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Wir wollen uns heute stellen unter einen Abschnitt aus dem Römerbrief. Also wir gehen weiter im Römerbrief. Wir hatten den ja angefangen. Wir sind aber immer noch in Kapitel 1. Wir hatten letztes Mal die Verse 16 und 17 und wir wollen heute hören auf die Verse 18 bis 20. Also die letzten beiden Verse, Vers 19 und 20 geht schon hinein in das nächste Thema. Das wird uns dann Lars, also nächsten Freitag ist Lars dran. Deswegen werde ich nicht so viel über Vers 19 und 20 sagen. sondern ich werde mich vor allem auf den Vers 18 konzentrieren. Aber lasst uns zunächst einmal diese drei Verse lesen. Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen. welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten. Weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbar gemacht hat. Denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben. Meine Brüder und meine Schwestern, ich habe diese Bibelarbeit, weil ich mich vor allen Dingen auf den Vers 18 konzentrieren möchte, der Zorn Gottes genannt. Ich weiß auch, nachher geht es dann auch mehr darum, warum ist Gott zornig. Der Zorn Gottes. Ich erinnere noch einmal daran, was wir das letzte Mal hatten. Das waren die Verse 16 und 17. Und wir hatten gesagt, dass in diesen zwei Versen das Evangelium komprimiert zusammengefasst ist. Und es geht um vier Begriffe, die wir uns letztes Mal angeschaut haben. Einmal die Kraft. Es ist Gottes Kraft, schreibt der Apostel. Dann sagt er, es ist zur Errettung da. Dann für wen? Für den, der glaubt und denn es wird darin Gottes Gerechtigkeit geoffenbart. Wir haben uns mit diesen vier Begriffen letztes Mal ziemlich ausführlich beschäftigt und ich sage hier nur noch einmal, damit ist eigentlich komprimiert das zusammengefasst, was der Apostel Paulus dann in den weiteren Kapiteln ausführt. In Vers 18 beginnt der Apostel jetzt mit seinen Ausführungen, also er geht ins Detail. Denn der Zorn Gottes wird vom Himmel her offenbar über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit, die die Ungerechtigkeit die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten, man kann auch sagen wegdrücken oder unterdrücken, niederhalten, wenn man das Wort ganz wörtlich übersetzt. Wir kommen darauf noch. Was bei dieser Aussage auffällt, das ist doch zunächst einmal, dass der Apostel Verkündigung des Evangeliums mit dem Zorn Gottes beginnt. Denn das steht weitestgehend in diametralem Widerspruch zu den meisten unserer evangelistischen Vorgehensweisen, wie wir meinen evangelisieren zu sollen. Wir reden viel dann über die Gnade, wir reden über ein Leben in Fülle, Wir reden über Vergebung, wir reden über Freude, Frieden, wir stellen die Frage, hast du schon mal darüber nachgedacht, was der Sinn in deinem Leben ist oder der Sinn deines Lebens ist. Aber ihr Lieben, mit all dieser Art der Evangelisation machen wir aus Jesus, ich will mal sagen, so eine Art Instrument zur Beschleunigung der Optimierung unseres Lebens. Er ist ein Instrument für uns. Das fehlt im Römerbrief ganz und gar. Der Großteil unserer zeitgenössischen Evangelisation vermeidet dieses Thema des Zornes Gottes. Wir reden gern über Liebe, aber natürlich ist die Frage, was ist das eigentlich für eine Liebe? Die reformatorische Theologie, ich denke, dass das auch klar ist, wir versuchen es wenigstens, oder es soll versucht werden, hier im Gottesdienst rüberzubringen, ist immer in der Spannung von Gesetz und Evangelium. Deswegen lesen wir am Anfang des Gottesdienstes immer, dass ein Abschnitt aus dem Gesetz, zehn Gebote oder aus der Bergpredigt oder sonst einen Abschnitt, aber um dies deutlich zu machen, wir sind vor Gott schuldig. Bereits die liberale Theologie im 19. Jahrhundert, aber dann noch viel stärker die Theologie im 20. Jahrhundert, etwa jetzt von Karl Barth, also die barthianische Theologie, hat das umgedreht. Sie sagte, nein, nein, wir müssen erst das Evangelium verkündigen und danach das Gesetz. Es ist deutlich, das Gesetz als Forderung an uns steht am Anfang und das kommt hier auch im Römerbrief sehr deutlich zum Ausdruck. Aber wir haben das heute verdreht und Das scheint mir schon auf die Dauer verhängnisvoll, katastrophal zu sein. Wir bieten den Menschen, ich hatte es vorhin schon gesagt, alle möglichen Dinge an. Dann stellen wir ihnen die Frage, hättest du das nicht gerne? Aber wir sprechen nicht über den Zaun Gottes. Paulus beginnt damit. Wir können uns ja mal selbst fragen. Ich mich auch. Wann immer wir jemandem das Evangelium versucht haben zu erklären, wie oft haben wir es mit Sätzen eingeleitet oder mit Fragen wie, übrigens, weißt du, dass der Zorn Gottes sich gegen deine Gottlosigkeit, gegen dein gottloses Leben offenbart? So fängt Paulus hier an. ist ihr klar, dass sich Gottes Zorn auch über unsere Gesellschaft entlädt und im Augenblick ja auch über Deutschland. Die Verkündigung des Evangeliums ist heute durch einen Menschen geprägt, der übrigens ein absoluter Humanist war. Das war der Amerikaner Dale Carnegie. Heute ist er nicht mehr vom Namen her so einflussbedeutend, aber in den 50er, 60er Jahren war er das. Und er schrieb einen Bestseller, er schrieb danach noch andere Bücher, aber das war der Bestseller »Wie man Freunde gewinnt«, war der Titel. Und das, was er in diesem Buch rüberbrachte, ist, wenn du Freunde haben willst, darfst du ihm nie die Wahrheit sagen. Du musst immer sagen, du bist ein ganz toller Guy oder wie auch immer. Und ich bin völlig in deiner Linie und ich denke genauso wie du. Dann, so Dale Carnegie, bekommt man Freunde. Das ist dann in den 90er Jahren, Anfang der Nullerjahre, auch in den Evangelikalismus rübergeschwappt. Man hat nicht behauptet, das sei von Dale Carnegie. Man sprach dann darüber, wie man niedrigschwellig missioniert. Aber es war vom Marketing her, entsprach es voll und ganz dem, was 50 Jahre vorher der Humanist Dale Carnegie propagiert hatte. Ihr Lieben, das Falsche an dieser Denkweise ist ja nicht, Ungläubige kennenzulernen, ihnen auch freundlich zu begegnen, mit ihnen in eine Beziehung zu treten, sondern dass man das Evangelium, auch den Zorn Gottes, unter den Tisch fallen lässt. Und das seht ihr bis heute, wenn ihr euch einmal etwa die Verkündigung anhört, anschaut, von Leuten wie Rick Warren oder auch davor noch Bill Hybels. Aus der Sicht des Apostels Paulus ist die Furcht vor Gott, ich sag mal, der erste Schritt, der erste Anlass, um jemandem das Evangelium zu bringen. Vielleicht sagst du heute, ach, das ist doch Angstmacherei. Stimmt. Aber ich weiß nicht, ich vermute mal, alle haben von euch schon mal den Römerbrief gelesen. Ist euch aufgefallen, wo das Wort Liebe zum ersten Mal im Römerbrief vorkommt? Kapitel 5. Kapitel 5. Da ist fast ein Drittel vorbei. Lasst uns das mal aufschlagen. Römer, Kapitel 5. Da kommt es dann gleich zweimal vor, aber vorher findet ihr das Wort nicht. Römer 5. Ich lese mal ab Vers 3. Es geht mir dann um Vers 5 und dann noch um Vers 8, aber wegen des Zusammenhangs. Paulus spricht über den Ruhm des Evangeliums. Was hält uns? Was trägt uns? Worauf sind wir stolz? Und Paulus sagt, wir können auf nichts stolz sein in uns selbst. Und dann sagt er, aber nicht nur das. sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren bewirkt. Das standhafte Ausharren aber Bewährung. Die Bewährung, aber Hoffnung. Würden wir heute sagen, psychologisch ist völlig unsinnig, Paulus, was du hier schreibst. Wenn ich bedrängt werde, dann bringt das bei mir nicht Hoffnung oder Bewährung und dann Hoffnung, sondern Frustration und ich werde depressiv. Paulus sagt genau das Gegenteil. Warum? Weil er eine Perspektive über diese Zeit hinaus hat in die Ewigkeit. Wie reagieren wir? Sagen wir ehrlich, wie reagieren wir auf Bedrängnisse? Klar, mit ... nur dann bin ich eben depressiv. Da müssen mich alle bedauern. Ich fragte mal einen jungen Bruder, wie geht's dir? Normalerweise erwartet man dann die Antwort gut oder nicht so gut oder was. Wisst ihr, was er sagte? Er sagte immer unten durch und das ist gut so. immer unten durch und das ist gut so. Gut, aber jetzt, ich wollte was ganz anderes sagen, Entschuldigung. Also Vers 4, das standhafte Ausharren aber Bewährung und die Bewährung aber Hoffnung. Die Hoffnung aber lässt nicht zu Schanden werden, jetzt kommt's, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist der uns gegeben worden ist. Hier kommt zum ersten Mal das Wort Liebe vor. Da lesen wir noch mal ein bisschen weiter, Vers 8. Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Ja, der Apostel spricht über Liebe, über die Liebe Gottes und dann auch wunderbar geht es auch weiter in Kapitel 5 und dann vor allen Dingen auch Kapitel 8. Das ist gar keine Frage. Aber er beginnt mit dem Wissen, Gott ist zornig. Gott ist ein heiliger Gott. Das Thema Zorn ist, ihr Lieben, kein einfaches Thema. Doch ist es der Anfang des Evangeliums. Die Verkündigung über den Zorn Gottes ist die einzig richtige Vorbereitung für die Verkündigung der Gnade und der Liebe Gottes. Billy Graham in den 60er Jahren, er machte zum ersten Mal in einer Großstadt eine Evangelisation. Es war in New York, 60er Jahre. Er kam ja aus den Südstaaten. Hatte schon viele Leute dort, also unter seiner Kanzel, in den 50er Jahren begann er ja. Und jetzt verkündigte er in dem gleichen Stil, wie man das damals noch in den Südstaaten machen konnte, auch in New York, das Evangelium. Und plötzlich merkte er was. Er merkte, die verstehen das überhaupt nicht, was ich sage. Die verstehen überhaupt nicht das Evangelium. Und er schaltete in dieser Zeit seine gesamte Verkündigung um. Und er predigte über jedes der zehn Gebote. Die Leute müssen erstmal wissen, was richtig und falsch ist, um zu erkennen, wie verloren sie sind. Ich weiß, in den Südstaaten hätte man zu jener Zeit vielleicht noch seinen Kindern sagen können, ihr benehmt euch heute anständig und sie hätten gewusst, was das ist. In New York hatten die keine Ahnung mehr. Was ist das eigentlich? Worüber redest du eigentlich? Was ist Sünde? Und das musste zunächst erst einmal den Leuten verkündet werden. Und ich möchte darauf hinweisen, das versuchen wir auch hier im Gottesdienst, indem wir zunächst immer zu Beginn des Gottesdienstes das Gesetz lesen. Und dann eben den Gnadenzuspruch. Wir Menschen können Gottes Liebe nicht verstehen, wenn wir nicht wissen, was Gottes Zorn ist. Wir können auch nichts über Gnade verstehen, wenn wir nichts vom Gesetz wissen. Was will Gott eigentlich? Und wie können wir Vergebung verstehen, wenn wir von der Strafe des heiligen Gottes noch nichts gehört haben. Die Menschen können das nicht. Und das müssen wir uns auch immer wieder klar machen. Es reicht heute nicht, jungen Leuten zu sagen, benehm dich anständig. Du musst konkret sagen, was will Gott. Sie können da natürlich auch nicht nach Gnade und Erlösung verlangen, wenn sie nichts von der Angst vor dem Zorn Gottes erfahren haben und davon betroffen sind. Solange Menschen nicht spüren, nicht wissen, dass sie in großer Gefahr sind, wird keine Notwendigkeit eingesehen von ihnen, das Evangelium überhaupt zu erfassen. Und wenn wir nun vom Zaun Gottes sprechen, ja ihr Lieben, dann sind manche Leute beunruhigt. Im Evangelikalismus, aber auch etwa in der Lehre der Allversöhnung. Aber das liegt daran, dass sie nicht verstehen, wer Gott ist. Ich will es mal ganz grob nur sagen, nur damit ihr es ein bisschen auch geistesgeschichtlich einordnen könnt. Bis hinein ins 18. Jahrhundert, bis in den 19. Jahrhundert, Anfang des 19. Jahrhunderts, war es klar, dass das Wesen Gottes besteht in seiner Heiligkeit. Und dann gab es im Laufe des 19. Jahrhunderts eine Tendenz zu sagen, nein, nein, das Wesen Gottes zeichnet sich nicht aus durch seine Heiligkeit, sondern durch seine Liebe. Da gab es einen Theologen, der hatte das sozusagen dann laut Posaun, das war Albrecht Ritschel, kennt heute keinen Mensch mehr, ist auch nicht wichtig. Aber seitdem ist hier eine Veränderung geworden in der gesamten Theologie, in der gesamten liberalen Theologie an den Universitäten. Aber auch im Evangelikalismus, auch dort kennen wir das Gesetz Gottes nicht mehr. Wir hören es auch nicht mehr. Man will ja keinen vor den Kopf stoßen, sagt man dann. Gottes Liebe ist da und die bleibt da. Aber über allem steht seine Gerechtigkeit und seine Heiligkeit. Wir hatten das letztes Mal, am letzten Freitag oder vor 14 Tagen, ich weiß gar nicht mehr, gehört, Gottes Gerechtigkeit hat zwei Aspekte. Einmal, dass er selbst gerecht ist, unbestechlich, hat nichts, keinen Deut mit Sünde zu tun. Aber wenn ich das weiß, dann zerbreche ich daran, ein Luther zerbrach daran, weil dies die Theologie war, die er in Erfurt damals gehört hatte vor 500 Jahren. Und dann erkannte er, dass es noch bei der Gerechtigkeit um noch einen Aspekt geht, nämlich dass Gott mir seine Gerechtigkeit zurechnet. Das ist das Evangelium. Wir hatten uns dazu letztes Mal dann auch einige Bibelstellen angeschaut. Darin zeigt sich dann die Liebe Gottes. Aber das ändert nichts an seinem Wesen, dass er heilig ist. Und dass er Licht ist, wie Johannes einmal sagt, und keinerlei Finsternis in ihm. Keinerlei. Lasst uns mal einige Bibelstellen, oder eine Bibelstelle erst einmal dazu aufschlagen. Hebräer 1, Vers 9. In Hebräer 1 werden ja sehr viele Zitate gebracht über Christus, aus wer Christus ist. Und er wird dann verglichen mit den Engeln. Und dann heißt es in Hebräer Kapitel 1, ich lese mal ab Vers 7. Von den Engeln zwar sagt er, er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen. Aber von dem Sohn, sagt er, Dein Thron, o Gott, wert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts." Nicht irgendeiner Softie-Liebe. Das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts, sagt der Vater zum Sohn. Und jetzt Vers 9. Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst. Bleiben wir mal bis dahin. Können wir jetzt nicht auf Hebräer 1 im Einzelnen eingehen. Aber das ist sehr deutlich. Gott liebt Gerechtigkeit und er hasst Ungerechtigkeit. Er hasst Gesetzlosigkeit. Das war jahrhundertelang klar. bis das langsam aber sicher verwässerte. Es ist eine Katastrophe für die Christenheit unserer Tage, dass es versäumt, dass es das einfach unterlässt, über den Zorn Gottes zu sprechen und auch über das Gericht Gottes. Wir versuchen das aus dem Evangelium, machen wir etwas zuckersüßes, etwas softiges, etwas sentimentales auch. Ich glaube, das sollte auch in unserem Lied gut zum Ausdruck kommen. Und auch deswegen ist es wichtig und gut, wenn wir viel Psalmen singen. Denn da kommt das sehr deutlich zum Ausdruck. Nicht nur Gottesliebe, nicht nur, dass Gott mein Hirte ist, sondern eben auch, das macht ein Zorn, dass wir so vergehen, Psalm 90 und ähnliches. Wir schauen uns nachher noch gleich einige Bibelstellen dazu an. Aber heute schreibt man darüber keine Lieder mehr. Aber noch einmal, wir werden die tiefe Realität der Gnade Gottes nicht erkennen. Der Gnade Gottes kennt, der Liebe Gottes, wenn wir nicht auch seinen Zorn kennen. Es muss eine sehr klare Abgrenzung auch hier in unserer Gemeinde sein, zu dem was Gott hasst. Da können wir nicht einfach drüber hinweg. Ich hatte mal in einem Artikel der bekennenden Kirche, das ist schon 10 oder 15 Jahre her, geschrieben, ich wollte so ein bisschen deutlich machen, was so der Unterschied der Reformatoren ist. Und ich hatte dann ungefähr geschrieben, Luther war einer, der den Zorn Gottes erfahren hat. Die anderen Reformatoren, und ich zähle hier durchaus auch Calvin dazu, hatten davon gehört, so habe ich es pointiert, versucht zu formulieren, dass Gott auch ein zorniger Gott ist. Ich will euch mal vorlesen, was Luther selbst schreibt. Zitat jetzt von Luther aus seinen Schriften. Ich kannte einen Menschen, der diese Qualen öfter erfuhr, also die Qualen der Erfahrung des Zornes Gottes, wenngleich nur für einen kurzen Augenblick. Aber sie waren so höllisch, dass sie niemand mit Worten darstellen, noch mit der Feder beschreiben, noch jemand, der sie nicht kennt, daran glauben könnte. Wenn dies Leiden auch nur eine halbe Stunde, ja nur den zehnten Teil einer Stunde währte, so würde er gänzlich zunichte werden und sein Gebein sich in Asche verwandeln." Zitat Ende. Das berichtet Luther jetzt rückblickend, als er schon längst das Evangelium erkannt hatte. Aber zunächst hatte er es nicht und er zerbrach daran. Er kannte nur den gerechten Gott als den, der eben heilig ist und unnahbar. Das Evangelium, wir verstehen es nur aus der Perspektive des verlorenen Sohnes. Wenn wir erfahren haben, dass wir am Schweinetrog sind, dass wir im Elend hängen. Wenn wir verstehen, dass Gott die Sünde so sehr hasst, so zornig ist über die Sünde, dann werden wir es umso erstaunlicher finden, dass Gott den Sünder liebt, dass Gott diese Welt, die von ihm abgefallen ist, liebt. Liebe und Gnade sind beliebte Begriffe. Aber noch einmal, sie machen keinen Sinn, wenn wir nicht Gott auch als den zornigen Gott kennen. Und wenn ihr vieles vergesst von heute Abend, was ich sage, das haltet bitte fest. Es ist wichtig, dass der Apostel im Römerbrief mit dem Zorn Gottes beginnt. Der Zorn Gottes. Aber lasst uns dazu jetzt mal einige Bibelstellen aufschlagen, in denen über den Zorn Gottes gesprochen wird. Beginnen wir mit den Psalmen. Wie gesagt, es ist nur jetzt eine geringfügige Auswahl, aber es ist wichtig meines Erachtens, dass wir das einfach mal hören, was Gott über den Zorn Gottes sagt. Beginnen wir mal in Psalm 2. Psalm 2 ist ja die Auseinandersetzung, Christus wird erhöht, er wird auf seinen Thron eingesetzt und die Heiden, die toben und morren dagegen und rebellieren. Und dann heißt es, ich lese nur mal Vers 1, Und Fest 2, ja. Und warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges, Eitles. Ist immer gut, das zu wissen übrigens, dass das, was die Völker so alles sich überlegen, eitel ist, nichtig. Es zerplatzt. Die Könige der Erde lehnen sich auf und die Fürsten verabreden sich gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten, also hebräisch gegen seinen Messias. So und dann springen wir mal jetzt zum Ende des Psalms und da lesen wir Vers 11 und Vers 12. Das ist jetzt sozusagen die Schlussbilanz von allem Rebellieren und Aufbegehren und das Gott Christus eingesetzt hat als König. Vers 11. Dient dem Herrn mit Furcht und frohlockt mit Zittern. Achtet mal bitte auf diese beiden Aspekte. Frohlockt mit Zittern. Küsst den Sohn, damit er nicht zornig wird. und ihr nicht umkommt auf dem Weg. Denn wie leicht kann sein Zorn entbrennen, wohl allen, die sich bergen bei ihm. Übrigens, eine Form des Zornes Gottes über ein Volk, brauchen wir im Alten Testament überall zu lesen, ist wenn andere Völker eindringen, und zwar in Massen, um das Volk zu unterdrücken. Lest in diesem Zusammenhang mal die Klagelieder. Im Alten Testament, auch im Neuen natürlich, ist sehr klar gesagt, dass man den Fremdling aufnehmen muss, dort wo er unterdrückt ist. Aber wenn Völker in Massen über andere Völker hinkommen, ist das immer in der Bibel Gericht. Immer. Lasst uns weiterlesen. Psalm 76, Vers 7. Psalm 76, Vers 7. Das ist ein Psalm von Asaph. Da heißt es, ich lese hier nach der Schlachterübersetzung, von deinem Schelten, o Gott Jakobs, sinken Ross und Reiter in tiefen Schlaf. Du bist zu fürchten, und wer kann vor deinem Angesicht bestehen, wenn dein Zorn entbrennt? Wenn du das Urteil vom Himmel erschallen lässt, erschrickt die Erde und hält sich still. Wenn Gott sich erhebt zum Gericht, um zu retten alle Elenden im Land. Gottes Zorn über ein Volk, über ein Land. Hier war es natürlich das Volk Israel. Psalm 78, Vers 49. Im Psalm 78, das ist ja eigentlich ein Psalm, den Eltern ihren Kindern sagen sollen. Wenn man die ersten Verse liest von diesem Psalm, wird die Geschichte Israels hier geschildert unter dem Aspekt, schaut mal, es gab mal einen Stamm, der führend war. unter den Stämmen Israels, das war der Stamm Ephraim. Der war, denkt etwa an, also alle großen Männer vor David kamen aus dem Stamm Ephraim oder eine Menge von diesen Männern. Joshua etwa, aber auch andere. Und dieser Stamm war gottlos, er fiel von Gott ab. Und dann heißt es in den letzten Versen von Psalm 78, und da erwählte sich Gott den David einen Hirten hinter den Herden her. Aber der Hauptteil dieses Psalms ist, und Gott sagt, das sollt ihr euren Kindern und Kindeskindern lehren, ist, Wenn ein Volk, wenn ein Stamm von Gott abfällt, dann kommt es in das Gericht Gottes hinan. Dann haben wir kein Recht in irgendeiner Weise auf Gottes Barmherzigkeit zu warten. Ich lese nochmal Psalm 78, Vers 49. Also es wird hier über die Geschichte Israels berichtet und dann Vers 49. Als er gegen sie die Glut seines Zornes entsandte, Wut und Grimm und Drang sah eine ausgesandte Schar verderben bringender Engel. Als er seinem Zorn den Lauf ließ, ihre Seele nicht vor dem Tod bewahrte, sondern ihr Leben der Pest preisgab." Das ist Gottes Zorn. Und jetzt gehen wir mal in die Propheten und da nur zwei Stellen. auch aus Zeitgründen. Das eine ist Jesaja Kapitel 9, Vers 18 oder Vers 19, je nach Bibelübersetzung, da ist das ein bisschen verschoben, die Kapiteleinteilung. Aber in der Schlachter 2000 ist es Vers 18. Ich lese nur mal diesen Vers. Durch den Zorn des Herrn ist das Land wie ausgebrannt. Und das Volk wie vom Feuer verzerrt, keiner hat Mitleid mit dem anderen." Das war eben die Invasion der Assyrer über das Volk Israel. Das war ja in zwei Teile geteilt. Das Nordreich wurde völlig weggenommen und wurde dann verschleppt in die assyrische Gefangenschaft. Das Südreich auch, praktisch ganz, bis auf einige wenige Plätze in Jerusalem. Und das wird hier etwa in diesem Vers klar gemacht. Dann kam ja in der Nacht der Engel des Herrn, tötete 185.000 Menschen von den Assyrern unter Sanherib. So heißt er in der Bibel. Und dann mussten die Assyrer beschämt abziehen. Aber das war eigentlich nur noch eine Frage von einem Tag und dann wäre Jerusalem auch von den Assyrern voll und ganz überrannt worden. Und dort auf diesem Tempel da versammelten sich die Armen und die Elenden. Aber das waren wenige. Sonst zeigte sich über das gesamte Volk Gottes Zorn. Gut, ich breche jetzt hier mal ab, ich habe ja noch ein paar Bibelstellen aus dem Alten Testament, aber gut, da könnte man immer noch sagen, naja, das ist Altes Testament, da ist Gott zornig, aber jetzt im Neuen ist er Liebe. Ja, das ist auch so eine Denkweise, die wir gerne vertreten. Lasst uns dazu mal einige Stellen aus dem Neuen Testament aufschlagen, um von dieser Aufspaltung, von dieser Unterscheidung, ich sag mal, kuriert zu werden. Römer 9, Vers 22. In Römer 9 spricht der Apostel über die Erwählung und damit logischerweise auch über die Verwerfung. Und dann heißt es in Römer 9, er spricht hier von einem Töpfer, der Tongefäße macht. Ich fange mal an zu lesen ab Vers 21, um des Zusammenhangs willen, Römer 9, ab Vers 21. Oder hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen? Wenn nun aber Gott, da er seinen Zorn erweisen, und seine Macht offenbar machen wollte, mit großer Langmut die Gefäße des Zorns getragen hat, die zum Verderben zugerichtet sind. Die Gefäße seines Zorns lesen wir im Neuen Testament, ihr Lieben. Noch eine Stelle, Epheser Kapitel 5. Epheser Brief ist ein bisschen danach. Nach dem Römerbrief Epheser, Kapitel 5. Und da heißt es Vers 6. Ich lese mal ab Vers 3. Epheser, Kapitel 5, ab Vers 3. Und sucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen gezimmt. Auch nicht Schändlichkeit und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung. Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger, der ein Götzendiener ist, ein Erbteil hat im Reich des Christus und Gottes. Lasst euch von niemand mit leeren Worten verführen, denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams." Der Zorn Gottes im Neuen Testament. Paulus bittet hier geradezu die Gemeinde darum, lasst euch nicht verführen mit irgendwelchen Worten, leeren Worten. Petrus schreibt das gleiche auch mal und er gebraucht hier das Wort mit Plastikworten. Hier steht tatsächlich, bei Petrus hier nicht, aber bei Petrus im Griechischen das Wort Plastik. Also künstlichen Worten, die man sich so zurecht legt, tut das nicht, lasst euch nicht verführen hier. Unzucht, Unreinheit, Habsucht, das sind Dinge, die Gott nicht gefallen. Punkt, Aus, Ende. Und deswegen kommt, so sagt Gott, der Zorn Gottes über diese Leute der Ungerechtigkeit, der Gottlosigkeit, der Gesetzlosigkeit. Vielleicht die umfassendste Stelle lesen wir im 2. Thessalonicher Brief. 2. Thessalonicher Brief und dann höre ich hier auch mal auf. Aber die wollen wir noch lesen. Die Gemeinde in Thessaloniki war ja von Paulus gegründet worden. Wir lesen das in Apostelgeschichte 17. Aber er konnte eigentlich seinen Dienst in Thessaloniki nicht vollenden, wie er das gerne wollte. Warum? Weil die Juden hinter ihm her waren und ihn verfolgten und dann sagten die Christen so, Paulus, hau erstmal ab. Gut, sagte Paulus, ich gehe dann, ich bin sozusagen die Hauptschießfigur. für die Leute Schießbudenfigur, für die Leute Aber Timotheus und Silas, die müssen noch ein bisschen bleiben. Also Paulus trennte sich von seinen Mitarbeitern in Thessaloniki. Dann schrieb er ein paar Wochen später den ersten Thessalonicher Brief. Also der ist an junge Christen gerichtet. Und noch ein paar Monate oder Jahre, das wissen wir jetzt nicht genau, schrieb er diesen Brief. Aber wir merken, wie es auch in der Gemeinde da immer noch viele Unklarheiten waren. Man war längst nicht gefestigt, obwohl Paulus manches sagte und der Gemeinde in Thessaloniki sagen muss, Leute, ich habe euch das doch schon längst gesagt. Das war noch nicht da angekommen. Gut, also 2. Thessalonicher 1, Vers 5. Die Gemeinde in Thessaloniki wird von den Juden verfolgt. Und dann heißt es, dann spricht er darüber, wie sie verfolgt werden und dann heißt es Vers 5. Sie, also die Verfolger, sind ein Anzeichen des gerechten Gerichtes Gottes. dass ihr des Reiches Gottes würdig geachtet werdet, für das ihr auch leidet. Paulus zeigt sofort die Perspektive in die Ewigkeit hinein. Weiter. Aber es ist Gericht, ja? Und dann Vers 6, wie es denn gerecht ist vor Gott, dass er denen, die euch bedrängen, mit Bedrängnis vergilt. Euch aber, die ihr bedrängt werdet, mit Ruhe gemeinsam mit uns, bei der Offenbarung des Herrn Jesus vom Himmel her, mit den Engeln seiner Macht, jetzt schildert Paulus das ausführlichst, in flammendem Feuer, wenn er Vergeltung üben wird an denen, die Gott nicht anerkennen und an denen, die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind. Diese werden Strafe erleiden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Kraft. An jenem Tag, wenn er kommen wird, um verherrlicht zu werden in seinen Heiligen und bewundert in denen, die glauben. Denn unser Zeugnis hat bei euch Glauben gefunden." Übrigens sagt Paulus hier nicht, dass wir an jenem Tag verherrlicht werden, sondern er sagt, dass er, Gott, in uns verherrlicht wird. Angesichts dessen, was er für uns und in uns gewirkt hat. Aber die Herrlichkeit, der Ruhm, die Ehre gehört ihm. Fragen wir jetzt weiter. Paulus spricht ja nicht nur in Römer 1, Vers 18, dass der Zorn Gottes da ist, sondern er spricht ja auch darüber, was ist dieser Zorn Gottes? Was ist die Qualität dieses Zornes Gottes? Und das ist zunächst einmal festzuhalten, es ist tatsächlich göttlicher Zorn. Es ist kein menschlicher Zorn. Der Apostel Paulus muss einmal diesen Unterschied deutlich machen. Er spricht einmal davon, wenn Christen zirnen, das kommt durchaus mal vor, ja, ein Lehrer muss mal auf den Tisch schauen und sagen, Leute, so geht's nicht. Ein Vater, eine Mutter muss das auch mal machen gegenüber ihren Kindern. Aber da ist vielfach auch, ich sag mal, Cholerik drin und alles, was sonst noch damit zusammenhängt. Und da macht der Apostel Paulus den Unterschied zwischen menschlichem Zorn und göttlichem Zorn. Aber diese Unterscheidung, die finden wir bereits auch schon im Alten Testament. Lasst uns dazu einmal lesen den Propheten Hosea. Und zwar Hosea wollen wir jetzt mal lesen, einen längeren Abschnitt Hosea Kapitel 11. Also Hosea ist der erste der zwölf sogenannten kleinen Propheten. Aber Hosea hat auch elf, aber er hat noch länger, 13 Kapitel oder 14, ne? 14 hat es, ja. Und jetzt mal Kapitel 11. Ich will euch kurz schildern, was die Situation des Propheten hier Hosea war. Hosea musste ja eine Hure heiraten. Und er musste sogar mit dieser Hure Kinder kriegen. Daran machte Gott deutlich, was dieses Volk ist. Es ist ein von ihm abgefallenes, hurerisches Volk. Ehebrecherisches Volk. Und das kommt durch den gesamten Propheten Hosea immer wieder zum Ausdruck. Also man kann fast sagen, er tanzt. Ich sage es mal wirklich bildlich ein bisschen dass wir uns das vielleicht vorstellen können, er tanzt geradezu vor seiner Frau. Mal droht er ihr und sagt, wenn du nicht umkehrst, du gehst ins Verderben. Und dann sagt er umgekehrt auch, ich kann dich eigentlich nicht verlieren, ich will dich nicht verlieren, ich liebe dich. Und diese Spannungen, die gehen durch das gesamte Buch Hosea. Es ist hochinteressant, wie Gott hier eigentlich um sein Volk noch einmal kämpft. Und in diesem Zusammenhang, lasst uns jetzt einmal lesen, Hosea Kapitel 11, Abvers 1. Als Israel jung war, liebte ich ihn, und aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen. Aber sobald man sie rief, wandten sie sich vom Angesicht der Rufenden ab. Den Baalen opferten sie, und in Götzenbildern räucherten sie. Und ich war's doch, der Ephraim gehen lehrte, der sie auf seine Arme nahm, aber sie haben nicht erkannt, dass ich sie heilte. Mit menschlichen Banden zog ich sie, mit Seilen der Liebe. Ich hob ihnen gleichsam das Joch auf vom Kinn, also wie was man so auf Kühe oder Ochsen legt, und neigte mich zu ihnen, um ihnen Nahrung zu geben. Er soll nicht nach dem Land Ägypten zurückkehren, sondern der Assyrer soll ihr König werden, weil sie nicht umkehren wollen, Und das Schwert soll in ihren Städten umgehen und ihre Riegel vernichten und sie wegen ihrer Ratschläge verzehren. Mein Volk hält am Abfall von mir fest, ruft man es nach oben, so erhebt sich gar niemand. Und jetzt Vers 8. Wie könnte ich dich dahin geben, Efraim? Wie könnte ich dich preisgeben, Israel? Wie könnte ich dich behandeln wie Adama, dich machen wie Zebuim? Das waren Städte, die zerstört wurden, als Joshua einmarschierte in das Land Kanaan damals. Mein Herz sträubt sich dagegen, mein ganzes Mitleid ist erregt. Ich will nicht handeln nach der Glut meines Zorns, Ephraim, nicht wiederum verderben. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch. Als der Heilige bin ich in deiner Mitte und will nicht in grimmigem Zorn kommen. Brechen wir hier mal ab. Es geht mir vor allen Dingen um diesen Vers 9. Gottes Zorn, da sagt Gott ausdrücklich hier, ich bin nicht wie ein Mensch. Wenn wir zirnen, manchmal muss das sein, nochmal, manchmal es geht gar nicht anders, aber dann ist vielfach Unmut, Bitterkeit, Hass darin enthalten auch. Ja, mir reicht's. Bei Gott nicht. Sein Zorn ist nicht so wie der eines Menschen. Ich will nicht handeln nach der Glut meines Zornes, und dann erklärt er, was er jetzt mit Zorn meint, nämlich handeln wie eben ein Mensch, der eben ein Glut, oder wir würden heute sagen cholerisch, dann loslegt. Das ist der Unterschied zwischen Gottes Zorn und unserem. Gottes Zorn ist heilig. Und es ist sehr genau. Sehr genau trifft er. Jesus war auch einmal zornig, als er hier auf dieser Erde war. Und zwar, ich erinnere an die Tempelaustreibung. Was er da den Händlern, er warf die Tische um. den Geldwechslern. Aber das war auch heiliger Zorn angesichts dessen, was die Menschen getan haben und was sie aus seinem Heiligtum, dem Tempel, getan hatten. Und nun wird über diesen Zorngottes hier in Römer 1 gesagt, dass dieser Zorngottes enthüllt wird. Und Leute, das müssen wir jetzt richtig verstehen. Das ist nicht Futur. Das ist nicht Zukunft. Paulus sagt nicht, Gottes Zorn wird einmal kommen. Das kommt auch. Das sagt die Bibel auch, klar. Aber was Paulus hier meint ist, Leute, den Zorn Gottes, den ihr braucht euch nur, ich sag mal, ihr braucht nur in eurer Umgebung mal rumzugucken, was da so alles los ist. Gottes Zorn erfüllt sich. Wie erfüllt es sich? Das wird Paulus in den nächsten Versen sagen. Ich will dem nicht vorgreifen, nur das will ich andeuten. Indem ihr sündigt, macht ihr euch selbst kaputt. Homosexualität. Wer Gott nicht kennt, hat keine Ahnung von Sexualität. Er weiß nicht, was ein Mann ist, was eine Frau ist. Mehr lernen wir ja jetzt. Er hat keine Ahnung. Er weiß nicht, wie Schöpfung geht. Gut. Und dann schlafen sie miteinander, wie sie gerne lustig sind oder auch nicht. Oder jeder mit jedem. Und das wird dann alles als Liebe bezeichnet. Okay, aber das macht euch selbst, macht Menschen kaputt und es macht eine Gesellschaft kaputt. Das heißt, enthüllt wird Sünde dadurch, wie wir miteinander umgehen, wie wir, wenn wir uns nicht an die Gebote Gottes halten, dann gehen wir zugrunde. Ich mag das am liebsten eigentlich deutlich machen an dem Gebot von Vater und Mutter Ehren. Wenn eine Gesellschaft meint, Vater und Mutter nicht mehr zu ehren, sie zu verachten, dann ist ganz klar, was Gott sagt. Er sagt, diese Gesellschaft wird nicht mehr lange leben auf Erden, sie wird kaputt gehen. Nach ein paar Generationen hält das, aber dann geht sie kaputt. Und das seht ihr an allen Geboten Gottes, wenn wir meinen, uns darüber hinwegzusetzen. Ich meine, ihr wisst das gar nicht mehr, aber es gab mal eine Zeit in Deutschland, wo das Lästern Gottes eine Straftat war. Das wurde von unseren Gesetzen verfolgt. Und dann erklärte man, nö, das ist Meinungsäußerung. Ja, freie Meinungsäußerung. Und dann ging es Schritt für Schritt weiter. Oder jetzt, was im Augenblick gerade läuft. Mir fällt immer so viel ein. Aber das will ich auf jeden Fall noch sagen, Leute. Im Grundgesetz steht eindeutig, die Würde des Menschen ist unantastbar. Und es ist auch gleichzeitig ein Kommentar dazu geschrieben worden, was das heißt. Es wurde ganz von Anfang an, in den 50er, 60er Jahren, wurde erklärt, das heißt, dass der Mensch von der Befruchtung an unantastbar ist. von der Befruchtung an. Und das hatte zur Konsequenz, dass 1973 noch die Abtreibung hier in Deutschland abgelehnt wurde. Im Augenblick erleben wir es, dass die Abtreibung Stück für Stück, also je älter ein Kind wird in den ersten Monaten, kann man es noch töten, dann wird es immer schwieriger. Und das wird heute von der EKD als Vorschlag propagiert im Augenblick und damit sollte es ja dann auch kommen zu einer neuen Revision, wieder einer Revision von § 218, 219 des Strafgesetzbuches. Das Grundgesetz hat zunächst erstmal erklärt, dass das Leben unantastbar ist und zwar von seiner Befruchtung an. Heute sagen wir, das ist dann eine neue Erklärung, dass wir kriegen, alle Juristen werden das, lesen das, das ist der Kernkommentar, der Schulkommentar für die Juristen, für das Grundgesetz, da kann man heute drin lesen, ja, das muss man eben stufenweise verstehen, je älter der Embryo wird, desto mehr ist er schützenswert, aber am Anfang ist er das eben nicht. Das entspricht nicht dem, was ursprünglich das Grundgesetz gesagt hat, aber es entspricht auch nicht dem, was die Heilige Schrift sagt. Aber so verdreht man dann die Bibel, so wird man weich und eine solche Gesellschaft geht zugrunde. Gar keine Frage. Gottes Zorn wird enthüllt. Gottes Zorn ist enthüllt worden eigentlich vom Garten Eden an, nachdem Adam und Eva gesündigt haben. Und immer wieder greift Gott ein durch Gerichte. Denkt an Thomas zu Babel, denkt an Sodom und Gomorra, dass nachher in den Propheten immer wieder als Beispiel angeführt wird, wie Gott richtet. Dann der Untergang der Armee, des Pharao und so weiter. Ich will jetzt nicht durch die ganze Geschichte hindurch gehen. Aber eines ist deutlich. Gott richtet jetzt schon. Es ist nicht richtig, wie er was Schiller einmal sagte, dass die Geschichte das Weltgericht Gottes ist. Nein, das ist nicht. Das Endgericht kommt noch. Aber es ist viele schon in dieser Welt, dass Menschen kaputt gehen, eine Gesellschaft kaputt geht, ein Volk kaputt geht. Und das ist eben so. Lasst mich noch ganz kurz etwas sagen zu den Versen 19 und 20. Wie gesagt, Lars wird darüber wahrscheinlich das nächste Mal mehr sagen. Aber was Paulus hier in Römer 1, Vers 19 sagt, das ist, es gibt keinen Atheisten. Wir werden das gleiche nachher auch noch einmal im Blick auf die Ethik sehen. Da ist ja etwa von Rousseau die Idee aufgebracht worden, es gibt so unschuldige Wilde. Die gibt es in der Bibel nicht. Gibt es absolut nicht. Aber jetzt bleiben wir mal bei der Frage des Atheismus. Der Apostel Paulus sagt, nicht, dass jeder Mensch Gott erkennen kann in all seinen Aspekten. Aber er kann eines durch Nachdenken erkennen. Was? Dass hier in dieser Welt eine Macht sein muss, die dies alles zusammenhält. Gottes Macht. Gottes Ewigkeit. Das zitiert der Apostel Paulus. Nicht seine Gnade. Nicht, dass er ein vergebender Gott ist. Das wissen wir nur aus der speziellen Offenbarung, also aus der Heiligen Schrift. Aber aus dem, was wir um uns herum sehen, wissen wir so viel, dass wir, so sagt der Apostel, nicht entschuldbar sind. Was tun die Menschen? Sie unterdrücken diese Wahrheit, sie halten sie nieder. Das Wort, was hier im Griechischen steht, heißt ja, man drückt es weg, man will es nicht wahrhaben. Schaut noch mal hinein in Römer 1. Also Vers 19 ist klar, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, da Gott es ihnen offenbart hat. Denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben. Blick bitte noch einmal hinein in Römer 1. Ich lese nochmal ab Vers 28. Es geht mir dann vor allen Dingen hier um Vers 32, aber um des Zusammenhangs willen. Also Paulus hatte vorher über Homosexualität gesprochen und über sexuelle Verwilderung unter den Menschen und hat gesagt, sie werden bestraft werden. Und jetzt fasst Paulus noch einmal andere Dinge, andere Sünden zusammen. Und gleich wie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott sie auch dahin gegeben, in unwürdige Gesinnung zu verüben, was sich nicht geziemt. als solche, die voll sind von aller Ungerechtigkeit, Unsucht, Schlechtigkeit, Absucht, Bosheit, Vollneid, Mordlust, Streit Betrug und Tücke, solche die Gerüchte verbreiten. Verleumder, Gottesverächter, freche, übermütige Prahler, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam, unverständig, treulos, lieblos, unversöhnlich, unbarmherzig. Und jetzt fasst Paulus das Zusammenfest, Vers 32. Obwohl sie das gerechte Urteil Gottes erkennen, dass die des Todes würdig sind, die so etwas verüben, tun sie diese Dinge nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die sie verüben. Man rottet sich dann zusammen. Und wenn so eine ganze Rotte plötzlich sagt, Homosexualität ist okay, Und du kannst jedes Jahr dir neu überlegen, welches Geschlecht du eigentlich hast, dann muss das ja richtig sein. Ich erinnere mich noch, was mein Ethikprofessor mal sagte, die im Elend vegetieren können nicht allein sein. Der war sehr deutlich mit manchen Dingen. Aber er hat recht. Sie treiben dann mit und lassen plötzlich alles, was in irgendeiner Weise vernünftig ist, was den Sachen entsprechen, die eigentlich seit Jahrtausenden dem zu entsprechen, was das Naturrecht ist, das lassen sie einfach fallen und kommen sich damit noch sehr progressiv vor. Nein Leute, es gibt keinen Atheisten. Das ist die Botschaft von Vers 19 und Vers 20 sagt sehr deutlich, diese Leute werden gerichtet werden. Aber noch einmal, wie das im Einzelnen ist, darüber denke ich, wird der Lars sprechen nächsten Freitag. Wenn er auch, ihr seht ja, Vers 21 beginnt mit einem Denn, obgleich. Also jetzt führt Paulus das aus, was er vorher eigentlich schon sagte. Halten wir für heute fest, und dann schließe ich, halten wir für heute fest, Das Evangelium beginnt im Neuen Testament mit dem Zaun Gottes. Das passt uns nicht, ist aber so.
Der Zorn Gottes
Sermon ID | 330242048556819 |
Duration | 1:06:27 |
Date | |
Category | Bible Study |
Bible Text | Romans 1:18-20 |
Language | German |
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