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Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Der Abschnitt für die Predigt heute steht in Apostelgeschichte, Kapitel 16 und wir hören heute auf die Verse 1 bis 15. Apostelgeschichte, Kapitel 16, Abvers 1, wir hören das Wort des lebendigen Gottes. Er, also Paulus, kam aber nach Derbe und Lystra. Und siehe, dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, aber eines griechischen Vaters. Und er hatte ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Iconium. Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen, und er nahm ihn und ließ ihn beschneiden um der Judenwillen, die in jener Gegend waren, denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war. Als sie aber die Städte durchzogen, übergaben sie ihnen zur Bevölkerung die von den Aposteln und den Ältesten in Jerusalem gefassten Beschlüsse. So wurden nun die Gemeinden im Glauben gestärkt und nahm man zahltäglich zu. Als sie aber Phrygien und das Gebiet Galatiens durchzogen, wurde ihnen vom Heiligen Geist gewährt, das Wort in der Provinz Asia zu verkündigen. Als sie nach Mysien kamen, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen, und der Geist ließ es ihnen nicht zu. Da reisten sie an Mysien vorbei und kamen hinab nach Troas. Und in der Nacht erschien dem Paulus ein Gesicht. Ein mazedonischer Mann stand vor ihm, bat ihn und sprach, Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns. Als er aber dieses Gesicht gesehen hatte, waren wir sogleich bestrebt, nach Mazedonien zu ziehen, indem wir daraus schlossen, dass uns der Herr berufen hatte, ihnen das Evangelium zu verkündigen. So fuhren wir denn mit dem Schiff von Troas ab und kamen geradewegs nach Samotrake und am folgenden Tag nach Neapolis und von dort nach Philippi, welches die bedeutendste Stadt jenes Teils von Mazedonien ist, eine römische Kolonie. Wir hielten uns aber in dieser Stadt etliche Tage auf. Und am Sabbatag gingen wir vor die Stadt hinaus an den Fluss, wo man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren. Und eine gottesfürchtige Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu, und der Herr tat ihr das Herz auf, sodass sie aufmerksam Acht gab auf das, was von Paulus geredet wurde. Als sie aber getauft worden war und auch ihr Haus, bat sie und sprach, wenn ihr davon überzeugt seid, dass ich an den Herrn gläubig bin, so kommt in mein Haus und bleibt dort. Und sie nötigte uns. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, wer baut eigentlich unsere Gemeinde? Ist es Gott? Na, der hat sich ja schließlich die Gemeinde ausgedacht, der hat sie gegründet, der hat sie mit seinem Heiligen Geist beschenkt. Oder sind es wir, wir Christen? Wir machen ja schließlich die Arbeit, wir geben Gottes Wort weiter, wir dienen uns gegenseitig mit den Gaben, die wir bekommen haben. Wer baut eigentlich Gemeinde? Ich werde die Frage jetzt am Anfang nicht beantworten, aber im Laufe dieser Predigt. Denn die Antwort auf diese Frage finden wir in diesem Abschnitt in Gottes Wort. Wir lesen da, dass Paulus und Silas, sein Mitarbeiter, gemeinsam unterwegs sind auf einer Reise. Man nennt diese Reise heute die zweite Missionsreise. So hat sie Paulus nicht selber genannt, aber so zählt man sie heute. Und die Reise fängt damit an, dass sie in Städte gehen, wo Paulus mit Barnabas zusammen auf der ersten Reise schon Gemeinden gegründet hat. Und ihr Ziel ist es, die dort bestehenden Gemeinden zu besuchen und sie im Glauben festzumachen und zu stärken. Gemeindebau sozusagen nach innen. Ja, praktisch gelebte Jüngerschaft. Wachstum im Glauben als Gemeinde. Darum ist es auf diesem ersten Abschnitt von ihrer zweiten Missionsreise gegangen. Paulus und Silas sind dabei nicht stehen geblieben, einfach nur bestehende Gemeinden zu stärken, sondern sie haben auch beschlossen, wir reisen danach in Gegenden, wo es noch gar keine Gemeinde gibt. Wir verkündigen dort das Wort. Es geht dann um Mission, um Evangelisation, um Gemeindebau sozusagen nach außen. Paulus und Silas verbinden also beides. Gemeindebau nach innen und Gemeindebau nach außen. Und wir lernen in diesem Abschnitt aus Gottes Wort, wie Gott sich den Gemeindebau vorstellt. Das ist mein Thema für heute, was Gott beim Gemeindebau von uns fordert. Und wir wollen uns drei Dinge anschauen, die er von uns fordert. Erstens eine Strategie, weil Gott uns den Verstand gibt. Zweitens Flexibilität, weil Gott uns niemals die Kontrolle gibt. Und drittens Treue. weil nur Gott uns den Glauben gibt. Was fordert Gott von uns beim Gemeindebau? Eine Strategie, weil Gott uns den Verstand gibt, Flexibilität, weil Gott uns niemals die Kontrolle gibt und Treue, weil nur Gott den Glauben gibt. Das erste, was Gott also von uns fordert, ist eine Strategie, wenn wir Gemeinde bauen wollen. Es gibt viele Menschen, die neigen dazu, bei allem, was sie angehen, einfach erstmal drauf loszumachen. Andere meinen, es wäre dran, auf die Stimme Gottes zu hören und dann vorsichtig rauszufinden, was sie jetzt denn genau machen sollen. Aber weder das eine noch das andere ist Gottes Absicht für uns. Gott hat uns nämlich den Verstand gegeben, damit wir Entscheidungen treffen. Er hat uns den Verstand erlöst, damit wir Entscheidungen treffen können, die ihm gefallen. Er hat uns sein Wort gegeben, damit wir es mit unserem Verstand lesen, verstehen und anwenden. Gott ist jetzt kein Orakel, der uns einfach alle Antworten auf unsere Lebensfragen auf dem Silbertablett serviert. So funktioniert es nicht. Gott möchte, dass wir in allen Bereichen unseres Lebens gut nachdenken und überlegte Schritte gehen. Und er möchte das nicht nur, aber vor allem beim Thema Gemeindebau. Das bringt uns zum ersten Punkt. Gott fordert eine Strategie, weil Gott uns den Verstand gibt. Wenn Paulus und Silas überlegen, was sie jetzt machen, dann setzen sie hier ihren Verstand ein. Sie wissen, es ist unsere Aufgabe, das Evangelium zu verkündigen, einerseits um Gemeinden zu stärken nach innen, aber andererseits eben auch, um Gemeinden zu gründen nach außen. Wir sehen hier in den ersten fünf Versen von unserem Abschnitt, wie Paulus mit seinem Verstand drei Dinge in den Blick nimmt, ganz strategisch. Erstens, es braucht gute Botschafter, die ihn beim Gemeindebau unterstützen. Zweitens, er weiß, die Botschaft, die gute Nachricht von Jesus, die muss sich in die Lebenssituation der Menschen reinsprechen. Er nimmt also strategisch die Botschaft in den Blick. Und drittens nimmt er die Empfänger der Botschaft in den Blick. Er fragt sich, wer sind sie? Welche Fragen und vielleicht Vorbehalte haben sie? Welche Hürden gibt es da? Auf dem Weg hin zu Jesus. Und auch das bestimmt seine Strategie. Erstens der Blick auf weitere Botschafter. Zweitens der Blick auf die Botschaft. Und drittens der Blick auf die Empfänger der Botschaft. Und wir schauen uns jetzt mal zusammen diese drei Blickrichtungen an. Das erste waren ja weitere Botschafter. Paulus und Silas sind immerhin zu zweit unterwegs, besser als alleine. Aber sie sind eben auch nur zu zweit. Paulus merkt, die Arbeit wird mehr und mehr und er plant jetzt, ganz strategisch, die Zahl der Arbeiter zu vergrößern, die Zahl der Botschafter. Sein strategisches Denken ist hier, wir brauchen mehr Männer. Vers 1. Er kam aber nach Derbe und Lystra. Und siehe, dort war ein Jünger namens Timotheus, der Sohn einer gläubigen jüdischen Frau, aber eines griechischen Vaters. Der hatte ein gutes Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Iconium. Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen. Es spricht alles dafür, dass dieser junge Mann, dieser Timotheus, auf der ersten Reise von Paulus zum Glauben gekommen war. war Christ geworden, aber dann ist er bald in der Gemeinde aufgefallen. Und zwar positiv. Man kann ja immer in zwei Richtungen auffallen. Timotheus ist zum Glück positiv aufgefallen. Die anderen Christen in den Gemeinden im Umkreis haben sehr positiv über ihn geredet. Vers 2. Und deswegen beschließt Paulus, diesen Timotheus, den möchte ich jetzt in meinem Team haben, den möchte ich in meinem Team aufnehmen. Weißt du, Gemeindebau hat nicht nur das Ziel, dass Gemeinden wachsen, nach innen und nach außen, sondern Gemeindebau hat auch das Ziel, dass wir immer wieder die Frage stellen, wer von der jüngeren Generation kann mal in Zukunft Leitungsverantwortung übernehmen. Wer kristallisiert sich auch in unserer Gemeinde heraus als jemand, der in der Lage ist, Lehre weiterzugeben? Wer kristallisiert sich heraus als jemand, der verlässlich ist, der beweist, dass er Durchhaltevermögen hat, der mit Menschen kann? Herr Paulus schreibt ausgerechnet an Timotheus, mal viel später in seinem Leben folgendes, in 2. Timotheus, Kapitel 2, Vers 2, muss ich gut merken, sagt er, und was du von mir gehört hast, vor vielen Zeugen, Das Vertraue treuen Menschen an, die fähig sein werden, auch andere zu lehren. Paulus hat es hier nicht nur einmal so gemacht, dass er sich den Timotheus gekrallt hat, so als Besonderheit. Jetzt hole ich mir mal einen Mitarbeiter. Nee, das war Paulus' Philosophie beim Gemeindebau, immer wieder neue Mitarbeiter heranzuschulen. Er sagt zu Timotheus, was du von mir, von Paulus gehört hast, du, Timotheus, das Vertraue weiteren Menschen an, die dann ihrerseits auch wieder fähig sein werden, andere zu lehren. Seht ihr, Paulus macht hier eine Kette auf, das endet auch nicht mit Timotheus, sondern Timotheus soll so weitermachen wie Paulus, dass es einfach immer weitergeht. Und weißt du, dieses Prinzip gilt heute noch so, wie es vor 2000 Jahren gegolten hat. Als Gemeinde haben wir die Aufgabe, Menschen auszubilden und zu formen, die fähig sind, die Botschaft mit uns zusammen weiterzugeben. Ich kenne Geschichten von Gemeinden, die hatten einen ganz tollen Pastor. Der hat einen ganz treuen Dienst gemacht und er wurde älter und älter und älter und hat seinen tollen Dienst immer noch weiter gemacht. Und irgendwann hat er seine Gemeinde mitgeteilt, ich gehe jetzt in Rente. Und dann saß die Gemeinde da und es gab keinen, der irgendwie übernehmen konnte. Weil so gut wie die Predigten waren und so gut wie das Gemeindeleben war und so ausgerichtet auf Christus, wie sie waren, es gab keine Mitarbeiter, die nachgekommen wären. Und weil wir davon überzeugt sind, dass das so wichtig ist, gibt es so etwas wie die ART, um Männer auszubilden, die in der nächsten Generation die Arbeit machen. Das ist auch der Grund, warum wir die Jahreskurse gegründet haben und es ist so genial, dass so viele von euch da auch mitmachen. Und das ist auch der Grund, warum wir versuchen, mehr und mehr junge Männer hier in der Gemeinde in Bibelstunden mit reinzunehmen, sie selber üben, Bibelstunden zu halten. um den ein oder anderen vielleicht darauf vorzubereiten, später mal Leitungsverantwortung zu übernehmen. Das ist eine strategische Überlegung. Wir brauchen weitere, wir brauchen gute Botschafter. Zweite strategische Überlegung von Paulus, wir müssen die Botschaft in den Blick nehmen, nach den Botschaftern die Botschaft. Es ist klar, die Botschaft, die bleibt immer dieselbe. Aber Fragen und Herausforderungen durch Irrlehre oder den Zeitgeist, die ändern sich immer wieder. Damals in den Gemeinden haben die sich eine Frage gestellt, die stellen wir uns heute sehr wahrscheinlich nicht mehr. Nämlich, müssen Heiden erst Juden werden, bevor sie Christen werden dürfen? Oder anders gefragt, müssen Heiden, wenn sie in die Gemeinde kommen wollen, sich vorher noch beschneiden lassen? In Kapitel 15 haben wir ausführlich davon gehört, wie die Apostel das diskutiert haben. Es ging hoch her. Was macht Paulus mit den Beschlüssen, die damals in Kapitel 15 beschlossen wurden? Wir lesen es hier, Vers 4. Ja, was waren diese Beschlüsse? Die Beschlüsse, die waren das Evangelium, die immer gleiche Botschaft, angewendet auf die Fragen und Herausforderungen, die es damals in den Gemeinden gegeben hat. Paulus und Silas haben nicht die Botschaft verändert. Das wäre fatal. Aber sie haben die immer gleiche Botschaft in das Leben, in die Fragen, in die Herausforderungen der Gemeinden gesprochen. Ich habe euch schon gesagt, das Thema Beschneidung ist heute nicht mehr so unser Thema. Wir haben heute andere Fragen und Herausforderungen. Wie können wir als Christen in einer Welt leben, die zunehmend gegen das Christentum eingestellt ist? Gerade im Blick auf unsere Kinder und Enkel vielleicht. Wie können wir der Wahrheit der Bibel wirklich vertrauen in einer Kultur, die die Bibel längst zu einem Buch wie jedes andere auch herabgewürdigt hat? Wie können wir an dem biblischen Bild von Mann und Frau, von Liebe und Sexualität festhalten, in einer Kultur, die die biblische Sicht mittlerweile nicht nur ablehnt, sondern fast schon für gefährlich hält? Die Botschaft bleibt über all die Jahrhunderte dieselbe. Aber was sich ändert, sind die Fragen und die Herausforderungen. Und deswegen müssen wir immer wieder die Botschaft in den Blick nehmen und deswegen haben Paulus und Silas die Botschaft in den Blick genommen und überlegt, wie können wir diese Botschaft in die Fragen und die Herausforderungen der Gemeinden hinein sprechen. Das Dritte nach den Botschaftern und der Botschaft, das sind die Empfänger der Botschaft. Es sind konkret hier die vielen Juden, die in der Gegend gelebt haben. Vers 3. Dann heißt es, diesen, also Timotheus, wollte Paulus mit sich ziehen lassen. Und er nahm ihn und ließ ihn beschneiden um der Judenwillen, die in jener Gegend waren, denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war. Ehrliche Frage, ich weiß nicht, was du dir gedacht hast, als du das gerade eben gelesen hast. Vielleicht sowas wie, Paulus, geht's noch? Paulus ist noch nicht lange zurück aus Jerusalem, wo sie gerade beschlossen haben, die Heiden müssen sich nicht beschneiden lassen. Er hat die schriftlichen Beschlüsse mitgenommen, sie in den Gemeinden erklärt und verteidigt. Fest vier, keine Beschneidung. Und mittendrin macht er das krasse Gegenteil. Ach, Timotheus, du bist nicht beschnitten, hm. Ja, dann holen wir das mal ganz schnell nach. Man könnte die Frage stellen, Paulus, was hat dich denn geritten? Es gibt sogar bibelkritische liberale Theologen, die sagen, das ist so absurd, dass Paulus das gemacht hat, das kann einfach nicht stimmen. Das hat da irgendjemand reingeschrieben. Es ist nur auf den ersten Blick absurd. Denn was war das Problem der Beschneidung, was man in Jerusalem so lang und breit diskutiert hat? Es war nicht das Ritual an sich, sondern es war der Glaube, ich bin aufgrund meiner jüdischen Herkunft etwas und ich bin etwas, weil ich das Gesetz halte. Ich bin etwas wegen dem, woher ich komme und wegen dem, was ich tue. Das war das Problem im Kern. Die Beschneidung war dafür nur das Kotwort, das Symbol. Und dieses Denken war ein klarer Angriff auf das Evangelium. Und gegen dieses Denken haben sich die Apostel und die Ältesten in Jerusalem gewendet. Und Paulus war voll dabei und voll dafür. Aber hier ist die Situation ein bisschen eine andere. Timotheus stand nicht in der Gefahr, jetzt die Beschneidung für zu wichtig zu nehmen. Diesem Beschneidungskult irgendwie auf den Leim zu gehen. Paulus hat ihn beschneiden lassen aus strategischen Gründen. Wegen der Juden. Er wusste, dem Timotheus, dem Sohn einer Jüdin, der gleichzeitig Sohn eines griechischen Vaters war, dem würde einfach kein Jude zuhören, wenn er nicht beschnitten ist. Und dann hat er ihn lieber beschnitten. Nicht, weil er es musste. Und nicht, weil es irgendeine geistliche Bedeutung hätte. Auch nicht, weil Timotheus sich irgendwas darauf eingebildet hätte. Ich glaube, wenn Timotheus das gemacht hätte, hätte es Paulus nicht gemacht. Er hat es getan, um Hürden bei den Menschen abzubauen. Und das ist ganz wichtig. Paulus schraubt nicht an der Botschaft rum. Er passt auch nicht das Evangelium an. Aber er baut Hürden bei den Empfängern der Botschaft ab. Hürden, die die Menschen daran hindern könnten, überhaupt erstmal zuzuhören. Was kann das heute bedeuten? Es kann in verschiedenen Kontexten völlig unterschiedliche Dinge bedeuten. Vielleicht hast du einen Freund, der Moslem ist und du möchtest mit ihm über das Evangelium reden und ihr geht zusammen essen. Dann würde das bedeuten, dass du vielleicht darauf verzichtest, dir Schweinefleisch zu bestellen und ein Bier zu bestellen. Nicht weil du es grundsätzlich nicht darfst, aber weil du auf verschiedene Freiheiten verzichtest bzw. irgendwelche Dinge tust, um Hürden abzubauen. Es wird deutlich, Paulus plant strategisch den Gemeindebau. Das lernen wir von ihm in diesen ersten fünf Versen. Er nimmt weitere Botschafter in den Blick, indem er sein Team mit fähigen und bewährten Männern erweitert. Er nimmt die Botschaft in den Blick, er predigt die immer gleiche Botschaft in die Fragen und Herausforderungen der Gemeinden und er nimmt die Empfänger der Botschaft in den Blick. Baut Hürden ab, wenn es hier bedeutet, dass Timotheus sich beschneiden lassen muss. Wie gesagt, heute sind die Fragen und die Herausforderungen und die Irrlehren andere. Aber die Prinzipien dahinter, die gelten immer noch ganz genauso. Und das hat er so strategisch überlegt, er hat geplant, er hat gehandelt. Und seht ihr, Gott hat das gesegnet. Vers 5. Die Gemeinden wurden im Glauben gestärkt und sie sind gewachsen. Aber wie wir schon am Anfang gesehen haben, Es gab noch viel mehr Gegenden in der Türkei. Bisher war er nur in den Gegenden gewesen, wo das Evangelium schon war, wo es schon Gemeinden gab. Und in den anderen Gegenden, da gab es viele, viele Menschen, die brauchen auch das Evangelium. Und deswegen ziehen Paulus, Silas und wohl jetzt auch Timotheus los, um das Evangelium eben in diese Gegenden zu bringen. Aber während Sie da unterwegs sind, da müssen Sie erfahren, dass sie bei all ihren guten und wichtigen strategischen Überlegungen nicht die Kontrolle haben. Die hat nämlich Gott. Gemeindebau ist immer seine Mission. Und deswegen müssen wir es lernen, flexibel zu sein. Ein zweiter Punkt. Gott fordert Flexibilität, weil Gott uns niemals die Kontrolle gibt. Sie reisen also los, kommen erst in eine Gegend in der heutigen Türkei namens Galatien und dann nach Phrygien. Aber der Heilige Geist verhindert aktiv, dass sie dort das Evangelium verkündigen können, Vers 6. Dann ziehen sie weiter, es wird noch krasser, in Mysien und Bythynien können sie noch nicht mal rein. Und so landen sie irgendwann in Troas. Troas ist ganz im Westen der heutigen Türkei. Die erste Frage, die man sich ja stellt, wenn man das liest mit dem Heiligen Geist, der hier Sachen verhindert, wie hat er das denn gemacht? Die Antwort ist keine Ahnung. Gott hält es nicht für notwendig, dass wir das wissen, sonst wird es in der Bibel drinstehen. Vielleicht ist einer von den Missionaren krank geworden. Vielleicht haben die Behörden ihm das Leben schwer gemacht. Vielleicht haben die Stadtbevölkerung ihn direkt verboten, überhaupt offen öffentlich zu reden. Was auch immer passiert ist, es kann auch so gewesen sein, dass vielleicht der Heilige Geist ihn sogar einfach gesagt hat, ihr dürft da nicht rein. Aber interessanterweise ist hier nicht davon die Rede, dass der Heilige Geist redet, sondern dass der Heilige Geist handelt. Er verhindert Dinge. Er schließt Türen. Er macht irgendwie durch die Umstände deutlich, Hier geht es nicht weiter. Obwohl ich überlegt habe, es wäre gut, wenn wir hier hingehen. Wie soll es jetzt weitergehen? Als sind sie in Troas, sitzen da, alle Pläne über den Haufen geworfen. Gott lässt nicht lange mit einer Antwort warten. In der Nacht erscheint ein Mann, dem Paulus im Traum, und bittet ihn, komm herüber nach Mazedonien, heute würden wir sagen nach Griechenland, und hilf uns. Er ist neu. Jetzt spricht der Heilige Geist tatsächlich und zwar durch diesen Traum. Auch wenn es heute nicht unser Thema ist, es könnte sein, dass du dir die Frage stellst, redet Gott auch heute noch durch Träume zu mir? Kann mir das auch passieren, was hier dem Paulus passiert ist? Deswegen an der Stelle, bevor wir weiter im Text unterwegs sind, kurz fünf Dinge zu Gott, dir und Träumen. Erstens. Auch zu biblischen Zeiten hat Gott nur äußerst selten durch Träume zu Menschen geredet. Das heißt, es war schon immer etwas Außergewöhnliches und nie der normale Weg, wie Gott mit Menschen spricht. In den allermeisten Fällen sind Träumer, also Leute, die in der Bibel etwas träumen mit Bedeutung, sind solche Träumer Menschen, für die Gott einen ganz bestimmten Auftrag in der Heilsgeschichte hat. Paulus ist ja zum Beispiel Apostel, nicht irgendwer. Wir haben dann im Alten Testament verschiedene Leute, immer besondere Leute in der Heilsgeschichte. Zweitens, es gibt nirgends in der Bibel einen Auftrag oder ein Gebot, unsere Träume als Botschaften Gottes zu verstehen. Und es gibt auch nirgends die Verheißung, dass Gott durch Träume zu uns redet. Also weder eine Aufforderung noch eine Verheißung. Drittens, Gottes Botschaften durch Träume sind lang nicht so gut, wie man vielleicht erstmal denken könnte. Denn Träume müssen ausgelegt werden. Ja, denn selbst wenn Gott durch einen Traum redet, muss ich ja immer noch feststellen, ob das jetzt eine Botschaft von Gott war oder einfach nur ein normaler Traum. Wenn ich so an einige meiner Träume zurückdenke, ich hätte daraus geschlossen, es wäre eine Botschaft von Gott, das hätte zu sehr komischen Dingen in meinem Leben geführt. Ja, wenn es also eine Botschaft von Gott ist, was bedeutet sie dann? Ja, interessanterweise sehen wir hier in Vers 10, dass selbst die Missionare erst einmal kurz überlegen und sich beraten, was dieser Traum bedeutet. Und erst nach der Überlegung entscheiden sie sich dann nach Mazedonien zu gehen. Das vierte ist, natürlich kann Gott, denn Gott kann alles, kann Gott auch heute noch durch Träume mit uns sprechen. Ich glaube aber, dass er es heute, wenn überhaupt, nur in absoluten Ausnahmefällen tut. Es gibt durchaus glaubwürdige Berichte von Menschen aus Gegenden, wo Bibel und Missionen streng verboten sind, wo Gott Menschen durch Träume erstmal zu anderen Christen führt. Aber selbst dann ist der Traum eine einmalige Sache und das weitere geistliche Wachstum passiert dann durch das Wort Gottes und die Gemeinschaft. Und fünftens, der normale Weg, wie der Heilige Geist spricht, ist in der Bibel durch die Bibel. Hier müssen wir nicht überlegen, ob das vielleicht eine Botschaft von Gott sein könnte. Hier können wir ganz sicher sein, es ist Gott, der redet. Aber zurück zu dieser überraschenden Reise. Erst dürfen sie in einer Gegend nicht predigen, dann dürfen sie in der nächsten Gegend gar nicht rein und schließlich werden sie durch so einen Traum in eine ganz andere Gegend gerufen. Paulus und seine Mitstreiter müssen hier lernen, flexibel zu sein. Ich weiß nicht, ob es dir schon mal aufgefallen ist, wenn es um das Thema Planen und Vorsorgen geht, dann scheint sich die Bibel manchmal fast schon zu widersprechen. Zumindest auf den ersten Blick. Ja, auf der einen Seite werden wir aufgefordert zu planen, strategisch zu denken, vorzusorgen, Andererseits werden wir immer wieder daran erinnert, dass das Leben nicht planbar ist. Wir werden ermahnt, dass wir uns keine Sorgen machen sollen. Wir sollen Gott vertrauen in alle. Die Frage ist, was stimmt denn jetzt? Die Antwort ist beides. Aber warum? Gott lenkt alle Dinge dieser Welt. Alles. Das nennt man Gottes Vorsehung. Und dabei gibt es bestimmte Dinge, auf die können wir uns in seiner Vorsehung zumindest weitgehend verlassen. Ja, so Sachen wie zum Beispiel die Naturgesetze. Schwerkraft. Oder die Jahreszeiten. Oder Tag und Nacht. Und so weiter. Und deswegen, weil diese Dinge eigentlich in den allermeisten Fällen immer wieder so ablaufen. Deswegen können und sollen wir planen und vorsorgen. weil Gott diese Welt in seiner Vorsehung nach bestimmten Prinzipien lenkt, deswegen kannst du ungefähr wissen, was du für morgen, für nächste Woche, für nächsten Monat, für nächstes Jahr planen und vorsorgen musst. Aber diese Prinzipien sind nicht alles. Denn oft passieren dann in Gottes Vorsehung Dinge, die wir eben so nicht planen konnten, die wir so nicht erwartet haben, die wir auch überhaupt nicht in der Hand haben. Das können Unfälle sein, Es können Krankheiten sein, aber es müssen gar keine schlechten Dinge sein. Es können auch gute Dinge sein, so eine neue berufliche Chance, die sich plötzlich ergibt. Kurz auf den Punkt gebracht. In Gottes Vorsehung ist das Leben planbar und doch nicht planbar. Beides stimmt. Weil das Leben planbar ist, sollst du strategisch sein, vorsorgen und nach vorne denken. Das war Punkt 1 und das haben wir in den Versen 1-5 gesehen. Weil das Leben aber oft nicht planbar ist, musst du flexibel sein. Und du musst auf Gott vertrauen, dass er alles gut macht. Auch wenn du seine Wege gerade überhaupt nicht verstehst. Und das sehen wir hier in Punkt 2 in den Versen 6-10. Und das gilt in allen Bereichen deines Lebens. Aber das gilt ganz besonders im Reich Gottes. wenn wir Gemeinde bauen. Ich glaube, dass wir als Menschen so zu zwei Extremen neigen. Ich nenne sie mal den Kontrollfreak und den Traumtänzer. Der Kontrollfreak, der hat gerne alles unter Kontroll. Der wird unruhig, wenn ihm Dinge entgleiten. Der Traumtänzer denkt sich, das wird schon alles, das passt schon. Man ist dann irgendwie überrascht, wenn Dinge dann vielleicht doch hätten besser geplant werden sollen. Ich weiß nicht, wozu du neigst. Wir haben vermutlich beide Gruppen in unserer Gemeinde. Bei manchen Leuten pendelt das, glaube ich, auch immer hin und her. Zu den Traumtänzern unter uns und den Traumtänzern in jedem von uns sagt Gottes Wort, sorge vor, plane, denke strategisch, denn Gott lenkt diese Welt nach bestimmten Prinzipien die du kennst. Und den Kontrollfreaks unter uns, oder den Kontrollfreaks in jedem von uns, denen sagt Gottes Wort, bleib flexibel und vor allem vertraue dein Leben Gott an. Du hast dein Leben nicht in deiner Hand, so gern du es hättest. Wenn Gott dich zu strategischem Denken auffordert, dann deshalb, weil er dich gebrauchen will, weil er dir Verantwortung gegeben hat, weil er dir Verstand gegeben hat. Wenn er dir zeigt, dass du längst nicht alles in deiner Hand hast, dann zeigt er dir, du bist niemals in Kontrolle. Ich bin in Kontrolle. Denn die Mission, Gemeinde in dieser Welt zu bauen, ist nicht deine Mission, ist nicht meine Mission, sondern ist seine Mission. Wir haben die Ehre, dass er uns dazu gebrauchen will, dass er uns Verantwortung gibt. Aber es bleibt immer seine Mission und das dürfen wir nie vergessen. Und deswegen geht hier irgendwie alles anders in den Versen 6 bis 10, als Paulus und Silas und Timothys sich das so gedacht haben. Aber es geht weiter. Jetzt eben in Mazedonien. Also das erste Mal auf unserem Kontinent. Das erste Mal in Europa. Mittlerweile ist die Gruppe jetzt übrigens mindestens zu viert, Paulus, Silas, Timotheus. Und neu dabei ist jetzt Lukas. Der kommt hier namentlich überhaupt nicht vor und ihr fragt euch bestimmt, woher weiß ich das. Lukas ist derjenige, der die Apostelgeschichte aufgeschrieben hat. Und in Vers 10 lesen wir zum ersten Mal wir. Bisher hatte Lukas immer in der dritten Person erzählt. Der macht das, die gehen dahin und so weiter. Jetzt schreibt er zum ersten Mal in Vers 10 Wir. Das heißt, er war dabei. Diese Gruppe aus mindestens vier Leuten, die macht sich jetzt auf den Weg nach Europa. Die erste Stadt, wo sie hinkommen, wo sie länger bleiben, ist Philippi. Und dort in Philippi, da lernen wir etwas Drittes. Neben strategischer Planung und vertrauensvoller Flexibilität, ist noch etwas sehr wichtig beim Gemeindebau. Und das ist Treue im Dienst. Mein dritter Punkt. Gott fordert Treue, weil nur Gott uns den Glauben gibt. Vielleicht ist dir eine Sache aufgefallen, als wir über die Strategie gesprochen haben. Paulus und Silas machen sich zwar strategische Gedanken, wer kann Botschafter sein, wer kann uns helfen, wie ticken die Empfänger der Botschaft, wie sprechen wir die Botschaft in die Herausforderungen und Fragen der Menschen rein, Aber bei all den strategischen Überlegungen steht eine Sache hier überhaupt nicht zur Debatte. Nämlich die Tatsache, dass die Gemeinde durch die Verkündigung des Evangeliums gebaut wird. Wenn man sich so strategische Gedanken über Gemeindebau macht, dann könnte man ja noch viel weiter denken. Ja, die Botschaft ist schon gut, aber nur reden und lehren... Ist auch ein bisschen schwierig. Ja, klar, so Bibel gehört schon noch dazu, aber unsere Kernstrategie, die sollte doch eine andere sein. Ja, zum Beispiel, wir versuchen die Leute mit guter Rhetorik zu gewinnen. Ja, wenn wir die Botschaft nur richtig verpacken, dann werden die Leute uns zuhören. Oder wir versuchen die Menschen durch soziales Engagement zu gewinnen. Wir sind eine total nette Gruppe als Gemeinde und wir versuchen dir zu helfen. oder wir bieten dir eine richtig gute Zeit im Gottesdienst mit richtig guter Musik und einem professionellen Bühnenprogramm. Weißt du, leider sind Christen immer wieder auf die Idee gekommen, bei ihren strategischen Überlegungen die Botschaft abzuschwächen oder irgendwie an den Rand zu drängen. Ganz problematisch wurde es dann, als Christen auf die Idee kamen, Gemeindebau sogar durch Gewalt oder Kriege zu tun. Manche der Dinge, die Christen ausprobiert haben, die sind jetzt nicht per se schlecht. Andere sind super schlecht. Aber was alle Ansätze gemeinsam haben, sie machen etwas anderes als die Botschaft von Jesus Christus zur Kernstrategie. Dabei wird hier deutlich, wie übrigens in jedem Kapitel der Apostelgeschichte, der Rahmen für die Strategie ist sehr, sehr festgesetzt. Das sind keine Waffen, es ist keine Rhetorik, es ist keine Werbung. Warum nicht? Die Antwort ist, weil es beim Gemeindebauschuss endlich nicht auf uns ankommt. Und genau das sehen wir hier an dem, was Paulus und Co. in Philippi erleben. Wir lesen hier über diese Stadt Philippi, dass es eine römische Kolonie war. Solche römischen Kolonien gab es überall im Römischen Reich. Die sind folgendermaßen entstanden, wenn ein römischer Feldherr einen Krieg geführt hat. Er ist ja häufig Jahre oder sogar Jahrzehnte mit seinen Soldaten durch die Gegend gezogen und irgendwann gingen die Soldaten in ihre Soldatenrente. Wo sollten sie dann leben? Rom war völlig überfüllt. Also hat man überall Kolonien gegründet, dort den alten oder mittelalten Soldaten Land zur Verfügung gestellt und gesagt, hier dürft ihr jetzt leben und Handel treiben, Landwirtschaft machen oder was auch immer. Deswegen war Philippi eine römische Stadt mitten im griechischen Gebiet. Und vermutlich aus diesem Grund gab es auch in Philippi keine Synagoge. In den meisten Städten, in griechischen Städten im östlichen Mittelmeerraum gab es eine Synagoge, in Philippi nicht. Denn für eine Synagoge brauchte man mindestens 10 Männer. Was würde Paulus jetzt machen? Normal ist er ja immer, Strategie, in die Synagoge gegangen und hat dort zuerst gepredigt. Aber jetzt gibt es keine. Also geht er zum Fluss. Denn dort am Fluss haben sich Juden und andere Menschen, die irgendwie Gott gesucht haben, getroffen und haben sozusagen so eine Art Hauskreis dort gehabt. Also ein Flusskreis sozusagen. Und am Fluss predigt Paulus das Evangelium. Er macht das gleiche, was er normalerweise in den Synagogen gemacht hat. Der Ort ist ein anderer, aber ihr merkt schon, die Kernstrategie ist immer dieselbe. Die Botschaft ist das, wodurch Gott Gemeinde baut. Und tatsächlich, durch die Verkündigung kommt eine Frau zum Glauben. Elidia wird die erste Christin in Europa, von der wir wissen. Wahrscheinlich war sie keine Jüdin vorher gewesen, sondern in Vers 14 wird sie bezeichnet als eine Frau, die gottesfürchtig ist. Das ist so ein Wort, was Menschen beschreibt, die zwar den Gott der Juden angebetet haben, ohne zum Judentum übergetreten zu sein. Ihr Name und ihre Herkunftsstadt ist griechisch und ihr Beruf lässt darauf schließen, dass sie sehr, sehr wohlhabend war. Sie war Purpurhändlerin und Purpurstoffe, das ist so ein rot, rosa, pink, lilaner Stoff, der sehr, sehr teuer war. Er war deswegen sehr teuer, weil man diesen Farbstoff aus einer Schnecke gewonnen hat und es brauchte tausende von Schnecken, um ein ganz bisschen von diesen Farbstoffen zu bekommen. Zeitweise wurde Purpur teurer als Gold gehandelt im römischen Reich. Lydia's Geschäft war also eine Goldgrube. Und obwohl sie Gott irgendwo sucht, ist ihr Herz nach wie vor an diesem Morgen, an diesem Fluss, tot gegenüber Gott. Und dann hört sie Gottes Wort, dann hört sie die Predigt und sie bekehrt sich. Oder? Ja, sie bekehrt sich. Aber Gottes Wort beschreibt es hier anders. Ist euch das aufgefallen? Gottes Wort beschreibt es hier nicht als etwas, das Lydia tut, sondern als etwas, das Gott tut. Vers 14 in der Mitte. Und der Herr tat ihr das Herz auf. Ihr Gott ist es, der Lydias Herz von einem toten Herzen zu einem lebendigen Herzen macht. Und nur deswegen kann Lydia glauben und nur deswegen glaubt Lydia. Herr Paulus erklärt das später dann mal im Epheserbrief in Kapitel 2, Vers 8. Da sagt er, denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben. Dann stellt sich ja die Frage, woher kommt dieser Glaube? Wo kommt der her? Und dann schreibt er in demselben Vers weiter, und das nicht aus euch, dieser Glaube kommt nicht aus euch, sondern Gottes Gabe ist es. Wenn das Gottes Wort wieder und wieder deutlich macht, selbst der Glaube, der uns rettet, ist ein Geschenk Gottes. Gott muss uns das Herz öffnen für sein Evangelium, lesen wir in Vers 14. Wenn Gott es getan hat, dann glauben wir. Und Glaube ist immer etwas, was Auswirkungen auf unser Leben hat. Glaube ist immer etwas, was Auswirkungen auf dein Leben hat. Du wirst nicht durch deine Werke gerettet, sondern allein durch den Glauben an das, was Jesus Christus für dich getan hat. Aber dieser Glaube hat immer Auswirkungen auf dein Leben. Julia weiß, ich habe das größte Geschenk bekommen, was es in diesem Universum gibt. Ewiges Leben. Gemeinschaft mit Gott. Eine Hoffnung, die über dieses Leben, über den Tod hinausgeht. Und das ändert alles. Sie lässt sich taufen, nicht nur sich, sondern auch ihren gesamten Haushalt aus Familienangehörigen und Sklaven. Und dann lädt sie die Missionare zu sich nach Hause ein. Ich finde es ganz amüsant. Es ist eigentlich keine Einladung, sondern eigentlich ein Befehl. Es ist eine Einladung mit Nachdruck. So eine Einladung, die man nicht ausschlagen kann. Erinnert mich an meine Oma früher, wenn sie mir angeboten hat, noch ein Stück Kuchen zu essen. War keine Einladung, sondern eine Aufforderung. Der letzte Satz in unserem Predigtabschnitt macht das sehr deutlich. Und sie, also Lydia, nötigte uns. Herr, die Missionare hatten quasi keine Wahl. Sie mussten die Gastfreundschaft von Lydia genießen. Von Gott veränderte Herzen haben immer ein verändertes Leben zur Folge. Und weißt du was? Gastfreundschaft ist in der Bibel eines der Top-Kennzeichen eines veränderten Lebens. Gott hat Lydias Leben verändert. Er hat ihr das Herz geöffnet. Aber wie hat er das gemacht? Welches Werkzeug hat er dazu benutzt, um ihr Herz zu öffnen? Was war sozusagen die Brechstange für ihr Herz? Das Reden von Paulus, Ende Vers 13. Ja, es ist Gott, der die Herzen öffnet, aber er tut das durch die Botschaft, die von seinen Botschaftern verkündet wird. Wir haben es eben in Römer 10 gelesen. Und deswegen ist es so wichtig, dass wir diese Botschaft nicht an den Rand drängen, auch nicht verbessern wollen, nicht abschwächen, nicht irgendwie angenehmer machen, auch nicht ersetzen, sondern dass wir treu sind in der Verkündigung dieser Botschaft. Denn diese Botschaft, dieses Wort, das ist das Mittel, was Gott gebraucht, um tote Herzen lebendig zu machen, um geschlossene Herzen zu öffnen, um schwache Herzen zu stärken, um traurige Herzen zu trösten und um herumirrende Herzen wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Ich habe am Anfang ja die Frage gestellt, wer baut Gemeinde? Gott? oder wir? Die Antwort ist Gott. Und er tut es durch sein Wort. Aber er gebraucht dich und mich als seine Botschafter. 1. Petrus, Kapitel 2, Vers 9, erinnert dich Petrus daran. Er schreibt dort, ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums. Was eine Zusage. Jedes alles bist du. Das alles sind wir als Gemeinde. Aber mit welchem Ziel? Petrus schreibt denselben Vers weiter, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis berufen hat, zu seinem wunderbaren Licht. Gott ermahnt dich, dein Leben zu planen. Gerade dein Leben im Reich Gottes, für das Reich Gottes. Denn Gott möchte dich als sein Botschafter gebrauchen, wenn er seine Gemeinde baut. Und gleichzeitig erinnert Gott dich daran, dass du flexibel bleiben musst. So oft lenkt Gott die Dinge ganz anders, als du es erwartest. Denn Gott möchte, dass du nie vergisst, dass er es ist, der in Kontrolle ist und dass du auf ihn vertraust. Und Gott möchte, dass wir in seinem Reich treu sind, indem wir sein Wort, sein schlichtes Wort, weitersagen. Denn er ist es, der bei Menschen durch dieses Wort geschlossene Herzen öffnet. Amen.
Was Gott beim Gemeindebau von uns fordert
Series Apostelgeschichte
Strategie - weil Gott uns den Verstand gibt
Flexibilität - weil Gott uns niemals die Kontrolle gibt
Treue - weil nur Gott uns den Glauben gibt
Sermon ID | 112324155428781 |
Duration | 46:25 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 16:1-15 |
Language | German |
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