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Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir hören heute auf Gottes Wort aus Apostelgeschichte Kapitel 20, die Verse 2 bis 12. Apostelgeschichte 20, Abvers 2. Und nachdem er, gemeint ist Paulus, jene Gebiete durchzogen, und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland. Und er brachte dort drei Monate zu, und da ihm die Juden nachstellten, als er nach Syrien abfahren wollte, entschloss er sich, über Mazedonien zurückzukehren. Es begleiteten ihn aber bis nach der Provinz Asia, so pate er von Berör, von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus und Gaius von Derbe und Timotheus aus Asia, aber Tychikus und Trophimus. Diese gingen voraus und warteten auf uns in Troas. Wir aber fuhren nach den Tagen der ungesäuerten Brote von Philippi ab und kamen in fünf Tagen zu ihnen nach Troas, wo wir uns sieben Tage aufhielten. Am ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte die Rede bis Mitternacht aus. Es waren aber zahlreiche Lampen in dem Obersaal, wo sie versammelt waren. Ein junger Mann namens Eutychus saß am Fenster, und er sank in einen tiefen Schlaf, während Paulus weiterredete, fiel er vom Schlaf überwältigt vom dritten Stock hinab und wurde tot aufgehoben. Da ging Paulus hinab und warf sich über ihn, umfasste ihn und sprach, »Macht keinen Lärm!« Denn seine Seele ist in ihm. Und er ging wieder hinauf und brach Brot, aß und unterredete sich noch lange mit ihnen, bis der Tag anbrach und zog dann fort. Sie brachten aber den Knaben lebendig herbei und waren nicht wenig getröstet. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, als ich noch jünger war, vielleicht so ein Teenager, da habe ich mir das Leben als Christ ungefähr so vorgestellt. Ich dachte, man hat so seine Fragen, man hat so seine Probleme, vielleicht auch so die Sünden, die Lieblingssünden, denen man immer wieder reinfällt. Und dann irgendwann bekommt man Antworten auf seine Fragen, versteht Dinge, lernt irgendwo, wo auch die Lieblingssünden sind. und schafft es dann auch irgendwie sie sein zu lassen und so kommt man einem Glauben voran. So kommt man auf dem Weg der Nachfolge Jesus hinterher vorwärts. Es hat nicht so lange gedauert, bis ich in leidvoller Erfahrung feststellen musste, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Ja, ich habe Sünden erkannt, aber Irgendwie kamen die immer wieder hoch. Vielleicht habe ich gedacht, ich hätte sie überwunden, aber so einfach war es dann doch nicht. Ja, ich habe theologische Dinge verstanden, aber dann habe ich irgendwie immer wieder festgestellt, die sind zwar hier in meinem Kopf, aber auf mein Leben, auf meine Gedanken, auf meine Gefühle, auf meine Wünsche haben sie irgendwie viel zu wenig Einfluss. Als ich dann älter wurde, habe ich so ein bisschen darüber nachgedacht und irgendwann festgestellt, Das Leben als Christ, es ist nicht einfach ein kurzer Sprint, wo man einfach losläuft und immer schneller wird und es ziemlich schnell geschafft hat. Das Leben als Christ, das ist ein Langstreckenlauf. Manchmal ist man gefühlt bei diesem Lauf auf dem Berggipfel angekommen. Und im nächsten Moment läuft man durch etwas, was David im Psalm 23 das Tal des Todes oder das Tal der Todesschatten nennt. In einem Moment hat man das Gefühl, es geht super voran, irgendwie ist gerade alles schön. Ich wachse in Glauben, ich habe Freude daran, mich mit anderen Christen zu treffen und im nächsten Moment kriecht man auf diesem Weg gefühlt nur noch so auf allen Vieren. Es gibt schon ein älteres Buch, das trägt den schönen Titel. Das Buch geht über unser Leben als Christen. Es trägt den schönen Titel, Drei Schritte vorwärts, zwei zurück. Ich habe das Buch nie gelesen, ich weiß also nicht, wie der Inhalt ist, aber den Titel finde ich genial, weil er so gut beschreibt, was doch so oft unsere Erfahrung ist, oder? Christsein ist ein Langstreckenlauf. Und bei so einem Langstreckenlauf ist es super wichtig, dass wir uns auf dem Weg, wenn wir unterwegs sind, immer wieder stärken. Denn die Kurve unseres Wachstums als Christen Das geht nicht einfach linear nach oben. Das geht schon gar nicht exponentiell. Sondern die Kurve von unserem Wachstum als Christen, die sieht eher so aus wie das Kunstwerk eines dreijährigen Kindes. Also irgendwie so. Und ohne Stärkung, ohne Ermutigung würden wir gar nicht wachsen. Würden wir auf unserem Weg als Christen irgendwann sogar scheitern. Wisst ihr, dafür ist der Teufel viel zu stark und hat ein viel zu großes Problem damit, dass du auf diesem Weg unterwegs bist. Dafür ist dein alter Mensch, der noch in dir drin ist, deine alte Natur, viel zu stark. Und dafür sind auch die gegen Gott eingestellten Kräfte in dieser Welt viel zu stark. Aber Gott lässt dich auf dem Weg nicht alleine. Er mutigt dich immer wieder unterwegs. Er mutigt dich dran zu bleiben. Er mutigt dich weiter zu laufen. Auch dann, wenn die Umstände in deinem Leben vielleicht gerade echt schwierig sind oder sogar echt schlimm sind. Auch dann, wenn du vielleicht verzweifelt bist, wenn du vielleicht das Gefühl hast, auf diesem Weg nur zu kriechen oder sogar rückwärts zu rutschen und dir alles über den Kopf zu wachsen scheint. Gerade dann, gerade dann brauchst du Ermutigung. Und weil der allmächtige Gott dein Vater ist, wenn du an ihn glaubst, und weil er dich unfassbar lieb hat, gibt er dir die nötige Ermutigung. Und wie er das tut, das wollen wir uns heute Morgen in Gottes Wort anschauen. Mein Thema für heute Morgen lautet, wie Gott dich auf dem Weg ermutigt. Wir wollen uns drei Dinge anschauen, wie er das tut. Erstens, er schenkt dir Laufpartner. Zweitens, er bestätigt deine Laufstrecke. Und drittens, er zeigt dir das Laufziel. Wie Gott dich auf dem Weg ermutigt, er schenkt dir Laufpartner, bestätigt deine Laufstrecke und er zeigt dir das Laufziel. Paulus ist im wahrsten Sinne des Wortes hier ständig am Laufen. Ich weiß nicht, ob es euch aufgefallen ist, in diesen paar Versen, er läuft gefühlt die ganze Zeit. Einmal von Ephesus nach Griechenland, dann will er eigentlich nach Syrien, aber weil ihn die Juden verfolgen, geht er erstmal nach Mazedonien. Und als er dann in Mazedonien ist, dann läuft er nach Philippi und von Philippi nach Troas. und schließlich reißt er von Troas ab. Also diese Verse sind ein einziger Bericht darüber, wie Paulus läuft. Lukas berichtet die einzelnen Stationen, wo Paulus so lange gelaufen ist, wie lange er wo geblieben ist. Obwohl er das tut, ist das nicht sein eigentlicher Fokus. sondern vor allem geht es ihm darum, was Paulus an den verschiedenen Stationen seines Weges, seiner Laufstrecke gemacht hat. Denn überall dorthin, wo Paulus gekommen ist, da hat er die Menschen ermutigt, im Laufen dran zu bleiben. Und zwar nicht im Laufen im wörtlichen Sinn. Er hat nicht gesagt, liebe Gemeinde, macht es so wie ich und lauft ständig von A nach B nach C durchs gesamte Römische Reich. Das hat er ihm nicht gesagt. Aber er hat sie ermutigt auf ihrem Weg als Christen durch dieses Leben. Weil Paulus eine Sache ganz genau wusste. Er wusste, der Weg als Christen, der geht rauf und runter. Der Weg ist niemals einfach und niemals gerade. Und er braucht es nichts mehr als Stärkung, als Ermutigung für diesen Weg. Und deswegen lesen wir das im ersten und im letzten Vers von unserem Abschnitt. Vers 2 heißt es, und nachdem er jene Gebiete durchzogen hatte und sie mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland. Das Wort, was hier mit ermahnt übersetzt ist, das kann man auch mit ermutigen oder trösten übersetzen. Das hat die ganze Bandbreite von Bedeutungen. Ich glaube, dass hier ermutigen oder trösten im Zusammenhang sogar die bessere Übersetzung wäre. Und dasselbe Wort, was wir im ersten Vers von unserem Abschnitt finden, finden wir auch im letzten. Was im ersten Vers mit ermahnt übersetzt ist, wird im letzten Vers mit getröstet übersetzt. Aber es ist dasselbe Wort. Vers 12. Sie brachten aber den Knaben lebendig herbei und waren nicht wenig getröstet oder eben ermutigt. Trost und Ermutigung stehen am Anfang von unserem Abschnitt und am Ende. Das ist also der Rahmen für das, was wir hier lesen. Und die Frage ist, der wir heute Morgen auf den Grund gehen wollen, wie macht Gott das? Wie ermutigt er uns beim Laufen? Das Erste, was wir sehen ist, dass er uns Menschen schenkt, die mit uns gemeinsam auf dem Weg sind. Ein erster Punkt. Gott ermutigt dich auf dem Weg, indem er dir Laufpartner schenkt. Ich weiß nicht, ob du gerne laufen gehst, Ich habe ja schon öfter erzählt, ich gehe überhaupt nicht gerne laufen, auch wenn ich ganz genau weiß, ich sollte das öfter tun. Aber wenn ich so darüber nachdenke, so nach dem Motto, es wäre eine gute Idee, das mal zu machen, dann kann ich es mir überhaupt nur theoretisch vorstellen, wenn ich mit anderen zusammenlaufen würde. Mit anderen dieselbe Strecke zu laufen, die dann vielleicht genauso leiden wie ich. die mich motivieren weiterzulaufen, wenn ich vielleicht gerade kurz davor bin zu sagen, ich möchte eigentlich gar nicht weiterlaufen. Und auf unserem Weg als Christen durch dieses Leben gilt dasselbe Prinzip. Gott möchte, dass du diesen Lauf mit anderen gemeinsam läufst. Nicht weil er etwas davon hat, sondern weil er ganz genau weiß, dass du es alleine nicht schaffen wirst. Ja, schon als Jesus hier auf der Erde war, hat er sich zwölf Jünger gesucht und wir lesen dann in den Evangelien, dass er sie losgeschickt hat für eine gewisse Zeit, damit sie das mit der Mission schon mal üben können. Er hatte ja schon damals vor, okay, wenn er dann irgendwann, nachdem er seinen Dienst vollendet hat, wieder im Himmel ist, dann sollen die Jünger als Apostel die Botschaft in der gesamten Welt verbreiten. Aber damit sie das schon mal üben konnten, hat er sie schon mal probeweise losgeschickt. Und das Interessante ist, Er hat sie immer zu zweit losgeschickt. Und auch Paulus ist immer mit mindestens einem Begleiter unterwegs. Erst war es Barnabas, da haben sie sich ja tragischerweise gestritten, die beiden. Dann hat er Silas mitgenommen, später Timotheus. Immer mal war Lukas dabei, das ist der, der hier die Apostelgeschichte aufgeschrieben hat. Und in Vers 4 von unserem Abschnitt hören wir sogar noch ganz viele weitere Namen. Es begleiteten ihn aber bis nach der Provinz Asia, Und so Pater von Beroer, von den Thessalonichern Aristarchus und Sekundus und Gaius von Derbe und Timotheus, aus Asia aber Tychikus und Trophimus. Es sind sieben Männer, die mit Paulus unterwegs sind. Und es sind völlig unterschiedliche Männer. Von Timotheus wissen wir, er war halb Grieche und halb Jude. Paulus war richtiger Jude. Bei den anderen wissen wir es gar nicht so genau. Aber die Namen von denen allen sind griechisch. Von daher waren bestimmt einige von denen nicht jüdischer Herkunft. Sie kommen auch aus völlig unterschiedlichen Gegenden. Drei von ihnen sind aus Mazedonien, also aus dem Norden Griechenlands, zwei sind aus dem Westen der heutigen Türkei, gegenüber Ephesus, und zwei weitere kommen aus dem Süden der heutigen Türkei. Es sind also Männer aus völlig unterschiedlichen Hintergründen, völlig unterschiedlichen Gegenden. Wir können auch davon ausgehen, völlig unterschiedliche Charaktere. Aber Menschen, die vereint sind durch ihren Glauben an das Evangelium von Jesus Christus. Männer, die von Gott dazu berufen wurden, den Paulus zu begleiten. Diese Begleitung war einerseits wörtlich gemeint, sie sind mit ihm zusammen durch die Gegend gereist. Aber es ist vor allem im geistlichen Sinn gemeint. Paulus brauchte diese Männer, damit sie ihn unterstützen konnten. Zum Beispiel, wenn es Rückschläge gab, sie sich gegenseitig ermutigen konnten. Vers 3 lesen wir, wie Paulus mal wieder ein Problem von den Juden bekam. Er wollte eigentlich wohin reisen, konnte das dann nicht, weil Widerstand aufkam, musste Hals über Kopf seine Reisepläne ändern. Und jetzt stell dir mal vor, du müsstest das alles immer mit dir alleine ausmachen. Diese Rückschläge, diese Schwierigkeiten. Wir lesen nicht genau, wie gefährlich das hier war, aber es war mal mindestens nervig. Wieder ein Rückschlag. Wieder nicht so, wie man es eigentlich geplant hat, wie man es sich eigentlich vorgestellt hat. Und wenn Dinge in deinem Leben nicht so laufen, wie du dir das vorgestellt hast, genau dann ist der Moment gekommen, wo du Ermutigung brauchst. Und dann geht es darum, sich gegenseitig zum Beispiel Lasten abzunehmen. Oder sich gegenseitig daran zu erinnern, was wir eigentlich haben. Sich gegenseitig zu helfen, wenn man sich helfen kann. Vielleicht auch einfach nur zuzuhören. Selbst Paulus, der große Apostel, der Missionar des Christentums schlechthin, brauchte Mitarbeiter. Brauchte Leute, die ihn ermutigt haben. Aber diese gegenseitige Ermutigung, die haben nicht nur Gemeindeleiter verantwortlich in der Gemeinde nötig, sondern jeder in der Gemeinde braucht diese Ermutigung. Vers 2. Nachdem er jene Gebiete durchzogen und sie mit vielen Worten ermahnt oder eben ermutigt, getröstet hatte, kam er nach Griechenland. Die Frage ist ja, wer sind diese sie, die er ermutigt hat? Die Antwort ist relativ einfach. Es sind die Gemeinden, die er auf den Reisen vorher in diesen Städten gegründet hat. Es sind lauter Gemeinden von Menschen, die vor einiger Zeit gemeinsam losgelaufen sind. Jesus hinterher. Und die vermutlich ziemlich bald gemerkt haben, okay, in unserem Leben geht es oft drei Schritte vorwärts und zwei wieder zurück. Es waren Menschen, die sich vielleicht ausgelaugt gefühlt haben. Die wirklich Ermutigung gebraucht haben. Und die vielleicht auch in der Gefahr gestanden haben, vom Weg abzukommen oder aufzugeben. Und vielleicht deswegen auch Ermahnung gebraucht haben. Was auch immer es war, wir lesen es hier nicht genau, aber Paulus hat ihnen das gebracht. Ja und nachdem er jene Gebiete durchzogen und sie, diese Gemeinden mit vielen Worten ermahnt oder ermutigt getröstet hatte. Aber Paulus war nicht der einzige Ermutiger, den Gott ihnen geschenkt hat. Paulus war ja nur kurz da. Der kam ja, ist vielleicht ein paar Tage geblieben, und ist weitergezogen. Aber Gott hat uns Christen gemeinsam, zusammen in eine Gemeinde gestellt, genau mit diesem Ziel, damit wir uns gegenseitig ermahnen und ermutigen können, dass wir, um im Bild zu bleiben, füreinander Laufpartner sind. Wir haben heute Debbie und Daniel in unsere Gemeinde aufgenommen, zwei Laufpartner mehr. Und wir dürfen Laufpartner für sie sein, bei unserem geistlichen Lauf. Gegenseitige Ermutigung, das ist eines der zentralen Ziele, warum Gott sich die Gemeinde ausgedacht hat. Weil alleine laufen auf Dauer keine gute Idee ist. Wir sehen das konkret, wenn Lukas ab Vers 7 jetzt auf eine Gemeinde fokussiert. Von den anderen wissen wir nur, Paulus war da, er hat sie ermutigt. In Troas bekommen wir jetzt ab Vers 7 einen Einblick, wie das konkret ausgesehen hat. Ich lese Vers 7. Im ersten Tag der Woche aber, als die Jünger versammelt waren, um das Brot zu brechen, unterredete sich Paulus mit ihnen, da er am folgenden Tag abreisen wollte, und er dehnte die Rede bis Mitternacht aus. Die Gemeinde hat sich hier am ersten Tag der Woche getroffen. Heute würden wir sagen am Sonntag. Wir würden sagen, es ist ja selbstverständlich, dass sich Christen am Sonntag treffen. Man liest hier vielleicht sogar ganz schnell darüber hinweg. Aber es ist spannend. Denn es ist das erste Mal in der Bibel, dass wir davon lesen, dass Christen sich nicht mehr am Sabbat, wie die Juden, also am Samstag treffen, sondern an einem Sonntag. Vielleicht haben sie sich auch an anderen Tagen getroffen, ich gehe sogar davon aus, aber ganz zentral am Sonntag zum Gottesdienst. Die Rede ist hier davon, dass sie sich getroffen haben und gemeinsam das Brot gebrochen haben. Sehr wahrscheinlich ist das ein Ausdruck dafür, dass sie das Abendmahl gefeiert haben. Paulus predigt dort, ermutigt sie durch das Wort Gottes, wie er es in den anderen Gemeinden gemacht hat. Wir lesen hier in Vers 7, Paulus unterredete sich mit ihnen. Und es ist der letzte Tag, wo Paulus da ist. Alle wissen, morgen ist er wieder weg. Und Paulus redet. Und Paulus redet. Und Paulus redet. Und er hört gar nicht mehr auf. Und irgendwann ist es Mitternacht. Und Paulus redet immer noch. Und die Art und Weise, wie das hier berichtet wird, die zeigt uns, auch damals waren fünf- bis sechsstündige Predigten die Ausnahme, nicht die Regel. Es ist halt der letzte Abend. Paulus ist bald weg. Man musste ja auch befürchten, dass er nie wiederkommen wird. Und dann nimmt das Unheil seinen Lauf. Der Raum ist voller Menschen. Der kleine Eutychus muss auf der Fensterbank sitzen. Wahrscheinlich sind alle Stühle und Bänke belegt. In Vers 9 wird er ein junger Mann genannt. In Vers 12 dann ein Knabe. Daraus kann man schließen, dass er vermutlich irgendwo zwischen 8 und 14 Jahren alt war. Raum ist nicht besonders groß, deswegen sitzt er eben auf der Fensterbank. Und überall sind Lampen. Wird extra berichtet. Das Ding ist, damals haben Lampen keinen Strom gebraucht, sondern Sauerstoff. Das sind auch keine Energiesparlampen. Das heißt, sie werden auch richtig heiß und machen auch den Raum richtig warm. Und jetzt kommen hier einige Faktoren zusammen. Die späte Uhrzeit, die Wärme, wenig Sauerstoff, das alles lässt den armen Euthychos langsam wegdämmern. Was schade ist, weil er eine mehrstündige Predigt von Paulus verpasst. Ja, viele Menschen würden da heute sehr viel Geld für bezahlen, so etwas mal hören zu dürfen. Ich gebe zu, ich würde dafür heute auch sehr viel Geld bezahlen. Aber es ist nicht nur schade, es ist vor allem tragisch. Weil er schläft nicht nur auf dieser Fensterbank ein, sondern er fällt aus dem Fenster. Und zwar mehrere Stockwerke tief. Vers 9. Ein junger Mann namens Euthychus saß am Fenster, der sank in einen tiefen Schlaf. Während Paulus weiterredete, fiel er vom Schlaf überwältigt vom dritten Stock hinab und wurde tot aufgehoben. Der Name Euthychus bedeutet übrigens der Glückliche. Da kann man schon den Grabstein vor sich sehen, voller beißender Ironie. Hier liegt der Glückliche. Er ist auf dem Fensterbrett eingeschlafen und mehrere Stockwerke in den Tod gestürzt. Ja, der schöne Gottesdienst mit dem besonderen Gastprediger, der endet in einer Katastrophe. Zumindest könnte man das denken. Statt Ermutigung, was ja eigentlich das Ziel von Paulus war, völlige Entmutigung. Toll, Paulus. Sag mal, hättest du mal nicht ein bisschen früher auf den Punkt kommen können? Hat sich vielleicht der ein oder andere gedacht? Aber spannend ist, am Ende der Geschichte sind die Menschen nicht entmutigt, sondern im Gegenteil. Gott sorgt dafür, dass diese Katastrophe, Vers 12, zu einer Ermutigung wird. Er bestätigt die Christen nämlich in ihrer Überzeugung, dass sie auf dem richtigen Weg unterwegs sind. Und das ist mein zweiter Punkt. Gott ermutigt dich auf dem Weg, indem er deine Laufstrecke bestätigt. Ja, ich weiß nicht, ob es dir schon mal so gegangen ist, dass du irgendwo unterwegs warst, zu Fuß oder mit dem Fahrrad oder mit dem Auto, völlig egal. Und an irgendeinem Punkt stellst du dir die Frage, Bin ich hier eigentlich noch richtig? Bin ich noch auf dem richtigen Weg? Ja, heute ist es ja deutlich einfacher geworden in Zeiten von Google Maps. Da ist man meistens auf dem richtigen Weg und wenn nicht, kriegt man schnell raus, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Früher war das problematischer. Aber selbst früher war das vielleicht ärgerlich, aber in den meisten Fällen keine Katastrophe, wenn man irgendwo falsch abgebogen ist oder sich irgendwo verlaufen hat. Viele Christen fragen sich das aber, wenn es um ihren Lauf als Christen geht. Bin ich überhaupt auf dem richtigen Weg unterwegs? Ja, da ist jemand, der ist seit Jahren mit Christus unterwegs und eines Tages liest er in der Bibel oder trifft sich mit anderen Christen oder wie auch immer und gefühlt trifft ihn der Schlag und er fragt sich, das was ich hier seit Jahren mache, und glaube. Ist das eigentlich überhaupt wahr? Bin ich nicht vielleicht einem riesigen Märchen auf den Leim gegangen? Mache ich mir vielleicht selbst etwas vor? Bin ich vielleicht auf der komplett falschen Laufstrecke meines Lebens unterwegs? Auf einer Laufstrecke, wo ich laufe, ja mit anderen zusammen, aber am Ende gibt es gar keine Ziellinie. Vielleicht kennst du solche Gedanken und ich möchte dich ermutigen, Rede mit anderen darüber. Du brauchst dich nicht dafür zu schämen. Den meisten Christen kommen manchmal in ihrem Leben solche Gedanken. Und wenn dir solche Gedanken kommen, dann ist natürlich das alles Entscheidende die Antworten, die du darauf findest. Die Antworten auf die Frage, kann ich mir sicher sein, dass das mit Jesus alles so stimmt? Zum Beispiel könnte sich die Frage so anhören. Ja, also Jesus hat es gegeben, dafür gibt es so viele Belege, das ist klar. Aber wäre es nicht zum Beispiel denkbar, dass Paulus sich irgendwelche Dinge über Jesus ausgedacht hat, die gar nicht stimmen? Und alles, was er so in den Briefen auch geschrieben hat und in seinen Predigten gesagt hat, zum Beispiel auch hier der Predigt hier in Troas, das ist einfach nur erfunden. Vielleicht war Jesus ja nur ein ganz normaler Mensch. Und erst die Apostel haben in ihren Evangelien und Briefen ihn dann zu Gottes Sohn erklärt. Das ist gar nicht so absurd so zu denken. Es gibt viele Theologen in unserem Land, die genau das so sagen. Und dann stellt sich natürlich die Frage, bin ich vielleicht mit der Jesu Ser auf einer völlig falschen Laufstrecke unterwegs? Und diese Begebenheit hier gibt dir eine Antwort auf diese Fragen. Wie macht sie das? Die Situation ist jetzt folgende, Eutychus ist mehrere Stockwerke tiefer auf die Straße gefallen, er ist tot. Paulus läuft hinterher und wirft sich auf ihn drauf. Und Eutychus wird wieder lebendig. Wenn wir uns das jetzt so bildlich vorstellen, ich glaube, dann sind wir ganz schnell mit unserem inneren Blick bei dem Eutychus. Und denken uns, wow, krass, der war tot und jetzt lebt er wieder. Wie geht es seinen Eltern? Wie fühlt er sich? Und dabei verlieren wir ganz schnell Paulus aus den Augen. Denn was hier passiert, ist auch in der Bibel nichts Alltägliches. Es gibt nur sieben Geschichten in der Bibel, wie ein Mensch durch Gottes Kraft einen anderen Menschen von den Toten auferweckt. Das lesen wir einmal bei Elia und einmal bei Elisa im Alten Testament. Beide erwecken übrigens ebenfalls Jungen zum Leben. Dann lesen wir das dreimal bei Jesus, die Tochter des Jairus, der Jüngling zu Nain und Lazarus. Und dann lesen wir es zweimal bei den Aposteln. Einmal Petrus in Apostelgeschichte 9, die Tabitha. Und hier der siebte und letzte Fall, Paulus, den Eutychus in Apostelgeschichte 20. Wir haben zweimal die Propheten, dreimal Jesus und zweimal die Apostel. Das ist also außergewöhnlich. Aber warum lässt Gott dann in Paulus das hier machen? Warum konnte Paulus in dieser Situation einen Toten lebendig machen? Weil Gott dadurch sagen möchte oder weil Gott damit sagt, Was Paulus sagt, sagt er mit meiner Autorität. Stell dir mal vor, da saß in Troas in diesem Abend jemand in der Gemeinde und hat sich das so angehört, was Paulus stundenlang gesagt hat. Und stellt sich vielleicht irgendwann diese Frage, okay, stimmt das? Bin ich wirklich auf dem richtigen Weg unterwegs? Bin ich hier richtig in diesem kleinen Raum mit viel zu wenig Sauerstoff, der viel zu heiß ist? Oder erzählt der Paulus vielleicht irgendwas? Und dann fällt der Eutychus aus dem Fenster und ist tot. Und dann geht Paulus runter und macht ihn wieder lebendig. Was ist wohl mit den Zweifeln dieses Mannes passiert? Wenn es ihn gab. Vermutlich wurden diese Zweifel ziemlich klein. Denn Gott bestätigt durch diese Auferweckung den Paulus als seinen Botschafter. Gott hat es öfter gemacht, dass er Paulus bestätigt hat. Die verschiedenen Heilungswunder. Paulus hat ständig Menschen gesund gemacht. Er hat böse Geister ausgetrieben. Aber so deutlich wie hier ist es nirgends in der gesamten Paulus Geschichte. Paulus kann etwas, was eigentlich nur Gott kann. Nicht weil er Gott ist, aber weil er Gottes Botschafter ist. Er kann es, weil Gott ihm die Kraft dazu gibt und weil Gott adig bestätigt, das hier ist mein Mann, mein Botschafter, mein Diener. Wer ihn hört, hört mich. Wer ihn hört, hört die Wahrheit. Und durch diese Auferweckung ermutigt Gott nicht nur die Christen damals in Troas, sondern ermutigt auch dich und mich heute morgen. Gerade wenn vielleicht manchmal Zweifel an dir nagen. Ja man kann ja viel behaupten. Man kann sich hinstellen und sagen, ja ich bin von Gott gesandt. Jesus ist der Sohn Gottes. Jesus wird wiederkommen und alles gut machen. Kann man alles behaupten und Paulus hat genau das behauptet. Es hat natürlich in der Geschichte dieser Welt genug Verrückte gegeben, die irgendwelche Ideen verbreitet haben, von Außerirdischen oder was auch immer. Aber die Botschaft von Paulus, die ist wahr. Es ist eine Botschaft des wahren Gottes und mit dieser Auferweckung des Euthychos bestätigt, beweist Gott das. Das ist übrigens spannend, wie das hier berichtet ist. Die Bibel stellt nämlich diese Auferweckung in den Zusammenhang der anderen Auferweckungsgeschichten der Bibel. Auf der Szene, da steht, da ging Paulus hinab und warf sich über ihn, umfasste ihn und sprach. Aus medizinischer Sicht heute, wenn man jemanden hat, der schwer verletzt ist und man noch nicht so genau weiß, ist der jetzt tot oder lebt der vielleicht noch, sich auch noch auf den drauf zu schmeißen, ist nicht die schlauste Idee. Aber Paulus hat sich über ihn geworfen, genau wie Elia und Elisa im Alten Testament auf die beiden Jungen, die sie wieder lebendig gemacht haben. Und zumindest alle in Troas, die einen jüdischen Hintergrund haben, die haben sofort verstanden, was Paulus damit zum Ausdruck bringt. Ich handel im Auftrag desselben Gottes wie Elia und Elisa im Alten Testament. Paulus hat den Jungen angefasst, das ist das nächste, was wir lesen. Genau übrigens wie Jesus bei seiner Auferweckung den Jüngling zu Naein angefasst hat und die Tochter des Jairus. Die Botschaft ist, die Propheten des Alten Testaments, Jesus und die Apostel des Neuen Testaments, die stehen in einer Linie. Die sprechen mit einer Stimme, mit Gottes Stimme. Und sie haben alle eine Botschaft, die göttlich ist, die stärker ist als die stärkste Kraft in dieser Welt, nämlich der Tod. Das einzige Problem, was wir durch Technik niemals gelöst werden kriegen. Es ist eine Botschaft, auf die du dich verlassen kannst. Es ist kein Märchen, es ist die Wirklichkeit. Und Paulus ist das Sprachrohr dieser Wahrheit. Und ich hoffe, das ist auch für dich eine Ermutigung in deinem Glauben. Wenn dir vielleicht mal Zweifel kommen, bin ich eigentlich überhaupt auf dem richtigen Weg unterwegs? Ja, du kannst dich auf Jesus verlassen. Du bist auf der richtigen Laufstrecke unterwegs. Eutychus ist der lebende Beweis dafür. Im wahrsten Sinne des Wortes. Gott ermutigt dich durch andere Christen, die mit dir laufen. Das haben wir als erstes gesehen. Er mutigt dich durch die Bestätigung der Wahrheit, dass du auf dem richtigen Weg unterwegs bist. Das haben wir jetzt gesehen. Es gibt noch einen dritten Weg, wie Gott dich ermutigt. Er malt dir nämlich das Ziel vor Augen, wohin du unterwegs bist. Und das ist mein dritter Punkt. Gott ermutigt dich auf dem Weg, indem er dir das Laufziel zeigt. Wie gut du beim Laufen bist, hat sehr viel mit deinem Körper zu tun. Wie gut bist du trainiert, wie viel Ausdauer hast du, wie viele Muskeln und so weiter. Laufen hat aber auch eine ganze Menge mit deinem Kopf zu tun. Wenn man mal Menschen fragt, ich weiß nicht, ob ihr welche kennt, aber wenn man sie fragt, also Menschen, die schon mal einen Marathon gelaufen sind, Und wenn man sie dann fragt, wann war es eigentlich am härtesten oder wie war eigentlich so die Strecke, dann werden die meisten sagen, es wurde immer schlimmer. Bis zu dem Moment, wo ich das Ziel gesehen habe. Als ich das Ziel gesehen habe, wurde es wieder besser und ich konnte nochmal ungeahnte Kräfte mobilisieren. Sobald wir ein Ziel vor Augen haben, fällt es uns viel leichter, Schwierigkeiten zu meistern. Ja, so sind wir Menschen grundsätzlich gemacht. Das hat auch die säkulare Psychologie erkannt. Und die Bibel sagt uns eindeutig, unser Weg als Christen, der hat ein Ziel. Sogar ein herrliches Ziel, es ist das beste Ziel überhaupt. Du darfst die Ewigkeit bei Gott verbringen, ohne Tränen, ohne Hunger, ohne Schmerzen, ohne Leid, ohne, ohne, ohne und mit ganz viel Freude und mit der Erfüllung aller deiner Sehnsüchte. Nun ist das Problem, wenn man so einen Marathon läuft, das Ziel sieht man in der Regel erst kurz bevor man da ist, wenn überhaupt. Und so ist es auch in unserem Leben. Wir können das, was uns hinter der Ziellinie erwartet, jetzt noch gar nicht sehen. Paulus Petrus schreibt im ersten Kapitel seines Briefes, ihr liebt Jesus, obwohl ihr ihn nicht gesehen habt. Ihr glaubt an Jesus, obwohl ihr ihn jetzt nicht seht. So ist es. So sind wir unterwegs auf einem Weg, wo wir das Ziel noch nicht vor Augen haben. Das ist nur die halbe Wahrheit. Wir können das Ziel selbst zwar noch nicht sehen, Aber Gott gibt uns kleine Einblicke oder vielleicht sollte ich besser sagen Ausblicke. Er gibt uns ein Vorgeschmack in das, was uns hinter der Ziellinie erwartet. Und er gibt dir diese Ausblicke, um dich auf dem Weg für den Weg zu motivieren und zu ermutigen. Hier in dieser Geschichte gibt Gott dir gleich einen dreifachen Ausblick auf das Ziel. Das Ziel, was du eigentlich noch nicht sehen kannst. Der erste Ausblick ist der Tote und dann wieder lebendige Euthychus. Wenn ich in der Bibel so lese, dass ich irgendwann mal, nachdem ich gestorben bin, einen neuen Körper bekommen werde, ich auferstehen werde, dann klingt es für mich immer ein bisschen abstrakt. Irgendwie weit weg oder wenig greifbar. Wie wird das sein? Aber die Geschichten, wo Menschen hier in dieser, auf dieser alten Erde wieder auferweckt wurden, die geben uns einen konkreten Vorgeschmack auf das, was passieren wird. Und dieser Vorgeschmack ermutigt uns beim Laufen, selbst wenn wir die Ziellinie noch nicht sehen können, ja fest zwölf. Sie brachten aber den Knaben lebendig herbei und waren nicht wenig getröstet oder eben ermutigt. Der Ötzichus hat ja sechs Kollegen in der Bibel, die alle gestorben sind und dann durch andere Menschen wieder auferweckt wurden. Aber was diese sieben Leute alle gemeinsam haben, sie sind später wieder gestorben. Ein paar Jahrzehnte spätestens später. Dadurch wird deutlich, diese Auferweckung, das ist wirklich nur ein Vorgeschmack. Aber ein guter, ein Vorgeschmack mit der Botschaft, deine Auferstehung an der Ziellinie, die wird noch viel besser als die hier von Eutychus. Von der Auferweckung des Eutychus können wir nur lesen. Wir können davon lesen, Gottes Wort, das ist ja gut, aber wir waren nicht dabei. Wir haben sowas noch nie erlebt, vermute ich zumindest, und sehr wahrscheinlich werden wir sowas hier auf der alten Erde auch nicht erleben. Denn wir haben ja eben schon gesehen, diese Auferweckung war sehr eng mit dem Amt von Paulus als Apostel verbunden. Das ist beim zweiten Vorgeschmack, von dem wir hier lesen, anders. Denn den haben wir auch heute. Dieser zweite Vorgeschmack, das ist der Sonntag. Wir haben ja schon gesehen, die Christen treffen sich hier am ersten Tag der Woche, am Sonntag. Das ist spannend, dieser Ausdruck, erster Tag der Woche. Der kommt im Neuen Testament nur noch an zwei anderen Stellen vor. Einmal in 1. Korinther 16, da geht es um dasselbe, worum es hier geht, nämlich darum, dass Christen am ersten Tag der Woche Gottesdienst feiern. Und die andere Stelle, wo dieser Ausdruck noch vorkommt, davon lesen wir in den Evangelien, ist die einzige andere Stelle, wo er noch auftaucht. Der erste Tag der Woche ist dort nicht der Tag, wo Eutychus auferstanden ist, sondern der Tag, an dem Jesus auferstanden ist. Es ist nicht ganz leicht nachzuvollziehen, was die Christen jetzt genau gedacht haben und wie das vonstatten ging, als sie den ersten Tag der Woche zu ihrem neuen Tag des Gottesdienstes gemacht haben. Aber was klar ist, ist ihre Motivation, die sie dahinter hatten. nämlich den Tag zu feiern, an dem ihr Herr und König auferstanden ist. Wir nennen diesen Tag heute Sonntag. Auf Deutsch ist es ein bisschen schade. Im Russischen zum Beispiel heißt der Tag auch heute noch einfach Tag der Auferstehung. Noch haben du und ich unsere eigene Auferstehung nicht erlebt. Ja, wir sind immer noch auf dem Weg, auf dieser harten Laufstrecke hin zum Ziel. Aber auf diesem Weg ist jeder Sonntag ein Geschenk Gottes. Ein Geschenk, was dich einerseits daran erinnert, dass Jesus nicht im Grab geblieben ist. Und dass du deswegen auch in deinem Grab nicht bleiben wirst. Es ist aber auch ein Geschenk, was deinen Blick hinter die Ziellinie richtet. Weil Jesus in der Vergangenheit einen neuen Körper bekommen hat, werden du und ich eines Tages auch einen neuen Körper bekommen. Weil Jesus den Tod besiegt hat, hat der Tod auch in deinem Leben nicht das letzte Wort, wenn du an ihn glaubst. Daran sollte ich jeder Auferstehungstag, jeder erste Tag der Woche so als Vorgeschmack erinnern und ermutigen. Jeder Sonntag ist ein Vorgeschmack, eine Erinnerung für dich, wo du erleben darfst, es wird wirklich einmal alles gut. Der Lauf ist irgendwann zu Ende, ich habe es irgendwann geschafft. Jeder Sonntag ist ein Tag, den Gott dir schenkt als Verschnaufpause beim Laufen. Und durch den er dir gleichzeitig sagt, Du, eines Tages wird immer Verschnaufspause sein. Nämlich dann, wenn du durchs Ziel gelaufen sein wirst. Und neben dem lebendigen Eutychus und dem Auferstehungstag gibt es hier noch einen dritten Vorgeschmack. Paulus predigt, Eutychus fällt aus dem Fenster. Paulus hört auf zu predigen, läuft runter, macht den Jungen lebendig. Er kommt wieder nach oben und atmet tief durch. Lobt und dankt Gott. Beendet völlig fertig und erleichtert die Versammlung und sagt, jetzt lasst uns alle mal schlafen gehen. Aber das macht er nicht. Vers 11. Er bricht das Brot. Er feiert Abendmahl. Es wird so erzählt, als wäre nichts passiert. Es ist, als würde Paulus sagen zu den Christen dort in Troas, Ihr denkt, die Auferweckung gerade ist eine gute Sache. Ist sie auch. Aber lasst uns jetzt etwas feiern, was uns einen Ausblick gibt auf eine viel bessere Auferstehung als die, die wir gerade erlebt haben. Denn auch das Abendmahl wirft unseren Blick oder lenkt unseren Blick nach vorne auf die Auferstehung, auf die Ziellinie. Wenn wir über das Abendall nachdenken, dann sind wir ja meistens erstmal dabei, zurück zu blicken. Auf das, was Jesus für uns am Kreuz getan hat. Und das ist richtig. Aber weißt du, Jesus hat nicht nur gesagt, dieses tu zu meinem Gedächtnis, sondern er hat auch gesagt, eines Tages in der Zukunft werde ich den Wein mit euch neu trinken im Reich meines Vaters. Nämlich dann, wenn ich auferstanden bin und dann, wenn ihr auferstanden seid mit unseren neuen Körpern. Und auch sonst verwendet die Bibel das Bild des Festessens für das, was uns hinter der Ziellinie erwartet. Jesaja 25 haben wir eben gelesen, Matthäus 22, Offenbarung 19, es zieht sich durch die gesamte Bibel. Jedes Abendmahl ist ein Vorgeschmack auf das Festessen, was dich hinter der Ziellinie erwartet. Und so ermutigt dich jedes Abendmahl weiterzulaufen. Und wenn du in ein paar Wochen wieder zum Abendmahl gehst und das Brot isst und den Keks, den Wein trinkst, dann nimmst du alle deine Probleme, deine Sorgen, deine Schwierigkeiten mit nach vorne, hier in diesem Kreis. Vielleicht stehst du dann auch in diesem Kreis und dir geistern diese ganzen Probleme in deinem Kopf rum. Du kannst dich gar nicht richtig fokussieren. Aber wenn du das nächste Mal dann da stehst, wenn du dann zum Beispiel auf das Brot drauf beißt, dann erinnere dich doch daran, dass du eines Tages genauso auf etwas drauf beißen wirst. Und dann werden alle diese Sorgen weg sein. Paulus gründet hier keine neue Gemeinde, wie er es sonst so oft tut. Es kommt hier niemand neu zum Glauben. Wir lesen auch nicht den Inhalt seiner Predigt. Sondern wir haben hier einen Abschnitt, wo wir darüber lesen, wie Paulus bestehende Gemeinden ermutigt. Und das muss er tun. Weil Gemeindegründung, weil Mission und Evangelisation alleine nicht ausreicht. Mit der Bekehrung eines Menschen ist nicht das Ziel des Christseins erreicht. sondern dann geht der Lauf erst los. Und Gott verspricht dir an keiner Stelle, dass der Weg hier auf der Erde leicht wird. Und vielleicht bist du gerade in einer Situation, wo sich der Weg richtig hart anfühlt. Vielleicht kriechst du den Weg gerade und er fühlt sich wirklich eher an, sogar wie zwei Schritte vor drei zurück. dann lass dir deinen Blick von Gott auf die Ziellinie lenken. Wir haben eben schon Jesaja Kapitel 25 gelesen, wo Gott uns einen Blick, einen Ausblick schenkt auf das, was uns hinter der Ziellinie erwartet. Dort heißt es und der Herr der Herrscharen wird auf diesem Berg allen Völkern ein Mahl von fetten Speisen bereiten, ein Mahl von alten Weinen, von fetten, markigen Speisen, von alten, geläuterten Weinen. Ja, wofür das Abendmahl ein Vorgeschmack ist. Und er wird in Tod auch ewig verschlingen, wofür die Auferstehung von Eutychus übrigens ein Vorgeschmack ist. Und Gott, der Herr, wird die Tränen abwischen von jedem Gesicht und die Schmach seines Volkes hinwegnehmen von der ganzen Erde. Ja, der Herr hat es gesprochen. Und an jenem Tag, diesem ewigen Sonntag, hinter der Ziellinie, da wird man sagen, seht, das ist unser Gott, auf den wir gehofft haben, dass er uns rettet. Das ist der Herr, auf den wir hoffen. Nun lasst uns frohlocken und fröhlich sein in seiner Rettung. Lauf weiter. Es lohnt sich. Amen.
Wie Gott dich auf dem Weg ermutigt
Series Apostelgeschichte
Er schenkt dir Laufpartner
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Sermon ID | 115251416315917 |
Duration | 48:44 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 20:2-12 |
Language | German |
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