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Gnade sein mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir hören Gottes Wort heute aus Apostelgeschichte 10. Das ist ein etwas längerer Abschnitt, aber er hängt zusammen. Wir hören auf das gesamte Kapitel. Apostelgeschichte 10, Abvers 1. Wir hören Gottes lebendiges Wort. In Cäsarea lebte aber ein Mann namens Cornelius, ein Hauptmann der Schar, die man die Italische nennt. Der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete ohne Unterlass zu Gott. Der sah um die neunte Stunde des Tages in einem Gesicht deutlich einen Engel Gottes zu ihm hereinkommen, der zu ihm sprach, Cornelius. Er überblickte ihn an, erschrak und sprach, Was ist, Herr? Er sprach zu ihm, Deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgekommen vor Gott, sodass er ihrer gedacht hat. Und nun sende Männer nach Joppe und lass Simon holen mit dem Beinamen Petrus. Dieser ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt. Der wird dir sagen, was du tun sollst. Als nun der Engel, der mit Cornelius redete, hinweggegangen war, rief er zwei seiner Hausknechte und einen gottesfürchtigen Kriegsknecht von denen, die stets um ihn waren. Und er zählte ihnen alles und sandte sie nach Joppe. Am folgenden Tag aber, als jene auf dem Weg waren, und sich der Stadt näherten, stieg Petrus auf das Dach, um zu beten, etwa um die sechste Stunde. Da wurde er sehr hungrig und wollte essen. Während man aber etwas zubereitete, kam eine Verzückung über ihn, und er sah den Himmel geöffnet und ein Gefäß zu ihm herabkommen wie ein großes leinenes Tuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde niedergelassen wurde. Darin waren all die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels. Und eine Stimme sprach zu ihm, Steh auf, Petrus, schlachte und iss. Petrus aber sprach keineswegs her, denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und eine Stimme sprach wiederum zum zweiten Mal zu ihm, Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein. Dies geschah dreimal, und dann wurde das Gefäß wieder in den Himmel hinaufgezogen. Als aber Petrus bei sich selbst ganz ungewiss war, was das Gesicht bedeuten solle, das er gesehen hatte, siehe, da standen die von Cornelius abgesandten Männer, die das Haus Simons erfragt hatten, am Toreingang. Und sie riefen und erkundigten sich, ob Simon mit dem Beinamen Petrus hier zu Gast sei. Während nun Petrus über das Gesicht nachdachte, sprach der Geist zu ihm, siehe, drei Männer suchen dich. Darum stehe auf, steige hinab und ziehe ohne Bedenken mit ihnen, denn ich habe sie gesandt. Da ging Petrus zu den Männern hinab, die von Cornelius zu ihm gesandt worden waren, und sprach, Sie, ich bin der, den ihr sucht, was ist der Grund für euer Kommen? Sie aber sprachen, Cornelius, der Hauptmann, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, der ein gutes Zeugnis hat bei dem ganzen Volk der Juden, hat von einem heiligen Engel die Weisung erhalten, dich in sein Haus holen zu lassen, um Worte von dir zu hören. Da rief er sie herein und beherbergte sie. Am folgenden Tag aber zog Petrus mit ihnen Und etliche Brüder von Joppe gingen mit ihm. Und am anderen Tag kamen sie nach Caesarea. Cornelius aber wartete auf sie und hatte seine Verwandten und seine vertrauten Freunde zusammengerufen. Als nun Petrus gerade hineinkam, ging ihn Cornelius entgegen und fiel ihm zu Füßen und huldigte ihn. Petrus aber richtete ihn auf und sprach, Steh auf, auch ich bin ein Mensch. Und während er sich mit ihm unterredete, ging er hinein und fand viele versammelt. Und er sprach zu ihnen, Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Angehörigen eines anderen Volkes zu verkehren oder sich ihm zu nahen. Doch mir hat Gott gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll. Darum bin ich auch ohne Widerrede gekommen, als ich hergerufen wurde. Und nun frage ich, aus welchem Grund habt ihr mich gerufen? Und Cornelius sprach. Vor vier Tagen fastete ich bis zu dieser Stunde, und ich betete um die neunte Stunde in meinem Haus. Und siehe, da stand ein Mann in glänzender Kleidung vor mir und sprach, Cornelius, dein Gebet ist erhört und deine Almosen ist vor Gott gedacht worden. Darum sende nach Joppe und lass Simon mit dem Beinamen Petrus holen. Dieser ist zu Gast im Haus Simons, eines Gerbers am Meer. Er wird zu dir reden, wenn er kommt. Da sandte ich auf der Stelle zu dir, und du hast wohl daran getan, zu kommen. So sind wir nun alle gegenwärtig vor dem Angesicht Gottes, um alles zu hören, was dir von Gott aufgetragen ist." Da tat Petrus den Mund auf und sprach, Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern dass in jedem Volk derjenige ihm angenehm ist, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt. Das Wort, das er den Kindern Israels gesandt hat, indem er Frieden verkündigen ließ durch Jesus Christus, welcher Herr über alle ist, ihr kennt es. Das Zeugnis, das sich durch ganz Judäa verbreitet hat und in Galiläa anfing nach der Taufe, die Johannes verkündigte. Wie Gott Jesus von Nazareth mit heiligem Geist und Kraft gesalbt hat und wie dieser umherzog und Gutes tat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren. Denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen alles dessen, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie getötet, indem sie ihn ans Kreuz hängten. Diesen hat Gott auferweckt am dritten Tag und hat ihn offenbar werden lassen. Nicht dem ganzen Volk, sondern uns, den von Gott vorher erwählten Zeugen, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben nach seiner Auferstehung aus den Toten. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen, dass er der von Gott bestimmte Richter der Lebendigen und der Toten ist. Von diesem legen alle Propheten Zeugnis ab, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfängt." Und während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten. Und alle Gläubigen aus der Beschneidung, die mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich vor Staunen. dass die Gabe des Heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde. Denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott hochpreisen. Da ergriff Petrus das Wort. Kann auch jemand diesen das Wasser verwehren, dass sie nicht getauft werden sollten, die den Heiligen Geist empfangen haben, gleich wie wir? Und er befahl, dass sie getauft würden im Namen des Herrn. Da baten sie ihn, etliche Tage zu bleiben. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus. Vor ungefähr 2000 Jahren macht sich der germanische Tuchhändler Hadubrand auf den Weg nach Rom. Ein befreundeter römischer Tuchhändler hatte ihn auf die Reise eingeladen und für Hadubrand ist das eine große Sache, denn Rom war damals ja die unangefochtene Metropole Nummer 1 im Mittelmeerraum. Und in Rom angekommen, läuft er jetzt mit seinem römischen Kollegen durch die Stadt, Und plötzlich sieht er ein etwas seltsames Gebäude. Und er stellt seinem Freund die Frage, sag mal, was ist denn das? Der Kollege sagt zu ihm, das ist eine Synagoge. Und in der Synagoge, da treffen sich die Juden. Adubrand völlig ahnungslos sagt, okay, Juden, wer ist das? Sagt sein Freund, ja, das sind so Leute, also ursprünglich sind die aus Israel, aber jetzt leben sie irgendwie verstreut ums gesamte Mittelmeer herum. Und stell dir mal vor, Die glauben an nur einen einzigen Gott. Das ist ein bisschen komisch. Hado Brandt sagt, okay, klingt interessant, habe ich noch nie gehört. Wollen wir da mal reingehen in die Synagoge? Sagt sein Freund, vergiss es. Die sind ziemlich arrogant. Ja, du musst von deren Stammvater abstammen. Das ist so ein Abraham, glaube ich. Und wenn du das nicht tust, dann hast du eigentlich schon verloren. Dann haben die einen Haufen Regeln, die du befolgen musst. Zum Beispiel Schweinefleisch. Das geht bei denen gar nicht. Und richtig Gemeinschaft mit ihrem Gott, das haben die auch nur in Jerusalem, also am anderen Ende der Welt. Da steht nämlich der Tempel von denen, wo ihr Gott wohnt. Und deswegen gibt es auch jedes Jahr eine Gruppe von Männern hier aus dieser Synagoge und die machen sich wirklich auf den Weg nach Jerusalem, nur um Gott zu begegnen. Stell dir das mal vor. Und wenn man echt einer von denen werden will, dann ist es echt eine heftige Nummer. Also das kann ich dir auch nicht empfehlen. Ja, wenn man es dann so halb schafft, dann ist man irgendwie bei denen so Bürger zweiter Klasse. Richtig dazugehören kannst du, wenn du von außen kommst, niemals. Und Hadubrand hört sich das so an und er zuckt mit den Schultern und denkt sich noch kurz, war ne seltsame Gruppe. Aber im nächsten Moment hat er sie auch schon wieder vergessen und beide gehen weiter durch Rom. Jahre später stirbt Hadubrand. Ohne jemals den lebendigen Gott kennengelernt zu haben. So wie übrigens ausnahmslos alle unsere Vorfahren, die vor 2000 Jahren in dieser Gegend hier gelebt haben. Und wenn man auf Hado Brandts Leben zurückblickt, dann gibt es einen einzigen Moment, wo er etwas von dem einzig wahren Gott mitbekommen hat. Zumindest ein bisschen. Und das war damals auf seiner Geschäftsreise nach Rom. Und die Botschaft damals war, für jemanden wie dich ist die Tür zu. Du kommst hier nicht rein. Den Hadubrand, den gab es so nie, den habe ich mir ausgedacht, aber genauso könnte es gewesen sein. Genauso haben die Juden damals alle anderen gesehen und genauso wussten alle anderen, die schon mal mit Juden zu tun hatten, dass sie von den Juden gesehen werden. Die anderen werden verachtet und ausgeschlossen. Gottes Volk, das sind nur und ausschließlich wir. Gottes Königreich ist nur für uns. Gottes Gegenwart haben nur wir, nicht ihr. Und es ist genau dieses Denken, was damals Juden und Nichtjuden voneinander getrennt hat. Millionen von Menschen sind verloren gegangen, weil sie nie von dem lebendigen Gott gehört haben. Zu einer ganz ähnlichen Zeit ist in der römischen Garnisonsstadt Caesarea in Palästina etwas passiert, was dieses Denken auf den Kopf gestellt hat. Am anderen Ende des Mittelmeers hat Gott die Mauer zwischen Juden und Nichtjuden nämlich einfach eingerissen. Und genau darum, wie Gott das gemacht hat, genau darum geht es im 10. Kapitel der Apostelgeschichte. In dieser Geschichte von Petrus und Cornelius sagt und zeigt uns Gott. Egal wo du herkommst, egal was du aus deiner Vergangenheit mitbringst, egal welches Land vorne auf deinem Reisepass draufsteht, wenn du an Jesus Christus glaubst, dann gehörst du dem lebendigen Gott. Das ist mein Thema für heute. Der Glaube an Jesus ist für jeden die Tür. Wir wollen uns drei Dinge anschauen. Der Glaube an Jesus ist für jeden die Tür. Erstens zu Gottes Volk, zweitens zu Gottes Königreich und drittens zu Gottes Gegenwart. Der Glaube an Jesus ist für jeden die Tür zu Gottes Volk, zu Gottes Königreich und zu Gottes Gegenwart. Springen wir in diese Geschichte rein. Petrus hatte gerade im Auftrag von Jesus zwei Wunder getan. Er hatte einen Mann gesund gemacht und er hatte eine Frau sogar aus dem Tod zurück ins Leben geholt. Und jetzt wohnt er vorübergehend in Joppe, das ist eine Stadt am Mittelmeer in Israel, und zwar bei einem Mann, der genauso heißt wie er, nämlich bei einem Simon. Das lesen wir im letzten Vers von Kapitel 9. Und am Anfang von Kapitel 10 wechselt jetzt die Perspektive zunächst auf einen römischen Hauptmann, auf die zweite Hauptperson unserer Geschichte. Ein Mann namens Cornelius. Und dieser Cornelius ist ein sehr interessanter Mann. In Vers 1 sehen wir, er ist erstens Römer. Und er ist sogar ein richtiger Römer. Er ist nämlich Hauptmann in der römischen Armee und konkret in einer Abteilung, die man die Italische nennt. Das römische Reich ging damals ja um das ganze Mittelmeer herum und deswegen war auch die römische Armee natürlich ein multikulturelles Sammelsurium von Menschen aus allen möglichen Völkern. Aber die wichtigsten Einheiten in der römischen Armee, also heute würden wir sagen so die Elite-Einheiten, die hat man auch zu dieser Zeit noch mit echten Römern besetzt, also mit Leuten, die aus Italien stammten. Und so eine Einheit war die italische, die Einheit von Cornelius. Es war nicht nur einfach irgendein Teil der römischen Armee, sondern es waren echte Römer. Und so sehr dieser Cornelius aber Römer war, von seiner Religion her hat ihn die Zeit in Israel sehr geprägt. Er hat von dem lebendigen Gott gehört. Und er wusste schon, so richtig Jude kann ich nicht werden. Aber er hat angefangen, diesen Gott anzubeten. Vers 2, der Cornelius war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete ohne Unterlass zu Gott. Und genau diesen Mann ist eines Tages ein Engel erschienen und gibt ihm den Auftrag, schick ein paar von deinen Männern nach Joppe, das war einfach ein Stück die Mittelmeerküste lang, und hol dort den Simon Petrus im Haus von Simon dem Gerber. Und alles, was sonst noch wichtig ist, das wird dir dann der Simon erzählen. Cornelius macht das so, er schickt Leute los. Das ist der Anfang der Geschichte, wie Gott den Cornelius und mit ihm zusammen Menschen aus allen Völkern dieser Welt in sein Volk holt. Mein erster Punkt, der Glaube an Jesus ist für jeden die Tür zu Gottes Volk. Sinnwechsel nach Joppe. Es ist mittags und Petrus geht auf das Dach von seinem Gastgeber, um dort zu beten. Währenddessen knurrt ihm der Magen. Petrus ist nur ein Mensch. Und zum Glück sind die unten schon dabei, das Essen vorzubereiten. Vielleicht ist es ihm sogar schwer gefallen, sich beim Beten zu konzentrieren. So viel Hunger hatte er. Und in dem Moment passiert etwas total Seltsames. Er sieht, wie ein Tuch aus dem Himmel runtergelassen wird. Und auf dem Tuch sind jede Menge Tiere. Und viele von den Tieren auf dem Tuch, vielleicht sogar alle, sind nach dem Gesetz im Alten Testament sogenannte unreine Tiere. Das wird uns ausführlich dargelegt, zum Beispiel in 3. Mose Kapitel 11. Das waren also Tiere, die durfte man nicht essen als Jude. Aber jetzt passiert etwas, was den Petrus fast komplett aus den Socken haut. Vers 13, steh auf Petrus und schlachte und iss. Petrus ist völlig schockiert. Ja, der weigert sich. Aber Gott sagt ihm noch zweimal, dass er genau das machen soll. Steh auf Petrus, schlachte und iss! Petrus muss es dann zwar nicht wirklich machen, denn die Decke verschwindet wieder im Himmel. Aber jetzt ist Petrus nicht mehr schockiert, sondern jetzt ist Petrus total verwirrt. Ja, er versteht, okay, das ist ein Bild, das ist irgendwie eine Botschaft, die mir irgendwas sagen soll, aber... Aber was? Und in dem Moment stehen die Gesandten von Cornelius unten an der Tür. Und Gott redet wieder mit Petrus und sagt ihm, geh mit ihm, ich habe sie dir geschickt, Vers 20. Und so macht sich Petrus am nächsten Tag mit einigen anderen Christen aus Joppa auf den Weg zur Cornelius. Und dort angekommen, sieht Petrus, dass die ganze Familie und alle Freunde ganz gespannt warten. Was würde Petrus ihnen jetzt erzählen? Cornelius begegnet dem Petrus und fällt direkt vor ihm nieder und will ihn anbeten. Petrus muss ihn erstmal davon abbringen und sagt ihm, Cornelius, stopp, stopp, stopp. Auch ich bin nur ein Mensch. Vers 25. Und dann spricht Petrus dem berühmten Elefanten im Raum an. Vers 28. Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem anderen Angehörigen eines anderen Volkes zu verkehren oder sich ihm zu nahen. Doch mir hat Gott gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll. Darum bin ich auch ohne Widerrede gekommen, als ich hergerufen wurde." Die ganze Versammlung, die wir hier sehen, die geht eigentlich gar nicht. Auf der einen Seite Petrus und andere jüdische Christen, Und auf der anderen Seite ein römischer heidnischer Hauptmann und seine Crew. Und für Juden war es undenkbar, das Haus eines Heiden zu betreten. Denn Heiden waren unrein, wie die Tiere auf der Decke. Und Petrus redet nicht um den heißen Brei herum. Leute, eigentlich geht das gar nicht, was wir hier machen. Aber Gott hat mir gezeigt. Ja, das, was hier passiert, ein Beispiel von heute zu wählen, wäre ungefähr so, wie wenn sich in Berlin Bundestagsabgeordnete der Grünen und der AfD ganz freundschaftlich zum Essen gehen verabreden würden. Ja, wenn das die Parteien der beiden mitbekommen würden oder sogar die Öffentlichkeit, dann wäre was los. Dann wäre der Skandal perfekt. Und dann erzählt Cornelius, wie Gott auch ihm erschienen ist und ihm gesagt hat, er soll den Petrus aus Joppe holen lassen. Und langsam passiert in dem Kopf von Petrus etwas. Es setzen sich die Puzzlestücke Stück für Stück zusammen. Petrus versteht, Gott hat nicht nur zu mir gesprochen, sondern auch zu Cornelius. Und die Tiere auf der Decke, das sind die Menschen, die gerade hier vor mir sitzen. Natürlich soll ich sie nicht essen, aber ich soll mit ihnen Gemeinschaft haben. Gott will das und zwar wirklich. Das gesamte Weltbild von Petrus wird auf den Kopf gestellt. Dieses Weltbild lautete ja, Gott liebt uns Juden, er hasst den Rest. Wir Juden sind rein, alle anderen sind unrein. Und jetzt steht er hier im Wohnzimmer von einem Heiden aus dem Lehrbuch. Ja, ein Oberster der verhassten Besatzungsmacht, der auch noch direkt aus der Hauptstadt kommt. Ein Römer, wie es römischer fast nicht geht. Warum ist Petrus so schockiert und verwirrt? Die Frage ist ja, ist Gott wirklich so überraschend hier oder hat Petrus vorher einfach nur etwas Falsches geglaubt? Und ich glaube, die Antwort ist so ein bisschen von beidem. Tatsächlich hat sich Gott während der Zeit des Alten Testaments vor allem um das Volk Israel gekümmert. Sie waren sein Volk. Sie hatten auch bewusst den Auftrag, sich von den anderen Völkern abzugrenzen, mit dem Ziel ja nicht, ihre Götter zu übernehmen. Paulus erklärt das ausführlich, zum Beispiel in Epheser 2 und 3. Und insofern hat Petrus das Recht, tatsächlich schockiert zu sein. Denn Gott überrascht hier. Aber auf der anderen Seite haben Petrus und mit ihm alle Juden zu der damaligen Zeit das Alte Testament auch sehr einseitig gelesen. Denn schon im Alten Testament kümmert sich Gott sehr häufig auch um Menschen, die nicht aus dem Volk Israel kommen. Schon beim Auszug aus Ägypten waren viele Nichtjuden dabei. Später sind dann Leute wie die Hure Rahab oder die Moabiterin Ruth zum Volk Gottes dazugekommen. Zur Zeit von Esther haben sich viele Heiden den Juden angeschlossen. Die Propheten sprechen immer und immer wieder davon, dass Menschen aus allen Völkern eines Tages Gott anbeten werden. Und auch in vielen Psalmen geht es genau um dieses Thema. Heiden werden kommen, um Gott anzubeten. Psalm 47 oder 87 oder 117. Und der Prophet Jonah wird ausgerechnet mit dem Evangelium in die heidnische böse Stadt Nineveh geschickt. Kurz gesagt, wenn man das Alttestament liest, eignet es sich nicht für eine Gott-liebt-nur-uns-Juden-Theologie. Und Petrus war ja mit Jesus unterwegs, drei Jahre lang. Und er hat erlebt, Gott hat nicht nur 5.000 Menschen mit zwei Fischen und fünf Broten satt gemacht. Er hat genau das Gleiche, was er mit den 5.000 Juden gemacht hat, kurze Zeit später mit 4.000 Heiden gemacht. Gott hat nicht nur Juden gesund gemacht, sondern auch Heiden. Und einmal hatte Jesus mit einem Kollegen von Cornelius zu tun. Ja, ein römischer Hauptmann, dessen Sklave krank war. Wir haben das eben gelesen. Der heidnische Hauptmann beeindruckt Jesus mit seinem Glauben. Jesus sagt dann zu ihm, Wahrlich, ich sage euch, einen so großen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden. Ich sage euch aber, viele werden kommen vom Osten und vom Westen und werden im Reich der Himmel mit Abraham, Isaac und Jakob zu Tisch sitzen. Aber die Kinder des Reiches, also die Juden, die Jesus ablehnen, werden in die äußerste Finsternis hinausgeworfen werden. Und auch die Geschichte der Apostelgeschichte hat Petrus eigentlich schon vorbereitet. Ja, schon an Pfingsten waren in Jerusalem zwar fast ausschließlich Juden dort, aber Juden, die völlig unterschiedliche Sprachen gesprochen haben. Und durch das Wunder mit den Sprachen damals, hat Gott schon damals gezeigt, Gott spricht jetzt alle Sprachen der Erde. Und dann in Kapitel 8 lesen wir, wie Petrus dabei ist, wo die Samariter den Heiligen Geist bekommen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass auch Philippus ihm erzählt hat von dem äthiopischen Eunuchen, den er getauft hat. Ja, Gott überrascht hier. Denn das Neue am neuen Bund ist tatsächlich, dass Heiden jetzt gleichberechtigt mit dazugehören dürfen. Aber spätestens, wenn man drei Jahre mit Jesus unterwegs war, darf einen das nicht mehr schocken. Und es ist übrigens interessant, so schockiert wie Petrus hier ist, auch bei ihm hat schon vor der Geschichte ein langsames Umdenken eingesetzt. Er hat zum Beispiel Samariter getauft in Kapitel 8. Und er ist bereitwillig bei einem Gerber eingezogen, Kapitel 9. Ja, sowohl in Kapitel 9, Vers 43, als auch in Kapitel 10, Vers 6 wird erwähnt, dass sein Gastgeber nicht nur genauso heißt wie er, nämlich Simon, sondern dass der von Beruf Gerber ist. Sonst könnte man die Frage an die Bibel stellen. Naja, okay, was interessiert mich der Beruf von dem Mann? Naja, Gerber machen Leder. Und um Leder zu machen, muss man tote Tiere anfassen. Und wenn man tote Tiere anfasst, ist man nach dem jüdischen Gesetz unrein. Ein Pharisäer hätte niemals bei einem Gerber übernachtet. Petrus zieht vorübergehend bei dem ein und sieht auf seinem Dach die Decke mit den unreinen Tieren. Apropos rein und unrein. Die Vorbehalte der Juden gegenüber den Heiden waren eben nicht nur Vorurteile. Tatsächlich war es ja so, dass die Juden rein waren und die Heiden eben nicht. Und das Revolutionäre am Neuen Bund und das Revolutionäre an dieser Geschichte hier ist, dass Gott diese Unterscheidung aufhebt. Kein Mensch ist mehr aufgrund seiner Herkunft unrein. Oder positiv gesagt, jeder darf durch den Glauben zu Gottes Volk dazugehören. Da stellt sich jetzt vielleicht noch die Frage nach Gottes Charakter, oder? Gott ist doch ein unveränderlicher Gott. Warum kann er einfach seine Gebote ändern? Mal so, mal so. Dazu müssen wir verstehen, dass es Gebote gibt, die wirklich unveränderlich sind. Ja, wenn Gott sagt, du sollst keine anderen Götter neben mir haben, dann gilt dieses Gebot einfach immer. Gott wird es nie ändern, er kann es nie ändern, denn er ist immer ein eifersüchtiger Gott. Anders ist es mit diesen Reinheitsvorschriften aus dem Alten Testament. Ja, die ganzen Waschungen und Gebote, wer ist rein, wer ist unrein, wann ist man rein und unrein? Sie waren nur gedacht, um uns etwas beizubringen. Sie waren nur da für eine Zeit. Ich gebe euch mal ein Beispiel dafür. Nehmen wir an, da ist eine Familie und die hat einen Teich im Garten. Und wenn ihre Kinder, sie haben kleine Kinder, und wenn die Kinder da reinfallen in diesen Teich, dann gibt es wirklich ein Problem. Und im Kinderzimmer der Kinder liegt so ein Spielteppich und mitten auf diesem Spielteppich ist einfach ein großer Teich drauf gestickt. Und jetzt gibt es die Regel in der Familie, kein Kind darf auf den Spielteppichteich treten. Diese Regel ist einerseits ziemlich sinnlos, denn es passiert überhaupt nichts, wenn man auf diesen Teich tritt. Das ist ja nur ein Teppich. Aber die Kinder sollen durch diese Regel lernen, dass der Teich draußen im Garten echt gefährlich ist. Und so ein bisschen so haben die Reinheitsvorschriften im Alten Testament funktioniert. Gott hatte nie ein wirkliches Problem damit, wenn ein Mensch ein richtig leckeres Schweinesteak genießt. Aber im Alten Testament hat er das für eine Zeit verboten, Stichwort Teich auf dem Teppich, um seinen Kindern eine Sache deutlich zu machen. Ich bin heilig und ihr seid es nicht. Ich bin rein und ihr seid erstmal unrein. Wie der Teich auf dem Teppich auf den wirklichen Teich draußen hinweist, so sollen die Reinheitsvorschriften die Juden daran erinnern, dass sie tatsächlich in sich selbst unrein sind. Aber dann ist Jesus in die Welt gekommen und diese Reinigungsgesetze haben mit ihm ihren Zweck erfüllt und ihre Schuldigkeit getan. Wenn die Kinder größer sind, dann wird es die Teppichregel auch nicht mehr geben. Jesus sagt es ausdrücklich, zum Beispiel in Markus Kapitel 7, dass diese Gesetze aufgehoben sind. Und mit diesen Reinigungsvorschriften verschwindet auch der Unterschied zwischen Juden und Heiden. Zwar konnten auch vorher schon Heiden Teil von Gottes Volk werden, aber es war immer schwierig. Immer blieben sie irgendwie Bürger zweiter Klasse. Und jetzt sollen sie plötzlich gleichwertige und vollwertige Mitglieder von Gottes Volk werden. Petrus steht hier im Wohnzimmer von Cornelius und ist immer noch dabei, das zu verkraften. Aber langsam versteht er und fängt an, diesen Menschen das Evangelium zu predigen. Vers 35 Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern dass in jedem Volk derjenige ihm angenehm ist, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt. Petrus versteht. Ja, wenn ich die Frage stelle, ob ich Teil von Gottes Volk bin, Dann geht es nicht um die Frage, ob ich gerne Schweinesteaks esse oder nicht, ob ich das darf oder nicht darf. Gott sieht die Person nicht an, er ist nicht parteiisch, er hat keine Vorurteile. Es geht stattdessen um die Frage, ob ich Gottes Gerechtigkeit habe oder nicht. Habe ich diese Gerechtigkeit, bin ich Teil von Gottes Volk. Habe ich sie nicht, bin ich nicht Teil. Habe ich diese Gerechtigkeit, dann bin ich Teil von Gottes Volk, egal wo ich geboren bin, egal von wem ich abstamme, egal was ich gerne esse. Aber ich bin da nicht nur Teil von Gottes Volk, ich darf Gott auch meinen König nennen. Und das ist mein zweiter Punkt. Der Glaube an Gott ist für jeden die Tür zu Gottes Königreich. Wir sind jetzt schon mittendrin in der Predigt, die Petrus hält. Und Gott sieht zwar nicht die Person an, aber natürlich hat er trotzdem Kriterien, wer zu seinem Volk, wer zu seinem Königreich dazugehören darf. Und diese Kriterien zeigt Petrus jetzt in seiner Predigt, die er den Leuten in Cornelius Wohnzimmer hält. Und er betont dabei drei Dinge. Das erste, was er betont in seiner Predigt ist, Jesus ist König nicht nur über Israel, sondern über die ganze Welt. In Vers 36 sehen wir, wie er zuerst sagt, dass Gott sich durch Jesus an die Kinder Israels gewandt hat. Jesus war ja hauptsächlich in Israel unterwegs, also dem Gebiet, wo die Juden gelebt haben. Und trotzdem, sagt Petrus, ist das nicht die ganze Geschichte. Denn am Ende von Vers 36 sagt Petrus über denselben Jesus, dass er Herr, also Kyrios, König, über alle ist. Jesus ist nicht nur König über Israel, über die Juden, er ist König über die ganze Welt. Er ist sogar Kyrios über den Chef von Cornelius. Ja, der Kaiser in Rom, der hat sich damals Kyrios nennen lassen. Und Petrus sagt hier, über diesen Kyrios in Rom steht ein anderer Kyrios, Jesus. Und damit sagt Petrus zu diesen Menschen in Cornelius Wohnzimmer, Jesus ist auch König über eurem Leben. Das zweite, was Petrus hier betont, ist, Jesus ist keine mythische Person, sondern er lebt wirklich. Jesus ist kein Mythos, sondern er lebt wirklich. In den Versen 37 bis 42 fasst Petrus das Leben von Jesus hier auf der Erde zusammen. Und die einzelnen Stationen, die er hier erwähnt, die kennen die meisten von euch. Es geht um seine Heilungen und seine Predigten. Es geht um seinen gewaltsamen Tod und seine Auferstehung. Und es geht um die Tatsache, dass Gott eines Tages alle Menschen richten wird. Und es ist Petrus dabei sehr wichtig, dass er zeigt, dass das alles wirklich hier in Raum und Zeit so passiert ist. Er zeichnet in seiner Predigt fast eine Landkarte mit den Orten, wo Jesus unterwegs war. Er spricht von Galiläa, Judäa, Nazareth, Land der Juden, Jerusalem. Das sind lauter Orte, die der Cornelius gekannt hat. Das ist die Gegend, wo er Tag für Tag mit seinen Soldaten unterwegs war. Und Petrus sagt, auf denselben Straßen, in denselben Orten war Jesus unterwegs. Warum ist das so wichtig? Die verschiedenen heidnischen Ideologien und Religionen, die haben sich entweder damals auf irgendwelche Mythen oder auf irgendwelche Ideen gestützt. Ja, das war das, was Cornelius vermutlich seit seiner Kindheit kannte. Ja, der höchste Gott ist Jupiter auf dem Olymp. Ob es den echt gibt? Keine Ahnung. Oder die philosophischen Ideen der Griechen. Ja, das war sehr gebildet. Das hat sich teilweise wirklich logisch angehört, aber es war immer abstrakt. Es war immer irgendwie abgehoben. Es war immer irgendwie spekulativ. Der christliche Glaube der gründet sich auf Ereignisse, die in Raum und Zeit ganz wirklich passiert sind. Selbst nach seiner Auferstehung war Jesus kein Geist, sondern ein wirklicher Mensch. Vers 41, er hat mit den Jüngern gegessen und getrunken. Und deswegen sind Petrus und die anderen Apostel Zeugen, Vers 41. Sie haben den Auftrag zu bezeugen, was sie gesehen, gehört und erlebt haben. Ja, sie sind weder Geschichtenerzähler noch Philosophen. Und das Dritte, was Petrus wichtig ist, zu Gottes Königreich gehören nicht nur Juden, sondern auch Heiden durch den Glauben. Gottes Königreich ist nicht auf die Juden begrenzt. Es steht Menschen egal welcher Herkunft offen. Gleichzeitig hat es aber trotzdem Grenzen. Ja, zum Königreich gehören nur die aus allen Völkern, die tatsächlich glauben. Vers 43. Von diesem Jesus legen alle Propheten Zeugnis ab, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfängt. Ja, das Königreich steht jedem offen, jedem, der an Jesus glaubt. Und das ist auch der Grund, warum Gott den Petrus zum Cornelius geschickt hat. Cornelius hat vorher nämlich noch nicht wirklich geglaubt. Er musste diese Botschaft hören, um zum Königreich dazuzugehören. Ich kriege immer mal die Frage gestellt, was ist eigentlich mit den Menschen, die noch nie von Jesus gehört haben und die trotzdem einfach den Gott, den sie nicht kennen, irgendwie suchen? Ja, so Menschen, die total vorbildlich leben, können die nicht auch ohne Jesus gerettet werden? Wisst ihr, wenn es einen Menschen in der Bibel gibt, auf den das zutrifft, dann ist es Cornelius. Ja, der war scheinbar ohne Jesus ganz nah dran am Königreich. Und trotzdem hat Gott alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass Cornelius das Evangelium von Jesus Christus hört. Wäre schon am Anfang der Geschichte ein Kind Gottes gewesen, dann wäre das ja alles nicht nötig gewesen. Wir sehen hier an Cornelius, es gibt keinen Weg in das Königreich Gottes an Jesus vorbei. Nicht mal für den Musterknaben Cornelius. Jesus ist die einzige Tür. Jesus ist der einzige Weg. Niemand kommt zum Vater als nur durch ihn. Im ersten Punkt hat Gott durch sein Reden, seine Führungen und seine Zeichen gezeigt, jeder darf durch den Glauben zu Gottes Volk gehören, egal aus welchem Volk er kommt. Jetzt im zweiten Punkt haben wir gesehen, wie Gott durch die Predigt zeigt, jeder darf durch den Glauben zu König Jesus gehören, der eben Herr über alle ist. Jetzt im dritten Punkt werden wir sehen, nicht nur Gottes Volk und sein Königreich stehen durch den Glauben jedem Menschen offen, Durch Glauben kann auch jeder die Gegenwart Gottes erleben. Ein dritter Punkt, der Glaube an Jesus ist für jeden die Tür zu Gottes Gegenwart. Petrus beendet seine Predigt und direkt im Anschluss bekommen die Zuhörer den Heiligen Geist. Gott schenkt ihnen ein neues Herz. Sie glauben an Jesus und sie sind jetzt Teil von Gottes Volk, Teil von Gottes Königreich. Und zwar wieder eine spektakuläre, eine Bekehrung zum Zugucken. Cornelius und seine Leute fangen an, in anderen Sprachen zu reden, Vers 46. Und auch hier stellt sich die Frage, wie öfter schon in der Apostelgeschichte, warum sind diese Bekehrungen so spektakulär? Wir haben es hier mit einer weiteren sogenannten Ausnahme zu tun. Das erste Mal, dass Menschen so spektakulär den Heiligen Geist bekommen haben, das war in Apostelgeschichte 2, als die Juden das erste Mal den Geist bekommen haben, am Pfingsten. Das zweite Mal, dass es nach diesem Muster abläuft, ist in Apostelgeschichte 8, wo die Samariter den Heiligen Geist zum ersten Mal bekommen. Und jetzt lesen wir, dass das dritte Mal, dass die Bekehrung von Sprachenreden begleitet wird, wo eben Heiden in das Königreich Gottes dazukommen. Immer wenn das Evangelium in der Apostelgeschichte durchbricht zu einer neuen Gruppe, dann bekommen die Christen ganz sichtbar und hörbar den Heiligen Geist. Und das hat den Grund, damit alle Beobachter, die dabei sind, verstehen, Die gehören jetzt ganz wirklich auch dazu. Ja, es war nicht vielleicht die Idee von Petrus, so eine Privatidee, dass jetzt auch mal die Heiden dazugehören können. Nein, es war Gottes Idee. Der meint das wirklich so mit den Samaritern und den Heiden im Königreich Gottes. Und es ist wichtig, dass wir uns auch an dieser Stelle mal wieder in einen Juden damals hineinversetzen, um zu verstehen, wie krass das war. Ja schon, der heilige Geist für die Samariter in Kapitel 8 ging eigentlich gar nicht. Ja, die Samariter, der kleine Halbbruder der Juden, das schwarze Schaf in der Familie. Der darf dazugehören? Echt jetzt? Und jetzt die Heiden, das ist der radikale Schock. Menschen ohne jeden Bezug zum Volk Gottes, ohne jede Verwandtschaft mit Abraham, die bekommen den Heiligen Geist. Gott wohnt auch in denen, wie er in uns wohnt. Die haben genauso Gemeinschaft mit Gott, wie wir es haben. Vers 45. Und alle Gläubigen aus der Beschneidung, also es waren die Christen, die mit Petrus mitgekommen waren, die alle jüdischer Abstammung waren, Die mit Petrus gekommen waren, die Geritene außer sich vorstaunen, dass die Gabe des Heiligen Geistes auch über die Heiden ausgegossen wurde. Wie gesagt, auch zur Zeit des alten Bundes konnten Leute schon mit dazugehören, aber es war eben kompliziert. Und man ist irgendwie auch immer Bürger zweiter Klasse geblieben. Es gab spezielle Bezirke im Tempel, da durfte man mit rein, aber so weit wie die Juden durfte man nicht vor. Und die Frage ist ja jetzt, würde es im neuen Bund vielleicht auch so sein? Ja, dass die Heiden zwar mit dazugehören dürfen, aber irgendwie gibt es trotzdem noch einen Unterschied. Und Petrus zerstört diesen Gedanken. Vers 47. Kann auch jemand diesen das Wasser verwehren, dass sie nicht getauft werden sollten, die den Heiligen Geist empfangen haben, gleich wie wir? Wisst ihr, die wichtigsten beiden Wörter in diesem Vers sind gleich wie wir. Ich habe in dieser Predigtreihe schon öfter gesagt, die Taufe ist so etwas wie der Personalausweis von Gotteskönigreich. Jedes Mitglied in Gotteskönigreich bekommt die gleiche Taufe, weil jeder gleichberechtigtes Mitglied ist. Für die Heiden gibt es nicht irgendwie sowas anderes, so einen Ausweis zweiter Klasse. Sie bekommen die gleiche Taufe, gleich wie die Judenchristen. Die Heiden dürfen nicht einfach nur irgendwie dazugehören, sie dürfen gleichberechtigt dazugehören. Sie genießen genauso die Gegenwart Gottes durch den Heiligen Geist, der jetzt in ihren Herzen wohnt. Und sie haben mit der Taufe genau den gleichen Personalausweis. Jetzt denkst du dir vielleicht, nette Geschichte, aber irgendwie hat das doch nicht wirklich was mit mir zu tun, oder? Ja, es ist ja heute klar, dass nicht nur Juden gerettet werden. Es sind hier alle um mich rum, soviel ich es weiß, zumindest Heidenchristen. Damals war das vielleicht ein Schock für Petrus, aber für uns heute ist das doch normal. Ich neige dazu, immer genau so zu denken oder immer wieder genau so zu denken. Aber weißt du, genau das ist das Ziel des Teufels. Er möchte, dass du anfängst, Gnade für normal zu halten. Für selbstverständlich. Dabei hat dich Gott aus reiner Gnade gerettet und das gleich doppelt. Einmal hat er dich aus deinem geistlichen Tod geistlich lebendig gemacht. Er hat dich von seinem Feind zu seinem Freund gemacht. Und meistens denken wir an diese, ich will es mal nennen, erste Gnade, wenn wir von Gnade reden. Aber hier in diesem Kapitel sehen wir die zweite Gnade. Er hat dich, obwohl du nicht aus dem Volk Israel stammst, in sein Volk geholt. Auch das ist Gnade, eine Gnade, die Petrus und seine Begleiter hier auf die harte Tour lernen müssen. Und wenn dir vielleicht gerade diese zweite Gnade manchmal so normal, so selbstverständlich erscheint, dann denk mal über Folgendes nach. Ausnahmslos alle deine Vorfahren, die vor 2000 Jahren gelebt haben, also die Harubrands dieser Welt, die sind gestorben. Und sie sind gestorben, ohne jemals von Jesus gehört zu haben. Sie waren draußen, wirklich draußen. Wenn sie jemals an einer Synagoge vorbeigelaufen sind, war klar, hier kommst du nicht rein. Harubrand und ausnahmslos alle seine Zeitgenossen hier im heutigen Deutschland sind gestorben. Und zwar ohne Hoffnung. Heute, 2000 Jahre später, darfst du kommen. Egal, wer du bist, egal, wo du herkommst. Egal, wo du dich gerade aufhältst. Aber das ist niemals, niemals selbstverständlich. Es ist niemals normal. Es ist immer Gnade. Cornelius ist sozusagen der Erste deiner Art. Er ist dein großer geistlicher Bruder, wenn du so willst. Es gibt noch etwas zweites, was du hier lernen kannst und sollst. Im Alten Testament waren die Juden die einzigen, die Gottes Gnade genossen haben, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Und genau das hätte sie demütig machen sollen. Ja, zu erkennen, wir sind nicht besser, wir sind nicht anders und doch hat Gott uns lieb. Genau das sollten sie ja durch diese Reinheitsvorschriften verstehen. Aber was sie eigentlich hätte demütig machen sollen, hat sie hochmütig gemacht. Wir sind's. Alle anderen sind Abschaum. Und die unangenehme Frage heute Morgen für dich und für mich ist, wo sind wir genau wie die Juden damals? Ja, wir nehmen Gottes Gnade gerne, sogar Gottes doppelte Gnade. Und dann drehen wir uns um und fangen an zu bestimmen, für wen die Tür zu Gottes Volk, zu Gottes Königreich, zu Gottes Gegenwart offen steht und für wen nicht. Wo wirst du vielleicht so, wie die Juden damals waren? Diese Gnade, die wir empfangen haben, diese doppelte Gnade, die sollte uns demütig machen. So wie die Reinheitsvorschriften die Juden hätten demütig machen sollen. Aber macht sie uns nicht vielleicht viel zu oft hochmütig? Der oder die passt nicht zu uns. Ja, es ist wichtig. Das Königreich ist nicht grenzenlos. Auch das wird heute leider immer wieder suggeriert. Diese Geschichte zeigt uns auch, es ist für die und nur für die, die glauben und von ihren Sünden umkehren. Aber es ist für jeden, der das tut. Für die, die du magst und für die, die du nicht magst. Für die, die genauso sind wie du und für die, die ganz anders sind als du. Und wenn du denkst, das stimmt vielleicht vom Prinzip her und das stimmt vielleicht für fast alle, aber für den Ekel da hinten, für den doch nicht. Dann vergiss nie, genauso einen Ekel hat Gott in sein Königreich geholt, als er dich gerettet hat.
Der Glaube an Jesus ist für jeden die Tür …
Series Apostelgeschichte
… zu Gottes Volk
… zu Gottes Königreich
… zu Gottes Gegenwart
Sermon ID | 39241719297902 |
Duration | 47:00 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 10 |
Language | German |
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