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Gnade sein mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir hören heute in der Predigt Gottes Wort aus Apostelgeschichte Kapitel 12, die Verse 1 bis 24. Um jene Zeit aber legte der König Herodes Hand an etliche von der Gemeinde, um sie zu misshandeln. Und er tötete Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Als er sah, dass das den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen. Es waren aber die Tage der ungesäuerten Brote. Und als er ihn festgenommen hatte, warf er ihn ins Gefängnis und übergab ihn vier Abteilungen von je vier Kriegsknechten zur Bewachung, in der Absicht, ihn nach dem Passar, dem Volk, fortzuführen. So wurde Petrus nun im Gefängnis bewacht. Von der Gemeinde aber und wurde unablässig für ihn zu Gott gebetet. Als nun Herodes ihn vorführen wollte, schlief Petrus in jener Nacht zwischen zwei Kriegsknechten, mit zwei Ketten gebunden, und Wächter vor der Tür bewachten das Gefängnis. Und siehe, ein Engel des Herrn trat hinzu, und ein Licht erglänzte in dem Raum. Er weckte aber Petrus durch einen Schlag an die Seite und sprach, Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von den Händen. Der Engel sprach zu ihm, umgürte dich und ziehe deine Schuhe an. Der tat es. Und jener sprich zu ihm, wirf dein Mantel um und folge mir. Und er ging hinaus und folgte ihm und wusste nicht, dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel geschah, sondern er meinte, ein Gesicht zu sehen. Als sie aber durch die erste und die zweite Wache hindurchgegangen waren, kamen sie zu dem eisernen Tor, das zur Stadt führt, und dies öffnete sich ihnen von selbst. Und sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit, und mit einem Mal verließ ihn der Enge. Da kam Petrus zu sich und sprach, und weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich errettet hat aus der Hand des Herodes und von allem, was das jüdische Volk erhoffte. Und er besann sich und ging zum Haus der Maria, der Mutter des Johannes, mit dem Beinamen Markus, wo viele versammelt waren und beteten. Als nun Petrus an die Haustür klopfte, kam eine Magd namens Rode herbei, um zu horchen. Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, machte sie vor Freude die Türe nicht auf, sondern lief hinein und meldete, Petrus stehe vor der Tür. Sie aber sprachen zu ihr, du bist nicht bei Sinnen. Aber sie bestand darauf, dass es so sei. Da sprachen sie, es ist sein Engel. Petrus aber fuhr fort zu klopfen, und als sie öffneten, sahen sie ihn und erstaunten sehr. Er gab ihnen aber mit der Hand ein Zeichen, dass sie schweigen sollten, und erzählte ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis geführt hatte. Er sprach aber, meldet dies dem Jakobus und den Brüdern. Und er ging hinaus und zog an einen anderen Ort. Als es nun Tag geworden war, entstand eine nicht geringe Bestürzung unter den Kriegsknechten, was wohl aus Petrus geworden sei. Als aber Herodes nach ihm verlangte und ihn nicht fand, verhörte er die Wachen und ließ sie zur Hinrichtung abführen. Und er ging aus Judäa nach Caesarea hinab und hielt sich dort auf. Herodes war aber erzürnt über die Bewohner von Tyrus und Sidon. Da kamen sie einmütig zu ihm, und nachdem sie Blastus, den Kämmerer des Königs, für sich gewonnen hatten, baten sie um Frieden, weil ihr Land von dem des Königs seine Nahrung erhielt. Aber an einem bestimmten Tag zog Herodes ein königliches Gewand an und setzte sich auf den Richterstuhl und hielt eine Rede an sie. Die Volksmenge aber rief ihm zu, das ist die Stimme eines Gottes und nicht eines Menschen. Sogleich aber schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab. Und er verschiet von Würmern zerfressen. Das Wort Gottes aber breitete sich aus und mehrte sich. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, vor gut zwei Jahren, im Februar 2022, wurde auf Twitter ein kurzes Video veröffentlicht. Darin sieht man fünf weibliche Abgeordnete, die durch einen Gang des Deutschen Bundestags tanzen. Ungewöhnlicher Anblick. Und der Grund für ihren Tanz, für ihre Freude, war, dass aus ihrer Sicht endlich das Werbeverbot für Abtreibungen in Deutschland aufgehoben wird. Das war für sie ein Grund, vor Freude zu tanzen. Als ich das ein paar Tage später dann mal gesehen habe, da war meine Reaktion Wut. Wut über die Menschenverachtung, die dahinter steckt. Aber bei mir war nicht nur Wut da, sondern auch so ein Gefühl der Ohnmacht. So ein Gefühl, die machen das jetzt, die bestimmen das jetzt, die freuen sich auch noch darüber und ich kann nichts dagegen machen. Ich bin nicht der Erste, der dieses Gefühl hat. Auch das Volk Israel in Ägypten kannte das. Wir haben das eben gelesen in der Lesung, das Volk Israel ist in Ägypten, es wird unterdrückt vom Pharao und da ist dieses ohnmächtige Gefühl, nicht nur die Wut, die da ist, über die Ungerechtigkeit, sondern eben auch die Ohnmacht. Die können einfach machen, der kann einfach machen und ich kann es nicht ändern. Sie mussten arbeiten, sie konnten es nicht ändern. Sie mussten mehr arbeiten, sie konnten es nicht ändern. Irgendwann ging es ihren Kindern an den Kragen, sie konnten es nicht ändern. Wenn man alte Darstellungen anschaut vom Pharao, der sich selbst hat zeichnen lassen, dann wird er immer dargestellt oder öfter dargestellt als ein Mann mit einem völlig überdimensionierten Arm. Ja, also aus unserer heutigen Sicht wirkt das komplett lächerlich, sieht eher aus wie eine Kamikatur vom Pharao. Aber er hat das bewusst gemacht, um zu verdeutlichen, ich habe hier die dicksten Muskeln. Ich bin hier der Stärkste. Ich kann machen, was ich will. Bei Menschen, die darunter leiden, hinterlässt es ein Gefühl der Ohnmacht. Denn oft scheint es so zu sein, als könnte er wirklich machen, was er will. Und gerade für Gottes Kinder stellt sich ja die Frage, wo ist Gott? Warum greift er nicht ein? Ja, das haben sich die Israeliten damals in Ägypten gefragt und seitdem immer wieder Gottes Kinder in der Geschichte. Wenn die Machthaber mit ihren Muskeln gespielt haben, Als Antwort auf diese Frage, wo ist eigentlich Gott, gibt es in der Bibel immer wieder Geschichten. Immer wieder Geschichten, die uns zeigen, es sieht zwar lange so aus, als wäre Gott blind und taub und ohnmächtig, aber dann zeigt er plötzlich, ich bin doch der Stärkere. Und in den Phasen, wo Gott sich eben nicht zeigt, dann neigen wir immer wieder dazu, das zu vergessen. Zu vergessen, dass Gott über allem steht, dass er der Stärkste ist. Und gerade deswegen ist es so wichtig, dass wir uns immer wieder durch Gottes Wort daran erinnern lassen, dass Gott wirklich der Stärkere ist. Dass Gott auch dann stärker ist, wenn wir es eben gerade nicht sehen. Und eine dieser Begebenheiten, die lesen wir heute in diesem Abschnitt, wo Gott zeigt, dass er der Stärkere ist. Mein Thema heute Morgen lautet ganz einfach, Gott zeigt sich dir als der Stärkere. Wir wollen uns drei Dinge anschauen. Gott zeigt sich dir als der Stärkere. Erstens, trotz der Stärke der Weltbeherrscher. Zweitens, trotz der Schwäche der Weltüberwinder. Und drittens, trotz der Grautöne der Weltgeschichte. Gott zeigt sich dir als der Stärkere trotz der Stärke der Weltbeherrscher, trotz der Schwäche der Weltüberwinder und drittens trotz der Grautöne der Weltgeschichte. Springen wir jetzt rein in diese Begebenheit. Es war seit einiger Zeit ruhiger geworden in der Gemeinde in Jerusalem. Nach der Steinigung des Stephanos hatte sich eine riesige Verfolgung erhoben. Viele Christen, fast alle mussten aus Jerusalem fliehen. Aber mittlerweile waren die Juden ein bisschen in der Defensive. Das hing auch damit zusammen, dass ja Saulus, ihr bester, in Anführungszeichen bester Christenverfolger, ja um 180 Grad von Gott bekehrt wurde. Und jetzt fehlte ihnen die Kraft, um weitere Verfolgungen lostreten zu können. Und vermutlich sind einige der Christen dann auch langsam wieder nach Jerusalem zurückgekehrt. Die Situation war ruhiger. Vielleicht hatten sie sogar langsam so die Einstellung, auch eigentlich ist es jetzt doch mittlerweile ganz entspannt Christ zu sein. Und genau in dieser Situation beginnt der Teufel seinen nächsten Angriff. Diesmal benutzt er dafür nicht die religiöse Elite, also Pharisäer und Sadduzär, sondern er benutzt einen weltlichen Machthaber. Vers 1 Um jene Zeit aber legte der König Herodes Hand an etliche von der Gemeinde, um sie zu misshandeln. Wer war dieser Herodes? Herodes war einer, ein König, den die Römer eingesetzt hatten. Also sozusagen ein Unterkönig unter dem römischen Kaiser. Es gab eine Reihe von diesen Königen, die alle Herodes hießen. Deswegen heißt in der Bibel auch immer alle Herodes. Also der Opa von dem Herodes, den wir hier haben, das ist der, der für den Kindermord in Bethlehem, zur Zeit von der Geburt von Jesus zum Beispiel, verantwortlich ist. Auf den Opa folgte der Onkel von dem, den wir hier haben. Das ist zum Beispiel der Herodes, der dann bei der Verurteilung von Jesus eine Rolle gespielt hat. Und jetzt haben wir eben den Enkel oder den Neffen der Vorgänger. Und die Frage ist, warum mischt sich jetzt der dritte Herodes sozusagen in unserer Reihe, warum mischt der sich jetzt plötzlich in die Christenverfolgung ein? Der Grund dafür war, alle Könige mit dem Namen Herodes hatten eine riesige Herausforderung. Sie mussten sich einerseits bei den Juden beliebt machen. Die Juden waren ja die Bevölkerung in Israel, also die direkten Untertanen. Und die Herodesse, die waren alle nur Halbjuden. Das heißt, natürlicherweise haben die Juden irgendwie ein bisschen skeptisch auf die Herodesse geblickt. Und deswegen mussten die Herodesse alles tun, um sich die Gunst der Juden zu erarbeiten. Aber nicht nur das, sondern sie musste sich gleichzeitig natürlich bei den Römern beliebt machen. Denn wenn der römische Kaiser mit dem Finger geschnipst hätte, dann wäre der Herodes ganz schnell seinen Thron losgeworden. Ein Herodes musste also, ich sag es mal so, die ganze Zeit herumeiern zwischen den Juden und den Römern. Und irgendwann hat er mitgekriegt, okay, die Juden haben was gegen diese neue Sekte, die an diesen Jesus glaubt. mache ich mich doch mal bei den Juden beliebt und töte einfach mal ein paar von diesen Sektenführern. In Vers 2 lesen wir kurz und bündig, das erste Opfer dieses Plans ist Jakobus. Jakobus, das war einer der zwölf Jünger. Jakobus, das war der Bruder von Johannes und sogar einer der drei engsten Jünger von Jesus, zusammen mit Petrus und seinem Bruder Johannes. Der wird gefangen genommen, der wird geköpft. Fertig. Ein Vers. Und die Juden sind begeistert. Super, jetzt endlich müssen wir das nicht mehr alles selber machen. Jetzt endlich haben wir die Politiker hinter uns. Herodes merkt, es nützt mir politisch. Die Juden finden mich gut. Also macht er gleich weiter, stürzt sich auf den Nächsten und schmeißt Petrus ins Gefängnis. Das Problem diesmal ist nur, es ist Feiertag. Oder sogar Feierwoche. Das Fest der ungesäuerten Brote, das man vor dem Passachfest gefeiert hat. Und in dieser Zeit durfte eben niemand umgebracht werden. Also landet Petrus erstmal nur im Gefängnis. Mit dem Plan, nach den Feiertagen muss er dann als nächster dran glauben. Apropos Petrus im Gefängnis. Da war doch mal irgendwann was. Kapitel 5 der Apostelgeschichte lesen wir, dass Petrus gemeinsam mit den anderen Aposteln schon einmal im Gefängnis gelandet ist. Aber mitten in der Nacht war ein Engel gekommen und hatte sie aus dem Gefängnis rausgeführt. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Herodes von dieser Geschichte gehört hat. Denn, was ja verwunderlich ist, wenn wir jetzt diese Geschichte hier lesen, die Sicherheitsmaßnahmen, die er ergreift. Mindestens 16 Soldaten sind für ihn abgestellt. Er ist festgekettet. Zwei von den Wachen liegen direkt neben ihm. Auf dem Weg nach draußen gibt es mindestens drei abgeschlossene Türen, die auch noch mal mit Wachen besetzt sind. Ja, heute würden wir sagen, Petrus sitzt in einem Hochsicherheitstrakt. Ja, da könnte ihn menschlich gesprochen niemand rausholen. Niemand! Aber Gott kann das. Denn was in einer der Nächte im Gefängnis passiert ist, das zeigt, dass Gott immer noch der Stärkere ist. Und erster Punkt, Gott zeigt sich hier als der Stärkere, trotz der Stärke der Weltbeherrscher. Der Herodes scheint hier am Anfang des Kapitels extrem stark zu sein. Er kann machen, was er will. Er kann, wie es ihm gefällt, Menschen einfach umbringen. Er kann sogar Gottes Kinder einfach umbringen. Nummer 1 hat er erledigt, Nummer 2 hat er so gut wie erledigt. Nach ein paar Nächten ist Petrus jetzt im Gefängnis. Er wird bewacht wie ein Top-Terrorist. Und er greift Gott ein. Er schickt einen seiner Engel in die Gefängniszelle. Der Raum ist taghell erleuchtet, trotzdem alle schlafen. Dann schlägt er Petrus in die Seite. Petrus wacht auf. Zumindest so halb, wie wir später sehen werden. Die Ketten fallen von seinen Händen. Die Wächter schlafen einfach weiter. Der Engel sagt, Petrus zieh dich an, Schuhe, Mantel. Und Petrus macht das auch, aber er ist dabei immer noch in so einem Halbschlaf. Und jetzt fängt der Engel an, mit Petrus zusammen nach draußen zu marschieren. Durch die erste Tür, als wäre es nichts. Durch die zweite Tür, als wäre das auch nichts. Das letzte Tor auf dem Weg in die Freiheit öffnet sich dann von ganz alleine, Vers 10. Ja, als würde es Schlösser nicht geben, als wären die Fesseln aus Papier, als wären die Tore aus Pappe, als würden die Wachen im Koma liegen. Petrus ist während der ganzen Zeit so wie in Trance. Ja, er denkt, dass das eine Art Traum ist, Vers 9. Vielleicht hat er sich an seine Vision erinnert, die er hatte mit dem Tuch und den Tieren drauf. Und er dachte ja, auch da habe ich was gesehen, was jetzt eigentlich gar nicht wirklich da war. Vielleicht ist das hier sowas ähnliches. Und dann laufen sie so ein paar Blöcke durch Jerusalem und plötzlich ist der Engel weg. Und in dem Moment wacht Petrus richtig auf. Und er versteht, das ist Wirklichkeit. Ich bin wirklich frei. Ich habe das nicht geträumt. Ich habe das nicht einfach nur gesehen. Es ist wirklich passiert. Vers 11. Nun weiß ich wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt und mich errettet hat aus der Hand des Herodes, und von allem, was das jüdische Volk erhoffte. Gott ist stärker. Wirklich stärker. Vielleicht hörst du oder liest du manchmal Berichte von Christenverfolgung. In Nordkorea, in Iran, in Nigeria, wo auch immer. Du stellst dir die Frage, warum greift Gott nicht ein? Weil du hörst von einem Christen, der schwer krank ist und an seiner Krankheit stirbt. Warum greift Gott nicht ein? Du schaust dich hier in Europa um und du siehst, hier wird irgendwie ein Gesetzgefühl nach dem nächsten erlassen, was die Gebote Gottes mit Füßen tritt. Und dann gibt es sogar noch Freudentänze, die das feiern. Und irgendwie merken wir gleichzeitig für uns als Christen, hier im Westen wird die Luft immer dünner. Was dürfen wir noch sagen? Wie lange dürfen wir noch in Freiheit Gottesdienst feiern? Gibt es irgendwann Berufe, die wir einfach nicht mehr machen können? In was für einer Welt? Mit was für einer Weltanschauung wachsen unsere Kinder, unsere Enkelkinder auf? Warum greifen Gott nicht ein? Das ist eine gute und eine wichtige Frage. Aber heute in diesem Abschnitt geht es mehr um die Frage, die wir vorher stellen müssen. oder die wir vorher beantworten müssen. Denn das ist die Frage, kann denn Gott überhaupt eingreifen? Ist er mächtig genug? Ist Gott eigentlich stark genug? Und diese Geschichte von Petrus, die zeigt uns, ja, Gott ist stark genug, immer. Ich habe euch ja schon gesagt, diese Geschichte ähnelt sehr der Geschichte in Kapitel 5, wo Petrus zusammen mit anderen Aposteln schon einmal von einem Engel aus dem Gefängnis befreit wurde. Aber dieser Bericht hier in Kapitel 12, der ist ausführlicher. Und jetzt könnte man ja fragen, ok, Lukas hat längst nicht alles berichtet in der Apostelgeschichte, was Petrus und Paulus und so erlebt haben. Aber warum erzählt er dann zweimal im Prinzip die gleiche Geschichte? Die Frage ist, warum gibt es noch einen zweiten Bericht? Warum die ganzen Details von Türen und Schlössern, von Wachen und Fesseln und Schuhe anziehen? Ja, man könnte doch fast sagen, es fehlen noch ein paar Details und dann könnten wir dieses Gefängnis maßstabgetreu nachbauen. So genau ist der Bericht. Es geht nicht um den Bauplan. Gott macht sich hier über die Sicherheitsvorkehrungen lustig. Herodes, glaubst du wirklich, du könntest den König des Universums aufhalten mit ein paar mehr Wachen? Glaubst du das echt? Wenn dein Kollege Pilatus noch leben würde, dann könntest du bei dem mal nachfragen. Der hat das nämlich auch probiert und hat versucht, den Leichnam von Jesus zu bewachen. Und es ist ähnlich schiefgegangen. Ja, was hier in diesem Gefängnis passiert, die Diener Gottes, nämlich ein Engel, preilt auf die Diener des weltlichen Königs, die Soldaten von Herodes. Und was wir hier sehen, das ist nicht ein knapper Eins-zu-Null-Sieg für den Engel. Was wir hier sehen, ist eine totale Demütigung. Ja, Gott ist stärker, nicht nur ein bisschen, sondern total. Egal, wer sich ihm in den Weg stellt. Und wisst ihr, was das Schöne ist? Diese Wahrheit, dass Gott stärker ist, Die gilt nicht wegen uns, sondern die gilt trotz uns. Während wir nämlich schwach sind, ist Gott immer noch stark. Das ist mein zweiter Punkt. Gott zeigt sich dir als der Stärkere, trotz der Schwäche, der Weltüberwinder. Wir Christen werden in der Bibel genannt, die, die die Welt überwunden haben. Man könnte auch übersetzen, die, die die Welt erobert haben oder besiegt haben. Diese Welt ist nicht unser Zuhause. Wir sind in dieser Welt, aber wir gehören nicht mehr zu dieser Welt. Weltüberwinder. Das klingt erstmal ganz schön stark. Aber gleichzeitig sind wir sehr, sehr schwach. Und genau diese Schwäche, die sehen wir hier an den Christen in Jerusalem. Der eine Gemeindeleiter, Jakobus, ist ein Kopfkürzer. Der andere sitzt im Gefängnis und ist so gut wie ein Kopfkürzer. Und was machen die Christen? Sie treffen sich. Am Anfang haben sie sich ja immer im Hof des Tempels getroffen. Aber jetzt, wo die Luft dünner wurde, wo die Verfolgung begonnen hat, ging das nicht mehr und da hat man sich meistens bei Leuten aus der Gemeinde getroffen. Und wer wäre besser geeignet als die Wohlhabenderin in der Gemeinde? Die hatten nämlich meistens ein großes Anwesen mit einem großen Hoftor, was man abschließen konnte. Das heißt, da konnte man drin Gottesdienst feiern und draußen hat niemand mitgekriegt, was drin passiert ist. Und eines dieser Häuser hat einer gewissen Maria gehört. Das ist nicht die Mutter von Jesus, sondern eine andere Maria. Und sie ist die Mutter von Johannes Markus. Johannes Markus ist der, der das Markus-Evangelium geschrieben hat. Und bei ihr zu Hause treffen sich jetzt die Christen, ein Teil der Gemeinde, und es gab kein anderes Thema als Petrus. Vers 5 am Ende, also schon direkt am Anfang der Geschichte, lesen wir, von der Gemeinde aber wurde unablässig. für ihn zu Gott gebetet. Unablässig. Das Wort kann man auch übersetzen mit eifrig oder anhaltend oder beharrlich. Was Gottes Wort uns hier sagt ist, die haben angefangen für Petrus zu beten und die haben nicht mehr aufgehört. Dasselbe Wort benutzt Lukas übrigens, wenn er beschreibt, wie Jesus im Garten Gethsemane gebetet hat. Aber Jesus ist noch in der Steigerungsform, der hat das noch mehr so gemacht. Die Jünger machen es hier, die Christen machen es hier wie Jesus. Petrus weiß, wo sich die Gemeinde normalerweise auffällt und deswegen läuft er zu dem Haus von der Maria und klopft ans Tor. Und Rode, die Sklavin des Hauses, die läuft eben zum Tor, um zu sehen, wer da ist. Musste man ja immer ganz genau gucken, konnte ja auch ein Feind sein. Und als sie die Stimme von Petrus hört, ist sie so begeistert, sie macht gar nicht die Tür auf, sondern sie rennt zurück ins Wohnzimmer. Erzählt der Gebetsrunde, Petrus steht vor der Tür. Aber was dann passiert ist, wäre vielleicht lustig, wenn es nicht so tragisch wäre. Petrus darf sich nämlich jetzt eine ganze Weile lang draußen die Beine in den Bauch stehen. Denn drinnen geht jetzt erstmal eine Diskussion los. Ja, Argument Nummer 1, Rode duspitzt. Das ist nicht Petrus. Rode sagt, doch, das ist ganz sicher Petrus. Ich habe nämlich seine Stimme erkannt. Okay. Argument Nummer zwei. Es ist nicht Petrus, es ist sein Engel. Geniales Argument. Stell dir mal vor, du hast einen Bekannten in Australien und du denkst, der ist einfach in Australien. Und eines Tages klingelt es bei euch zu Hause an der Haustür und deine Tochter oder dein Ehepartner oder dein Mitbewohner oder wer auch immer macht die Tür auf, kommt wieder rein und sagt, draußen vor der Tür steht ein Bekannter aus Australien. Ist sehr unwahrscheinlich, okay. Aber stell dir mal vor, du würdest jetzt sagen, das kann nicht sein. Es ist sein Engel. Zugegeben, es ist unwahrscheinlich, dass Petrus da vor der Tür steht. Aber es ist doch noch unwahrscheinlicher, dass sein Engel da vor der Tür steht, oder? Und diese Christen beten seit drei Tagen ununterbrochen für Petrus zu ihrem Gott. Zu dem Gott, der stärker ist als alles andere. zu dem Gott, von dem sie bekennen, er kann alles ändern. Und als dieser Gott dann alles ändert, da halten sie die absurdesten Erklärungen für wahrscheinlicher, als dass Gott wirklich alles geändert hat. Wir können uns jetzt drüber lustig machen. Aber Hand aufs Herz sind wir nicht ganz genauso. Wir beten für etwas und denken uns so, Das ändert sich eh nie. Wir würden es natürlich nie so sagen und beten fleißig weiter. Aber steht nicht oft dahinter dieser verborgene Gedanke, eigentlich kann Gott das nicht? Wir, die wir eigentlich doch durch unseren Glauben die Welt überwunden haben, halten die Mächtigen dieser Welt und die Prinzipien dieser Welt oft für so viel stärker als Gott. Selbst dann, wenn wir beten. Vor zwei Wochen haben wir hier in der Gemeinde die Predigt gehört über die Geschichte aus Markus 9. Von dem Mann, der mit dem kranken Sohn verzweifelt zu Jesus sagt, ich glaube, hilf meinem Unglauben. Gott kann wirklich. Glaubst du das, wenn du betest? Das ist übrigens einer der Sachen, die immer wieder mein Vertrauen in die Bibel unglaublich stärkt. Die Tatsache, dass die Bibel so schonungslos und ehrlich uns Menschen beschreibt, wie wir sind. Sie malt nicht schön, sie malt auch nicht unnötig schwarz. Sie beschreibt uns Menschen, gerade uns Christen, knallhart so, wie wir sind. Sodass ich mich manchmal wie in so einem Spiegel in Gottes Wort anschaue, Und mich frage, krass, die waren vor 2000 Jahren schon genau so wie du heute. Oder woher kennt dieses Buch mich eigentlich so genau? Zurück zur Geschichte. Also drinnen tobt die Debatte, spinnt jetzt die Rode oder steht da der Engel von Petrus vor der Tür? Aber tatsächlich steht der wirkliche Petrus vor der Tür. Und dem reicht's jetzt. Deswegen klopft er nochmal und sie lassen ihn jetzt auch endlich rein, Vers 16. Sind vollkommen überrascht, dass er da ist. Petrus muss sie zum Schweigen bringen, Vers 17. Und dann erzählt er ihnen die ganze Geschichte. Petrus weiß auch, ich kann nicht in Jerusalem bleiben. Er gibt ihnen kurz den Auftrag, sagt dem Jakobus Bescheid. Er meint damit natürlich den Jakobus, den Bruder von Jesus, also einen anderen Jakobus, denn der Bruder des Johannes, der ist ja am Anfang der Geschichte umgebracht worden. Petrus verlässt jetzt Jerusalem, wir wissen nicht genau wohin und damit übrigens auch die Apostelgeschichte. Petrus war ja sowas wie die Hauptperson jetzt dieser ersten zwölf Kapitel. Jetzt taucht er nur noch einmal kurz in Kapitel 15 auf, ansonsten wechselt der Fokus jetzt vor allem auf Paulus. Was lernen wir von diesen Christen, die so aufopferungsvoll für Petrus gebetet haben? Ganz einfach, bete auch so. Gerade für andere hier in der Gemeinde. Bleib dran. Das wichtigste Wort in Vers 5 über das Gebet der Gemeinde ist dieses Unablässig. Sie haben unablässig zu Gott gebetet. Aber eine Sache dürfen wir anders machen. Nämlich im Glauben beten. Wirklich darauf zu vertrauen, dass du zu jemanden betest, der das wirklich ändern kann, worum du ihn bittest. Paulus schreibt einmal in Epheser Kapitel 3 Vers 20, dass Gott ein Gott ist, der weit über die Maßen mehr tun kann, als wir bitten oder überhaupt nur verstehen können. Und wenn sich dann dein Gebet erfüllt, dann sei nicht überrascht, sondern dankbar. Aber auf der anderen Seite warte nicht so lange mit dem Beten, bis du genug Glauben zum meinst zu haben. Selbst wenn dein Glaube klein ist, dann ist es nichts Gutes, aber bete trotzdem. Fang nicht erst dann an zu beten, wenn du wirklich starken Glauben hast. Hier in dieser Begebenheit siehst du, Gott hat dieses Gebet der Christen erhört, trotz ihres schwachen Glaubens. Die letzte Frage im Heidelberger Katechismus, die fragt, was bedeutet das Wort Amen? Dann heißt es in der Antwort, Amen heißt, das ist wahr und gewiss. Soweit die harten Fakten. Aber dann kommt der Satz, der mich schon oft zu Tränen gerührt hat, es heißt dann weiter, denn mein Gebet ist von Gott viel gewisser erhört. als ich in meinem Herzen fühle, dass ich dies alles von ihm begehre. Dein Gebet ist von Gott viel sicherer erhört, als dein Glaube stark ist. Bete trotzdem. Gott hat dieses Gebet erhört. Aber ehrlich gesagt, oft tut er das ja auch nicht. Zumindest macht er oft nicht das, worum wir ihn bitten. Obwohl Christen beten, obwohl viele Christen unablässig beten, ist in dieser Welt längst nicht alles gut. Diese Welt bleibt eine Welt, in der es gute Dinge gibt, aber auch viele Dinge, die trotz unserer Gebete ganz anders laufen, als wir uns es wünschen. Und das bringt mich zum dritten und letzten Punkt. Gott zeigt sich dir als der Stärkere, trotz der Grautöne der Weltgeschichte. Gehen wir zurück, Szenenwechsel zum Gefängnis. Ja, Vers 18, die Soldaten wachen auf und stellen fest, Petrus ist nicht da. Bittere Geschichte. Für die Soldaten bedeutet das das sichere Todesurteil. Herodes ist stocksauer und lässt sie alle umbringen. Aber er macht noch mehr. Vers 19, zweite Hälfte, er zieht von Jerusalem nach Caesarea. Da könnte man jetzt die Frage stellen, okay, warum ist das wichtig? Warum steht diese Information in Gottes Wort? Es ist für den Rest der Geschichte wichtig. Denn dieser Umzug macht deutlich, dass Herodes jetzt seine Taktik wechselt. Jerusalem war nämlich die jüdische Stadt in Israel. Caesarea ist die römische Stadt in Israel. Und wir haben ja gesehen, Herodes war den ganzen Tag damit beschäftigt, irgendwie beide Gruppen zu besänftigen, von beiden Gruppen akzeptiert zu werden. Und bisher hat er seinen Schwerpunkt auf die Juden gelegt. Deswegen hat er in Jerusalem residiert. Aber jetzt plant er seinen Umzug. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus berichtet, In diesem Moment, als Herodes beschlossen hat, umzuziehen, hat er seine jüdische Maske abgelegt und wurde ein entschiedener Römer. Wir wissen nicht genau, ob ihn diese Niederlage rund um Petrus dazu bewogen hat, nach dem Motto, hier bei den Juden gewinne ich sowieso keinen Blumentopf mehr. Auf jeden Fall residiert er jetzt als dezidiert römischer König im römischen Cäsarwer. Und während er das tut, hat er so politische Alltagsprobleme. Ja, also Probleme in diesem Fall mit zwei Hafenstädten, Tyrus und Sidon. Die machen irgendwie nicht das, was er will. Er ist zornig, aber er hat einen Trumpf in der Hand. Denn Tyrus und Sidon bekommen ihre Nahrungsmittel von Herodes. Und deswegen befürchten jetzt diese beiden Städte, dass Herodes ihnen vielleicht nichts mehr zu essen gibt. Also... befreunden sich diese beiden Städte mit einem Vertrauten von Herodes und versuchen irgendwie gutes Wetter zu machen. Dass Herodes auf jeden Fall in seiner großen Güte und Gnade doch wieder Essen nach Tyrus und Sidon schickt. Und deswegen hält Herodes jetzt eine Rede. Vermutlich sind viele aus Tyrus und Sidon da. Und er hat sein bestes Gewand an, die Leute sind fasziniert und irgendwann kippt die Stimmung. Und die Leute sagen, Herodes ist kein Mensch, er ist Gott. So etwas wäre ihm in Jerusalem nie passiert. Denn für die Juden war klar, so etwas ist Gottes Lästerung. Aber in Caesarea konnte er das machen. Zumindest hat er gedacht, er könnte das machen. Josefus berichtet über dieses Ereignis. Am zweiten Tag begab Herr Rhodes sich mit Anbruch des Morgens in einem Kleid, das mit wunderbarer Kunst ganz aus Silber gewirkt war zum Theater. Hier erschien das Silber, das von den ersten Strahlen der Sonne getroffen wurde, in wundervollem Glanz, sodass das Auge sich geblendet und erschauer zurückwenden musste. Es sah aus, wie wenn heute jemand vielleicht in Alufolie eingewickelt ist oder sowas. Zugleich riefen seine Schmeichler von allen Seiten ihm zu, nannten ihn Gott und sagten, sei uns gnädig. Wenn wir auch bisher dich als Menschen geachtet haben, so wollen wir dich von nun an als etwas Höheres, als ein sterbliches Wesen in dir verehren. Der König machte ihnen darauf Kattenvorwurf und wies ihre gotteslästerliche Schmeichelei nicht zurück. Soweit Josephus. Herodes dachte sich, hier in Caesarea ist es in Ordnung, Gott zu spielen. Aber nicht nur die Juden hatten ein Problem mit Gotteslästerung. Vor allem Gott hat ein Problem mit Gotteslästerung. Und er lässt sich das nicht gefallen. Er schickt zum zweiten Mal in der Geschichte einen Engel und dieses Mal nicht um zu retten, wie bei Petrus, sondern um zu töten. Vers 23. Sogleich aber schlug ihn ein Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab. und er verschied von Würmern zerfressen. In seinem ausführlicheren Bericht berichtet Josephus, dass Herodes fünf Tage lang sich in Schmerzen gewunden habe, bis er endlich gestorben ist. Gott ist der stärkere König von beiden. Am Ende siegt Gott und nicht Herodes. Nach dem Tod des Herodes konfess 24. Das Wort Gottes aber breitete sich aus und mehrte sich. Während König Herodes sich im Todeskampf unter Schmerzen krümmt, breitet der König des Universums weiter sein Königreich über die gesamte Welt aus. Er, das Wort, wächst. Dieser Ausdruck steht in der Apostelgeschichte dafür, dass das Wort Gottes Menschen zum Glauben ruft, diese Menschen anfangen zu glauben und dadurch Gottes Königreich größer wird. Also Ende gut? Alles gut? Nein. Jakobus ist tot. Petrus muss Jerusalem verlassen. Er kann sich noch nicht mal von seinem Pastorenkollegen, dem anderen Jakobus, verabschieden. Ja natürlich, Gott hat den Petrus wunderbar errettet. Aber irgendwie strahlt die Situation doch nicht. Sondern irgendwie ist alles grau. Es hätte in dieser Geschichte schlimmer kommen können. Aber es hätte auch besser sein können. Wir sehen hier die Weltgeschichte in Grautönen. Und es ist heute nicht das Thema, warum Gott diese Welt in Grautönen lässt. Diese Frage beantworten andere Abschnitte der Bibel, nicht dieser hier. Aber was wir an dem Schicksal des Herodes sehen ist, dass die Zeit der Grautöne, definitiv ein Ende haben wird. Denn dieses Gericht, was wir hier an Herodes sehen, das ist ein Vorgeschmack auf das, was Gott eines Tages tun wird. Denn es kommt der Tag in der Zukunft, da wird Gott alle Grautöne verschwinden lassen. Eines Tages wird Jesus wiederkommen als mächtiger Richter und alle Machthaber und überhaupt alle Menschen, die die Knie nicht vor ihm gebeugt haben, die werden weit schlimmer enden. als Herodes hier, schwarz-weiß. Denn Herodes zeigt Gott uns hier, erstens, dass er stark genug ist, Gerechtigkeit herzustellen, und zweitens, dass er Gerechtigkeit herstellen will und wird. Das Gericht an Herodes ist sozusagen ein Vorgeschmack, ein Trailer auf das, was ganz sicher kommen wird. Und es ist gut, dass wir solche Begebenheiten in der Bibel haben, inmitten unserer Grautöne. Denn stell dir vor, wir würden in der Bibel immer nur lesen, ja, zurzeit ist die Welt sehr grau, aber eines Tages wird Gott wiederkommen und er wird garantiert Gerechtigkeit schaffen. Aber wir würden nirgends in der Bibel sehen, dass Gott das auch tatsächlich kann, geschweige denn, dass er das will. Und an den Stellen, wo Gott schon hier auf der Erde, wir sehen das in der Bibel immer wieder an Pharao und an anderen und hier an Herodes, wo Gott schon hier während dieser Weltgeschichte richtet, da sehen wir, dass sein Gericht sicher ist und dass er richten kann und will. Dabei gibt es ein Problem. Wir sehnen uns ja nach Gerechtigkeit, nach einem Tag, wo Herodes seine verdiente Strafe bekommt und wir zusammen mit Jakobus und Petrus und all den anderen Recht bekommen. Wir denken ganz automatisch, gerade wenn Unrecht passiert, wir sind natürlich auf der guten Seite. Wenn irgendwo Unrecht passiert, wir sind ja immer auf der richtigen Seite. Aber weißt du, dein eigentliches Problem ist, du und ich stehen eigentlich auf der Seite von Herodes. Wenn Gott schwarz-weiß macht, dann landet Herodes bei schwarz. Und dann landest du auch bei schwarz, wie jeder Mensch. Der Grund für das Gericht an Herodes war, dass Gott nicht die Ehre gegeben hat. Aber tust du das immer? Und damit du und ich nicht eines Tages so enden wie Herodes, hat Gott uns einige Jahre vor diesem Ereignis seine Gerechtigkeit geschenkt. Eine fremde Gerechtigkeit, die nicht unsere eigene ist. Sein eigener Sohn war der einzige Mensch, der jemals ein Leben gelebt hat, das ihn für weiß qualifiziert hat. Aber am Kreuz von Golgatha hat Gott ihn weit schlimmer behandeln lassen, als irgendein Mensch, auch als Herodes, das hier jemals durchmachen musste. Stellvertretend für jeden, der an ihn glaubt. Und deswegen und nur deswegen dürfen wir uns als seine Kinder auf den Tag freuen, wenn Gott endgültig Gerechtigkeit schaffen wird. Denn völlig unverdient und nur wegen Jesus werden wir auf der Siegerseite stehen und darüber jubeln, wie Gott endlich Gerechtigkeit schafft. Weil es kann, weil es will, und Vanessa im Kreuz bewiesen hat. Was bedeutet das jetzt praktisch für dich und für mich? Wir alle leben in dieser grauen Welt, wo eben noch nicht Gerechtigkeit herrscht. Du hast oft Angst vor der Zukunft, du hast vielleicht Angst vor den Herodesen dieser Welt, vor vielen Dingen, die einfach größer, die stärker, die mächtiger sind als du. Wie sollst du darauf reagieren? Wie kannst du darauf reagieren? Was sagt uns Gottes Wort heute Morgen? Erstens erinnere dich daran, dass dein Vater im Himmel stärker ist als alles andere. Deswegen meinte die Bibel von der ersten bis zur letzten Seite Gottes Größe und seine Macht vor Augen. Ja, diese Geschichte ist nur eine von ganz vielen. Und wenn du dich dann erinnert hast, dann zweitens bete zu deinem Vater im Himmel. Und zwar in dem festen Glauben, dass Gott das, worum du ihn bittest, tun kann und tun will. Keine Bitte ist für ihn zu groß. Und wenn er nach deinem Gebet dann nicht das tut, worum du ihn gebetet hast, dann hat er dafür seine guten Gründe, weil er so viel weiser ist als du. Wenn du dann gebetet hast, gibt es noch eine Sache, die wir hier lernen können. Etwas, das wir hier in diesem Abschnitt finden. Weißt du, es ist für mich die Sache, die ich am alleraußergewöhnlichsten an dieser Geschichte finde. Es gibt ja in dieser Geschichte eine ganze Reihe... Das ist eine der Dinge, die am außergewöhnlichsten sind in dieser Geschichte. Es gibt ja eine ganze Reihe von außergewöhnlichen Dingen. Ja, wie der Engel Petrus aus dem Gefängnis durch alle verschlossenen Türen führt, wie die Christen in einem Durchgang beten, wie Herodes aus dem Nichts zusammenbricht und langsam stirbt. Es ist alles außergewöhnlich. Aber es gibt eine Sache, die finde ich die außergewöhnlichste. Und das ist die Situation, in der der Engel den Petrus findet. Vers 6 erfahren wir, es ist die Nacht vor seiner geplanten Hinrichtung. Und was macht Petrus in dieser Nacht? Der schläft. Und er schläft übrigens wirklich, so richtig. Er wird nicht wach vom Licht, was der Engel aussendet. Der Engel muss Petrus in die Seite schlagen, damit er aufwacht. Selbst dann torkelt er hinter dem Engel eher her, als dass er wirklich läuft. Erst in Vers 11, weit hinter den Toren des Gefängnisses, wird Petrus wirklich wach. Er braucht fünf ganze Verse, um wach zu werden. Petrus hat tief und fest geschlafen, zwar auf einem Steinboden, mit eisernen Ketten um die Handgelenke, in der Nacht vor seiner Hinrichtung. Das ist außergewöhnlich. Und das geht nur, wenn du wirklich davon überzeugt bist, dass Gott stärker ist als alles andere. Dass du in seiner Hand sicher bist, selbst dann, wenn du damit rechnen musst, am nächsten Tag einen Kopf kürzer zu sein. Und deswegen, erinnere dich an seine Stärke. Bete. Und dann leg dich heute Abend beruhigt hin. und schlafe.
Gott zeigt sich dir als der Stärkere
Series Apostelgeschichte
…trotz der Stärke der Weltbeherrscher
…trotz der Schwäche der Weltüberwinder
…trotz der Grautöne der Weltgeschichte
Sermon ID | 810241911134194 |
Duration | 46:45 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 12:1-24 |
Language | German |
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