen. Das Kernziel von uns Christen ist die Anbetung Gottes. Aber weil Gott nicht überall angebetet wird, deswegen gibt es Missionen. Die Anbetung Gottes, das ist das Wichtigste, was wir als Gemeinde tun. Dazu hat Gott uns auserwählt, dazu hat er uns erlöst, dazu hat er uns bereit gemacht. Und wenn ihr in das letzte Buch der Bibel, in die Offenbarung schaut, dann werdet ihr feststellen, genau das werden wir auch für den Rest unseres ewigen Lebens tun. Aber zur Zeit gibt es viele Menschen, die das nicht tun. Und genau deswegen gibt es Missionen. Der Abschnitt, den wir uns heute Morgen anschauen, der fordert uns dazu auf, über Missionen nachzudenken. Aber es geht nicht so sehr darum, wie wir als Gemeinde jetzt konkret in unserem Umfeld missionarisch aktiv sein können. Das ist auch eine wichtige Frage. Aber in dieser Predigt geht es um die Frage, wie können wir als Gemeinde dazu beitragen, dass an anderen Orten, also weiter weg, der Name von Jesus bekannt gemacht wird. An Orten, wo wir als Gemeinde erstmal gar keinen Einfluss hin haben, weil die Orte einfach zu weit weg sind. Wie können wir als Christen, wie können wir als Gemeinde das Wachstum von Gottes Reich in dieser Welt an anderen Orten unterstützen? Das ist die Frage. Und genau das zeigt uns der Abschnitt in Gottes Wort heute Morgen. Kurz zur Einordnung, wo sind wir in unserer Reihe durch die Apostelgeschichte? Man könnte sagen, dass mit dem Abschnitt, den wir uns heute anschauen, diesem Abschnitt zu Mission, dass damit der zweite große Teil der Apostelgeschichte beginnt, die zweite Hälfte sozusagen. In Hälfte 1, also den Kapiteln 1 bis 12, da war der Fokus auf Juden, die Jesus kennenlernen sollten oder schon kennengelernt haben. Die Hauptperson in den ersten zwölf Kapiteln, das sind die zwölf Apostel und vor allem Petrus. Und in den Kapiteln, die jetzt kommen, also die Kapitel 13 bis 28, da liegt jetzt der Fokus auf Heiden, und zwar im gesamten römischen Reich. Heiden, die Jesus kennenlernen soll. Und die Hauptperson in dieser zweiten Hälfte, die ist jetzt Saulus, der ab diesem Kapitel Paulus genannt wird. Das lesen wir in Vers 9, wie er sozusagen seinen Namen ändert, bzw. das ändert, wie er genannt werden möchte. Wir können die Apostelgeschichte also grob in zwei Hälften einteilen. Hälfte Nummer 1, Petrus und die Juden. Hälfte Nummer 2, Paulus und die Heiden. Wenn ihr genau aufgepasst habt in den letzten Predigten, dann werdet ihr auch feststellen, diese Trennung funktioniert nicht so ganz genau. Es gibt auch in der ersten Hälfte Geschichten, wie Heiden zum Glauben kommen. Zum Beispiel der Kämmerer aus Äthiopien, der in der Wüste unterwegs war, Kapitel 8, oder auch der Römischer Hauptmann Komnelius in Kapitel 10. Oder Heiden sind zum Glauben gekommen, weil Juden Christen eben vertrieben wurden und dann an andere Orte gezogen sind und dort Heiden von Jesus erzählt haben und dadurch Gemeinden entstanden sind. So ist zum Beispiel die Gemeinde, von der wir hier lesen, entstanden, die Gemeinde in Antiochia. Das Neue ab Kapitel 13 ist also nicht, dass Heiden auch zum Glauben kommen, aber das Neue an Kapitel 13 ist jetzt, dass Gott anfängt, sein Reich ganz gezielt auch in Gebiete auszubreiten, die nicht jüdisch sind. Kapitel 13 ist der Start der Heidenmission. Und vor allem ist es der Start der gezielten Heidenmission. Und für diese Mission gebraucht Gott nicht nur, aber vor allem diesen Mann namens Saulus. Ja, den Saulus, den er vom unerschrockenen Christenverfolger zu seinem unerschrockenen Diener gemacht hatte. Und von diesem Startschuss der Heidenmission in Kapitel 13 wollen wir heute über Mission lernen. Und dabei geht es nicht so sehr darum, was wir jetzt konkret tun sollen. Das auch. Aber vor allem geht es darum, welche Überzeugungen du haben solltest, wenn du über das Thema Weltmission nachdenkst. Das Thema lautet heute Morgen, welche Überzeugungen wir über Mission haben sollten. Wir wollen uns heute vier Überzeugungen anschauen. Erstens, Gottes Reich ist größer, als wir oft erwarten. Zweitens, Gottes Methode ist zeitloser, als wir oft erwarten. Drittens, Gottes Feinde sind aktiver, als wir oft erwarten. Und viertens, Gottes Wege sind verwirrender, als wir oft erwarten. Gottes Reich ist größer, Gottes Methode ist zeitloser, Gottes Feinde sind aktiver und Gottes Wege sind verwirrender, als wir oft erwarten. Gehen wir rein in den Abschnitt. Zur Erinnerung, weil Juden Christen aus Jerusalem vertrieben wurden, hatten sich im Umland von Israel Gemeinden gebildet. Und die Bibel fokussiert schon ab Kapitel 11 auf diese Gemeinde in Antiochia. Antiochia war eine der größten Städte im Römischen Reich. Sie lag einige hundert Kilometer nördlich von Israel. Und dort in Antiochia waren Judenchristen hingekommen, hatten das Evangelium verbreitet und es hatte sich eine Gemeinde gebildet dort, die auch aus zahlreichen Heiden bestand. Und anders als die Juden hatten die Heiden erstmal von Tuten und Blasen keine Ahnung. Alles über Gott, alles über sein Wort, alles über das Gesetz, alles war neu für sie. Und einer der Leiter der Gemeinde von Antiochia, das war ein Judenchrist namens Barnabas, Und dieser Barnabas hatte gesehen, okay, hier braucht es wirklich ganz viel Lehre. Die Leute haben keine Ahnung, ich brauche jemanden, der mich dabei unterstützt. Und deswegen hat er den Saulus aus Tarsus geholt, um die Heidenchristen in Antiochia zu lehren. Saulus hatte aus Jerusalem fliehen müssen, weil seine alten Pharisäerkollegen ihn umbringen wollten. Er war in seine Heimatstadt gegangen, aber jetzt konnte er und sollte er nach Antiochia kommen, um dort den Leuten, den Heidenchristen, das Evangelium zu erklären. Zwischendurch waren dann Barnabas und Saulos im Auftrag der Gemeinde von Antiochia nach Jerusalem gegangen. Sie haben dort Geld hingebracht, weil Jerusalem eine Hungersnot war. Und jetzt, am Anfang von unserem Abschnitt, in Kapitel 12, Vers 25, lesen wir, wie sie von dieser Reise, dieser Geldüberbringungsreise, wieder zurückkommen. Und sie haben sogar noch jemanden dabei, einen Mann namens Johannes. Das Problem bei einem Johannes im Neuen Testament ist, dass im Neuen Testament gefühlt jeder zweite Mann Johannes heißt. Und deswegen musste man den Johannesen immer irgendeinen Beinamen geben, zum Beispiel Johannes der Täufer. Und dieser Johannes hatte zum Glück einen zweiten Namen, nämlich Markus. Und deswegen wird er dann auch häufig Johannes Markus oder nur Markus genannt. Es ist übrigens der Mann, der später das Markus-Evangelium geschrieben hat. Und als nächstes in den ersten Versen von Kapitel 13 erfahren wir dann etwas über die Struktur der Gemeinde in Antiochia. Es gab dort fünf Älteste. Sie werden in Vers 1 Propheten und Lehrer genannt. Neben Saulus und Barnabas, das waren die ersten beiden Ältesten, gab es noch drei andere. Erstmal einen Schwarzer namens Simeon, den man einfach nach seiner Hauptfarbe Niger, also der Schwarze genannt hat. Merke mit Political Correctness hatten die es damals noch nicht so. Dann zweitens ein Nordafrikaner namens Luzius und drittens ein jüdischer Adliger namens Menahem. Ja, was auffällt ist, einer ist anders als der nächste. Keiner stammt aus Antiochia. Einige waren Juden, sehr wahrscheinlich war mindestens Luzius Heide, vielleicht noch mehr. Sie kommen aus unterschiedlichen Gegenden, sie haben unterschiedliche Hautfarben. Saulus war von der Herkunft her Pharisäer. Pharisäer waren von Natur aus skeptisch gegenüber den Römern. Manahen auf der anderen Seite war am jüdisch-römischen Hof von Herodes ausgebildet worden. Also er war sozusagen von der Antipartei der Pharisäer. Ihr merkt, diese fünf Männer haben so gut wie gar nichts gemeinsam. Außer Jesus. Außer Jesus und eine große Liebe zur Gemeinde von Jesus. Deswegen haben sie dort als Hirten gedient. Und es scheint echt gut gelaufen zu sein. Die Gemeinde war mit guter Lehre versorgt. Wir lesen hier nichts von Verfolgung. Finanziell ist es denen so gut gegangen, die konnten Geld nach Jerusalem schicken. Ja, wir könnten sagen, in der Gemeinde in Antiochia läuft's. Aber plötzlich stört Gott ihre Ruhe. Vers 2. Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist, sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe. Eines Tages, mitten im Gottesdienst, bekommen sie vom Heiligen Geist eine Botschaft. Wie hat es ausgesehen, dass sie diese Botschaft bekommen haben? Ermöglich ist, dass tatsächlich einer der Ältesten oder sogar mehrere von Gott eine direkte Botschaft bekommen haben. Haben eine Stimme gehört, so sollt ihr es machen. Und dann haben sie gesagt, Moment, der Heilige Geist hat mir gerade etwas gesagt, das und das sollen wir machen. Ich hatte das schon in Predigten vorher erklärt, diese direkten Botschaften Gottes gibt es heute zumindest in der Regel so nicht mehr, weil wir heute das fertige Wort Gottes haben. Aber damals gab es diese Botschaften immer wieder, die Gott seinem Volk durch diese Propheten verkündet hat. Aber es muss gar nicht so spektakulär gewesen sein, auch damals schon nicht, in dieser Situation. Es ist gut möglich, dass sie einfach das Wort Gottes gelesen haben. Sie hatten ja nur das Alttestament damals. Vielleicht haben sie zum Beispiel Jesaja 42 gelesen. Das, was wir eben gelesen haben. Und vielleicht hat der heilige Geist durch das Wort Gottes in ihren Herzen plötzlich gesprochen und sie haben gemerkt, wir müssen dafür sorgen, dass auch diese Inseln, von denen Jesaja da schon spricht, dass diese Inseln das Wort Gottes hören. Und war da nicht mal was gewesen, dass Gott dem Saulus bei seiner Berufung gesagt hat, er würde das Evangelium vor die Heiden bringen? Wie auch immer es war, Die Ältesten waren plötzlich überzeugt davon, Gott möchte, dass wir gezielt die Heiden missionieren. Ihnen war klar, Gottes Königreich endet nicht an den Toren von Jerusalem. Es endet auch nicht an den Stadtmauern von Antiochia. Und der erste Punkt, die erste Überzeugung, die wir über Mission haben sollten, ist also, Gottes Reich ist größer, als wir oft erwarten. Das Spannende ist, die Gemeinde hat das ja sowieso schon erlebt. Wir haben ja schon gesehen, die Ältesten kamen alle von sonst wo. Nur nicht aus Antiochia. In der Gemeinde waren Juden und Heiden zusammen. Aber jetzt sollte das, was in Antiochia passiert ist, ja aus menschlicher Perspektive eher aus Zufall passiert ist, jetzt sollte das ganz gezielt auch an anderen Orten passieren. Gemeinde fastet und betet Vers 3. Sie haben auf Nahrung verzichtet, sie haben sich bewusst fokussiert auf Gott. Und dann haben sie die beiden ausgesendet. Sie haben ihnen die Hände aufgelegt, um ihnen ganz offiziell diesen Auftrag zu geben, um sie zu segnen. Und in Vers 2 und in Vers 4 lesen wir ganz ausdrücklich, dass sie vom Heiligen Geist dazu ausgesandt wurden. Vers 3, die Gemeinde hat sie ausgesandt. Vers 2 und 4, der heilige Geist hat das getan. Die Bibel zeigt uns also beim Thema Mission ein sowohl als auch. Es ist einerseits Gott, der Missionare beruft. Vers 2 und 4. Es ist übrigens nicht nur Gott, der Missionare beruft, sondern es ist auch Gott, der Pastoren und Älteste beruft. Aber, und das ist der springende Punkt, er tut das durch und in der Gemeinde. Vers 3. Und wisst ihr, das hat seinen Grund. Würde Gott Menschen ohne die Gemeinde berufen, dann könnte jeder x-beliebige daherkommen und sagen, Leute, ich habe eine direkte Nachricht von Gott bekommen. Gott hat mich berufen, euer Pastor zu sein oder euer Missionar zu sein. Keiner kann das nachvollziehen. Die Person kann nicht reden. Die Person hat auch nicht wirklich Ahnung von Theologie. Aber irgendwie ist sie auf die Idee gekommen, das wäre eine gute Idee. Und gerade aus diesem Grund, damit so etwas nicht passiert, gibt es gerade in den Briefen an Timotheus und Titus ausführliche Listen, wo drin steht, welche Kriterien gelten für jemand, der als Leiter im Reich Gottes tätig ist. Ja, und die Bibel tut das, um sicherzustellen, dass wir ganz genau wissen, wen wir berufen sollen. Dass Gemeinden ganz genau wissen, wen sie berufen sollen. Und auf der anderen Seite würden ausschließlich Gemeinden, Missionare zum Beispiel, berufen, ohne Gottesberufung, dann würden wir ganz schnell vergessen, dass es eigentlich ja Gottesmission ist, nicht unsere. Wir würden vermutlich schnell auf die Idee kommen, dass wir irgendwie menschliche Kriterien an die Leute anlegen. Nach dem Motto, ist der ein guter Manager? Kann der gut reden? Ist der beliebt? Sieht der gut aus? Und wir würden ziemlich schnell auf die Idee kommen, dass Mission im Kern unsere Mission ist. Ja, Gott nimmt uns mit hinein in seine Mission, aber es ist immer noch seine Mission. Und diese Berufung durch eine Gemeinde, die hat einen weiteren Vorteil. Sie sorgt dafür, dass ein Missionar nicht irgendwie im luftleeren Raum tätig ist. Ja, Barnabas und Saulus sind ja nicht aus der Gemeinde ausgetreten und waren dann einfach weg. Sie haben auch nicht aufgehört, Älteste zu sein. Sie haben jetzt nur als Älteste der Gemeinde einen speziellen Auftrag bekommen. Das hat folgende Vorteile. Die Gemeinde in Antiochia ist jetzt weiterhin verantwortlich für die beiden. Und auf der anderen Seite, Saulus und Barnabas können nicht einfach machen, was sie wollen oder für richtig halten, sondern sie sind der Gemeinde Rechenschaft schuldig. Und auf der anderen Seite können sie sich auf die Gemeinde verlassen. Wir haben eine Basis, von der wir ausgesandt werden und zu der wir immer wieder zurückkehren können. Die meisten von euch werden wissen, da hinten in der Ecke, da steht unser Staubsauger. Das ist kein normaler Staubsauger, sondern das ist so ein automatischer Staubsauger und der arbeitet immer, wenn wir alle nicht da sind. Der fährt dann hier rum und saugt und dann fährt er zurück zur Basis nach einer Weile, um dort aufzuladen. Und so ein bisschen ist es auch hier mit der Aussendung in Antiochia. Ein bisschen so ist es auch bei dem Verhältnis von Missionaren zu ihren Gemeinden. In Kapitel 14, am Ende ein bisschen weiter vorausgeblickt, kommen dann Saulus und Barnabas zurück. Und es wird ausdrücklich gesagt, dass sie in der Gemeinde ausführlich berichten von dem, was Gott durch sie getan hat. Es geht darum, dass man einerseits diese Basis hat, um als Missionar aufladen zu können, andererseits aber, dass man auch eine Gruppe hat, wo man rechenschaftspflichtig ist. Genau dieses Prinzip steckt übrigens auch hinter der Wahl von Boris, den wir ja vor einigen Wochen zum Pastor gewählt haben. Auch er wird ausgesandt für eine bestimmte Aufgabe. In seinem Fall ist es jetzt nicht so sehr Weltmission, sondern Pastoren auszubilden, aber das Prinzip dahinter ist das gleiche. Was bedeutet es jetzt, wenn Gemeinden so Missionare oder andere Männer aussenden? Aber wenn wir ganz pragmatisch und ganz realistisch drangehen, könnte man sagen, erst mal bedeutet es nur Nachteile. Schauen wir nach Antioch her. Die Gemeinde hat zwei von fünf Ältesten für den aktiven Gemeindedienst vor Ort verloren. Die Gemeinde wird auch finanziell belastet. Das steht hier zwar nicht, aber wir können davon ausgehen, dass die Gemeinde für die finanziellen Kosten aufgekommen ist. Und die Gemeinde hat eine gewisse Arbeit, diese Aufsichtspflicht über die Missionsarbeit eben durchzuführen. Deswegen ist doch die Frage, warum sollte man so etwas, was hier die Gemeinde Natiochia gemacht hat, warum sollte man so etwas überhaupt machen? Der erste und wichtigste Grund ist, weil Gott, der heilige Geist, es sagt. Das wird hier ja mehr als deutlich. Aber um das wirklich von ganzem Herzen zu tun, braucht es eben diese Überzeugung. Diese Überzeugung, dass Gottes Reich größer ist als unsere Ortsgemeinde. Unsere Ortsgemeinde hat diesen Auftrag, über den eigenen Ort hinaus zu blicken. Vielleicht fragt sich der ein oder andere von euch ja manchmal, was haben wir als Gemeinde eigentlich in Tübingen zu suchen? Oder in Nordhorn? Die Antwort ist ganz einfach. Es ist Teil unserer Berufung. Diese Missionsreise von Saulus und Barnabas, das war Gottes Projekt. Und sie war auch das Projekt von Saulus und Barnabas. Aber was oft übersehen wird, sie war eben auch ganz zentral das Projekt der Ortsgemeinde von Antiochia. Soviel zur Rolle von der Ortsgemeinde dort. Schauen wir jetzt, was die beiden Saulus und Barnabas auf ihrer Reise erlebt haben. In Vers 4 lesen wir, dass sie jetzt endlich losfahren, dem Schiff quer über das Mittelmeer auf die Insel Zypern. Und als erstes zeigt uns Gottes Wort, mit welcher Methode Saulus und Barnabas jetzt ihre Missionsarbeit betrieben haben. Und es ist eine Methode, die heute immer noch ganz genauso gilt. wie sie damals gegolten hat. Ein zweiter Punkt. Gottes Methode ist zeitloser, als wir oft erwarten. Vers 5. Und als sie in Salamis, also einer Stadt auf Zypern, angekommen waren, verkündigten sie das Wort Gottes. Die Verkündigung von Gottes Wort ist Gottes zeitlose Methode, um Menschen zum Glauben zu rufen. Das ist für uns Menschen oft unglaublich. Denn von außen wirkt doch Verkündigung irgendwie langweilig, oder? Also, ehrlich? Und es wird ja in der heutigen Zeit nicht besser. Ja, schon ein 5-minütiges YouTube-Video ist doch eigentlich viel zu lang, wenn wir ehrlich sind. Ja, deswegen hat man Shorts oder Reels erfunden, die noch viel kürzer sind. Ja, und eine Predigt, die dauert über eine halbe Stunde. Unfassbar. Es gibt keine Perspektivwechsel, keine Schnitte, kein Spektakel, keine Hintergrundmusik und nichts zu sehen. Sollte Gott vielleicht nicht mal seine Methoden überdenken? Das mit der Predigt hat vielleicht damals funktioniert, damals waren ja alle Menschen voll langweilig, aber heute? Das Ding ist, damals waren die Menschen überhaupt nicht langweilig. Auch damals waren die Menschen an Spektakel interessiert. In allen Religionen, auch im Judentum, gab es viel mehr zu sehen, als im Christentum. Deswegen schreibt Paulus in 1. Korinther 1, dass das Wort, die Predigt des Wortes, für Nichtchristen eine Torheit ist, und zwar egal, ob sie Juden sind oder Heiden. Und zwar erstmal wirklich für alle. Die Predigt ist nicht deswegen Gottes Methode, weil sie den Vorlieben der Menschen entspricht. Das hat sie noch nie getan. Die Predigt ist Gottes Methode, weil Gott durch sie Menschen zum Glauben rufen will und wird. Als ich Student war in Gießen, da war ich in einer christlichen Studentengruppe aktiv. SMD, also Studentenmission in Deutschland. Und irgendwann kam ein junger Mann dazu, der wollte bei uns mitmachen, der wollte auch Missionsarbeit machen, der war voll motiviert, der hatte große Visionen für Gießen und ich habe mir das dann so angehört, was er mir so erzählt hat. Ich habe dann gesagt, okay, also bevor wir dich bei uns mitmachen lassen, müssen wir erstmal drüber reden, was verstehen wir eigentlich unter Mission. Und in diesem Gespräch habe ich dann festgestellt, naja, also von Gottes Methode der Verkündigung des Wortes hält er nicht ganz so viel. Irgendwann hat er dann auch zu mir gesagt, weißt du Jochen, meine Oma hat immer gesagt, Mäuse fängt man nicht mit der Bibel, sondern mit Käse. Wenn es um Mäuse geht, hat er recht. Ich habe gerade vor zwei Wochen in meiner Gartenhütte eine Maus mit Käse gefangen. Das Problem ist nur, im Reich Gottes fangen wir keine Mäuse. Auch nicht im übertragenen Sinn. Es ist nicht unsere Mission, wo wir Leute irgendwie mit irgendeinem Käse zu irgendwas gewinnen wollen. Es ist Gottes Mission. Und deswegen müssen wir dafür auch Gottes Methode gebrauchen. Und die lautet ganz einfach, predige das Wort. Das galt für Saulus und Barnabas damals. Das erste, was sie gemacht haben, als sie in Zypern ankamen, war das Wort zu predigen. Und das gilt genauso für dich und für mich heute. Wenn wir diese Methode ins Zentrum stellen, dann bedeutet das übrigens nicht, dass Strategien deswegen verboten wären. Es ist sogar sehr wichtig, dass wir uns überlegen, wie wir dieses Wort weitergeben. Wir haben in unserem Abschnitt mindestens drei Hinweise darauf, dass sich Saulus und Barnabas gezielt Gedanken gemacht haben, wie sie die Methode anwenden. Erstens, sie sind als erstes in die jüdische Synagoge gegangen, Vers 5. Und es wird erstmal komisch, denn wir sind doch jetzt eigentlich bei der Heidenmission, oder? Aber Saulus und Barnabas gehen erstmal an den Ort, wo sie einen Anknüpfungspunkt haben. Bei aller Feindschaft der Juden gegenüber Jesus, immerhin hatten die Juden das gesamte Alte Testament mit Saulus und Barnabas und den Christen gemeinsam. Das war eine strategische Überlegung. Wir fangen erstmal dort an, wo wir einen Anknüpfungspunkt haben. Dann eine zweite strategische Überlegung. Sie haben Johannes Markus mitgenommen, auch Vers 5, und zwar als ihren Diener. Wir lesen hier nichts davon, dass der Heilige Geist jetzt auch gesagt hat, ja übrigens, ich sende Saulus und Barnabas aus und die sollen übrigens auch noch den Johannes Markus mitnehmen. Das war vermutlich die Überlegung von Saulus und Barnabas. Okay, wir haben viel Arbeit vor uns, der kann uns helfen, wir nehmen ihn mit. Die dritte strategische Überlegung, Saulus nennt sich ab jetzt Paulus. Vers 9, Saulus aber, der auch Paulus heißt. Warum nennt er sich jetzt Paulus? Manche haben vermutet, Saulus kam nach Zypern und hat festgestellt, wow, da ist der Sergius Paulus, der Stadthalter. Und der Name Paulus klingt einfach viel cooler als Saulus, also nenne ich mich jetzt wie dieser Stadthalter. Das Problem ist, nur in Vers 9 lesen wir, dass Saulus schon Paulus heißt. Er hat sich nicht erst so genannt. Wir lesen Saulus, der auch Paulus heißt. Es ist also sehr wahrscheinlich so, dass Saulus schon immer beide Namen hatte. Er war ja gleichzeitig Jude und römischer Staatsbürger. Also hatte er vermutlich einen jüdischen Namen, Saulus, und einen griechisch-römischen Namen, Paulus. Trotzdem stellt sich jetzt immer noch die Frage, warum wechselt er jetzt sozusagen seine Anrede auf seinen Zweitnamen. Und vermutlich ist der Grund, weil er sich jetzt gezielt den Heiden zuwendet. Weil er sich gezielt den Heiden zuwendet, verwendet er jetzt seinen heidnischen Namen. Er später schreibt in 1. Korinther 9, 20, den Juden bin ich ein Jude geworden und den Griechen ein Grieche. Und vermutlich ist das der Grund für seinen Namenswechsel. Ich weiß nicht, ob ihr im Deutschen schon mal die Redensart gehört habt, vom Saulus zum Paulus werden. Das sagt man, wenn irgendwer von einem echt bösen Menschen zu einem echt netten Menschen wird. Das Problem ist nur, irgendwie geht diese Redensart davon aus, dass der böse Christenverfolger Saulus hieß und dann der gute Missionar, der hieß dann Paulus. Das Problem ist, das stimmt einfach nicht. Von der Bekehrung von Saulus, von der Lebenswende, lesen wir in Kapitel 9. Sein Namenswechsel steht erst in Kapitel 13. Es gibt also drei strategische Überlegungen, von denen wir hier lesen. Sie gehen als erstes in die Syriagoge, sie nehmen Markus mit und Saulus ändert seinen Namen. Und solche strategischen Überlegungen sind gut. Sie sind wichtig und sie sind notwendig. Ja, das ist auch heute so. Wir gehen manchmal auf die Straße, um Gottes Wort dort weiterzusagen. Ganz einfach deswegen, weil viele von der Straße niemals hier reinkommen würden, von sich aus. Ich predige zu euch heute auf Deutsch, nicht auf Griechisch oder so. Und in der Predigtvorbereitung verwende ich viel Zeit darauf, Dinge so zu formulieren und so zu erklären, dass ihr einigermaßen gut zuhören könnt. Ich weiß nicht, ob mir das immer gelingt, aber ich versuche es zumindest. Aber bei allen wichtigen strategischen Überlegungen dürfen wir niemals Gottes Methode aus dem Blick verlieren oder sie hinterfragen. Sein Weg der Mission ist das Wort. Wir sollen es anschaulich erklären, aber dabei niemals die Ecken und Kanten abschleifen, die dieses Wort auch hat. Wir sollen so reden, dass man uns gut verstehen und zuhören kann. aber nicht die Rede an sich ersetzen, sei es durch Bilder, Videos, Musik, was auch immer. Wir sollen dahin gehen, wo die Leute sind, aber nicht das sagen, was die Leute hören wollen, sondern das, was die Leute brauchen. Damals wie heute wirkt diese Methode einfach langweilig, unspektakulär und kraftlos. Aber wenn ihr das manchmal vielleicht glaubt oder darüber nachdenkt, dann schaut euch einfach mal 2000 Jahre Kirchengeschichte an. Denn 2000 Jahre Kirchengeschichte sind ein Zeugnis davon, welche ungeheure Kraft dieses Wort hat. Es hat am Ende das Römische Reich erobert. Es hat die wilden Germanen gezähmt. Es hat ganze Kulturen auf den Kopf gestellt. Und übrigens nicht, weil die Druckerschwärze an sich irgendwie eine Kraft in sich hätte oder die Audioschwingungen in der Luft. Nee. sondern weil Gott, der heilige Geist, sich auf dieses Wort draufsetzt und dadurch Großes in Herzen von Menschen bewirkt. Aber was ist eigentlich, wenn dieses Wort hier nicht zu funktionieren scheint? Wenn gepredigt wird und gepredigt wird und sich irgendwie gefühlt nichts ändert, niemand kommt zum Glauben oder kaum jemand kommt zum Glauben, Manche Missionare machen diese Erfahrung, ihr Leben lang zu predigen und fast keine oder sogar gar keine Frucht zu sehen. Bedeutet es, dass dieses Wort manchmal einfach kraftlos ist? Das bedeutet es nicht. Das Ding ist nur, dieses Wort ist nicht die einzige Kraft in dieser Welt, sondern es gibt auch die Gegenkraft. Und diese Gegenkraft, die stammt von Gottes Feinden. Die dritte Überzeugung, die wir beim Thema Mission haben sollten, Gottes Feinde sind aktiver, als wir oft erwarten. Irgendwann kommen Saulus und Barnabas in die Hauptstadt von Zypern und dort treffen sie eine interessante Gestalt. Auch er ist Jude, wie Paulus und Barnabas. Und auch er hat zwei Namen, ähnlich wie Saulus Paulus. Er heißt nämlich Elimas und Bar-Jesus. Und dieser Mann stammt irgendwie aus dem Umfeld vom römischen Stadthalter Sergius Paulus, Vers 7. Als vermutlich hat er irgendwie für ihn gearbeitet in der Verwaltung oder irgendwie sowas. Der Stadthalter, der oberste Chef sozusagen von Zypern, der hört von dieser neuen Botschaft. Und er sagt sich, ich will mehr davon hören. Also lässt er Barnabas und Saulus holen, um mehr über Jesus zu erfahren. Und es kriegt auch dieser Bar Jesus mit. Und er hat damit ein Problem. Und dieses Problem hat er nicht so sehr, weil er Jude ist, sondern weil er Zauberer ist. In Vers 8 lesen wir, dass er Widerstand geleistet hat. Er hat richtig versucht, den Sergius Paulus davon abzuhalten, das Wort zu hören und Christ zu werden. Paulus bekommt es mit, schaut ihn an und sagt zu ihm, Vers 10, O du Sohn des Teufels! Er verbietet ihm gegen Gott zu reden und dann spricht er Gericht über diesen Zauberer. Bei Jesus wird für eine Zeit lang blind. Paulus sagt es nicht nur, sondern es passiert auch wirklich. Vers 11, zweite Hälfte. Wisst ihr, es ist sehr, sehr interessant. Wir haben hier den ersten Bericht. der Weltgeschichte über Heidenmission. Und Gott entscheidet sich, uns mitzuteilen, wie heftig der Widerstand gegen sein Wort ist von einem Sohn des Teufels. Was bedeutet das für unser Denken über Mission? Wir müssen erstens auf dem Schirm haben, der Teufel ist sehr aktiv. Immer dann, wenn es darum geht, dass Menschen sich mit dem Wort Gottes beschäftigen, Immer wenn es darum geht, dass Christen miteinander Gemeinschaft haben, immer wenn es darum geht, dass Nichtchristen am Glauben Interesse zeigen, immer dann wird der Teufel besonders aktiv. Warum? Weil er genau das verhindern will. Aber er will es so verhindern, dass du im Grunde eigentlich vergisst, dass er existiert. Weiß nicht, wie es dir geht, aber hast du dich schon mal gefragt, warum ausgerechnet Sonntagsmorgens vor dem Gottesdienst alles so ganz besonders stressig ist? Oder wenn du Kinder hast, warum deine Kinder immer ausgerechnet vor dem Bibellesen so unruhig sind? Oder warum du immer gerade dann besonders müde bist, wenn du eigentlich dir mal Zeit zum Beten nehmen wolltest? Ich will hier gar nicht den sprichwörtlichen Teufel an die Wand malen. Vielleicht hast du einfach zu wenig geschlafen oder deine Kinder haben zu wenig geschlafen. Kann sein. Aber auf der anderen Seite dürfen wir nicht so tun, als würde es keine unsichtbare Welt geben. Mit Mächten, die echt was dagegen haben, dass du im Glauben wächst, dass Menschen zum Glauben kommen. Petrus schreibt in seinem ersten Brief, seid nüchtern und wacht, denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe Und er sucht, wen er verschlingen kann. Der Teufel fliegt nicht umher wie eine nervige Fliege und guckt, wen er nerven kann. Der geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Unterschätze ihn nicht. Hier hat er den Bar Jesus geschickt. Und das Zweite, was wir hier sehen, der Teufel ist zwar stark, aber Gott ist stärker. Paulus richtet den Zauberer nicht in eigener Kraft. In Vers 9 lesen wir ausdrücklich, dass Paulus dafür in der Kraft des Heiligen Geistes gesprochen hat. Gott ist stärker als der Teufel und spätestens seit Golgatha weiß der Teufel das auch. Hebräer 2, Vers 14 lesen wir, dass Jesus am Kreuz den Teufel entmachtet hat. Er hat den besiegt, der uns in den Klauen des Todes gehalten hat. Mission funktioniert, weil Gott stärker ist als der Teufel. Und immer wieder schickt der Teufel Störfeuer. Er sorgt mit Irrlehren und Verfolgungswellen dafür, dass Gemeinden tatsächlich sterben, dass missionarische Projekte tatsächlich scheitern. Aber der Teufel kann niemals für das Scheitern der Gemeinde insgesamt sorgen. Er kann niemals Mission an sich verhindern. Vor gut einer Woche haben wir in Deutschland darüber nachgedacht, dass wir 75 Jahre Grundgesetz haben. 75 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Wisst ihr, wir haben keine Verheißung, dass es diese Verfassung oder dieses Land in den nächsten 75 Jahren noch geben wird. Viele Länder gab es mal eine Zeit lang und dann gab sie es wieder nicht. Ich weiß auch nicht, obwohl ich es hoffe, ob diese Gemeinde hier in 75 Jahren noch existiert. Aber ich weiß, dass Gemeinde an sich, dass Mission an sich nicht aufhören wird zu existieren, bis Jesus ein zweites Mal wieder kommt. Denn das verspricht uns Gott. Der Teufel versucht, dich von Gott wegzuziehen, ohne dass du überhaupt auf dem Schirm hast, dass es ihn gibt. Und wenn er dann sein Zerstörungswerk getan hat, wenn du es erlebst, dann versucht er dir einzureden. Siehste? Ich bin stärker als dein Gott. Unterschätze niemals den Teufel. ist aktiver als du denkst. Aber vor allem unterschätze nicht den Gott, der stärker ist als der Teufel. Unterschätze nicht den Jesus, der ans Kreuz gegangen ist, um diesen Teufel zu besiegen. Unterschätze nicht den Heiligen Geist, der dir die Kraft gibt, gegen diesen Teufel zu kämpfen. Gott kommt mit seiner Mission ans Ziel, weil er der stärkste ist von allen. Aber Auch wenn Gott stark ist, längst nicht immer sind seine Wege so, wie wir uns das vorstellen. Das ist mein vierter und letzter Punkt. Die vierte und letzte Überzeugung, die wir über Mission haben sollten, Gottes Wege sind verwirrender, als wir oft erwarten. Wenn man diese Geschichte aufmerksam ließ, dann passieren hier ständig Dinge, die man niemals so erwarten würde. Ja, zum Beispiel der Widerstand für die Missionare kommt von einem Juden, der Zauberer ist. Ja, auch die Juden haben ja das alte Testament als Wort Gottes akzeptiert und das ist da eindeutig. In 5. Mose 18 lesen wir, Zauberei ist für Gott ein Gräuel. In 2. Mose 22 wird sogar gesagt, Zauberer sollen getötet werden. Ja, ein jüdischer Zauberer ist ein Widerspruch in sich selbst. Und von so einem, der äußerlich Teil des alttestamentlichen Volkes Gottes ist, kommt der große Widerstand gegen das Evangelium. Dann haben wir den römischen Stadthalter, der höchste Mann auf Zypern, ein Römer. Er gehört zu der militärischen Macht, die seit Jahrzehnten das Volk Gottes massiv unterdrückt. Und außerdem hat der Mann doch alles, was man sich wünschen kann, oder? Er lebt auf einer Mittelmeerinsel. Er kann da tun und lassen, was er will. Er hat eine Horde von Sklaven, die alle seine Arbeit machen. Vor allem die Unangenehme. Urlaub für 365 Tage im Jahr. Ja, was wir als Urlaub machen, wofür wir viel Geld bezahlen, das macht er als Beruf, der Mann. Aber durch Gottes Gnade merkt er eines Tages, irgendwas stimmt nicht mit meinem Leben. Irgendwas fehlt. Irgendwas ist da nicht richtig. Und er hört von so zwei dahergelaufenen Wanderpredigern. Und er sagt, die will ich sehen. Ich will hören, was die zu sagen haben. Er lässt sich von denen das Evangelium erklären. Er sieht, wie bar Jesus blind wird. Und er glaubt. Vers 12. Als nun der Stadthalter sah, was geschehen war, wurde er gläubig, betroffen von der Lehre des Herrn. Was war der Anlass dafür, dass dieser Stadthalter geglaubt hat? Es war das Wunder, als der Stadthalter sah, was geschehen war. Aber was hat tatsächlich den Glauben in seinem Herzen bewirkt? Was auch das Wunder? Fest 12 am Ende. Betroffen von der Lehre des Herrn. Wir würden doch alle erwarten, betroffen von dem Wunder, was er gesehen hat. Oder betroffen, dass der wahre Jesus jetzt da, wie bei blinder Kuh, hilflos durch die Gegend torkelt. Ja, das Wunder war das letzte Puzzlestück, um zum Glauben zu kommen. Aber die Kraft kam aus dem Wort. Betroffen nicht von dem Wunder, sondern von der Lehre des Herrn. Mit Paulus, dem ehemaligen Christenverfolger, haben wir einen völlig unwahrscheinlichen Missionar. Mit Bar Jesus haben wir einen völlig unwahrscheinlichen Diener des Teufels. Mit Sergius Paulus einen völlig unwahrscheinlichen Bekehrten. Was für eine Geschichte! Ende gut, alles gut. Da kann man doch direkt beruhigt Zypern verlassen und wieder ans Festland fahren, diesmal in die südliche Türkei, Vers 13. Ende gut, alles gut. Naja, nicht ganz, eigentlich sogar gar nicht. Denn in Vers 13 lesen wir, dass Johannes Markus plötzlich beschlossen hat, seine Dienste einzustellen und zurück in seine Heimat nach Jerusalem zu gehen. Jetzt könnte man sagen, naja, dumm gelaufen, schade, aber nicht so dramatisch. Aber später wird genau dieses Ereignis dafür sorgen, dass Paulus und Barnabas sich zerstreiten. Und zwar so sehr, dass sie nie wieder zusammen auf eine Missionsreise gegangen sind. Und die Frage ist doch jetzt auch wieder, warum macht Gott das jetzt schon wieder? Es ist doch gerade so gut gelaufen. Ja, und es ist doch heute auch so. Ich weiß nicht, wie es euch geht, ob ihr manchmal Missionsberichte lest. Aber wenn ihr wirklich ehrlich seid, dann stehen da doch so ein paar Dinge, Die Grund zur Dankbarkeit sind aber viele, viele Herausforderungen, viele Widerstände, viele Dinge, die nicht so laufen, wie wir uns das vorstellen. Warum schreibt Gott gerade seine Missionsgeschichte so oft so, wie wir sie vermutlich nicht schreiben würden? Warum ist Missionsarbeit und auch Gemeindearbeit so oft mit so vielen Überraschungen, Rückschlägen und Umwegen verbunden? Paulus bekennt hier eindeutig, dass Gottes Wege immer gerade sind. Vers 10 am Ende. Das heißt, das Problem ist nicht Gott, sondern das Problem ist deine und meine begrenzte Perspektive. Mission ist nicht das letzte Ziel der Gemeinde. Gott anzubeten, das ist das Ziel. Aber Mission ist der Weg dahin. Und deswegen brauchen wir als Gemeinde, als Christen, feste Überzeugungen darüber, was Mission ist. Damit Mission so gelingen kann, wie Gott es sich ausgedacht hat. Eines Tages bist du dann als Christ am Ziel angekommen. Du betest Gott an, zusammen mit Menschen, die alle Frucht von Mission sind. Menschen aus allen möglichen Ländern und Kulturen und Sprachen. Und dann wirst du im Rückblick feststellen, die Wege, die für dich oft verwirrend ausgesehen haben. Ja, ob es die Wege in deinem eigenen Leben sind, oder die Wege hier im Leben deiner Gemeinde, oder die Wege der Mission. Diese Wege waren im Rückblick betrachtet. Immer gerade und immer gut. Amen.
Welche Überzeugungen wir über Mission haben sollten
Series Apostelgeschichte
Gottes Reich ist größer als wir oft erwarten
Gottes Methode ist zeitloser als wir oft erwarten
Gottes Feinde sind aktiver als wir oft erwarten
Gottes Wege sind verwirrender als wir oft erwarten
Sermon ID | 9724181356274 |
Duration | 48:15 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 12:25-13:13 |
Language | German |
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