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Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Das Wort Gottes steht heute in Apostelgeschichte, Kapitel 8, die Verse 26 bis 40. Wir hören auf Gottes lebendiges Wort. Apostelgeschichte 8, Abvers 26. Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach, Steh auf! und wandere nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt. Diese ist einsam. Und er stand auf und machte sich auf den Weg. Und siehe, da war in Äthiopien ein Kämmerer und Gewaltiger der Kandake, der Königin der Äthiopien, welcher über ihren ganzen Schatz gesetzt war. Und dieser war gekommen, um in Jerusalem anzubeten. Und nun kehrte er zurück und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. Da sprach der Geist zu Philippus, tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen. Und da lief Philippus hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen. Und er sprach, verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach, wie kann ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. Die Schriftstelle aber, die er las, war diese. Wie ein Lamm wurde er zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf. In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht aufgehoben. Wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wurde von der Erde weggenommen. Da wandte sich der Kämmerer an Philippus und sprach, Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies, von sich selbst oder von einem anderen? Da tat Philippus seinen Mund auf und begann mit dieser Schriftstelle und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus. Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser. Und der Kämmerer sprach, siehe, hier ist Wasser, was hindert mich, getauft zu werden? Da sprach Philippus, wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt. Er antwortete und sprach, ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Und er ließ den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr, denn er zog voll Freude seines Weges. Philippus aber wurde in Astort gefunden, und er zog umher und verkündigte das Evangelium in allen Städten, bis er nach Caesarea kam. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, als Jesus hier auf der Erde war, da ist mal ein Mann zu ihm gekommen. Und er hat ihm eine Frage gestellt, nämlich die Frage, welches Gebot von all den vielen Geboten in der Bibel ist denn das Wichtigste, das Höchste? Und Jesus hat ihm geantwortet, das größte Gebot ist es Gott zu lieben und deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst. Und bei vielen Gesprächen zwischen Jesus und den Schriftgelehrten war es so, da kam ein Schriftgelehrter und er hat ihm einfach nur eine Frage gestellt, um ihn auf die Probe zu stellen, um die Antwort abzuwarten und die Antwort dann zu nehmen, um sie gegen Jesus zu verwenden. Und dieser Mann war anders. Er möchte es wirklich wissen. Und als Jesus antwortet, stimmt dieser Schriftgelehrte Jesus auch zu. Und Jesus sagt ihm dann, du bist nicht weit weg vom Königreich Gottes. Das heißt, du bist nicht weit weg davon, ein Kind Gottes zu werden, ein Freund Gottes zu sein. Heute würden wir sagen, du bist nicht weit weg davon, Christ zu werden. Ich weiß nicht, ob du schon mal solche Begegnungen hattest mit Menschen, mit denen du gesprochen hast, und du hattest das Gefühl, okay, diese Person ist noch nicht so weit. Sie hat noch nicht wirklich begriffen, dass Jesus auch für ihre Sünden gestorben ist. Aber es fehlt nicht mehr so viel. Ich hatte in meinem Leben schon solche Begegnungen und ich habe auch dann oft erlebt, wie diese Menschen tatsächlich Christen geworden sind. Und ich kann euch ganz ehrlich sagen, es gibt nicht viel schönere Dinge, die ich in meinem Leben erlebt habe, als wenn ein Mensch vom Feind Gottes zum Freund Gottes wird. Aber ich bin in meinem Leben auch schon Menschen begegnet, bei denen hatte ich genau den umgekehrten Eindruck. Da habe ich gedacht, Jemand mit dieser Herkunft oder jemand mit dieser Vergangenheit oder jemand, der sich so verhält oder jemand, der so aussieht, der ist bestimmt ganz weit weg vom Königreich Gottes. Für den gibt es eigentlich keine Hoffnung mehr. Ich meine, das würde ich der Person so nicht sagen, aber ich sehe diese Person und ich denke mir das. Und ich frage mich und frage dich, kennst du auch solche Menschen? Vielleicht sogar in deinem Umkreis, in deiner Familie? Menschen, wo du dir vielleicht denkst, ich würde mir so sehr wünschen, dass sie Jesus kennenlernen. Aber sie scheinen irgendwie so weit weg zu sein, dass ich irgendwie die Hoffnung aufgegeben habe. Diese Geschichte in Gottes Wort, die zeigt uns, Niemand ist grundsätzlich zu weit weg vom Reich Gottes. Es ist klar, das Reich Gottes hat klare Grenzen. Und auch das müssen wir festhalten. Nicht jeder gehört zum Reich Gottes dazu. Und klar ist auch, ultimativ ist es Gottes Gnade und damit seine Entscheidung, wer zum Königreich Gottes dazugehört. Aber ich glaube für uns, aus unserer Perspektive, sind wir viel zu schnell dabei, Menschen einfach abzustempeln. Der oder die wird nie Christ. Never ever. Und Gottes Wort heute Morgen widerspricht dieser Stimme in unserem Ohr. Wir begegnen hier in dieser Begebenheit nämlich einem Mann, bei dem grundsätzlich alle gesagt hätten, für dich, für dich ist im Königreich Gottes kein Platz. Und wir lernen von diesem Mann, dass grundsätzlich erstmal niemand zu weit weg ist für das Königreich Gottes. Vor 2000 Jahren nicht und heute auch nicht. Mein Thema für heute Morgen lautet, was uns ein Außenseiter über Gottes Königreich zeigt. Wir wollen uns drei Dinge anschauen, die uns dieser Außenseiter zeigt. Erstens, in Gottes Königreich zählt für niemanden die Herkunft. Zweitens, in Gottes Königreich zählt für jeden der Glaube, Und drittens, im Königreich Gottes zählt jeder gleich viel. Was uns ein Außenseiter über Gottes Königreich zeigt, im Königreich zählt für niemanden die Herkunft, zählt für jeden der Glaube und zählt jeder gleich viel. Ja, die Besetzung dieser Geschichte, die ist relativ schnell abgehandelt. Es kommen nämlich überhaupt nur zwei Menschen vor. Den einen kennen wir schon. Sein Name ist Philippus und es ist nicht der Apostel Philippus. Jesus hatte auch einen Jüngernamens Philippus, sondern es ist einer der sieben Diakone. Von denen haben wir schon gehört, am Anfang von Apostelgeschichte 6. Und anschließend lesen wir dann die Geschichte, wie Stephanus, einer der Diakonenkollegen von Philippus, Predigt, dafür vom Hohen Rat vorgeladen wird und für die Predigt, die er dort hält, dann gesteinigt wird. Und als Folge dieses Eklats rund um Stephanus müssen alle Christen außer die Apostel Jerusalem verlassen. Also auch Philippus. Und Philippus verschlägt es nach Samaria und dort in Samaria verkündet er das Evangelium. Wir haben das in der letzten Predigt zur Apostelgeschichte gehört. Es kommen viele Menschen dort zum Glauben. Und das alles ist ziemlich gewöhnlich gelaufen. Ja, die Situation war zwar wirklich dramatisch. Ja, die Christen müssen Hals über Kopf aus Jerusalem fliehen. Aber durch diese Flucht landet Philippus, ich hätte fast gesagt ganz natürlich, in Samaria. Und weil er dort landet, sagt er sich, okay, ich bin jetzt hier gelandet, was kann ich machen? Das Beste, was ich tun kann, ist diesen Menschen das Evangelium von Jesus sagen. Diese Geschichte hier ist anders. Philippus bekommt von Gott einen Spezialauftrag. Er wird wohin geschickt, wo er sich niemals von sich aus hin verlaufen hätte. Vers 26, ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach, steh auf und wandere nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt. Diese ist einsam. In anderen Worten, da warst du wahrscheinlich noch nie. Und er stand auf und machte sich auf den Weg. Gott hat einen Plan. Und deswegen schickt er einen Engel, und dieser Engel schickt den Philippus an einen sehr einsamen Ort in die Wüste. Und ich weiß nicht, was Philippus sich gedacht hat. Es wird uns hier nicht gesagt. Vielleicht war er ein bisschen irritiert. Er hat ja gerade so etwas wie eine Erweckung in Samaria erlebt. Das mit dem Predigen lief richtig gut. Menschen kamen zum Glauben. Und jetzt hier in der Wüste, was soll ich denn jetzt hier machen? Soll ich den Stein predigen oder den Kaktus da drüben? Was soll ich hier machen? Aber dahinter steht Gott und Gott hat einen ganz konkreten Plan. Denn plötzlich kommt eine vermutlich ziemlich beeindruckende und exotisch aussehende Pferdekutsche angefahren. Und auf dieser Pferdekutsche sitzt die zweite Hauptperson unserer Geschichte. Und diese Person kennen wir noch nicht. Ja, die taucht einfach so auf. Aber an ihrem Beispiel zeigt uns Gott, dass es in seinem Königreich egal ist. wo du herkommst. Mein erster Punkt. Im Königreich zählt für niemanden die Herkunft. Was ist das für ein Mann? Alles an diesem Mann ist irgendwie überraschend und exotisch. Erstmal kommt er von ganz weit weg. Heute sind wir es gewohnt, Menschen von ganz weit weg zu treffen, weil es viel einfacher ist, in der Welt rumzureisen. Aber damals haben sich Völker viel seltener durchmischt oder Menschen von tausenden von Kilometern waren viel seltener zu Besuch, weil sie dafür wochenlang gebraucht haben. Dieser Mann kommt aus Äthiopien. Das ist ein Land südlich von Ägypten. Vermutlich nicht genau da, wo das heutige Äthiopien liegt, sondern ein bisschen weiter im Norden, eher da, wo der heutige Sudan ist. Jemand aus dieser Gegend, den hat man in Israel noch nicht so oft gesehen. Aber das ist längst nicht alles, was an dem Mann außergewöhnlich ist, denn wir lesen, dass er außerdem ein Gewaltiger und ein Kämmerer der Kandake, also der Königin von Ägypten, äh von Äthiopien ist. Ja, Kandake ist kein Name, sondern ein Titel, also so ähnlich wie Pharao für den König in Ägypten war eben Kandake der Titel für die Königin von Äthiopien. Der Kerl ist also ihr Finanzminister, würden wir heute sagen. Ja, also einer der höchsten Männer im Staat. Und er ist außerdem ein sogenannter Oynouch. Die Schlachterbibel übersetzt es ganz höflich als Kämmerer. Aber eigentlich steht da, dass er ein Oynouch ist. Und so ein Oynouch, das war ein königlicher Beamter in der Antike, den man für sein Amt kastriert hat. Und das hatte unter anderem das Ziel, dass so ein Bediensteter, wenn er dann am Königshof unterwegs war, für die weiblichen Mitglieder der Königsfamilie völlig ungefährlich war. Und je nachdem, wie früh diese Kastration gemacht wurde, bedeutete das natürlich, dass so ein Onur ausgesehen hat wie ein kleiner Junge im Körper eines Mannes. Ja, also keine tiefe Stimme, kein Bart. Und wenn man das nicht gewöhnt ist und so eine Person zum ersten Mal trifft, dann war das vermutlich eine etwas seltsame Erscheinung, um es vorsichtig zu sagen. Aber das aller Verrückteste an diesem Mann ist, er ist circa 1500 Kilometer auf einer Pferdekutsche gefahren, um in Jerusalem den Gott der Bibel anzubeten. Ja, da stellen sich ganz viele Fragen. Woher kennt er überhaupt den Gott der Bibel? Wieso bleibt er nicht einfach bei seinen äthiopischen Göttern? Gerade als Minister muss man sich ja vorstellen, dass man sich nur äußerst schlecht aus dem Staatskult des eigenen Landes raushalten kann. In der Antike war ja Religion und Staat ganz eng miteinander vermischt. Das heißt, gerade wenn man eine hohe Position im Staat hatte, war es quasi zwangsläufig, dass man auch die Götter dieses Staates angebetet hat. Stellt euch mal vor, er hat sowas zu seiner Königin gesagt. Liebe Kandake, morgen ist ja unser Mondfest, ich weiß. Aber ich habe nicht für einen anderen Gott entschieden. Und übrigens zu diesem Gott fahre ich morgen auch mal hin. Es dauert ein bisschen länger. Also ich werde jetzt ein paar Wochen nicht da sein. Also wenn du Geld brauchst, musst du jemand anders fragen. Ich bin jetzt ein paar Wochen weg. Ich bete jetzt einen anderen Gott an. Ich weiß nicht, wie er das kommuniziert hat. Aber eigentlich ist sowas undenkbar. Und vor allem diese Frage, warum sucht er sich unter allen Göttern der Welt? ausgerechnet den Gott aus, der erstmal zu ihm zu sagen scheint, mein lieber Freund, für dich ist in meinem Königreich kein Platz. In 5. Mose, Kapitel 23, Vers 2, also im Alten Testament, lesen wir ganz deutlich, es soll kein Eunuch in die Gemeinde des Herrn kommen. Du bist raus. Aber dieser Mann beschließt, ich fahre da trotzdem hin. Ich möchte diesen Gott anbeten. Und er macht das dann auch. Und er muss vermutlich feststellen, ich bin der absolute Außenseiter auf diesem Fest in Jerusalem. Ja, damals war der Tempel in Jerusalem in so verschiedene Zonen eingeteilt. Man kann sich das so ein bisschen vorstellen wie so eine Zwiebel, also es ging immer weiter nach außen. Und dieser Mann durfte nur in die alleräußerste Zone, in die erste Zone, Und er hat sich gleich zweifach dafür qualifiziert, nur in diese erste Zone zu dürfen. Erstens dadurch, dass er ein Heide war, also kein geborener Jude. Und zweitens dadurch, dass er Onuch wurde. Und als Onuch durfte er vermutlich noch nicht einmal Opfer für sich darbringen lassen. Wahrscheinlich wurde ihm in Jerusalem überall zu verstehen gegeben, Junge, was auch immer du hier vorhast, du gehörst hier nicht hin. Und alles, was er mitnimmt aus Jerusalem, ist eine Schriftrolle mit dem Propheten Jesaja drauf. Und auf dem Rückweg sitzt er jetzt auf seiner Kutsche und er liest diese Rolle. In Jerusalem hat ihn vermutlich niemand beachtet und wenn, hat man ihn höchstens verachtet. Aber es gibt einen Person in dieser Wirklichkeit, der ihn sieht. Und das ist Gott. Und deswegen schickt er den Philippus an diese einsame Stelle in der Wüste und sorgt dafür, dass die beiden sich treffen. Und um das wirklich sicher zu stellen, spricht Gott noch mal zu Philippus. Vers 29, da sprach der heilige Geist zu Philippus, tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen. Ja, Gott will diesen Mann wirklich in seinem Königreich dabei haben. Und Philippus gehorcht wieder und läuft so ein bisschen neben dieser Kutsche lang und hört diesen Mann plötzlich lesen. Dazu muss man wissen, in der Antike hat man immer laut gelesen. Auch wenn niemand anders dabei war, würden wir ja heute leise lesen. Man hat immer laut gelesen. Und wir sehen hier Gott ganz deutlich am Werk. Es ist so, dass Gott immer alles lenkt. Er hat damals auch zum Beispiel die Verfolgung benutzt, um Philippus nach Samaria zu schicken. Aber dieses Mal ist es wirklich sehr deutlich, wie Gott alles lenkt. Gott schickt den Philippus ausdrücklich an diese einsame Straße. Er schickt den Philippus zu dieser Kutsche. Gott will wirklich, dass Philippus und der Eunuch sich treffen. Gott schickt ganz bewusst den Philippus in die Pampa, um durch Philippus diesem Mann zu begegnen. Und die Botschaft dieser Handlung Gottes, die gilt für alle Zeiten. Für Gott spielt deine Herkunft keine Rolle. Egal wo du herkommst, egal wie dein bisheriges Leben war, du darfst niemals denken, dass deine Herkunft für Gott ein Hindernis ist, um mit dir Gemeinschaft zu haben. Die alten Grenzen gelten nicht mehr. Aber bedeutet das, dass jetzt jeder ganz automatisch zum Königreich mit dazugehört? Auch das ist nicht so. Gottes Königreich hat nach wie vor Grenzen. Aber diese Grenzen werden nicht bestimmt durch deine Herkunft. Sie werden nicht bestimmt durch deine Vergangenheit. Sie werden nicht bestimmt durch dein Aussehen. Sondern ob du drin oder draußen bist, wird davon bestimmt, wie du zum König stehst. Und das ist mein zweiter Punkt. Im Königreich zählt für jeden der Glaube. Also Philippus hört den Finanzminister laut lesen und der merkt schnell, das ist Jesaja Kapitel 53. Ich muss dazu wissen, damals gab es noch keine Kapiteleinteilung, aber Philippus hat die Stelle wiedererkannt. Und er stellt dem Kämmerer die Frage, sag mal, verstehst du auch, was du liest, Vers 30? Und der Kämmerer antwortet ihm, wie soll ich denn, wenn es mir niemand beibringt, wenn es mir niemand erklärt oder kürzer, ehrlich gesagt, ich verstehe nur Bahnhof. Und so fängt Philippus an, ihm das Evangelium zu erklären. Und auch hier sehen wir, wie der Gottes Hand im Spiel. Denn scheinbar zufällig, aber in Wirklichkeit überhaupt nicht zufällig, liest dieser Mann ausgerechnet Jesaja 53. Ja, also das Kapitel, was vermutlich so deutlich wie kein anderes Kapitel im gesamten Alten Testament von Jesus redet. Über 700 Jahre vor Jesus redet Jesaja ganz detailliert über Jesus. Ja, und der Kämmerer liest hier von einem Knecht, der geschlachtet wird wie ein Schaf, aber der nichts sagt. Der verurteilt wird und stirbt, aber scheinbar irgendwie für andere. Und der danach wieder aufersteht und triumphiert. Und er fragt sich die ganze Zeit, wer ist denn das? Von wem redet der Jesaja hier? Vers 34, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen? Diese Frage nutzt er als Philippus, um dem Kämmerer das Evangelium von Jesus zu erklären. Interessanterweise lesen wir kaum etwas darüber, wie Philippus das genau gemacht hat. Lukas handelt das in einem Vers ab, Vers 35. Da tat Philippus seinen Mund auf und begann mit dieser Schriftstelle und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus. Punkt. So kurz und bündig wird uns das erklärt. Und trotzdem glaube ich, dass wir sozusagen zwischen den Zeilen ungefähr erfahren, was Philippus gepredigt hat, was Philippus dem Kämmerer erklärt hat. Wir haben im ersten Punkt gesehen, im Königreich von Jesus ist deine Herkunft egal. Aber die Frage stellt sich ja jetzt, was ist dann das Kriterium, um im Königreich von Jesus dabei zu sein? Und die Antwort ist, es ist der Glaube an Jesus. Aber was genau ist dieser Glaube? Und Philippus zeigt dem Kämmerer und damit auch uns drei Dinge über diesen Glauben. Es geht beim Glauben erstens um Verstehen, zweitens um Wahrheit und drittens um Reaktion. Um Verstehen, um Wahrheit und um Reaktion. Es geht beim Glauben erstens um Verstehen. Der Kämmerer sitzt da, er liest Jesaja und er versteht nur Bahnhof. Und dann kommt Philippus zum Wagen gelaufen, der hört ihn lesen und fragt ihn, bist du gerettet? Fühlst du dich von Gott geliebt? Bist du wirklich glücklich? Weißt du schon, dass Gott einen wundervollen Plan für dein Leben hat? Und das alles sagt Philippus nicht. Sondern er fragt, verstehst du auch, was du liest? Wenn man Menschen in unserer Kultur heute fragen würde, was ist denn Glaube eigentlich? Dann würden die Menschen sowas antworten wie Glaube ist ein Gefühl. Ja, so eine Ahnung, so ein optimistisches in die Zukunft blicken. Und ich befürchte, dass auch viele von uns Christen genau dieses Bild vom Glauben haben. Dabei geht es im Glauben zum ersten Mal darum, dass wir tatsächlich etwas verstehen. Du kannst dem Evangelium nicht glauben, wenn du es nicht mit deinem Kopf verstehst. Verstehe mich bitte nicht falsch. Es geht nicht darum, dass man erst Theologie studieren muss, um Christ zu werden. Darum geht es auch gar kein Fall. Aber jeder Mensch, der zum Königreich gehören möchte, jeder Mensch, der Christ werden möchte, der muss vorher einige ganz grundlegende Dinge über Jesus verstanden haben. Ja also, wer ist Gott? Was habe ich für ein Problem mit Gott? Wer ist Jesus? Was hat er getan? Und was bedeutet das für mich? Und wenn man ein Christ ist, ist das Kennzeichen von dir als Christ, dass du diese Dinge immer besser verstehen willst. Ein Christ ist niemals jemand, der alles verstanden hat. Das hat niemand. Aber ein Christ ist jemand, der danach strebt, immer mehr zu verstehen. Und der Kämmerer versteht eben nicht. Und dieses Problem ist so groß, dass Gott alle Hebel in Bewegung setzt, damit der Kämmerer versteht. Das zweite, was den Glauben ausmacht nach dem Verstehen, ist die Wahrheit, auf die er sich gründet. Wir haben in unserer Kultur, glaube ich, nicht nur den Glauben vom Verstehen abgekoppelt und die Gefühle sozusagen zum Zentrum des Glaubens gemacht. Wir haben Glauben auch zu etwas Unsicherem gemacht. Also so nach dem Motto, wenn ich so aus dem Fenster gucke, dann glaube ich, dass es morgen schneit. Es kann sein, es kann aber auch nicht sein. Wenn ich mir so die Nachrichten anschaue oder durchlese, glaube ich, dass sich unsere Bundesregierung vielleicht nicht mehr so lange an der Macht halten kann. Kann sein, kann aber auch nicht sein. Biblischer Glaube ist anders. Biblischer Glaube ist keine Vermutung im luftleeren Raum. Biblischer Glaube ist ein Festhalten an Wahrheit. Es ist im Kern die Wahrheit, dass Jesus Christus für Sünder, wie du und ich es sind, gestorben und anschließend wieder auferstanden ist. Und zwar nicht nur in einer alten Geschichte, in einem alten Buch, sondern in Wirklichkeit. Vor 2000 Jahren, in Raum und Zeit, vor den Toren, vor Jerusalem. Wo sehen wir das in dieser Geschichte? Wir lesen im Vers 35, dass Philippus bei der Textstelle in Jesaja 53 beginnt, und von dort ausgehend dem Kämmerer das Evangelium erklärt. Und ich habe schon gesagt, vermutlich strahlt nirgendwo so deutlich im Alten Testament das Evangelium auf wie in Jesaja 53. Das Evangelium von Gottes Sohn, der sich für uns Menschen erniedrigt, stirbt stellvertretend und anschließend erhöht wird zum König über alles und jeden. Das muss für den Kämmerer absolut atemberaubend gewesen sein. Ja, diese ganze Geschichte mit Jesus, das war ja in Jerusalem eher so ein nerviges Politikum. Aber es war erst einige Wochen oder Monate her. Aber Jesaja hatte von dieser Sache schon vor über 700 Jahren geschrieben. Ja, der Kämmerer hat sich vermutlich gefragt, woher wusste der Jesaja das denn? Und Jesaja wusste das nicht von sich aus. Er konnte das nur wissen, weil Gott dahinter steht. Er konnte das nur so wissen, weil es Wahrheit werden würde. Weil Gott es geplant hat, schon lange vor Jesaja und dann eben in dieser Zeit durchgezogen hat. Wenn man heute so an die Universitäten geht und sich in theologische Vorlesungen setzt, Und die dann über die Propheten des Alten Testaments sprechen, dann sagen die häufig so Dinge wie, hier haben wir eine Prophezeiung und wir sehen auch, wie sich das später erfüllt hat. Aber wisst ihr, wie das gelaufen ist? Der Prophet hat in Wirklichkeit nach dem Ereignis gelebt und er hat das Ereignis einfach im Nachhinein sozusagen aufgeschrieben und hat aber so getan, als hätte er lange vorher gelebt und als wäre es eine Prophezeiung. Nun hat man im Jahr 1946 in einer Höhle am Totenmeer verschiedene Schriftrollen entdeckt, mit Teilen des Alten Testaments drauf. Unter anderem eine Schriftrolle, auf der fast der gesamte Prophet Jesaja steht. Und es ist völlig gesichert, dass diese Schriftrollen lange Zeit geschrieben wurden, bevor Jesus tatsächlich in die Welt kam. Das heißt, allerspätestens beim Propheten Jesaja hört dieser Erklärungsversuch auf. Die Erklärung funktioniert nicht mehr. Denn hinter diesen Prophezeiungen steht der Gott, der über der Zeit steht. Und deshalb sind sowohl die Voraussagen und die Prophezeiungen im Alten Testament Wahrheit, als auch die Erfüllung davon. Sowohl das, was Jesaja in Jesaja 53 schreibt über den Jesus, der kommen wird, und die Erfüllung in Raum und Zeit, kurz bevor er die Geschichte hier spielt, beides ist wirklich passiert und Wahrheit. Und es ist diese Wahrheit, auf die sich unser Glaube gründet. Es ist keine Vermutung im luftleeren Raum, sondern es ist ein Festhalten an der Wahrheit. Glaube bedeutet Wahrheit zu verstehen. Wahrheit zu verstehen. Aber das ist noch nicht alles, was für den Glauben wichtig ist. Es gibt noch etwas Drittes, was dazu kommt, denn es geht beim Glauben nicht einfach darum, jetzt eine Liste von Wahrheiten abzuhaken. Wenn ich so eine philosophische Idee höre, dann könnte ich mir das so anhören und könnte sagen, Und das, was ich da höre, macht Sinn. Ich glaube, der hat Recht. Beim Evangelium funktioniert das so nicht. Sondern im Kern des Evangeliums steht eine Person und damit die Frage, wie stehst du zu dieser Person? Wie reagierst du auf diese Person? Es geht um weit mehr, als nur Wahrheit einfach abzunicken. Es geht darum, dass ich diesen Jesus, von dem die Wahrheit handelt, als Retter und König für mich ganz persönlich annehme und ihm vertraue. In Vers 35 lesen wir, dass Philippus dem Kämmerer das Evangelium erklärt, ausgehend von Jesaja 53. Und es ist eben nicht das Evangelium der 27 edlen Wahrheiten. Obwohl das Evangelium wahr ist, das haben wir gesehen. Aber das Evangelium ist im Kern eben die Wahrheit über eine Person, über Jesus, den Sohn Gottes. Und die entscheidende Frage ist, wie reagierst du auf diesen Jesus? Ja, Philippus hat dem Kämmerer die ganze Sache mit Jesus erklärt. Aber nicht nur das. Am Ende hat er so etwas zum Kämmerer gesagt wie, lieber Herr Finanzminister, Kehre um von deinen Sünden, glaube von ganzem Herzen an Jesus und lass dich taufen. Dann bist auch du ein Teil des Königreichs von Jesus. Ich gebe zu, das steht hier nicht. Aber es muss so gewesen sein. Denn in Vers 36 will der Kämmerer sich plötzlich taufen lassen. Das bedeutet, Philippus muss ihm vorher erklärt haben, was es damit auf sich hat. Ja, Glaube bedeutet, die Bibel immer besser zu verstehen. Glaube bedeutet, sich auf wirkliche Wahrheit zu verlassen. Und Glaube bedeutet eine echte Reaktion, eine echte Zuwendung zu dem Jesus, um den es im Evangelium geht. Und so ist man Teil seines Königreichs. Dieser Glaube ist das, was in Gottes Königreich zählt. Und du merkst, so richtig glaube ich nicht. Oder vielleicht bist du heute Morgen hier und du merkst, ich glaube überhaupt nicht. Dann rufe ich dich heute Morgen auf. Mach es so wie dieser Finanzminister, der von so weit weg kam. Und reagiere mit echtem Glauben auf diese Botschaft. Das ist ja interessant. Wir lesen in dieser Geschichte am Anfang sehr viel darüber, wie Gott dafür gesorgt hat, dass der Philippus und der Finanzminister sich treffen. Wir lesen am Ende ziemlich ausführlich, wie der Kämmerer getauft wird. Dazu kommen wir gleich. Das ist sogar die ausführlichste Beschreibung einer Taufe, die wir im Neuen Testament haben. Aber das Evangelium, worum es eigentlich im Kern geht, das wird ziemlich schnell abgehandelt. Wir haben gesehen, nur ein Vers, Vers 35. Und die Frage ist, warum nur so kurz? Ich vermute, der Grund ist, dass wir in der Apostelgeschichte schon viele Predigten über das Evangelium haben. Ja, wenn man sich also fragt, okay, was ist das Evangelium und was hat das mit dem Alten Testament zu tun? Dann kann man in der Apostelgeschichte 2 schauen, Pfingstpredigt von Petrus oder in Apostelgeschichte 3, die Predigt im Tempel oder, oder, oder. Wenn man bis hierhin aufmerksam die Apostelgeschichte gelesen hat, dann kennt man das Evangelium. Heute in dieser Geschichte legt Lukas einen anderen Fokus. Er fokussiert auf die Taufe des Mannes im Anschluss. Und ich habe mich gefragt, warum macht er das? Warum beschreibt Lukas ausgerechnet die Taufe eines äthiopischen Oinuchen so ausführlich? Lukas erzählt in Vers 36, dass der Kämmerer Wasser sieht und getauft werden will. In Vers 37 sagt Philippus, es geht, sofern du wirklich glaubst. Der Kämmerer bekennt sein Glauben. Vers 38 wird bewusst erzählt, dass die beiden in das Wasser hinuntersteigen. Das bedeutet, dieser Wasserteich, der da war, der war vermutlich irgendwie in einer Senke. Philippus tauft ihn dann dort und dann erklärt Lukas, wie sie wieder hochsteigen, bevor sich die Wege der beiden dann getrennt haben. Warum diese ausführliche Beschreibung wie nirgendwo sonst in der Bibel? Ich glaube, der Grund ist, weil die Taufe sichtbar macht, dass der Kämmerer jetzt wirklich dazugehört. Und dass es niemanden gibt, der irgendwie mehr dazugehört als der Kämmerer. Und das ist mein dritter und letzter Punkt. Im Königreich zählt jeder gleich viel. Ich kann mir vorstellen, du stellst dir jetzt die Frage, okay, was hat die Taufe? mit Gleichheit zu tun im Königreich. Unter anderem ist die Taufe so etwas wie der Personalausweis für das Königreich Gottes. Alle von uns sind Staatsbürger eines Landes, die meisten von Deutschland. Aber unabhängig von welchem Land du Staatsbürger bist, du hast einen Personalausweis des Landes, von dem du Staatsbürger bist. Nur äußerlich sieht man dir nicht unbedingt deine Staatsbürgerschaft an. Aber an deinem Personalausweis kann das jeder ablesen. Ja, der Personalausweis macht sozusagen etwas Unsichtbares sichtbar. Und genauso ist es mit der Taufe und dem Königreich Gottes. Die Taufe macht die Mitgliedschaft im Königreich Gottes sichtbar. Und der Kämmerer wird Mitglied im Reich Gottes dadurch, dass er glaubt. Und die Taufe macht diese Mitgliedschaft sichtbar. So und jetzt überlegen wir uns mal, wo der Kämmerer eigentlich herkam. Ja, der kam aus Äthiopien und er war Staatsbürger des damaligen äthiopischen Staates. Und was für einer. Ja, der war einer der höchsten Männer im Staat damals. Es gibt ja Firmen, Die haben heute so Chipkarten, die jeder Angestellte bekommt. Und je nachdem, wie hoch man in der Firma aufgestiegen ist, desto mehr Türen kann man mit seiner Chipkarte öffnen. Also wenn du der Chef bist, kommst du hinter jede Tür. Und wenn du nur ein einfacher Angestellter bist, dann kommst du nur so durch die ganz normalen Türen, aber nicht weiter. Hätte es damals im Äthiopischen Palast so eine Chipkarte gegeben, dann hätte der Finanzminister die Chipkarte gehabt, um zu fast allen Räumen zu kommen. Ich meine, der hatte im übertragenen Sinn die Chipkarte für den Staatstresor von Äthiopien. In Äthiopien war er hier oben. Dann geht er nach Jerusalem, um Gott anzubeten. Und in Jerusalem, im Tempel, muss er ziemlich schnell feststellen, Meine fiktive Chipkarte hier funktioniert genau an einer Tür. An der Außentür. Damit komme ich in den äußersten Bereich, den sogenannten Vorhof der Heiden, aber alles andere dahinter bleibt für mich verschlossen. In Äthiopien hatte er sozusagen die Superchipkarte. In Jerusalem hatte er die absolute Loserchipkarte. Er hat Zugang gesperrt bis hierhin und nicht weiter. Und jetzt sitzt er hier auf diesem Wagen auf dem Rückweg und Philippus neben ihm. Philippus erklärt ihm das Evangelium von Jesus. Und er sagt ihm auch, der Personalausweis in Gott ist königreich. Die Chipkarte sozusagen, die Taufe ist das äußere Zeichen und zwar für jeden, der glaubt. Für jeden, der zu Jesus gehört. Und genau das ist ja das Revolutionäre am Neuen Bund, den Jesus eingesetzt hat. Es gibt kein Tempel mehr mit verschiedenen Zonen für verschiedene Arten von Gemeinschaft mit Gott. Es gibt jetzt nur noch einen Jesus für alle, sichtbar gemacht durch eine Taupe für alle. Was denkt sich der Kämmerer so, als er immer mehr versteht und Philippus neben sich sitzen hat? Vielleicht sowas wie, Philippus, der ist Jude, der darf richtig weit rein in den Tempel. Ich darf das nicht. Philippus versteht den Propheten Jesaja. Der wusste sogar ganz genau, wo ich gerade lese. Ich verstehe das nicht. Philippus ist ein echter Mann. In Klammern, wir lesen in Apostelgeschichte 21, dass Philippus vier Töchter hatte. Ich kann nie heiraten und Kinder bekommen. Das heißt, diesem Kämmerer muss der Unterschied deutlich geworden sein zwischen sich selbst und Philippus. Und dann redet Philippus von diesem Jesus und von dieser Taufe. Und der Kämmerer versteht, es gibt nur eine Taufe. Wenn mich dieser Philippus tauft, dann habe ich die gleiche Taufe wie er. Und ich gehöre zu demselben Jesus wie er. Und bei diesem Jesus gibt es keine Zonen, anders als in Jerusalem. Bei ihm gibt es nur eine Chipkarte für alle. Auch das steht übrigens bereits im Propheten Jesaja und auch das haben wir gelesen. Ein paar Kapitel weiter in Kapitel 56 verheißt der Prophet Jesaja, eines Tages werden Eunuchen zum Königreich dazugehören dürfen. Der Kämmerer zeigt uns, wie sich das erfüllt hat. Und das bedeutet für dich ganz konkret, wo auch immer du herkommst, Welche Fragen du vielleicht mit dir rumschleppst. Was auch immer du vielleicht aus deiner Vergangenheit auf dem Kerbholz hast. Welche furchtbaren sexuellen Dinge du vielleicht auch in der Vergangenheit erlebt hast. Nichts davon hindert Gott daran, mit dir Gemeinschaft zu haben. Und wenn du es nicht glaubst oder wenn du daran zweifelst im Alltag, dann schau dir diesen Eunuchen an. Er kam vom Ende der Welt. Er hatte keine Ahnung. Er war ein sexuelles Wrack. Oder wenn du hier in der Gemeinde bist, aber irgendwie alle scheinbar einen engeren Draht zu Gott haben, wenn dein Glaube vielleicht gerade ganz schwach und klein ist. Gerade dann brauchst du die Zusage Gottes. Niemand in der Gemeinde hat mehr Zugang zu Jesus als du. Niemand. Oder andersrum gesagt, du hast genau den gleichen Zugang zu Jesus, wie jeder andere auch. Es ist klar, in der Gemeinde gibt es Autorität, es gibt Leitung und in den Familien auch. Aber ich als Pastor zum Beispiel habe keinen direkteren Draht zu Gott oder sowas. Und ich glaube, genau das ist der Punkt, warum der Kämmerer so unglaublich schnell getauft werden will. Und warum Lukas das so ausführlich erzählt. Bei genauerem Hinsehen ist die Taufe eigentlich eine echt ungewöhnliche Sache hier. Sowohl in der Apostelgeschichte als auch in den Briefen wird sehr deutlich gemacht, dass die Taufe verbunden ist mit dem Eintritt in die Gemeinde. In Apostelgeschichte 2 oder 1. Korinther Kapitel 12 lesen wir, dass wir in die Gemeinde hineingetauft werden. Der Kämmerer hier ist der einzige Fall in der Bibel, wo das definitiv anders ist. In Äthiopien gab es noch keine Gemeinde. Vielleicht hat der Kämmerer dann eine gegründet, das wissen wir nicht, aber noch gab es keine. Das bedeutet, diese Taufe hier ist die Ausnahme, nicht die Regel. Aber Gott will diese Ausnahme. Um den Punkt zu machen, ob du es glaubst oder nicht, ob du es erwartest hättest oder nicht, dieser absolute Außenseiter wird wirklich getauft. Du darfst beim Lesen dieser Geschichte fast zugucken bei dieser Taufe, wie sie runterlaufen, zu dem Wasser hin und dann wieder hochlaufen, aus dem Wasser. Dieser Mann bekommt wirklich den Personalausweis von Gottes Königreich. Nicht die Juden in Apostelgeschichte 2, die getauft wurden, die auch schon vorher wirklich zum Königreich dazugehörten, Nicht die zwölf Aposteln, niemand gehört enger zu Jesus als dieser Außenseiter. Sie haben alle die gleiche Taufe bekommen. Wenn wir uns ein Kapitel zurückerinnern in Apostelgeschichte 7, da lesen wir diese ausführliche Predigt von Stephanus vor dem Hohen Rat. Und einer seiner Kernpunkte in dieser Predigt ist, Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht nur im Tempel in Jerusalem. Gott ist überall und er will überall mit Menschen Gemeinschaft haben. Das war der Punkt von Stephanus. Direkt danach lesen wir in Kapitel 8, in der ersten Hälfte davon, wie Samariter zum Glauben kommen und getauft werden. Ja, auch sie bekommen den Personalausweis. Und die Samariter mit ihrer jüdisch-heitnischen Mischreligion durften nicht in den Tempel in Jerusalem. Deswegen haben sie sich sogar ihren eigenen gebaut. Aber Lukas macht deutlich, diese Samariter haben jetzt Zugang zu Jesus, dem wahren Tempel. Auch für sie ist er offen. Und jetzt in der zweiten Hälfte von Kapitel 8. Es ist so, als würde Lukas zu uns sagen, du denkst, dass ein Samariter im Königreich von Jesus, du denkst, dass ein Samariter im Tempel Gottes ungewöhnlich ist, verrückt ist? Dann sag ich dir jetzt was. Gott kann das noch toppen, denn das Königreich der Tempel ist sogar offen für kastrierte Männer vom Ende der Welt. In dem Lied, das wir gleich singen werden, da heißt es in einer Strophe, denn in der neuen Kreatur ist keiner klein noch größer. Wir haben alle Christus nur den einzigen Erlöser. Das Licht, das Heil der Morgenstern, Wort, Tauf, und Nachtmal unseres Herrn ist allen gleich geschenket." Und so ausführlich, wie diese Geschichte erzählt wird, so abrupt endet die Geschichte. In Ephes 39 Philippus steigt gar nicht mehr auf den Wagen drauf, sondern der Geist entrückt ihn woanders hin. Es ist nicht klar, wie der Geist das gemacht hat, ob er Philippus einfach irgendwo hingeführt hat, und gesagt hat, geh da und dahin, oder ob er ihn tatsächlich übernatürlich irgendwo hin entrückt hat. Wie auch immer entscheidend ist, Vers 40, Philippus macht einfach weiter. Philippus predigt jetzt in dieser Gegend das Evangelium von Jesus, in der Region zwischen Jerusalem und dem Mittelmeer. Und der Kämmerer? Das Letzte, was wir von ihm erfahren, ist, er fährt weiter nach Hause und er freut sich, Vers 39. Auf dem Hinweg hat er wahrscheinlich gedacht, mein Highlight wird der Tempelbesuch in Jerusalem. Und auf dem Rückweg jubelt er und sagt, dem wahren Tempel, dem bin ich gar nicht in Jerusalem begegnet, sondern in der Wüste, auf dieser einsamen Straße. Da hat er mich in sein Königreich aufgenommen. Und wenn du Menschen kennst in deinem Umfeld, bei denen du denkst, die sind aber ganz weit weg vom Königreich Gottes, dann stempel sie nicht ab, sondern erinnere dich an diese Geschichte und sag ihnen immer wieder das Evangelium, wie Philippus es getan hat. Und wenn du dich manchmal fragst, kann Gott wirklich jemanden wie mich in sein Königreich aufnehmen? Dann freue dich über das Evangelium, wie der Kämmerer das getan hat. über das Evangelium, das niemanden aufgrund seiner Herkunft oder aufgrund seiner Vergangenheit ausschließt. Weil Gott wirklich jeden Außenseiter, der sich am Glauben an ihn wendet, mit offenen Armen annimmt. Amen.
Was uns ein Außenseiter über Gottes Königreich zeigt
Series Apostelgeschichte
Im Königreich zählt für niemanden die Herkunft
Im Königreich zählt für jeden der Glaube
Im Königreich zählt jeder gleich viel
Sermon ID | 3124102956395 |
Duration | 46:20 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 8:26-40 |
Language | German |
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