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Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Der Abschnitt für die heutige Predigt steht in der Apostelgeschichte, Kapitel 7. Und wir hören heute auf einen recht langen Abschnitt, nämlich die Verse 1 bis 53. Bevor ich Gottes Wort lese, möchte ich kurz was zum Zusammenhang sagen. Wir haben nämlich letzten Sonntag, für die, die da waren, die erinnern sich vielleicht, den Abschnitt direkt vor dieser Predigt und nach dieser Predigt gehört. Und es geht in diesen Versen um einen Mann namens Stephanus. Dieser Stephanus ist eingesetzt worden von den Aposteln als eine Art Assistent. Er hat das Wort Gottes verkündigt und ist darüber mit den Juden aneinander geraten. Und sie haben ihn dann vor den Hohen Rat gezerrt. Und das, was er dort vor dem Hohen Rat gesagt hat, das ist diese Predigt, die er dort gehalten hat. Und wir lesen das in den Versen. 1 bis 53 von Kapitel 7. Lass uns Gottes Wort lesen. Da sprach der hohe Priester, verhält sich denn dies so? Also in anderen Worten, stimmen die Vorwürfe, die die Juden gegen dich machen? Er, also Stephanus, aber sprach, ihr Männer, Brüder und Väter, hört. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, bevor er in Haran wohnte. Und sprach zu ihm, geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde. Da ging er aus dem Land der Kaldäer und wohnte in Haran. Nach dem Tod seines Vaters führte er, also Gott, ihn von dort herüber in dieses Land, das ihr jetzt bewohnt. Und er gab ihm kein Erbteil darin, auch nicht einen Fuß breit, und verhieß es ihm zum Eigentum zu geben und seinem Samen nach ihm, obwohl er kein Kind hatte. Gott sprach aber so, sein Name wird ein Fremdling sein in einem fremden Land, und man wird ihn knechten und übel behandeln vierhundert Jahre lang. Und das Volk, dem sie als Knechte dienen sollen, will ich richten, sprach Gott, und danach werden sie ausziehen, und mir dienen an diesem Ort. Und er gab ihm den Bund der Beschneidung, und so zeugte er den Isaac und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaac den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen. Die Patriarchen waren neidisch auf Josef und verkauften ihn nach Ägypten. Doch Gott war mit ihm. Und er rettete ihn aus allen seinen Bedrängnissen und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem König von Ägypten. Der setzte ihn zum Fürsten über Ägypten und sein ganzes Haus. Es kam aber eine Hungersnot über das ganze Land Ägypten und Kanaan und große Drangsal, und unsere Väter fanden keine Speise. Als aber Jakob hörte, dass Korn in Ägypten zu haben sei, sandte er unsere Väter zum ersten Mal aus. Und beim zweiten Mal gab sich Josef seinen Brüdern zu erkennen und die Abstammung Josefs wurde dem Pharao bekannt. Da sandte Josef hin und berief seinen Vater Jakob zu sich und seine ganze Verwandtschaft von 75 Seelen. Jakob aber zog nach Ägypten hinab und starb, er und unsere Väter. Sie wurden herübergebracht nach Sichem und in das Grab gelegt, das Abraham um eine Summe Geld von den Söhnen Hämors des Vaters Sichems gekauft hatte. Als aber die Zeit der Verheißung nahte, welche Gott dem Abraham mit einem Ei zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in Ägypten, bis ein anderer König aufkam, der Josef nicht kannte. Dieser handelte arglistig gegen unser Geschlecht und zwang unsere Väter, ihre Kinder auszusetzen, damit sie nicht am Leben blieben. In dieser Zeit wurde Mose geboren, der war Gott angenehm und wurde drei Monate lang im Haus seines Vaters ernährt. Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao zu sich und erzog ihn als ihren Sohn. Und Mose wurde in aller Weisheit der Ägypter unterrichtet und war mächtig in Worten und in Werken. Als er aber 40 Jahre alt geworden war, stieg der Gedanke in ihm auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen. Und als er einen Unrecht leiden sah, wehrte er es ab und schaffte dem Unterdrückten Recht, indem er den Ägypter erschlug. Er meinte aber, seine Brüder würden es verstehen, dass Gott ihnen durch seine Hand Rettung gebe, aber sie verstanden es nicht. Da folgenden Tag erschien er bei ihnen und sie miteinander stritten, und er mahnte sie zum Frieden und sprach, Ihr Männer, ihr seid doch Brüder, warum tut ihr einander Unrecht? Und der aber, welcher seinem Nächsten Unrecht tat, stieß ihnen weg und sprach, Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns gesetzt? Willst du mich etwa töten, wie du gestern den Ägypter getötet hast? Da floh Mose auf dieses Wort hin und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. Und als vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai der Engel des Herrn in der Feuerflamme eines Busches. Als Mose das sah, verwunderte er sich über die Erscheinung. Als er aber hinzutrat, um sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn an ihn. Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Mose aber zitterte und wagte nicht hinzuschauen. Da sprach der Herr zu ihm, ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, wo du stehst, ist heiliges Land. Ich habe die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, sehr wohl gesehen, und habe ihr Seufzen gehört, und bin herabgekommen, um sie herauszuführen. Und nun komm, ich will dich nach Ägypten senden. Diesen Mose, den sie verwarfen, indem sie sprachen, Wer hat dich zum Obersten und Richter eingesetzt? Diesen sahnte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand des Engels, der ihm im Busch erschienen war. Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und am Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre lang. Das ist der Mose, der zu den Söhnen Israels gesagt hat, ein Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern. Auf ihn sollt ihr hören. Das ist der, welcher in der Gemeinde in der Wüste war, zwischen dem Engel, der auf dem Berg Sinaizim redete, und unseren Vätern, der lebendige Worte empfing, um sie uns zu geben, dem unsere Väter nicht gehorsam sein wollten, sondern sie stießen ihn von sich. und wandten sich mit ihrem Herzen nach Ägypten, indem sie zu Aaron sprachen, mache uns Götter, die vor uns herziehen sollen, denn wir wissen nicht, was diesem Mose geschehen ist, der uns aus Ägypten geführt hat. Sie machten einen Kalb in jenen Tagen und brachten dem Götzen ein Opfer und freuten sich an den Werken ihrer Hände. Da wandte sich Gott ab und gab sie dahin, sodass sie dem Heer des Himmels dienten, wie im Buch der Propheten geschrieben steht. Habt ihr etwa mir Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht während der vierzig Jahre in der Wüste aus Israel? Ihr habt die Hütte des Moloch und das Sternbild eures Gottes, Remphan, umhergetragen, die Bilder, die ihr gemacht habt, um sie anzubeten, und ich werde euch wegführen über Babylon hinaus. Das Zelt des Zeugnisses war in der Mitte unserer Väter in der Wüste, so wie der, welcher mit Mose redete, es zu machen befahl nach dem Vorbild, das er gesehen hatte. Dieses brachten auch unsere Väter, wie sie es empfangen hatten, mit Joshua in das Land, als sie es von den Heiden in Besitz nahmen, die Gott vor dem Angesicht unserer Väter vertrieb, bis zu den Tagen Davids. Dieser fand Gnade vor Gott und bat, ob er für den Gott Jakob seine Wohnung finden dürfe. Salomon aber erbaute ihm ein Haus. Doch der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht. Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll? Hat nicht meine Hand das alles gemacht? Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren, ihr widerstrebt alle Zeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr. Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt, und sie haben die getötet, die vorher das Kommen des Gerechten ankündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid? Ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus. Ich will euer Gott sein. Und ihr sollt mein Volk sein. Das sagt Gott. Und er sagt es nicht nur einmal. Ja, wir lesen diesen Satz wieder und wieder im Alten Testament. Man könnte fast sagen, dieser Satz ist der Refrain der Bibel. Dieser Satz ist das, worum es im Kern im Wort Gottes geht. Die Gemeinschaft zwischen Gott, unserem Schöpfer, auf der einen Seite und zwischen dir und mir auf der anderen Seite. Und wir wissen, diese Gemeinschaft zwischen Gott und uns, die ist kompliziert. Sie ist nicht kompliziert wegen Gott, sondern sie ist kompliziert wegen uns Menschen und unserer Sünde. Oder anders gesagt, die Gemeinschaft zwischen Gott und uns, die ist nicht selbstverständlich. Und die große Frage ist, wie kannst du, wie kannst du trotz deiner Sünde Gemeinschaft mit Gott haben? Und genau über diese Frage waren sich Stephanus auf der einen Seite und der Hohe Rat, also die jüdische Elite zur damaligen Zeit, uneinig. Genau wegen dieser Uneinigkeit sitzt Stephanus hier als Angeklagter vor dem Hohen Rat. Genau diese Anklage beantwortet Stephanus in seiner Predigt. Und genau diese Antwort auf die Frage hat die obersten Juden so wütend gemacht, dass sie Stephanus anschließend dafür gesteinigt haben. Es ist also eine Predigt, die er hier hält, bei der geht es im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod. Es ist also so, dass die beiden Seiten, Stephanus und der hohe Rat, diese Frage, wie können wir Gemeinschaft mit Gott haben, dass sie diese Frage völlig unterschiedlich beantwortet haben. so unterschiedlich, dass die Antwort des einen, nämlich von Stephanus, einen unfassbaren Zorn bei den anderen ausgelöst hat. Die Antwort der beiden Seiten ist so unterschiedlich, dass am Ende einer sterben musste. Bevor wir uns die Unterschiede anschauen, zwischen Stephanus und dem Hohen Rat gibt es tatsächlich eine Gemeinsamkeit. Beide Seiten waren sich völlig einig, Sie waren völlig überzeugt, dass es nichts wichtigeres gibt, als mit Gott Gemeinschaft zu haben. Ja, das heißt, diesen Refrain der Bibel, ich will euer Gott sein, ihr sollt mein Volk sein, den kannten sie, den haben sie für wahr gehalten, sie haben geglaubt, das ist am allerwichtigsten. Darin waren sie sich bei allem Streit und Hass und bei aller Konfrontation völlig einig. Aber sie waren sich eben uneinig bei der Frage, Wie gelingt diese Gemeinschaft mit Gott? Und genau diese Frage steht heute über der Predigt. Wie kannst du Gemeinschaft mit Gott haben? Wir wollen uns drei Dinge dazu anschauen. Wie kannst du Gemeinschaft mit Gott haben? Erstens, Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, was du hast. Zweitens, Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, was du tust. Und drittens, Gemeinschaft mit Gott gibt es nur durch Jesus. Wie kannst du Gemeinschaft mit Gott haben? Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, was du hast, auch nicht durch das, was du tust, sondern nur, drittens, durch Jesus. Wie haben die Juden denn, wie hat der Hohe Rat die Frage beantwortet, wie kannst du Gemeinschaft mit Gott haben? In ihrer Religion gab es vom Alten Testament her zwei ganz wichtige Bestandteile dazu. Die brauchen wir vor Augen, um zu verstehen, wie Stephanus darauf antwortet. Sonst verstehen wir die Predigt nicht. Diese beiden Dinge, die für die Juden ganz zentral waren, waren a der Tempel und b das Gesetz. Warum waren ausgerechnet diese beiden Dinge so wichtig? Der Tempel war symbolisch der Ort, wo Gott gewohnt hat. Das heißt, man konnte in den Tempel gehen und dort Gemeinschaft mit Gott haben. Und die Juden haben sich gesagt, wir haben den Tempel. Also wir, bei uns in der Straße sozusagen wohnt Gott. Und alle anderen Völker der Welt haben das eben nicht. Und wenn sie es haben wollen, müssen sie nach Jerusalem kommen und dann sind wir so gnädig und lassen sie vielleicht in irgendeinen Vorhof des Tempels, aber das war es dann auch schon. Wir haben den Tempel. Wir haben Gemeinschaft mit Gott. Gott sagt also durch den Tempel zu uns Juden, das war ihre Auffassung, ich will Gemeinschaft mit euch haben und eben mit allen anderen Völkern nicht. Ich wohne bei euch in Israel, in Jerusalem und sonst wohne ich nirgends. So haben sie gedacht. Sie waren überzeugt, wir haben also Gemeinschaft mit Gott durch den Tempel. Und an dieser Stelle kommt jetzt der zweite Aspekt ins Spiel. Das Gesetz. Das Gesetz zeigt uns jetzt nämlich, wie wir leben müssen, um diese Gemeinschaft auch tatsächlich zu haben. Ja, wie wir leben müssen, damit diese Gemeinschaft mit Gott auch tatsächlich besteht. Also, was sie geglaubt haben, ist kurz auf den Punkt gebracht folgendes. Sie haben gesagt, wir haben Gemeinschaft mit Gott durch den Tempel, also durch das, was wir haben. und Gemeinschaft mit Gott durch das, was wir tun, durch das Gesetz. Und Stephanus sagt mit dieser Predigt, das stimmt nicht. Er beantwortet die Frage, wie kann man Gemeinschaft mit Gott haben, radikal anders. Und diese Predigt ist nicht das erste Mal, dass er diesem Denken der Juden widersprochen hat. Die ersten Predigten von Stephanus, die haben wir nicht. Wir lesen nur in Kapitel 6, dass er sie gehalten hat. Aber nach diesen Predigten werfen ihm dann die Juden vor, dass er genau gegen diese beiden Dinge predigt. Nämlich gegen die Tempel und das Gesetz. Wenn ihr eure Bibeln aufgeschlagen habt, könnt ihr reinschauen. Kapitel 6, Vers 13, also kurz vor der Predigt des Stephanus. Da heißt es in der zweiten Hälfte. Dieser Mensch, also Stephanus, hört nicht auf Lästerworte zu reden gegen diese heilige Stätte. den Tempel und das Gesetz. Christ 14, denn wir haben ihm Sagen hören, Jesus der Nazarener wird diese Städte, also den Tempel, zerstören und die Gebräuche ändern, die uns Mose überliefert hat. Das Gesetz. Und genau mit diesem Vorwurf, Stephanus, du predigst gegen Tempel und Gesetz, konfrontiert ihn jetzt vor dem Hohen Rat der Hohepriester. Kapitel 7, Vers 1. Verhält es sich denn so? In anderen Worten, Stephanus stimmen die Vorwürfe, die man ihm macht, dass du gegen Tempel und Gesetz predigst. Und darauf hält Stephanus seine Predigt. Und diese Predigt ist die längste Predigt, die wir in der Apostelgeschichte überliefert haben. Und je nachdem, was man im Neuen Testament so alles als Predigt zählt, ist es möglicherweise auch die längste Predigt, die wir von irgendjemandem im Neuen Testament haben, mit Ausnahme der Predigten von Jesus. Und in dieser Predigt spricht Stephanus als erstes über den Vorwurf, den Tempel. Und er sagt in seiner Predigt, Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, was du hast. Das ist mein erster Punkt. Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, was du hast. Und vielleicht denkst du dir, nachdem wir jetzt ja in der Schriftlesung diese ziemlich lange Predigt gelesen haben, das ist doch gar keine Predigt. Das ist doch auch gar keine Antwort auf die Frage oder es ist gar keine Verteidigung gegen die Vorwürfe. Was Stephanus doch eigentlich macht ist, erzählt einfach die Geschichte des Alten Testaments von Abraham bis Salomo. Die können wir doch auch im Alten Testament nachlesen. Alle seine Zuhörer kannten diesen Geschichten auswendig. Aber wenn du dich fragst, okay, was hat diese Predigt mit den Vorwürfen zu tun? Dann bist du in guter Gesellschaft. Es gibt hoch dekorierte Theologen an Universitäten. Die haben geschrieben über Apostelgeschichte 7, über diese Predigt von Stephanus. Stephanus erzählt hier irgendwas, aber nichts, was mit der Frage oder dem Vorwurf zu tun hat. Aber wisst ihr, das kann schon aus folgendem Grund nicht stimmen. Wäre das hier tatsächlich eine verwirrte Rede, dann wäre Stephanus vielleicht vom Hohen Rat ausgelacht worden. Der Hohe Priester fragt, Stephanus, stimmen die Vorwürfe? Stephanus redet irgendwas, was nichts mit dem Thema zu tun hat. Und der Hohe Rat fängt irgendwann an zu lachen und denkt sich, ach, der verwirrte arme Mann, wir schicken den mal nach Hause. Sie haben ihn anschließend für diese Predigt umgebracht. Also irgendwas muss diese Predigt mit den Vorwürfen zu tun haben. Und selbst wenn man sich beim ersten Lesen fragt, Stephanus, was willst du uns sagen? Wir lesen auf jeden Fall im Wort Gottes direkt nach der Predigt, es hat die Juden im Herzen getroffen. Sie konnten es nicht ertragen, was Stephanus ihnen hier gesagt hat. Und tatsächlich erzählt Stephanus ohne Frage ja die Geschichte des Alten Testaments. Aber er erzählt nicht einfach irgendwie die Geschichte nach, damit wir so im Schnelldurchgang einfach einen Überblick über das Alte Testament bekommen. Er erzählt die Geschichte mit einem ganz klaren Fokus. Mit einem ganz klaren Ziel. Er möchte einen Punkt machen. Und um das zu verstehen, erinnern wir uns nochmal kurz daran, was die Juden geglaubt haben. Sie haben geglaubt, wir haben Gemeinschaft mit Gott, weil wir den Tempel haben. Und das ist nicht ganz falsch. Denn Gott hat ja versprochen, ich wohne symbolisch im Tempel. Aber was haben die Juden daraus gemacht? Sie haben daraus gemacht, Gott wohnt nur und ausschließlich im Tempel. Und im Umkehrschluss, wir haben automatisch Gemeinschaft mit Gott, weil wir den Tempel haben. Und außerhalb des Tempels ist es im Prinzip unmöglich, Gott zu begegnen. Was Stephanus jetzt macht mit seiner Predigt, er sagt, okay, ich habe euren Punkt verstanden und wir gehen jetzt doch einfach mal gemeinsam durchs Alten Testament und schauen, ob das so stimmt. Wenn ihr Recht habt, dann ist Gott ja seinen Kindern im Alten Testament immer im Tempel Jerusalem begegnet. Macht das ja sonst nirgends und nirgendwo sonst ist er ihnen begegnet. Und Stephanus sagt, okay, gehen wir ins alte Testament, schauen, ob eure These stimmt und wir fangen an bei Abraham. Ja, wo ist Gott zum Beispiel dem Abraham begegnet? Stimmt. In Ur, in Mesopotamien. Weit weg von Jerusalem, gleich Vers 2. Und dann hat Gott ihm ja befohlen, in das verheißene Land auszuwandern, Vers 3. Und Abraham hat das auch gemacht. Aber wo ist er gelandet? Erstmal in Haran. einer anderen Stadt weit weg von Jerusalem. Vers 4. Und von dort ist Abraham dann zwar ins verheißene Land gegangen, aber er hat dieses Land nie besessen. Vers 5. Und sogar noch schlimmer, Gott hat dem Abraham sogar angekündigt, du deine Nachkommen, die werden irgendwann in einem anderen Land leben und in diesem Land versklavt werden, ganze 400 Jahre lang. Vers 6. Erst danach werden sie nach Israel kommen, um dieses Land zu besitzen. Und dann sagt Stephanus weiter, okay, gucken wir weiter, Abraham war da, dann kam der Isaac, dann kam der Jakob, Sohn und Enkel, die Urenkel, die zwölf Söhne Jakobs. Und einer von diesen zwölf Söhnen Jakobs war der Josef. Und zwischen den Brüdern, zwischen den zwölf Brüdern gab es dann Streit. Die elf Brüder waren neidisch auf Josef, weil Josef der Lieblingssohn seines Vaters war und sie haben ihn aus Eifersucht in die Sklaverei nach Ägypten verkauft. Vers 9. Was ist dort in Ägypten passiert? Vers 9 am Ende. Doch Gott war mit Josef. Gott hatte Gemeinschaft mit Josef und wer die Geschichte kennt und die Juden kannten sie, weiß wo Gott Gemeinschaft mit Josef hatte. in einem dunklen und düsteren und dreckigen Gefängnis in Ägypten. So in Ägypten ist richtig ärgerlich. Denn Ägypten ist nicht einfach nur nicht Israel. Ja, das ist ja schon schlimm genug. So wie der Tempel symbolisch für die Gegenwart Gottes steht, so steht Ägypten für einen Ort, wo Gott ganz weit weg ist. Ja, im Alten Testament ist Ägypten sozusagen das Anti-Israel. oder das antiverheißende Land oder der Antitempel. Also nirgendes Gott weiter weg von einem Menschen als in Ägypten. Und Stephanus erzählt weiter. Durch Gottes Gnade wird Josef in den nächsten Jahren dort in Ägypten vom Gefangenen zum zweiten Mann im Staat. Er bereitet das Volk auf die kommende Hungersnot vor. Und auch die Familie von Josef, also die elf verbliebenen Brüder, kommen nach Ägypten zum Brot kaufen, denn die Hungersnot betrifft nicht nur Ägypten, sondern auch Israel. Und irgendwann merken die Brüder voller Entsetzen, der zweite Mann im Staat, das ist Josef, den wir eigentlich als Sklave nach Ägypten verkauft haben. Josef vergibt ihn, die Familie versöhnt sich mit dem Ergebnis, dass Jakob, seine elf Söhne und die Familien alle geschlossen nach Ägypten ziehen. Dort in Ägypten vermehren sie sich. Ja, aus einer Großfamilie wird ein ganzes Volk. Das Problem ist nur, der Pharao versklavt die Juden und er lässt sogar den Befehl, alle kleinen Jungs der Juden töten zu lassen. Das wollen die Eltern des kleinen Mose dann vermeiden und sie verstecken das kleine Baby im Schilf des Nils und dort wird er dann von der Tochter des Pharao, des Königs, gefunden. Also 20 bis 21. Sie nimmt ihn mit, adoptiert ihn sozusagen und er wird ausgebildet bei den Ägypten. Ja, wenn man so will, die Hauptperson des Alten Testaments aus Sicht der Juden, der Star des Alten Testaments, hat an der Uni des Antichristen studiert. Weit weg von Jerusalem in jedem Fall. Dort hatte er seine Weisheit her, aber Mose, sagt Stephanus weiter, der wusste ganz genau, wo er hingehört. Und deswegen geht er eines Tages und guckt nach seinen Landsleuten, die mittlerweile von den Ägyptern versklavt wurden. Er erschlägt einen tyrannischen Aufseher, also 24 bis 25, und muss dann in der Folge nach Midian fliehen, in die Wüste zwischen Israel und Ägypten. Was passiert dort in der Wüste? Gott begegnet ihm. Und wo? Mitten in der Wüste, weit weg von Jerusalem. Das ist die Geschichte vom brennenden Dornbusch, der nicht wirklich verbrannt ist, Verse 30-33. Und Gott begegnet nicht einfach dem Mose, nur er sagt, Mose, geh nach Ägypten und führe mein Volk in das verheißene Land. Mose macht das. Dann ist das Volk mit Mose in der Wüste und dann gibt Gott irgendwann den Befehl, eine Hütte zu errichten. Eine Hütte, in der er mit den Menschen Gemeinschaft haben möchte. Eine Hütte, in der er symbolisch wohnt. Aber Fest 44, erst war es ein Zelt, was immer wieder in der Wüste auf- und abgebaut wurde und dann immer an den nächsten Ort mitgenommen wurde. Das heißt, dieses Zelt stand wo? Irgendwo in der Wüste, weit weg von Jerusalem. Und dann endlich, Mose ist schon tot. dann darf das Volk endlich das verheißene Land erobern und dort wohnen. Und es wird noch besser. Der König David hat dann auch Jerusalem erobert und er denkt sich, ich möchte ein Haus, jetzt ein steinernes Haus für Gott bauen, wo Gott symbolisch wohnen kann, in wirklichem Tempel. Aber aus verschiedenen Gründen darf das dann erst Salomo tun, also 46 und 47, aber er macht das auch und endlich, endlich hat Gott sein Haus. Endlich begegnet Gott seinem Volk in Jerusalem. Das sind zwei Dinge, die Stephanus hier bei seinem Schnelldurchgang durch das Alte Testament über den Tempel deutlich macht. Nummer eins, ich denke ihr habt es gemerkt, die wichtigen Personen im Alten Testament, die hatten Gemeinschaft mit Gott ohne einen Tempel. Und die meisten von ihnen hatten sogar Gemeinschaft mit Gott außerhalb von Israel, weit weg von Jerusalem. Er ständig zeigt uns, Stephanus, wie hier Leute unterwegs sind. Von A nach B nach C nach D. Nirgends waren sie wirklich zu Hause. Zweimal werden sie als Fremdlinge bezeichnet, in Vers 6 und Vers 29. Alles, was sie im Land Israel tatsächlich besessen haben, war ein Grab, Vers 16. und hatten sie keinen Besitz dort, auch nicht einen Fuß breit, sagt Stephanus, und schon gar keinen Tempel. Und trotzdem hatte Gott Gemeinschaft mit ihnen. Ja, mit Abraham in Ur und Haran, mit Josef in Ägypten, mit Mose am brennenden Dornbusch in Midian, mit dem Volk Israel in der Wüste. Ja, wenn ich hier so eine Karte hinhängen würde von Israel und den Ländern drumherum, Und ich würde überall so Pins ranstecken, wo Gott überall seinem Volk begegnet ist. Dann würde sich aus diesen Pins so ein richtig schöner Halbkreis um Israel drumherum ergeben. Der Abraham, Josef und Mose, das ist nicht irgendwer im Alten Testament, das sind die Stars, die Hauptpersonen im Alten Testament. Und Stephanus sagt, Wenn ihr aufmerksam das Alte Testament lesen würdet, dann würdet ihr doch merken, dass Gott mit denen Gemeinschaft hatte außerhalb des Tempels. Weit weg von Jerusalem. Ohne, und das ist der Punkt, dass sie etwas hatten. Das zweite was wir sehen ist, als das Volk dann das verheißene Land hatte, als Salomo den Tempel tatsächlich gebaut hatte, Da wohnt Gott auch tatsächlich symbolisch im Tempel. Aber eben nur symbolisch. In Vers 47 sind wir an dem Punkt, endlich nach all den Jahren und all den Wanderungen, endlich steht jetzt der Tempel in Jerusalem. Vers 48, die große Ernüchterung. Doch der Höchste wohnt nicht in Tempeln, die von Händen gemacht sind, wie der Prophet spricht. Er zitiert das Alttestament, den Propheten Jesaja. Vers 49. Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, spricht der Herr, oder wo ist der Ort, an dem ich ruhen soll? Irgendwo bei der Tempel der symbolische Wohnort Gottes, aber mal ganz ehrlich, willst du den allmächtigen, allgegenwärtigen Gott in irgendeinem steinernen Gebäude irgendwo im Nahen Osten einsperren? Ernsthaft? Das geht doch nicht. Gott wohnt im Tempel symbolisch, aber eben Bildlich, nicht buchstäblich. Oder anders gesagt, Gott wohnt im Tempel, aber er wohnt nicht nur im Tempel. Gott lässt sich nicht von Menschen im Tempel einsperren, denn eigentlich wohnt Gott überall. Das Volk Israel war mit dem Tempel extrem reich gesegnet. Sie hätten die Gemeinschaft mit Gott dort suchen sollen, sie hätten sie genießen sollen. Aber was haben sie mit der Gemeinschaft mit Gott gemacht? Sie haben angefangen, sie zu verwalten. Sie haben sie exklusiv für sich beansprucht. Sie haben, man könnte sagen, versucht, Gott in eine Box zu packen. Sie haben den Tempel völlig missverstanden. Sie haben geglaubt, das, was sie an äußeren Segnungen Gottes besitzen haben, das allein sichert ihnen, dass sie Freunde Gottes sind, dass sie Gemeinschaft mit Gott haben. Das war ihre Fehlannahme und darauf antwortet Stephanos mit seiner Predigt. Vielleicht hast du dich jetzt gefragt, okay, schön, aber was bedeutet das für dich und für mich? Wenn niemand von uns denkt, oh, wir haben den Tempel und deswegen haben wir Gemeinschaft mit Gott. Ja, es denkt schon deswegen keiner von uns, weil wir halt keinen Tempel haben. Aber ich glaube, Das grundsätzliche Prinzip dahinter ist genauso eine Gefahr für uns, wie für die Juden damals. Nämlich zu denken, ich habe Gemeinschaft mit Gott schon allein durch das, was ich habe. Vielleicht denkst du dir manchmal, ohne das laut zu sagen, aber du denkst es dir, ich habe eine Gemeinde. Ich bin getauft. Ich bin Christ. Ich habe eine super Gemeinschaft. Ich habe eine christliche Familie. Ich habe so viele äußerliche christliche Dinge. Und allein deswegen, allein dadurch habe ich schon Gemeinschaft mit Gott. Verstehe mich bitte nicht falsch. Das ist ganz wichtig. Der Tempel damals war ein riesiges Geschenk an das Volk Israel. Es war nichts falsch mit dem Tempel. Und die Dinge, die ich jetzt gerade aufgezählt habe, das sind riesige Geschenke an dich, wunderbare Dinge, die du hast, die Gott dir geschenkt hat, die viele Menschen nicht haben. Du solltest dafür dankbar sein, denn diese Dinge helfen dir tatsächlich, Gemeinschaft mit Gott zu haben. Aber sie sind nicht automatisch die Gemeinschaft mit Gott. Es ist falsch, wenn du dir einbildest, ich habe mit Gott Gemeinschaft durch das, was ich habe. Auch wenn durch die Dinge, die du hast, dein Leben äußerlich sehr christlich aussieht. Aber Stephanus zeigt in dieser Predigt noch mehr. Der Tempel war ja nur der eine Punkt. Er zeigt dann zusätzlich, dass du auch nicht durch deine Taten, Gemeinschaft mit Gott haben kannst. Und das bringt mich zum zweiten Punkt. Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, was du tust. Wir haben schon gesehen, neben dem Tempel haben die Juden sich auf das Gesetz verlassen. Gemeinschaft mit Gott wird gesichert durch das, was wir haben, den Tempel, und jetzt durch das, was wir tun, das Gesetz. Und ihr Denken war, wir tun das Gesetz und deswegen realisieren wir die Gemeinschaft mit Gott. Genau wie beim Tempel zerlegt Stephanus dieses Denken mit seiner Predigt. Er sagt, okay, wir sind ja die Geschichte durchs Alte Testament durchgegangen. Und wenn das stimmt, was ihr glaubt, dann hatte zur Zeit des Alten Testaments niemand Gemeinschaft mit Gott. Ihr schaut eure Vorfahren doch mal an. Eure Stammväter haben ihren eigenen Bruder aus purer Bosheit in die Sklaverei verkauft." Vers 9. Ja, oder Mose, den ihr so als Vorbild seht, der hat euch das von euch so geschätzte Gesetz gebracht. Der Mose, ja genau der, den haben eure Vorfahren als Retter abgelehnt, verworfen, sie waren ihm nicht gehorsam. Sie wollten ihn nicht. Und dann hat er sie in die Wüste geführt, Und in der Wüste haben sie sich zurück gesehen nach Ägypten, Vers 39. Ja genau, in das Ägypten, wo sie versklavt waren. Und es wird noch schlimmer. Ihr erinnert euch, Ägypten, das war das Antisrael, der Antitempel. Da wollten sie hin, weit weg von Gott. Ja, und dann haben eure Vorfahren sich ein Götterbild gemacht. Und sie haben es nicht nur gemacht, sie haben es angebetet, sie haben es gefeiert, sie haben sich drüber gefreut, Verse 40 und 41. Sie haben dem Heiligen Geist widerstanden, Vers 51. Sie haben die Propheten getötet, Vers 52. Kurz zusammengefasst, lest doch mal das Alttestament und stellt euch wirklich aufrichtig die Frage, gibt es da irgendwen, der wirklich von sich behaupten kann, durch das Halten des Gesetzes habe ich Gemeinschaft mit Gott? Das ist die Geschichte des Volkes Gottes zur Zeit des Alten Testaments. Und wenn das die Geschichte eines eigenen Volkes ist, wie kann man denn dann noch auf die Idee kommen, ich habe Gemeinschaft mit Gott, durch das Halten des Gesetzes. Ich habe Gemeinschaft mit Gott durch das, was ich tue. Von den eigenen Vorfahren hat das zumindest keiner geschafft, so viel steht fest. Und Stephanus sagt, falls ihr denkt, ihr seid heute besser, Vers 51, ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herzen und Ohren. Kurz zusammengefasst, ihr seid nicht besser. Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr. Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt, und sie haben die getötet, die vorher das Kommen des Gerechten ankündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid? Ihr, ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen habt und es nicht gehalten habt. Im großen Finale seiner Predigt sagt Stephanus, ihr seid nicht besser als eure Vorfahren, ihr seid sogar noch schlimmer. Denn eure Vorfahren, die haben nur, in Anführungszeichen, die Propheten getötet, die den Gerechten angekündigt haben. Ihr seid so schlimm, ihr habt den Gerechten selbst umgebracht. Merkt ihr jetzt, wie diese Predigt des Stephanus eine ganz zielgerichtete Antwort auf den Vorruf bzw. die Frage ist? Und seht ihr, wie Stephanus das gesamte Kartenhaus ihrer Religion zerschießt? Gott ist nicht euer Freund, weil ihr so viel habt. Das war der erste Punkt. Gott ist auch nicht euer Freund, weil ihr so gute Dinge tut. Das ist jetzt der zweite Punkt. Und weil ihr euch einbildet, dass das so wäre, deswegen ist Gott überhaupt nicht euer Freund. Ich habe Gemeinschaft mit Gott durch das, was ich tue. Und wie beim ersten Punkt ist auch diese Sache für dich ganz real. Es ist eine reale Gefahr für dich. Ja, ich gehe halbwegs regelmäßig in den Gottesdienst. Ich bin ein anständiger Mensch, mit mir kann man eine gute Zeit haben. Äußerlich an meinem Verhalten gibt es wenig zu kritisieren. Ich lade immer wieder einige andere ein. Ich bin nett zu anderen. Ich bemühe mich wirklich so zu leben, wie Gott das will. Und auch hier ganz, ganz wichtig. Mach weiter so. Es ist gut, dass du das tust. Und diese Dinge helfen dir und sie helfen auch anderen, Gemeinschaft mit Gott zu haben. Sie schaffen diese Gemeinschaft nicht. Sie sind nicht die Gemeinschaft mit Gott. Schon das gesamte Alte Testament zeigt dir ganz praktisch, Gemeinschaft mit Gott kann niemals, niemals, durch das bewirkt werden, was du tust. Niemals. Okay. Also, wenn jetzt nicht das, was ich habe, mir die Gemeinschaft mit Gott sichert, nicht der Tempel, und wenn das auch nicht das tun kann, was ich tue, das Gesetz, was ist es dann, was mir die Gemeinschaft mit Gott sichert? Was ist es dann, was mich zu Gott bringt? Was ist es dann, wodurch ich Gemeinschaft mit Gott haben kann? Die Antwort, die Stephan uns gibt, ist zu Gott. bringt dich nur Gott. Weil nichts in dir oder von dir dich zu Gott bringen kann, ist Gott zu dir gekommen. Die Antwort auf die Frage, wie kannst du mit Gott Gemeinschaft haben, die lautet Jesus. Und das ist mein dritter Punkt. Gemeinschaft mit Gott gibt es nur durch Jesus. Was Stephanus deutlich macht, ist folgendes. Jesus ist der wahre und bessere Tempel. Und Jesus ist der wirkliche Erfüller des Gesetzes. Herr Stephanus sagt das hier so nie explizit, wie er überhaupt in seiner Predigt die meisten Sachen nicht explizit sagt, sondern sie einfach dadurch deutlich macht, wie er die Geschichte erzählt. Aber er macht es immer wieder deutlich und dann starten wir mit dem ersten Aspekt, dem Tempel. Er sagt, Gemeinschaft mit Gott gibt es nur durch Jesus, den wahren Tempel. Und mal zur Erinnerung, der Tempel war ja tatsächlich der Ort, wo Gott symbolisch gewohnt hat. Aber durch Jesus wohnt Gott jetzt wirklich bei uns, nicht mehr nur noch symbolisch. Denn Jesus ist Gott und Gott ist hier auf die Erde gekommen. Johannes schreibt im ersten Kapitel seines Evangeliums, über Jesus. Das Wort wurde Fleisch. Gemeint ist, Jesus der Sohn Gottes wurde Mensch und wohnte unter uns. Später im Johannes-Evangelium, da lesen wir diese Geschichte, die wir eben gelesen haben, wo Jesus der Frau am Jakobsbrunnen begegnet. Die Frau ist ein bisschen verwirrt. Die sagt, wir haben hier den Samariter-Tempel und ihr habt euren jüdischen Tempel in Jerusalem. Welcher ist denn jetzt richtig? Und Jesus sagt, bisschen komplexe Frage, also erste Antwort, unser Tempel ist richtig, eurer ist falsch. Denn das Heil kommt aus den Juden. Welchen Tempel hat Gott angeordnet? Nicht den Samariter Tempel, sondern den jüdischen Tempel in Jerusalem. Aber, sagt Jesus, auch dieser Tempel wird vergehen. Auch dieser Tempel ist nur vorläufig. Denn von nun an werden die, die Gott anbeten wollen, ihn anbeten, nicht im Tempel, sondern im Geist und in der Wahrheit. Es geht jetzt darum, Gott im Heiligen Geist anzubeten. Denn durch seinen Heiligen Geist ist Jesus überall, wo Menschen an ihn glauben. Jesus ist der wahre Tempel, denn in und durch ihn, vermittelt durch den Heiligen Geist, haben wir Gemeinschaft mit Gott. Und wofür gibt es jetzt den Tempel? Na, der Tempel ist ein Bild für Jesus. Er ist ein Schatten, den Jesus geworfen hat, ein Vorgeschmack für das Volk Israel im Alten Testament, was hinweist auf Jesus, was Jesus vorbereitet. Gemeinschaft mit Gott hast du im Kern nicht durch das, was du hast. Wenn deine Eltern Christen sind, deine Geschwister Christen sind, wenn dein Ehepartner Christ ist, dann ist das super. Wenn du Teil dieser Gemeinde oder überhaupt Teil deiner Gemeinde bist, ist das genial, ist das wichtig. Wenn du viel über die Bibel weißt, wenn du großes theologisches Wissen hast, ist das genial. All diese Dinge helfen dir, unterstützen dich, Gemeinschaft mit Gott zu leben, aber Sie sind nicht an sich, die Gemeinschaft mit Gott. Gemeinschaft mit Gott gibt es nur durch den gelebten Glauben an Jesus. Und dieser Jesus ist nicht nur die Antwort auf den Tempel, ist auch die Antwort auf das Gesetz. Wie der Tempel, und das darf man auch hier nicht falsch verstehen, ist das Gesetz eine sehr gute Sache. Beides, sowohl den Tempel als auch das Gesetz, hat Gott sich ausgedacht und Gott seinen Kindern gegeben. Paulus schreibt mal im Neuen Testament, das Gesetz ist gut, wenn man es gesetzmäßig anwendet. Ja, ein Hammer ist dann gut, wenn ich damit einen Nagel in die Wand schlage. Wenn ich damit versuche, meine Kopfschmerzen zu therapieren, dann geht das nach hinten los. Ja, und für die Juden wurde das Gesetz ein Weg, um die Gemeinschaft mit Gott zu erlangen oder sie sicherzustellen. Dabei hat Gott das Gesetz gegeben, damit wir in erster Linie erkennen, dass wir durch unser Tun eben nicht Gemeinschaft mit Gott haben können, sondern dass wir einen Erlöser brauchen. Doch das macht Stephanus in seiner Prelig deutlich. Ich habe eben schon gezeigt, wie diese Diese Nacherzählung von Stephanus des Alten Testaments, wie das immer und immer wieder deutlich macht, wie ungehorsam das Volk im Alten Testament war. Sie haben nie das Gesetz gehalten. Die Predigt zeigt uns noch mehr. Sie zeigt uns nämlich durch die Bank Gott als den Rettergott. Es geht schon im Alten Testament niemals darum, dass sich Menschen durch Gehorsam irgendwie zu Gott hocharbeiten. Das ist nie der Punkt in der Bibel. Es geht darum, dass Gott zu uns herunterkommt, um uns ungehorsame Menschen zu retten. Gleichfest 2. Der Gott der Herrlichkeit wird er dort genannt. Was hat er gemacht? Er ist dem Götzendiener Abraham in irgendeiner völlig verdorbenen Stadt in Mesopotamien erschienen. und hat ihn aus seinem Götzendienst befreit. Und dann Vers 8, Gott hat Abraham, Isaac und Jakob ein Bund geschenkt. Er hat nicht nur gesagt, ich will euch, er hat gesagt, ich verspreche euch, dass ich euch will. Vers 10, Gott hat Josef gerettet aus allen Bedrängnissen. Verse 11 bis 14, durch die ganze Geschichte mit Josef wird verkauft in die Sklaverei, plant dann aber die Rettung von der Hungersnot. Rettet Gott! die Familie vor der Hungersnot. Vers 35, das Volk Israel hat Mose abgelehnt. Trotzdem hat Gott durch Mose das Volk aus der Sklaverei in Ägypten ins verheißene Land gerettet. Vers 41-45, das Volk versinkt im Götzendienst. Und trotzdem schenkt Gott ihnen das Land und vertreibt die Heiden vor ihnen und gibt es ihnen. Zusammengefasst, das Gesetz war niemals gedacht, um Gemeinschaft mit Gott zu erlangen, um sich irgendwie zu Gott hochzuarbeiten, sondern um zu erkennen, dass man einen Erlöser, einen Retter braucht. Wodurch haben sich die Israeliten nochmal dazu qualifiziert, Gottes Volk zu sein? Wem verdanken sie alles? Der Punkt von Stephanus ist, es geht nicht in erster Linie um dein Tun. Es geht um dein Gerettetwerden. Wer ist der Retter? Stephanus sagt, er ist Mose, weil dann vor allem der, auf den Mose hinweist. Schaut gerne nochmal mit rein. Vers 35 nennt Stephanus ganz bewusst Mose den Erlöser. Wen bezeichnet die Bibel eigentlich als Erlöser? Auf Vers 36 lesen wir über Mose, dass er Zeichen und Wunder getan hat. Ein paar Kapitel weiter vorne in Apostelgeschichte, in Kapitel 2, Vers 22, steht genau dasselbe, dass er Zeichen und Wunder getan hat, über Jesus. Dann in Vers 37 erfahren wir, dass Mose selbst bereits über Jesus gesprochen hat. Herr Stephanus zitiert hier 5. Mose 18, Vers 15. Einen Propheten wie mich, also wie mich, Mose, wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern. Auf ihn sollt ihr hören. Noch mehr, als ihr auf mich hören sollt. Wer dieser bessere Prophet wohl ist, Und am Ende nennt Stephanus dann Jesus in Vers 52 nicht Jesus, sondern den Gerechten. Ja, Jesus ist nicht nur der größere und bessere Mose, er ist auch der, der das Gesetz an unserer Stelle vollkommen gehalten hat. Wir haben heute in der Gesetzeslesung gelesen, Jesus sagt von sich, bin ich gekommen, das Gesetz aufzulösen, sondern um es zu erfüllen. Und das ganz Maß geht nicht dadurch, dass er selber als erster und einziger Mensch an unserer Stelle gehalten hat. Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, was du tust. Sondern Gemeinschaft mit Gott für dich gibt es nur und ausschließlich durch Jesus, der alles für dich getan hat, weil du so oft nicht tust. Du merkst, dass du einiges in deinem Leben ändern solltest, weil es Gott nicht gefällt? Ändere es! Ja! Du lebst bereits ein vorbildliches christliches Leben? Mach weiter so! Ja! Aber wie auch immer, bilde dir nicht ein, dass das, was du tust, die Gemeinschaft mit Gott sichert. Das passiert immer durch gelebten Glauben an Jesus Christus. Der Vorwurf an Stephanus war, Stephanus zu predigt gegen den Tempel und das Gesetz. Aber das macht Stephanus nicht. Stephanus predigt gegen die jesuslose Karikatur des Tempels und des Gesetzes. Die Juden haben aus dem Alten Testament eine Karikatur gemacht, weil sie es gelesen haben ohne Jesus. Ich will dir das mal am Beispiel deutlich machen. Stell dir mal vor, du fährst auf einer Landstraße und plötzlich siehst du vor dir, ein paar Meter vor dir, auf der rechten Seite ein Verkehrsschild. Verkehrsschild 131 der deutschen Straßenverkehrsordnung. Für die von euch, die nicht wissen, was das ist. Es ist dreieckig, weiß mit einem roten Rand und in der Mitte ist eine Ampel drauf. Sonst nichts. Ein Schild steht nicht vor jeder Ampel, sondern es steht nur dort, wo man nicht damit rechnet, dass eine Ampel kommt, vielleicht weil eine Kurve vorher da ist oder sowas. Du fährst auf dieses Schild zu und vor dir fährt ein Auto und dieses Auto bremst plötzlich ganz stark und bleibt direkt vor diesem Schild stehen, mitten auf der Straße. Du bremst natürlich auch, aber bist komplett verwirrt. Du denkst dir, warum bleibt der jetzt hier stehen? Du merkst, überholen kann ich ihn hier nicht. Aber es ist heute dein guter Tag, du bist geduldig drauf, also wartest du kurz, dann hupst du mal und dann denkst du dir, ich sollte mal mit der Person reden. Du steigst aus deinem Auto, gehst nach vorne, klopfst an die Beifahrertür, Fenster geht runter und du fragst die Person, sag mal, können Sie mir sagen, warum Sie hier stehen? Sagt die Person im Auto, ja kann ich, da ist so ein Schild und da ist eine Ampel drauf und die Ampel ist gleichzeitig grün, gelb und rot und jetzt weiß ich nicht, was ich machen soll, deswegen bleibe ich hier stehen. Du fragst dich, wo dein Gegenüber seinen Führerschein gewonnen hat, aber okay, du hast deinen geduldigen Tag und du sagst deswegen ganz geduldig, darf ich Ihnen das erklären? Also das ist nur ein Schild und da hinten, hinter der Kurve kommt dann eine Ampel und das Schild weist nur auf die Ampel hin. Wenn sie weiterfahren, dann werden sie die Ampel sehen und die Ampel ist dann entweder grün oder rot und dann dürfen sie entweder fahren oder halt nicht. Aber dein Gegenüber schüttelt den Kopf und sagt Nein, auf diesem Schild ist eine Ampel und die Ampel zeigt auch rot und deswegen bleibe ich hier jetzt stehen. Du bist fassungslos. Hinter dir hat sich mittlerweile ein Stau gebildet. Leute fangen an zu hupen. Was du auch tust, dein Gegenüber bleibt stur. Und irgendwann schaffst du es immerhin, ihn zu überreden, rechts ranzufahren, sodass ihr alle überholen könnt. Du fährst weiter um eine Kurve drumherum. Tatsächlich ist da eine Ampel. Die Ampel, auf die das Schild hinweist. Und siehe da, diese Ampel ist entweder rot und du bleibst stehen oder sie ist grün und du fährst weiter. Die Geschichte klingt etwas absurd. Vermutlich hat auch nie jemand von euch sowas erlebt. Ich auch nicht. Aber weißt du, im übertragenen Sinn haben die Juden genau das mit dem Tempel und dem Gesetz gemacht. Sie haben das Zeichen, also das Schild, das Symbol für die Realität gehalten. Sie haben das Verkehrsschild des Tempels und des Gesetzes für die tatsächliche Ampel gehalten. Und dadurch haben sie dann die Realität, nämlich Jesus, erst übersehen und dann abgelehnt. Es gibt ja heute auch noch unter Christen die Auffassung, wir sollten auf einen neuen Tempel warten. Den wird es irgendwann geben in Jerusalem. Oder es wird irgendwann in der Zukunft auch nochmal Opfer in diesen Tempel geben nach dem Gesetz. Oder Gott wohnt in besonderer Weise in Israel. Das war tatsächlich mal so. Und das hatte für eine gewisse Zeit auch seinen Sinn. Aber es ist mit Jesus seit 2000 Jahren vorbei. Ja, so zu denken, das ist ein bisschen so, wie wenn ich an diesem Ampelschild vorbeifahre, bis zur Ampel, und an der Ampel dann den Rückwärtsgang einlege und wieder zurückfahre bis zum Schild. Das würde niemand machen im Straßenverkehr. Sobald ich die richtige Ampel sehe, ist das Schild ja für mich überflüssig geworden. Und weißt du, mit Jesus ist die Realität da. Das ist der Punkt von Stephanus. Die Symbole, die Bilder, die haben ihre Schuldigkeit getan. Wir sollten als Christen also nicht den Rückwärtsgang einlegen. Aber noch wichtiger, noch zentraler ist die Frage, die der Gotteswort mit der Predigt von Stephanus heute Morgen stellt. Wo reduzierst du dein christlichen Glauben auf Dinge, die du hast oder tust und übersiehst dabei Jesus? Wo packst du vielleicht Gott in eine Box, die du irgendwo einfach bequem verstauen kannst und vergisst, dass du es mit einer realen Person zu tun hast, die Anspruch hat auf dein ganzes Leben? Die entscheidende Frage ist, die Stephanus mit seiner Predigt stellt, kennst du Jesus? Und zwar nicht irgendwie als Prinzip, sondern als Person. Sonst fehlt dir das Entscheidende. Irgendwie christlich leben ohne Jesus ist so, wie wenn du vor dem Ampelschild anhältst und einfach nie bis zur Ampel weiterfährst. Vielleicht hast du dich gefragt, sag mal, warum wehrt sich der Stephan uns eigentlich überhaupt nicht? Ja, der hat diese eine Rede gelegen halt. Einmal in seinem Leben hat er jetzt die Chance, sich zu verteidigen, um seinem Todesurteil zu entgehen. Und taktisch gesehen vergeigt er es doch komplett. Diese Predigt ist dann ja auch mit das Letzte, was er in seinem kurzen Leben tut. Warum redet er eigentlich null über sich selbst? Einfach gar nicht. Warum redet er die ganze Zeit erst indirekt und später sehr direkt über Jesus? Und der Grund ist, weil Stephanus verstanden hat und weil alle seine Hörer und Leser verstehen müssen, dass es Gemeinschaft mit Gott eben nur durch Jesus gibt. Weil Stephanus verstanden hat, was Jesus gemeint hat, wenn er gesagt hat, wer sein Leben rettet, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben verliert um meinet Willen, der wird es retten. Weil Stephanus verstanden hat, ich bin nicht das, was ich habe. Ich bin auch nicht das, was ich tue. Alles was ich bin, bin ich durch und wegen Jesus. Amen.
Wie kannst du Gemeinschaft mit Gott haben?
Series Apostelgeschichte
Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, was du hast
Gemeinschaft mit Gott gibt es nicht durch das, das du tust
Gemeinschaft mit Gott gibt es nur durch Jesus
Sermon ID | 115241035295446 |
Duration | 58:25 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 7:1-53 |
Language | German |
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