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Gnade sein mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir gehen heute weiter in unserer Reihe durch die Apostelgeschichte. Wir wollen heute Gottes Wort hören aus Apostelgeschichte Kapitel 11, die Verse 1 bis 30. Die Reihe ist ein bisschen unterbrochen worden, dadurch, dass ich unterwegs war und das zwischendurch Karfreitag und Ostern waren. Aber wir gehen jetzt weiter in der Apostelgeschichte, Kapitel 11 ab Vers 1. Und die Apostel und die Brüder, die im Judäa waren, hörten, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten. Und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, machten die aus der Beschneidung ihm Vorwürfe. Und sie sprachen, zu unbeschnittenen Männern bist du hineingegangen und hast mit ihnen gegessen. Da begann Petrus und erzählte ihnen alles der Reihe nach und sprach, Ich war in der Stadt Joppe und betete. Da sah ich in einer Verzückung ein Gesicht. Ein Gefäß kam herab wie ein großes leinendes Tuch, das an vier Enden vom Himmel herabgelassen wurde, und es kam zu mir. Als ich nun hineinblickte und es betrachtete, sah ich die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels. Und ich hörte eine Stimme, die zu mir sprach, Steh auf, Petrus, schlachte und iss. Ich aber sprach, keineswegs Herr, denn nie ist etwas Gemeines oder Unreines in meinen Mund gekommen. Aber eine Stimme vom Himmel antwortete mir zum zweiten Mal, was Gott gereinigt hat, das haltest du nicht für gemein. Dies geschah aber dreimal, und alles wurde wieder in den Himmel hinaufgezogen. Und siehe, in dem Augenblick standen vor dem Haus, in dem ich war, drei Männer, die aus Caesarea zu mir gesandt worden waren. Der Geist sprach zu mir, ich solle ohne Bedenken mit ihnen ziehen. Es kamen aber auch diese sechs Brüder mit mir, und wir gingen in das Haus des Mannes hinein. Und er berichtete uns, wie er den Engel in seinem Haus stehen sah, der zu ihm sagte, sende Männer nach Joppe und lass Simon mit dem Beinamen Petrus holen. Der wird Worte zu dir reden, durch die du gerettet werden wirst, du und dein ganzes Haus. Als ich aber zu reden anfing, fiel der Heilige Geist auf sie gleich wie auf uns am Anfang. Da gedachte ich an das Wort des Herrn, wie er sagte, Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe verliehen hat wie auch uns, nachdem sie an den Herrn Jesus Christus gläubig geworden sind, wer war ich denn, dass ich Gott hätte wehren können? Als sie aber das hörten, beruhigten sie sich und priesen Gott und sprachen, so hat denn Gott auch den Heiden die Buße zum Leben gegeben. Die nun, welche sich zerstreut hatten, seit der Verfolgung, die sich wegen Stephanus erhoben hatte, zogen bis nach Phönizien und Zypern und Antiochia und redeten das Wort zu niemand als nur zu Juden. Unter ihnen gab es aber einige Männer aus Zypern und Kyrene, die, als sie nach Antiochia kamen, zu den Griechisch Sprechenden, also zu den Heiden, redeten und ihnen das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten. Die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl wurde gläubig und bekehrte sich zum Herrn. Es kam aber die Kunde von ihnen zu den Ohren der Gemeinde in Jerusalem, und sie sandten Barnabas, dass er hingehe nach Antiochia. Und als er ankam und die Gnade Gottes sah, da freute er sich, und er mahnte alle, mit festem Herzen bei dem Herrn zu bleiben. Denn er war ein guter Mann und voll heiligen Geistes und Glaubens, und es wurde dem Herrn eine beträchtliche Menge hinzugetan. Barnabas zog aus, nach Tarsus und Saulus aufzusuchen, und als er ihn gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Es begab sich aber, dass sie ein ganzes Jahr zusammen in der Gemeinde blieben und eine beträchtliche Menge lehrten. Und in Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt. In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem herab nach Antiochia und einer von ihnen mit Namen Agabus trat auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, die über den ganzen Erdkreis kommen sollte. Diese trat dann auch ein unter dem Kaiser Claudius. Da beschlossen die Jünger, dass jeder von ihnen gemäß seinem Vermögen den Brüdern, die in Judäa wohnten, eine Hilfeleistung senden solle. Das taten sie auch und sandten sie an die Ältesten durch die Hand von Barnabas und Saulos. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, hast du schon gehört? Ja, der Mann, der sich da immer so kurz vor Gottesdienstbeginn in die letzte Reihe schleicht und dann gleich wieder weg ist, der kämpft mit einem Alkoholproblem. Das könnte mir nie passieren. Oder die Frau, die da irgendwo in der Mitte immer sitzt und immer so unglücklich aussieht, die hat gerade echt mit Zweifeln zu kämpfen. Na, ein Glück, dass ich stark im Glauben bin. Und in die Gemeinde, in der nächsten Straßenecke. Ey, die haben echt keine Ahnung. Gut, dass wir's echt geblickt haben. Wollt ihr jetzt denken, von wem redet er? Ich hab mir das alles ganz bewusst ausgedacht. Aber kennst du solche oder so ähnliche Gedanken bei dir? Wenn ja, dann ist das die Sünde des Stolzes. Genau genommen die Sünde des geistlichen Stolzes. Ja, wir bekennen doch auf der einen Seite, alles was wir haben und alles was wir sind, sind wir aus reiner Gnade. Wir haben nichts dafür getan, dass wir Gottes Kinder heißen dürfen. Wir konnten auch gar nichts dafür tun. Es ist alles Geschenk. Und dann nehmen wir auf dieses Geschenk und denken über andere so und tun so, als ob dieses Geschenk unser Verdienst, unsere Leistung wäre. Wenn man darüber nachdenkt, dann ist das ja eigentlich komplett absurd. Aber genau so sind wir oft, weil unsere Herzen so verdreht sind. Wir nehmen super gerne die Gnade von Gott an, Wir drehen uns um und sind dann anderen gegenüber oft so gnadenlos. Geistlicher Stolz. Das ist ein Problem, das gibt es nicht erst seit heute. Sondern dieses Problem des geistlichen Stolzes, das gab es auch schon zu biblischen Zeiten. Sogar in der ansonsten so vorbildlichen Gemeinde in Jerusalem. Die Apostelgeschichte zeichnet uns ja ein wunderschönes Bild von dieser Gemeinde. Wir lesen ganz am Anfang, sie waren ein Herz und eine Seele. Sie haben alles miteinander geteilt. Sie sind in der Lehre der Apostel geblieben. Von ihrer Theologie, von dem was sie geglaubt haben und von der Praxis, wie sie miteinander umgegangen sind, wie sie füreinander da waren, absolut vorbildlich. Aber sie waren eben nicht perfekt. In ihrem Herzen war so eine Wurzel drin. Eine Wurzel für diesen geistlichen Stolz. Erst war das alles unsichtbar. Das hat niemand gesehen. Aber dann hat Gott den Petrus zu diesem römischen Hauptmann gerufen. Wir lesen das im Kapitel direkt vorher. Das war die letzte Predigt der Apostelgeschichte Kapitel 10. Zu diesem Cornelius. Zu diesem Heiden. Zu diesem Nichtjuden. Und der kommt auch noch zum Glauben. Und der wird dann sogar noch getauft. Na, das darf nicht sein. Vers 1. Die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, hörten, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hatten. Und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, machten die aus der Beschneidung ihm Vorwürfe und sprachen, zu unbeschnittenen Männern bist du hineingegangen und hast mit ihnen gegessen. Was war das Problem? Die Gemeinde in Jerusalem, die bestand aus tausenden von Menschen. Das war, heute würden wir sagen, eine Mega-Church, die sich vermutlich in vielen verschiedenen Hausgemeinden getroffen hat. Aber so viele Leute das waren, alle von ihnen waren geborene Juden, Israeliten, also Nachfahren von Abraham und deshalb beschnitten. Cornelius war das nicht und das ging nicht, denn Wir sind doch das auserwählte Volk. Wir haben doch den richtigen Stammbaum. Wir haben das Gesetz. Wir halten uns dran. Nicht diese Römer. Wer waren diese Leute, die Petrus hier Vorwürfe gemacht haben? Im Vers 2 werden sie genannt, die aus der Beschneidung. Das bedeutet, es sind Christen, die eben vorher Juden waren. Und wie wir gesehen haben, das trifft natürlich erstmal auf alle Christen in der Gemeinde in Jerusalem zu. Und deswegen sind die aus der Beschneidung vermutlich diejenigen in der Gemeinde in Jerusalem, also eine bestimmte Gruppe, die sich besonders viel darauf eingebildet haben, dass sie eben von Abraham abstammen, dass sie Juden waren. Es waren die, die sich einfach nicht vorstellen konnten, dass ein Nicht-Jude Christ werden kann. Es ist nicht klar, wie viele das waren, ob das der große Teil der Gemeinde war oder nur eine kleine Gruppe, aber eine Sache wird deutlich. Diese Leute waren von ihrer Position sehr überzeugt und sie waren mit ihrer Position sehr, sehr laut. Sie gehen Petrus frontal an. Kein Wort der Freude darüber, dass jemand Jesus gefunden hat, sondern Entsetzen darüber, dass Petrus bei ihm gegessen hat. Das geht gar nicht. Geistlicher Stolz. Diese Leute bekommen in diesem Kapitel eine Lektion. Wir lesen diese Lektion hier in Gottes Wort. Und es ist eine Lektion nicht nur für die Jerusalemer Gemeinde damals, vor 2000 Jahren, sondern es ist genauso eine Lektion für uns heute. Denn geistlicher Stolz ist ein zeitloses Problem. Geistlicher Stolz ist auch unser Problem. Ein Thema für heute, warum geistlicher Stolz so falsch ist. Wir wollen uns drei Gründe anschauen. Erstens, weil du genauso den Geist brauchst wie die anderen. Zweitens, weil du genauso Korrektur brauchst wie die anderen. Und drittens, weil du genauso Hilfe brauchst wie die anderen. Warum geistlicher Stolz so falsch ist, weil du genauso den Geist brauchst, weil du genauso Korrektur brauchst und weil du genauso Hilfe brauchst wie die anderen. Er antwortet Petrus auf diese Vorwürfe, auf diese Menschen, die ihm frontal angegangen sind. Petrus erzählt eine Geschichte. Ja, er hätte ja einen theologischen Vortrag halten können, aber das macht er nicht, sondern erzählt eine Geschichte, nämlich das, was er mit diesem Cornelius erlebt hat. Und der Kernpunkt seines Berichtes ist, diese Haien, bei denen ich gerade war, die haben genau den gleichen Geist bekommen, den wir auch bekommen haben. Also gehören sie genauso zu Gott, wie wir jesusgläubigen Juden auch. Mein erster Punkt, geistlicher Stolz ist so falsch, weil du genauso den Geist brauchst, wie die anderen. Herr Petrus erzählt seine Geschichte und er sagt, ich war dort in Joppa auf dem Dach, ich habe gebetet und plötzlich kam dieses Tuch vom Himmel runter mit diesen ganzen unreinen Tieren. Also Tiere, die man nach dem jüdischen Gesetz nicht essen durfte. Petrus weigert sich, sie zu essen, nachdem Gott ihm gesagt hat, nimm, schlachte sie und iss. Aber Gott sagt ihm das insgesamt dreimal. Und erst dann ist die Vision vorbei. Die Vision war vorbei, aber was als nächstes passiert ist, ist vielleicht noch unglaublicher. Denn in dem Moment, als die Vision vorbei ist, stehen unten an der Haustür ein paar Männer. Und die wollen, dass Petrus mit ihnen mitkommt. Diese Männer waren Sklaven oder Diener oder Soldaten von einem römischen Hauptmann mit Namen Cornelius. Und das war absolut seltsam. Denn woher wussten sie überhaupt von Petrus? Und woher wussten sie überhaupt, wo Petrus wohnte? Denn in dem Haus, wo Petrus zu der Zeit war, war Petrus nur zu Gast. Die Antwort ist ganz einfach. Gott hatte zu dem römischen Hauptmann gesprochen und er hatte gesagt, geh genau in das Haus und dort wirst du Petrus finden. Und der wird zu euch predigen, die Botschaft, durch die ihr gerettet werdet. Und Petrus? Petrus kommt einfach mit. Die Frage ist, warum kommt er so bereitwillig mit? Na, weil Gott nochmal zu ihm gesprochen hat und gesagt hat, geh wirklich mit. Und am Ende der Geschichte, nachdem Gott so alles arrangiert hat, steht Petrus also im Wohnzimmer von Cornelius und predigt ihm das Evangelium. Er macht also etwas, was er sich kurz vorher nicht mal im Ansatz hätte vorstellen können. Warum hat Petrus das gemacht? Weil Gott es ihm gesagt hat. In dieser ganzen Geschichte ist Gott ständig am Kommunizieren. Erst kommuniziert er mit Petrus über diese Decke, dann kommuniziert er mit Cornelius und sagt, schick Männer und hol den Petrus und dann sagt er wieder zu Petrus, geh auch wirklich mit und predige ihnen das Evangelium. Aber Gott kommuniziert hier nicht nur die ganze Zeit durch Visionen und Botschaften, sondern er handelt auch. Petrus sagt in Vers 15, als ich aber dann bei Cornelius zu reden anfing, fiel der Heilige Geist auf sie, gleich wie auf uns am Anfang. Da gedachte ich an das Wort des Herrn, wie er sagte, Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden. Petrus sagt, diese Leute haben den Heiligen Geist bekommen. Und das Schockierende für Petrus war in dieser Situation, Gott macht es ganz genau so, ganz genau so, wie er es am Anfang mit den Juden gemacht hat, am Pfingsten. Wie er es mit allen Juden seitdem gemacht hat, die zum Glauben gekommen sind. Sie bekommen nicht mehr, sie bekommen aber auch nicht weniger, sie bekommen genau das Gleiche bzw. sie bekommen genau den Gleichen. durch den Heiligen Geist, Vers 17. Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe verliehen hat, wie auch uns, nachdem sie an den Herrn Jesus Christus gläubig geworden sind, wer war ich denn, dass ich Gott hätte wehren können? Es war ja so, dass diese Heiden den Heiligen Geist ganz sichtbar bekommen haben. Es hat sich geäußert dadurch, dass sie in anderen Sprachen gesprochen haben. Das heißt, jeder der zugeguckt hat, wusste, Sie haben wirklich den Heiligen Geist bekommen. Und Petrus sagt mit seiner Geschichte, mit seinem Bericht, schaut her, Gott hat das Treffen arrangiert. Es war nun wirklich nicht meine Idee zu diesem Cornelius hinzugehen. Es war kein Zufall. Ich bin auch nicht plötzlich irgendwie in diesem Wohnzimmer gelandet, sondern es war Gottes Idee. Und dann hat derselbe Gott diesen Heiden denselben Heiligen Geist gegeben, den auch wir bekommen haben. Und jetzt ganz ehrlich, wer bin ich Petrus denn, dass ich jetzt Gott sage, er hätte etwas falsch gemacht? Das geht doch nicht. Das ist die Verteidigungsrede von Petrus. Die Frage ist was, hat diese Begebenheit mit geistlichem Stolz zu tun? Hinter dem Vorwurf dieser Leute an Petrus steht die Überzeugung, wir sind besser als Cornelius. Wir haben Gottes Liebe mehr verdient als er. Warum könnte man so etwas denken? Zum Beispiel, weil man der Überzeugung ist, ich bin einfach ein besserer Mensch. Ich habe Gottes Liebe verdient, weil ich einfach besser bin als meine Nachbarn oder meine Arbeitskollegen. Und man könnte so denken, weil man einen bestimmten Stammbaum hat oder weil halt meine Eltern und Großeltern und Urgroßeltern alle schon immer Christen waren. Oder weil man eine bestimmte Staatsbürgerschaft hat oder eine bestimmte Hautfarbe oder eine bestimmte Gemeindetradition. Aber warum liebt Gott sein Volk, seine Kinder? Nicht, weil irgendwer irgendetwas dafür geleistet hätte. Nicht weil wir von irgendjemand bestimmtem abstammen, sondern weil Gott ihnen etwas geschenkt hat. Nämlich den Heiligen Geist. Und das gilt für jeden Christen gleich. Niemand, kein Christ hat etwas dafür getan. Jeder hat etwas geschenkt bekommen aus reiner Gnade. Und jeder hat den gleichen Heiligen Geist bekommen. Und wenn das wirklich so ist, Warum sollte denn irgendwer das Recht haben, mit Stolz auf einen anderen Christen hinabzuschauen? Die Argumentation von Petrus ist ziemlich überzeugend. Aber er hat noch einen Trumpf in der Tasche. Fast nebenbei lesen wir nämlich in Vers 12, dass Petrus sechs Männer zu Cornelius mitgenommen hat. Auch andere Christen, die vorher Juden waren und die haben das alles gesehen. Und anscheinend stehen die jetzt genau neben ihm, als er von diesen Leuten in Jerusalem angegangen wird. Und Petrus hat jetzt sechs Zeugen mit dabei, die seine unglaubliche Geschichte bestätigen können. Und es ist eine Geschichte, die mussten diese Judenchristen in Jerusalem hören. Denn als Christen haben wir den Heiligen Geist, deswegen sind wir Heilige. Aber solange wir hier auf der Erde sind, sind wir alles andere als perfekte Heilige. Und das gilt nicht nur für manche, sondern das gilt für jeden von uns. Für mich genauso wie für dich. Und deswegen braucht jeder von uns immer wieder Korrektur. Das bringt uns zum zweiten Punkt. Geistlicher Stolz ist so falsch, weil du genauso Korrektur brauchst wie die anderen. Diese Leute in Jerusalem, die machen Petrus Vorwürfe. Das sind die Verse 2 und 3. Und dann verteidigt sich Petrus, indem er ausführlich erzählt, was passiert ist. Die Verse 4 bis 17. Und jetzt ist ja die große Frage, wie würden diese Leute darauf reagieren? Vers 18. Als sie aber das hörten, beruhigten sie sich und priesen Gott und sprachen, so hat denn Gott auch den Heiden die Buße zum Leben gegeben. Ich finde, das ist einer der schönsten Verse in der Apostelgeschichte. Vielleicht ist es sogar einer der schönsten Verse in der gesamten Bibel. Sie hören sich das an und sie sagen, okay, Petrus, du hast recht, wir liegen falsch. Das ist absolut bemerkenswert. Warum? Weil jeder Mensch, auch jeder Christ, es erstmal hasst, kritisiert zu werden. Wenn ich kritisiert werde, dann wechsele ich sofort in den Verteidigungs- bzw. Rechtfertigungsmodus. Wenn ich mich nicht direkt verbal wehre, also was sage, dann fängt auf jeden Fall mein Gehirn an zu rattern. Welche Sachen wie, ja muss der gerade sagen? Oder, ja du kennst ja nicht die ganze Geschichte. Versteht mich nicht falsch, es gibt definitiv ungerechte Kritik. Sogar ziemlich oft ist Kritik unberechtigt. Weil der andere eben nicht die ganze Geschichte kennt. Ja zum Beispiel die Kritik der Juden hier an Petrus, die war total unberechtigt. Und zu Recht verteidigt sich Petrus. Das Problem ist, dass wir darauf gepolt sind, auf Kritik so zu reagieren, als wäre jede Kritik an uns immer unberechtigt. Wenn du nicht sündlos bist, und in Klammern, das bist du nicht, dann gibt es berechtigte Kritik an deinem Leben. Dann läuft nicht alles gut bei dir. Dann läuft manches sogar ziemlich katastrophal. Und deswegen brauchst du Menschen, die dich kritisieren dürfen, die dich hinterfragen. Du brauchst Menschen, die dich darauf ansprechen. Denn du bist oft blind für deine eigenen blinden Flecken. Deswegen heißen sie ja blinde Flecken. Und was brauchst du, um wirklich bereit zu sein, Korrektur anzunehmen? Das biblische Wort dafür ist Demut. Deswegen bete für Demut. Was kannst du ganz praktisch tun, wenn du kritisiert wirst? Meistens ist es sinnvoll, erstmal drüber nachzudenken, ist was dran. Oder vielleicht nicht. Wenn du Zweifel hast, ist die Kritik berechtigt oder nicht, kannst du andere fragen. Vielleicht ist es nötig, dich zu rechtfertigen, wie es für Petrus nötig war. Aber denk erstmal drüber nach. Vielleicht ist auch eine Entschuldigung angebracht oder zumindest ein Zurückrudern. Korrekturbereit zu sein, ist ein Zeichen für geistliche Demut. Und damit ist Korrekturbereitschaft übrigens das genaue Gegenteil zu geistlichem Stolz. Die Reaktion dieser Judenchristen in Vers 18, die finde ich deswegen so genial, weil sie so plötzlich und irgendwie unerwartet kommt. Ich weiß nicht, ob die Eltern von jüngeren Kindern unter euch das kennen. Man sieht, wie das eigene Kind irgendwas macht, was es nicht soll. Und man sagt, hör auf damit. Und während du das gerade noch sagst, bereitest du dich schon innerlich auf den Kampf vor, der jetzt folgen wird. Irgendwie gehst du schon davon aus, das Kind hört jetzt nicht beim ersten Mal. Also brauchst jetzt gleich mehrere Ansagen und vielleicht gibt es jetzt gleich irgendwie Geschrei, was auch immer jetzt gleich passieren wird, es wird auf jeden Fall für dich anstrengend. Aber manchmal gibt es dann diese Situation, da sagt das Kind einfach, okay und hört einfach so auf. So ein bisschen dieses gleiche Gefühl hatte ich, als ich das hier gelesen habe. Diese Judenkristen sind auf 180. Petrus, wie kannst du nur? Bist du wahnsinnig geworden? Petrus erzählt seine Geschichte. Die Argumente sind einfach nicht zu widerlegen. Und sie sagen, okay Petrus, du hast recht. Und wir haben falsch gelegen. Vers 18. Gott hat diesen Menschen Demut geschenkt. Und das ist etwas wunderschönes. Aber mit Vers 18 ist unser Abschnitt hier noch nicht vorbei. Man könnte ja beim oberflächlichen Lesen denken, naja mit Vers 19 beginnt jetzt ein neues Thema, da haben alle Bibeln, die Überschriften haben, eine neue Überschrift. Bisher ging es um Petrus und diese jüdischen Christen, die ihn kritisiert haben und jetzt ab Vers 19 zoomt der Erzähler sozusagen raus und nimmt wieder die größere Perspektive an. Vers 19. Die nun, welche sich zerstreut hatten seit der Verfolgung, die sich wegen Stephanus erhoben hatte, die zogen bis nach Phönizien und Zypern und Antiochia und redeten das Wort zu niemand als nur zu Juden. Wir sind jetzt also bei anderen Leuten, einer anderen Gegend. Aber Moment, was machen denn diese Leute? Sie predigen zu Juden. Vers 19, das ist nicht außergewöhnlich, das passiert schon ständig überall in der Apostelgeschichte. Aber jetzt Vers 20. Unter ihnen gab es aber einige Männer aus Zypern und Kyrene, die als sie nach Antiochia kamen, zu den Griechen Sprechenden, also zu Heigen, zu Corneliusen, redeten. und ihnen das Evangelium von dem Herrn Jesus verkündigten. Ja, das ist bemerkenswert, wie schnell das geht. Eben noch war Petrus der Erste, wurde dafür radikal angegriffen, verteidigt sich, bekommt Recht und jetzt zwei Verse später gibt es plötzlich eine ganze Menge von Christen, die machen genau das Gleiche. Und was passiert, Vers 21? Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine große Zahl wurde gläubig und bekehrte sich zum Herrn. Was alles ist in einer Stadt passiert, die Antiochia heißt. Die Stadt gibt es heute noch, heute heißt sie Antakya und liegt ganz ganz im Süden der Türkei. Letztes Jahr ist sie tragischerweise in den Nachrichten gewesen, weil dieses Erdbeben im Februar 2023 fast die ganze Stadt dem Erdboden gleichgemacht hat. Damals vor 2000 Jahren war es eine heidnische Grieche sprechende Stadt. Und in dieser Stadt ist die erste Gemeinde der Weltgeschichte entstanden, die zumindest mehrheitlich aus Heiden, aus Nichtjuden bestand. Wir sehen hier, wie Gott sein Versprechen wahr macht, das er Abraham gegeben hatte, nochmal 2000 Jahre zurück. In dir sollen gesegnet werden alle Völker der Erde. Gott macht dieses Versprechen nicht nur wahr an einem römischen Hauptmann und seiner Familie, Kapitel 10. sondern jetzt Kapitel 11, auch über 600 Kilometer nördlich von Jerusalem. In einer Stadt, die bisher in der Geschichte der Bibel überhaupt keine Rolle gespielt hat. Und das neue Miteinander der alteingesessenen Gemeinde in Jerusalem und dieser neu entstandenen Gemeindegründung in Etiopien, das zeigt uns noch etwas über geistlichen Stolz. Nämlich die Tatsache, dass du die anderen, auf die du vielleicht geneigt bist, stolz runterzuschauen, dass du genau diese Christen brauchst. Ein dritter Punkt. Geistlicher Stolz ist so falsch, weil du genauso Hilfe brauchst wie die anderen. Es gibt jetzt in Antiochia also eine Gemeinde oder zumindest eine Gemeindegründung, Man muss verstehen, diese Leute waren alle erst gerade Christen geworden. Ja, die wussten vermutlich, Jesus hat mich lieb. Die wussten, Jesus ist für meine Sünden gestorben. Und es ist gut möglich, dass es das auch schon so ziemlich war. Die Gemeinde in Jerusalem, die hört davon. Und sie zögern keine Sekunde. Einen ihrer besten Ältesten schicken sie nach Antiochia. Vers 22, ein Mann namens Barnabas. Diesen Barnabas kennen wir schon, wenn wir die Apostelgeschichte lesen. In Kapitel 4 taucht er auf als jemand, der sein ganzes Vermögen der Gemeinde vermacht. In Kapitel 9 lesen wir, wie er bereitwillig Saulus nach dessen Bekehrung in Jerusalem der Gemeinde aufgenommen hat. Während alle noch da waren und da standen und dachten, was macht der Saulus hier? Ist das vielleicht jetzt ein Spion? Hat Barnabas ihn genommen und hat gesagt, Saulus, ich führe dich hier in die Gemeinde rein. Saulus Banabas zeigt, dass er jemand ist, der absolut selbstlos ist. Er wird hier genannt ein guter Mann. Er behält sein Geld nicht für sich selbst, sondern gibt es für andere. Er geht dem Außenseiter Saulus nicht aus dem Weg, sondern nimmt ihn mit rein in die Gemeinde. Und jetzt wandert er eine Strecke, die ungefähr so weit ist wie von hier bis nach Flensburg, um eine Gemeinde von absoluten Außenseitern zu betreuen. Und dort angekommen fängt er gleich damit an. Er freut sich über das, was er sieht und er macht das, was wir Jüngerschaft nennen, Vers 23. Und als er ankam und die Gnade Gottes sah, freute er sich. Und er mahnte alle, mit festem Herzen bei dem Herrn zu bleiben. Denn er war ein guter Mann und voll heiligen Geistes und Glaubens. Und es wurde dem Herrn eine beträchtliche Menge hinzugetan. Das Ding läuft. menschlich gesprochen. Warner, was braucht Hilfe? Und in Tarsus wohnt sein alter Freund Saulus. Ja, Saulus hatte aus Jerusalem fliehen müssen, weil irgendwann die Juden mitgekriegt hatten, Saulus ist wieder in Jerusalem und er war natürlich von ihrem besten Mann zu ihrem absoluten Todfeind geworden. Und deswegen musste Saulus in seine Heimatstadt Tarsus fliehen und in Gottes Vorsehung ist Tarsus gar nicht besonders weit weg von Antiochia. Und so geht Barnabas nach Tasos, holt den Saulus als Helfer und die beiden arbeiten jetzt zusammen in Antiochia. Vers 26. Und als Barnabas den Saulus gefunden hatte, brachte er ihn nach Antiochia. Es begab sich aber, dass sie ein ganzes Jahr zusammen in der Gemeinde blieben und eine beträchtliche Menge lehrten. Die Judenchristen aus Jerusalem, die hatten einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber den Neubekehrten in Antiochia. Sie kannten das ganze alte Testament. Sie wussten, was Sünde ist. Sie wussten, wer Gott ist. Sie wussten, wir brauchen einen Retter. Sie wussten, was es bedeutet, dass Gott heilig und gerecht ist. All das wussten sie schon. Die Heiligen Christen in Antiochia, die hatten keine Ahnung. Jeder Missionar, der dorthin kam, der musste bei absolutem Null mit ihnen anfangen. Ganz ehrlich, das ist doch der perfekte Nährboden für geistlichen Stolz, oder? Versetz dich doch mal rein in so einen Barnabas oder so einen Saulus. Erste Bibelstunde in Antiochia. Die haben hier echt überhaupt keinen Plan. Oder versetz dich mal rein in so einen Ältesten in der Gemeinde in Jerusalem. Ja, jetzt schicken wir da mal den Barnabas hin, der macht da mal ein bisschen Entwicklungshilfe für die geistlichen Analphabeten darum. Versteht mich nicht falsch, ich weiß nicht, ob jemand so gedacht hat, ich will ihm nichts unterstellen, aber die Gefahr war definitiv da. Ja, das haben wir in den ersten 18 Versen ausführlich gesehen. Aber ausgerechnet dort, Vielleicht ist es deswegen gerade ganz bewusst von Gott so gemacht worden. Ausgerechnet dort bekommen die Jesusnachfolger ihren Namen, für den sie mittlerweile auf der ganzen Welt bekannt sind. Christen. In Antiochia wurden die Christen zum ersten Mal Christen genannt, Vers 26. Und es war am Anfang nichts Schönes. Christen war ein Spottname. Ja, diese Christen. die diesem Christus glauben, diesem gescheiterten Zimmermann und Wanderprediger aus irgend so einem Kuhdorf in der Pampa von Galiläa. Der, der es irgendwann so übertrieben hat, dass der Stadthalter Pilatus ihn kreuzigen lassen musste, um den öffentlichen Frieden aufrecht zu erhalten. Dieses Wort Christen, das als Spottname galt, das haben die Christen angefangen als Ehrentitel zu tragen. weil sie wussten, dass dieser scheinbar Gescheiterte die einzige Hoffnung für diese Welt ist. Damals war es so, wenn du jemandem erzählt hast, ich bin übrigens Chris, dann hat sich das für den angehört, wie wenn du mit voller Überzeugung zu jemandem heute sagst, übrigens, ich bin ein Volltrottel. Und auch das sollte uns daran erinnern, dass es keinen Grund für geistlichen Stolz gibt. Und geistlicher Stolz ist auch deshalb nicht angebracht, weil du immer wieder feststellst, dass du dein Leben nicht unter Kontrolle hast. Dass wir als Gemeinde auch unser Gemeindeleben nicht unter Kontrolle haben. Es gab die erste Delegation von Jerusalem nach Antiochia, Rotobanabas, und die hat den Leuten in Antiochia die gute Nachricht gebracht, das Evangelium. Bald darauf kam dann eine zweite Delegation aus Jerusalem und die bringt keine gute Nachricht, nämlich ganz und gar keine gute Nachricht. Aber diese schlechte Nachricht war keine schlechte Nachricht für die Christen in Antiochia, sondern es war eine schlechte Nachricht für die Christen in Jerusalem. Der Prophet namens Agabus Vers 28 sagt, es wird in Jerusalem bald ein Problem geben, nämlich eine Hungersnot. Und wie reagieren die Christen in Antiochia darauf? Also die Christen ohne Stammbaum und ohne Beschneidung und ohne Ahnung, sie sammeln Geld und schicken es nach Jerusalem. Das sind zwei Gemeinden. Die eine Gemeinde hat die Theologie und die Pastoren und schickt sie bereitwillig nach Antiochia. Und die in Antiochia haben das Geld und schicken es bereitwillig nach Jerusalem. Christen helfen sich gegenseitig mit den Gaben, die Gott ihnen gegeben hat. Und weißt du, das ist das Gegenteil zu geistlichem Stolz. Wenn die Bibel über gegenseitiges Dienen spricht, dann spricht sie meistens darüber, dass Christen innerhalb einer Ortsgemeinde sich gegenseitig dienen. Du hast Gaben bekommen, mit denen du den anderen hier in der Gemeinde dienen sollst und sie haben Gaben bekommen, mit denen sie dir dienen sollen. Hier in diesem Abschnitt sehen wir, dieses Prinzip gilt nicht nur innerhalb einer Gemeinde, sondern das gilt auch für das Miteinander mit anderen Gemeinden. Das ist zum Beispiel ein Auftrag, ein Grund dafür, dass wir es als unseren Auftrag sehen, die Gemeindegründung in Tübingen und vielleicht auch bald in Nordhorn zu unterstützen. Auch wenn wir hier sicherlich in unserer Gemeinde genug Arbeit hätten. Denn wir sehen hier, so haben es die ersten Christen auch schon gemacht. Und gleichzeitig dürfen wir erleben, wie Gemeinden, die ganz weit weg sind, wo die meisten Gemeindeglieder unsere Gemeinde noch nicht einmal jemals gesehen haben, uns als Gemeinde finanziell unterstützen. Die Gemeinde in Jerusalem hat bereitwillig einen ihrer besten Ältesten geschickt. Und ich weiß nicht, was sie gedacht haben, als ein gutes Jahr später Barnabas mit einem Haufen Geld zurückgekehrt ist. Wenn sie gerade Hunger hatten. Mit einem Haufen Geld von unbeschnittenen, ahnungslosen Nichtjuden. Ich bin davon überzeugt, wenn es noch Reste von geistlichem Stolz in Jerusalem gegeben hat gegenüber denen in Antioch, ja, in dem Moment war er weg. An der Stelle möchte ich kurz einhaken. Man hört heute immer wieder von Christen, wenn sie zum Beispiel unsere Gemeinde oder ähnliche Gemeinden anschauen, dann sagen sie so etwas, Ihr habt klare theologische Überzeugungen und auch Glaubensbekenntnisse. Ihr wisst, was ihr glaubt und was ihr auch nicht glaubt. Und wisst ihr, das ist ein Zeichen von geistlichem Stolz. Ich habe mittlerweile gelernt, wenn wir geistlichen Stolz wirklich hinter uns lassen wollen, dann müssen wir unsere Überzeugungen einfach aufgeben oder sie irgendwo in einer Truhe verstauen. Oder sie sagen, ihr habt klare ethische Positionen zu Mann und Frau, zu Familie, zur Sexualethik. Das ist so engstirnig, so stolz. Ich war auch mal so, aber wer wirklich demütig ist, wer das wirklich verstanden hat, der lässt das alles hinter sich und akzeptiert die anderen einfach. Nur wenn wir das alles endlich hinter uns lassen, dann können wir geistlichen Stolz überwinden. Das ist Unsinn. Ja, es kann passieren, dass jemand klare geistliche Überzeugungen hat und diese Überzeugungen zu allen möglichen Themen hat und diese Überzeugungen ihn dann stolz machen. Vielleicht hast du damit manchmal zu kämpfen, dass dich deine Überzeugungen stolz machen und das ist definitiv nicht gut und nicht richtig. Aber die Antwort darauf ist nicht, die geistlichen Überzeugungen aufzugeben oder abzuschwächen. Wenn wir das machen würden, dann wäre das ein bisschen so, wie wenn da eine Gemeinde ist, die stellt irgendwann fest, Mann, wir sind einfach gesetzlich. Okay, wir müssen was machen. Was machen wir jetzt? Wir schaffen als Antwort darauf einfach alle Regeln und Gebote bei uns ab und werden von jetzt an gesetzlos. Ja, so hat das noch keine Gemeinde jemals gesagt. Aber ich kenne Beispiele, wo das vom Prinzip her genau so passiert ist. Oder wo Gemeinden, die ein sehr klares Bekenntnis hatten, festgestellt haben, die waren stolz auf unsere Überzeugung, stolz auf unsere Tradition. Und als Antwort darauf haben sie einfach alle Bekenntnisse aufgegeben, sind liberal geworden und haben sich irgendwann gewundert, warum ihre Gemeinden immer leerer wurden. klare Überzeugungen ohne geistlichen Stolz. Oder man könnte es auch eine demütige Rechtgläubigkeit nennen. Das ist heute vielleicht gefragter als jemals zuvor. Wie kann das praktisch gelingen? Wie können wir geistlichen Stolz jetzt in unserem Leben ganz praktisch überwinden? Und ich möchte als Antwort an den drei Punkten von heute entlang gehen. Der erste Punkt war, geistlicher Stolz ist so falsch, weil du genauso den Geist brauchst wie die anderen. Wenn du in der Gefahr stehst, stolz auf andere Christen herabzublicken, dann erinnere ich daran, ich brauche Jesus ganz genauso wie diese Person. Ohne Jesus, ohne den Heiligen Geist würden wir beide uns irgendwann in der Hölle wiedersehen. Ohne den Heiligen Geist würde ich kein einziges gutes Werk tun können. Aber weil derselbe Heilige Geist in mir genauso lebt wie in der anderen Person, werden wir einmal nebeneinander und miteinander bei Jesus am Tisch sitzen und zusammen Wein trinken. Der zweite Punkt war, geistlicher Stolz ist so falsch, weil du genauso Korrektur brauchst wie alle anderen. Die Wahrheit, dass Gott dich gerettet hat aus lauter Gnade, die sollte dich auch immer wieder daran erinnern, dass du alles andere als perfekt bist. Ja, da ist jemand, ein anderer Christ, und du stehst in der Gefahr, auf diese Person herabzuschauen. Ja und selbst wenn du vielleicht mehr Geistesgaben von Gott geschenkt bekommen hast als diese Person, selbst wenn du vielleicht theologisch mehr durchblickst als diese andere Person, selbst wenn du vielleicht einfach sympathischer und netter bist als diese andere Person, nichts davon hast du verdient. Nichts davon ist dein Werk. Nichts davon macht dich vor Gott besser. Wie jeder andere auch, brauchst du Gottes Gnade und zwar vom Anfang bis zum Ende. Denk genau darüber nach. Aber bleib nicht beim Nachdenken stehen, sondern mach noch mehr. Ich will nochmal in die Mitte unseres Abschnitts reinspringen und nochmal die Frage stellen, was haben die Judenchristen in Jerusalem eigentlich gemacht, als sie verstanden haben, Petrus hat recht, wir liegen falsch. Vers 18. Sie haben sich erst beruhigt und dann haben sie Gott gepriesen für die Heiden, die Christen geworden sind. Sie haben nicht einfach Zähne knirschen und akzeptiert, naja, dann gehören die anscheinend ja doch dazu. Wenn du in der Gefahr stehst, geistlich stolz auf jemanden zu schauen, dann fang einfach mal an. Gott dafür zu danken, was Gott durch seinen heiligen Geist im Leben dieses Menschen schon getan hat. Und ich glaube, wenn du das machst, wirst du feststellen, wie dein Stolz ziemlich schnell kleiner wird. Das dritte war, geistlicher Stolz ist so falsch, weil du genauso Hilfe brauchst wie die anderen. Diene anderen praktisch. Und vielleicht noch wichtiger, Lass dir auch von anderen dienen. Beides zusammen zerstört deinen geistlichen Stolz. Wenn du nur anderen dienst, dann besteht die Gefahr, tatsächlich stolz zu werden. Gott kann ganz schön froh sein, dass er mich in seinem Team hat. Ohne mich würde hier nämlich gar nichts laufen. Von daher lass dir auch wirklich dienen. Wenn Leute dir ihren Dienst anbieten, sag Ja dazu. Denn Gott möchte in diesem Moment durch diesen anderen Menschen dir dienen. Nimm es an. Und es wird dich von geistlichem Stolz befreien oder zumindest den geistlichen Stolz abmelden. Denke über das Evangelium nach. Preise Gott für das Werk des Evangeliums in anderen und lebe das Evangelium aus, indem du anderen dienst und dir dienen lässt. Paulus, der hier noch als Saulus in der Gemeinde Natjoch ja Jüngerschaft gemacht hat, derselbe Paulus ist jemand, der das verinnerlicht hat. Wir haben eben in der Lesung einen Abschnitt aus Philippa 1 gelesen. Herr Paulus sitzt im Gefängnis in Rom. Das ist an sich schon schlimm genug, aber dann bekommt er Nachrichten. Leute sagen zu ihm, was echt gut ist, es gibt da draußen Leute, die verkündigen, dass Evangeliummenschen kommen zum Glauben. Aber das Riesenproblem ist, einige von denen, die machen das nur, um sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Die machen das aus den falschen Motiven und irgendwie gelingt es ihnen sogar noch beim Predigen so zu predigen, dass du, Paulus, dabei echt schlecht aussiehst und dass dein Leid noch größer wird. Und Paulus hört das und ich bin sicher, es hat ihn hart getroffen. Ich bin sicher, er hat die Nachricht bekommen und hat gedacht, oh nein. Ja, dann hat er angefangen darüber nachzudenken. Irgendwann hat er sich daran erinnert, es geht gar nicht um mich. Und so schreibt den Philippa 1, Vers 18 etwas sehr Bemerkenswertes. Er hört, dass es Leute gibt, die aus falschen Motiven das Evangelium verkündigen und dabei noch gegen ihn sind. Und er sagt, was tut es? Oder in anderen Worten, ist doch egal. Jedenfalls wird auf alle Weise, sei es zum Vorwand oder in Wahrheit, Christus verkündigt. Und darüber freue ich mich. Ja, ich werde mich auch weiterhin freuen. Paulus ist in der Lage, sich über diese bösen Menschen zu freuen, die es irgendwie schaffen, trotzdem noch das Evangelium zu verkündigen. Und ich gebe ganz ehrlich zu, ich weiß nicht, ob ich Und das in dieser Situation wirklich hätte sagen können. Mich darüber freuen. Aber Paulus hat verstanden, es geht nicht um mich. Es geht um Jesus. Und wenn Jesus groß gemacht wird, dann freut er sich. Das sind die Worte von jemandem, der verstanden hat, dass geistlicher Stolz nicht richtig ist. Und der geistlich demütig geworden ist. Vor einiger Zeit habe ich mit jemandem gesprochen aus einer großen Gemeinde mit richtig guter Theologie. Seit ein paar Jahren gibt es in der Gemeinde und im Umfeld der Gemeinde einige Probleme. Diese Person hat zu mir gesagt, du weißt, ich glaube, wir haben lange geglaubt, dass Gott uns braucht. Und wir müssen gerade lernen, dass Gott sein Reich auch ohne uns bauen kann. Keine Frage. Gott möchte sein Reich durch gute, durch überzeugte, durch Evangeliumszentrierte Gemeinden bauen. Aber er möchte sein Reich durch demütige, gute, überzeugte, evangeliumszentrierte Gemeinden bauen. Gemeinden, die verstanden haben, dass Gott auch sehr gut ohne sie könnte. In Gottes Königreich geht es nicht um dich. Es geht auch nicht um uns. Es geht um Jesus. Und je mehr wir das verstehen, desto mehr verschwindet unser geistlicher Stolz. Amen.
Warum geistlicher Stolz so falsch ist
Series Apostelgeschichte
…weil du genauso den Geist brauchst wie die anderen
…weil du genauso Korrektur brauchst wie die anderen
…weil du genauso Hilfe brauchst wie die anderen
Sermon ID | 81024194255972 |
Duration | 49:35 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 11 |
Language | German |
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