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Genade seid mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Wir hören heute auf Gottes Wort aus Apostelgeschichte Kapitel 15, die Verse 1 bis 35. Apostelgeschichte 15, Vers 1. Wir hören das lebendige Wort Gottes. Und aus Judäa kamen einige herab und lehrten die Brüder. Wenn ihr euch nicht nach dem Gebrauch Moses beschneiden lasst, so könnt ihr nicht gerettet werden. Da nun Zwiespalt aufkam und Paulus und Barnabas eine nicht geringe Auseinandersetzung mit ihnen hatten, bestimmten sie, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufziehen sollten. So durchzogen sie nun als Abgeordnete der Gemeinde Phönizien und Samaria, indem sie von der Bekehrung der Heiden erzählten und allen Brüdern große Freude bereiteten. Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie von der Gemeinde den Aposteln und den Ältesten empfangen und berichteten alles, was Gott mit ihnen gewirkt hatte. Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, standen auf und sprachen, man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten. Und da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen. Nachdem aber eine große Auseinandersetzung stattgefunden hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen, ihr Männer und Brüder. Ihr wisst, dass Gott lange vor diesen Tagen mitten unter uns die Heiden erwählt hat, dass sie durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen sollten. Und Gott, der die Herzen kennt, legte für sie Zeugnis ab, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, gleich wie uns. Und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, nachdem er ihre Herzen durch den Glauben gereinigt hatte. Weshalb versucht ihr denn jetzt Gott, indem er ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten? Vielmehr glauben wir, dass wir durch die Gnade des Herrn Jesus Christus gerettet werden, auf gleiche Weise wie jene. Da schwieg die ganze Menge und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte. Nachdem sie aber zu reden aufgehört hatten, ergriff Jakobus das Wort und sagte, Männer und Brüder, hört mir zu. Simon hat erzählt, wie Gott zuerst sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen anzunehmen. Und damit stimmten die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht. Nach diesem will ich zurückkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten. Damit die übrig gebliebenen der Menschen den Herrn suchen und alle heiden, über die mein Name ausgerufen worden ist, spricht der Herr, der all dies tut. Gott sind alle seine Werke von Ewigkeit her bekannt. Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten. Denn Mosart von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen, da in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird. Daraufhin beschlossen die Apostel und die Ältesten, zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte zu erwählen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas mit dem Beinamen Barzabas und Silas, führende Männer unter den Brüdern. Und sie sandten durch ihre Hand folgendes Schreiben. Die Apostel und die Ältesten und die Brüder entbieten den Brüdern in Antiochia und in Syrien und in Zilizien, die aus den Heiden sind, ihren Gruß. Da wir gehört haben, dass etliche, die von uns ausgegangen sind, euch durch Reden verwirrt und eure Seelen unsicher gemacht haben, indem sie sagen, man müsse sich beschneiden lassen und das Gesetz halten, ohne dass wir sie dazu beauftragt hätten, so haben wir, die wir einmütig versammelt waren, beschlossen, Männer zu erwählen und zu euch zu senden mit unseren Geliebten Barnabas und Paulus. Männer, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. Wir haben deshalb Judas und Silas gesandt, die euch mündlich dasselbe verkündigen sollen. Es hat nämlich dem Heiligen Geist und uns gefallen, euch keine weitere Last aufzuerlegen, außer diesen notwendigen Dingen, dass ihr euch enthaltet von Götzenopfern und von Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, so handelt ihr recht. Lebt wohl! So wurden sie nun verabschiedet und gingen nach Antiochia. Sie versammelten die Menge und übergaben das Schreiben. Und als sie es gelesen hatten, freuten sie sich über den Trost. Und Judas und Silas, die selbst auch Propheten waren, ermahnten die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie. Nachdem sie einige Zeit dort zugebracht hatten, wurden sie von den Brüdern mit Frieden zu den Aposteln zurückgesandt. Silas aber beschloss, dort zu bleiben. Paulus und Barnabas hielten sich aber in Antiochia auf und lehrten und verkündigten zusammen mit noch vielen anderen das Wort des Herrn. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus, in den letzten Predigten zur Apostelgeschichte, da haben wir uns immer wieder mit der Verbreitung des Evangeliums beschäftigt. Wie haben die Apostel eigentlich die Botschaft von Jesus weiter gesagt? Welche Herausforderungen hat es für sie gegeben? Wie macht man das eigentlich, das Evangelium weitersagen? Das waren so die Themen. Wir haben gesehen, wie sich die Gemeinde sozusagen nach außen gewandt hat. Sie haben zwei ihrer besten Männer losgeschickt, mit dem Ziel, dass an anderen Orten Menschen zum Glauben an Jesus kommen und Gemeinden entstehen. Aber plötzlich, hier in Kapitel 15, ändert sich der Fokus. Und zwar nach innen. Und er ändert sich nicht freiwillig, weil die Leute gesagt haben, wir beschäftigen uns jetzt mal mit uns selbst, sondern es war notwendig. Denn in den Gemeinden, den neu entstandenen, ganz jungen Gemeinden, da kam eine Streitfrage auf, eine theologische Streitfrage. Was war das Problem? Wir lesen es gleich in Vers 1. Aus Judäa kamen einige herab und lehrten die Brüder, wenn ihr euch nicht nach dem Gebrauch Moses beschneiden lasst, so könnt ihr nicht gerettet werden. Schauen wir uns erst mal dieses Problem an, von dem wir hier lesen, denn so leicht ist es gar nicht zu verstehen. Zur Zeit des Alten Testaments hat den Männern aus dem Volk Gottes die Beschneidung als ein Zeichen gegeben. Und dieses Zeichen hatte mindestens zwei Funktionen. Erstens war ein Zeichen der Gnade. Gott hatte Abraham und seine Familie aus allen anderen Völkern dieser Welt erwählt. Er hat ihnen seine Gnade geschenkt, er ist mit ihnen in eine Bundesbeziehung eingegangen. Es gab ein paar Ausnahmen, Leute die von außen dazukamen, aber im Prinzip waren es nur sie, nur diese Familie und später dann eben die Nachkommen des Volkes Israel. Sie haben nichts dafür getan. Sie haben sich nicht qualifiziert. Aus reiner Gnade hat Gott gesagt, ich möchte, dass diese Familie, dieses Volk meine Kinder werden. Und die Beschneidung war dafür das Zeichen, es war ein Zeichen der Gnade Gottes. Und zweitens war dann die Beschneidung aber auch ein Zeichen für die Verpflichtung. Herrgott hat durch die Beschneidung auch gesagt, weil ihr jetzt meine Kinder seid, sollt ihr mir gehorchen. Ja, der Befehl an Abraham zum Beispiel, ganz am Anfang, der lautete, wandle vor mir und sei untadlich. Die Beschneidung war also ein Zeichen der Gnade und ein Zeichen der Verpflichtung beides. Und was sollte dieses Zeichen mit den Israeliten machen? Wenn sie darüber nachgedacht haben, dass es ein Zeichen der Gnade ist, dann sollte die das demütig und dankbar machen. Sie sollten immer wieder daran denken, wir sind nicht besser als die anderen. Gott hat uns aus reiner Gnade zu seinem Volk gemacht. Es gibt nichts, worauf wir stolz sein können. Und sollte diese Gnade einfach sprachlos und dankbar machen. Und dann als Zeichen der Verpflichtung sollte es die Israeliten gehorsam machen. Weil Gott sie aus Gnade zu Kindern gemacht hat, deswegen sollten sie ihm jetzt gehorchen. Wenn wir uns jetzt die Geschichte des Alten Testaments und dann auch die Geschichte der Juden zur Zeit von Jesus anschauen, dann sehen wir, dass die Beschneidung das oft mit ihnen nicht gemacht hat. Ja, anstatt dass es sie demütig gemacht hat, sind sie richtig stolz geworden. Wir sind besser als alle anderen, weil wir Gottes Volk sind. Ja, wenn wir nicht besser wären, dann hätte Gott uns wohl kaum zu seinem Volk gemacht. Und durch unseren Gehorsam, durch das Gesetz, zeigen wir allen Leuten, wie viel besser wir sind. Dass Gott die richtige Wahl getroffen hat mit uns. Wenn die Beschneidung sollte sie demütig gehorsam machen, Und ironischerweise hatten diese verdrehten Herzen der Israeliten die Beschneidung zu einem Symbol gemacht für, wir sind besser durch unsere Herkunft und wir sind besser durch unsere Leistung. Wir sind besser durch das, wer wir sind und wir sind besser durch das, was wir tun. Das war ihr verdrehtes Denken. Und die Beschneidung haben sie zum Symbol dafür gemacht. Und dann ist Jesus gekommen. Und Jesus ist gekommen in ein Volk, was so geprägt war durch dieses verdrehte Denken. Und er hat so sehr den Finger in die Wunde gelegt, dass sie ihn dafür umgebracht haben. Aber seine Botschaft der Gnade, die konnte davon nicht aufgehalten werden. Gemeinden sind entstanden. Juden haben verstanden, wer Jesus ist, was Gnade bedeutet, wenn man so will, was die Beschneidung ursprünglich mal bedeutet hat. Und das war wunderschön. Ich weiß nicht, ob du es vielleicht sogar aus deinem eigenen Leben kennst. So etwas, was du dein Leben lang gehört hast und was du dein Leben lang geglaubt hast, das sitzt wirklich tief drin. Und wie tief das in den Juden drin gesteckt hat, die Christen geworden waren, das sehen wir hier in dieser Begebenheit, in diesem Konflikt. Denn eines Tages sind einige Männer in diesen Gemeinden aufgetreten, die haben folgendes gesagt. Ja, wir sehen einen, Neben den Juden gehören jetzt auch die Heiden zu Gottes Volk. Ja, vielen von ihnen hat das wahrscheinlich nicht so geschmeckt, aber das war nicht mehr zu leugnen. Die Frage war jetzt, was machen wir jetzt mit den Heiden? Und die Antwort, die sie gegeben haben, ist, die müssen beschnitten werden. Ja, und es ging ihnen dabei gar nicht mal so um die Beschneidung als Handlung oder als Ritual. sondern mehr um das, was die Juden mit dem Thema Beschneidung gemacht hatten. Nämlich, Beschneidung bedeutet, vor Gott zählt, wer ich bin und woher ich komme. So hat Gott die Beschneidung nicht gedacht, aber das hatten sie draus gemacht. Und so haben sie zu den Heidenchristen gesagt, um errettet zu werden, kommt es darauf an, woher du kommst und was du leistest. Und das Codewort dafür war eben Beschneidung. heute so in Gemeinden gucken, dann ist euch vielleicht aufgefallen, es fordert jetzt niemand mehr, dass sich die Männer in einer Gemeinde beschneiden lassen oder fast niemand mehr. Aber ich glaube, diese Art zu denken ist in vielen Christen und vielen Gemeinden ganz tief verankert. Und weißt du was? Die ist auch in dir ganz tief verankert. Denn dein altes Herz ist stolz. Und es erzählt dir immer wieder, irgendwas muss in mir drin sein, damit Gott mich gut fand und ich sein Kind sein darf. Ob es jetzt meine Herkunft ist oder meine Leistung, ja das ist der Selbstgerechte, der kleine Selbstgerechte, der kleine Pharisäer in jedem von uns. Aber weißt du was, diese Botschaft, du wirst zumindest teilweise irgendwie errettet durch irgendwas, was du mitbringst. Das ist ein direkter Angriff auf den Kern des Evangeliums, auf den Kern der Botschaft von Jesus. Du wirst nämlich errettet, nicht wegen irgendwas in dir, sondern wegen Blut, das vergossen wurde. Nicht von dir, außerhalb von dir und lange bevor es dich überhaupt gab. Es geht hier um das Zentrum unseres Glaubens. Und deswegen steht hier in diesem Kapitel, in Kapitel 15, auch die Zukunft der Gemeinde auf dem Spiel. Nichts weniger als das. Das Ende des Evangeliums wäre das Ende der Gemeinde. Und deswegen sehen wir hier, wie Gott Menschen gebraucht, um dieses Evangelium zu verteidigen. Jetzt können wir die Frage stellen, warum gebraucht Gott Menschen dazu? Der könnte das selbst doch viel besser. Das stimmt. Aber das ist so ähnlich wie bei der Verbreitung des Evangeliums. Auch das könnte Gott viel besser ohne uns. Aber er möchte uns dafür gebrauchen. Er hätte das Evangelium durch die ganze Welt verbreiten können ohne Petrus, ohne Johannes, ohne Barnabas und ohne Paulus und wie sie alle hießen. Und er hätte es viel schneller und viel effizienter machen können. Aber er möchte Menschen dazu gebrauchen. um sein Evangelium zu verbreiten. Das haben wir in den letzten Predigten zur Apostelgeschichte immer wieder gesehen. Und er möchte genauso Menschen gebrauchen, um sein Evangelium zu verteidigen. Und das sehen wir heute. Und so lautet mein Thema für heute, wie Gott durch Gemeinden sein Evangelium verteidigt. Wir wollen uns drei Dinge anschauen. Erstens, er tut das, indem Gemeindeleiter gemeinsam beraten. 2. indem Gemeindeleiter gemeinsam Gottes Wort studieren und 3. indem Gemeindeleiter gemeinsamweise entscheiden. Wie Gott durch Gemeinden sein Evangelium verteidigt, indem Gemeindeleiter gemeinsam beraten, gemeinsam Gottes Wort studieren und gemeinsamweise entscheiden. Das Erste, was wir hier sehen, ist, wie die Verantwortlichen merken, Die ganze Sache ist irgendwie zu groß dafür, dass wir sie bei uns in der Gemeinde klären. Wir sollten uns mit allen Verantwortlichen der Gemeinde zusammensetzen, um eine Entscheidung zu treffen. Vers 2. Da nun Zwiespalt aufkam und Paulus und Guanabas eine nicht geringe Auseinandersetzung mit ihnen hatten, ja wir sind in der Gemeinde in Antioch hier, Da bestimmten sie, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen wegen dieser Streitfrage zu den Aposteln und Ältesten nach Jerusalem hinaufziehen sollten. Das bringt uns zum ersten Punkt. Gott verteidigt sein Evangelium, indem Gemeindeleiter gemeinsam beraten. Die beiden reisen also in den Süden nach Jerusalem. Auf dem Weg kommen sie in anderen Gemeinden vorbei. Wir lesen davon. Sie erzählen, was Gott alles gemacht hat in seiner Gnade. Die Christen freuen sich. Und in Jerusalem das gleiche Bild, Missionsbericht, alle sind begeistert. Aber ziemlich schnell stellen Paulus und Barnabas fest, das gleiche Problem, das gleiche Problem, was wir in Antioch hier haben, das gibt es auch hier. Vers 5. Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, standen auf und sprachen, man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten. Das ist der Grund, warum sich die Gemeindeleitungen zusammengesetzt haben. Vers 6, da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen. Und dieses Treffen von Gemeindeleitern aus verschiedenen Gemeinden, das ist aus mindestens zwei Gründen sehr sinnvoll. Erstens, die Probleme waren in allen Gemeinden ähnlich oder sogar gleich. Je mehr in den Gemeinden Juden und Heiden zusammen war, desto brennender wurde diese Frage. Muss ein Heide erst Jude werden, bevor er Christ wird? Oder nicht? Muss ein Heide also irgendwie seine Herkunft jüdisch machen? Das geht zwar biologisch nicht, das funktioniert nicht, aber man kann es zumindest so ein bisschen so machen, indem er sich halt beschneiden lässt. Und wird so ein Heide dann durch das Gesetz, also durch seine Werke gerettet oder nicht? Wenn die Fragen also überall dieselben sind, dann ist es sehr sinnvoll, sich zusammenzusetzen, sich mit allen Gemeindeleitungen zu treffen, um über die Sache zu beraten. Das ist der erste Grund, warum das wirklich sinnvoll ist. Dann gibt es noch einen zweiten und der besteht darin, dass einzelnen Menschen nur selten zu trauen ist. Deswegen solltest du übrigens dir selbst auch immer wieder misstrauen. Und da hilft es, wenn man als Gruppe sich gegenseitig berät, sich gegenseitig ausrichtet und korrigiert. Das gilt für alle Bereiche unseres Lebens. Das garantiert nicht unbedingt gute Entscheidungen. Wenn ein Haufen Idioten zusammensitzt, dann kommen auch dann dumme Entscheidungen bei rum. Aber es ist deutlich wahrscheinlicher, dass eine Gruppe besonnene Entscheidungen trifft als eine Einzelperson. Ja klar, wenn ich mir so manche Gremien anschaue, manche Parteien oder leider auch die evangelische Kirche in Deutschland, dann kommen da auch viel falsche Entscheidungen bei rum. Ja, die entscheiden zwar als Gruppe, aber man kann trotzdem oft nur den Kopf schütteln. Es gibt keine Garantie für Schwarmintelligenz sozusagen von der Bibel her. Und doch ist es ein biblisches Prinzip, schon eine Person, die dich mal hinterfragen darf oder mit der du dich berätst, macht dich zu einem weiseren Menschen. Damit ist man in der Regel zu zweit schon weiser als allein. Und das ist auch der Grund, warum Gott die Leitung seiner Gemeinde in die Hände mehrerer gelegt hat. Wenn in der Bibel von Ältesten oder Hirten die Rede ist, dann immer in der Mehrzahl, damit man sich gegenseitig korrigieren kann. Nur in absoluten Ausnahmefällen darf eine Gemeinde nur einen Leiter haben. Biblisch gesehen soll es immer mindestens zwei geben. Aber selbst eine Gemeindeleitung aus mehreren Ältesten kann alleine mit manchen Fragen überfordert sein. Und deswegen zeigt uns diese Begebenheit hier, dass Gott möchte, dass auch Gemeinden nicht alleine stehen, sondern über manche Dinge gemeinsam beraten. Unsere Gemeinde gibt es mittlerweile seit über 20 Jahren. Und zumindest formal stehen wir als Gemeinde seit über 20 Jahren alleine. Ohne, dass wir irgendeinem Verband angeschossen sind. Und seit über 20 Jahren halten wir das nicht für gut. Deswegen planen wir ja gerade, uns mit anderen Gemeinden zusammenzuschließen, Und wenn das passiert ist, werden wir uns mindestens einmal im Jahr treffen und über Fragen reden, die eben alle Gemeinden betreffen, die überregional von Bedeutung sind oder Herausforderungen, die vielleicht in allen Gemeinden auftreten. Das planen wir nicht, weil wir gedacht hätten, es ist schön, sich auch mal so zu sehen. Wir wollen das so machen, weil wir hier sehen, in Apostelgeschichte 15, die Kirche hat das von Anfang an so gemacht. Und sie hat es auch in den letzten 2000 Jahren immer wieder so gemacht. Man hat dann solche Treffen Konzil genannt oder Synode, wie auch immer man das nennt, ist eigentlich egal. Es gab dann Konzilien, die haben zum Beispiel im 4. Jahrhundert darum gerungen, was es bedeutet, dass Gott gleichzeitig Einer und Drei ist. Ist Jesus nur ein hohes Geschöpf oder ist er wirklich Gott? Und dann später haben Konzilien darum gerungen, wer ist dieser Jesus eigentlich wirklich? Ist er Gott oder Mensch oder ist er beides? Wie gesagt, wenn sich solche Leute treffen, dann ist der Erfolg nicht garantiert. Bei den Fragen rund um Gott und Jesus sind sie sehr gute Entscheidungen getroffen. Da hat sich die katholische Kirche im 16. Jahrhundert getroffen und entschieden, die Reformation liegt absolut falsch. Da hat eine Gruppe von Menschen trotzdem Falsches entschieden. Ja, solche Konzilien oder Synoden garantieren nicht gute Entscheidungen, aber sie machen richtige Entscheidungen viel eher möglich. als wenn einfach eine Person oder eine Gemeinde alleine entscheidet. Und das geht vor allem dann, wenn es um die großen Fragen geht. Ist Jesus Gott? Ist Jesus Mensch? Oder um aktuelle Fragen, wo uns die Kultur oder der Zeitgeist herausfordert. Und hierbei eben die Frage, was braucht es, um errettet zu werden? Die Bibel ist Gottes wahres und irrtumsloses Wort. Vom ersten Wort bis zum letzten. Und viele Menschen und viele Leute bezweifeln das. Sie sagen, schau jeder Mensch, der die Bibel liest, versteht sie anders. Wie kann die denn wahr sein? Das Problem ist nicht die Bibel, sondern das Problem sind wir Menschen. Wir sind begrenzt. Und wir Menschen sind Sünder, wenn wir die Bibel lesen. Wir kommen mit falschen Vornamen häufig an die Bibel ran. Das lässt sich eben beim Bibellesen nicht ausschalten. Wir können nicht einfach so einen Schalter umlegen, jetzt lesen wir die Bibel mal, völlig unvoreingenommen. Funktioniert nicht. Und Gottes Weg, um das abzumildern, ist die Gemeinschaft von Menschen, die gemeinsam nach Wahrheit suchen. Zum Beispiel in Epheser Kapitel 3, da lesen wir ein Gebet, was Paulus für die Gemeinde gebetet hat. Und er sagt mal, ein Gebet für euch ist, dass ihr erkennt, wie riesengroß Gottes Liebe für euch ist. Das sollt ihr erkennen. Aber wie ist der Weg dahin, das zu erkennen? Und er betet dann darum, dass die Christen gemeinsam mit allen Heiligen erkennen, wie groß Gottes Liebe ist. Und da sehen wir Gottes Weg, um Dinge zu erkennen, in Gottes Wort, ist die Gemeinschaft. Wahrheit zu begreifen, Gott zu erkennen, ist ein Gemeinschaftsprojekt. Das ist der Grund, warum Gott sich die Gemeinde ausgedacht hat. Deswegen möchte Gott mehrere Leiter in einer Gemeinde. Und deswegen möchte Gott, und damit sind wir beim Thema von heute, dass sich auch Gemeinden untereinander treffen und auf die Suche nach Wahrheit begeben. Es gibt heute unter vielen Christen diese Einstellung, ich und meine Bibel. Wir beide sind uns gut genug. Ich glaube, das ist einer der größten Irrtümer in unserer christlichen Blase. Auch die ist ja so sehr vom individualistischen Zeitgeist geprägt. Versteh mich nicht falsch, liest deine Bibel so viel wie es geht alleine. Sollst du tun, aber liest sie noch mehr mit anderen zusammen. Und hier in den Gemeinden ist der Kern des Evangeliums bedroht. Und deswegen sagen sich hier Gemeinden, Gemeindeleitungen, wir treffen uns jetzt zusammen. Wir scheuen keine Kosten und Mühen, um uns zu treffen und um uns gemeinsam jetzt auf die Suche nach der Wahrheit in dieser Frage zu machen. So sitzen sie jetzt zusammen in Jerusalem und sie beraten sich. Wir werden sehen, wenn wir uns jetzt kurz anschauen, wie diese Beratung abging, dass der entscheidende Durchbruch erst dann gelungen ist, als sie in Gottes Wort geschaut haben. Das ist mein zweiter Punkt. Gott verteidigt sein Evangelium, indem Gemeindeleiter gemeinsam Gottes Wort studieren. Wir lesen in Vers 7, dass es bei dem Treffen hoch herging. Es gab eine heftige Auseinandersetzung. Ja, allen Beteiligten in dieser Debatte, die haben alle gemerkt, es geht hier um sehr viel. Und ganz am Ende von diesen ganzen Debatten, von diesem Streit, von diesen Diskussionen kommen drei Wortbeiträge. Und diese drei Wortbeiträge, die entscheiden die Debatte. Als erstes redet Petrus. Und Petrus erzählt einfach, was er erlebt hat. Er sagt, Gott hat mich damals zu diesem Cornelius geschickt, diesem römischen Hauptmann. Und ich wollte nicht gehen, da ist nämlich Heide. Und dann hat er diese Decke geschickt und da waren diese unreinen Tiere drauf und ich habe mich geekelt und gesagt, als Jude darf ich das nicht essen. Und hat Gott gesagt, was ich für rein erklärt habe, erklärt du nicht für unrein. Und erklärt dann, wie auch die Heiden denselben heiligen Geist bekommen haben, wie die Judenchristen. Und dann als nächstes, nach Petrus, greifen Paulus und Barnabas das Wort. Und die waren ja auf ihrer ersten Missionsreise in Gegenden unterwegs, wo fast nur Heiden gelebt haben. Sind immer erst in die Synagoge, aber meistens dann bei den Heiden gelandet, weil die Juden sie steinigen wollten. Und sie sagen dasselbe. Wir haben erlebt, wir haben gesehen, wie die Heiden denselben Heiligen Geist bekommen haben. Alle drei, Petrus, Paulus und Barnabas, sie erzählen von ihrer Erfahrung. Und es beeindruckt anscheinend die Leute schon. Aber dann kommt der letzte Wortbeitrag. Und das ist der, der die Diskussion entscheidet. Er stammt von Jakobus. Es gibt zwei wichtige Jakobusse im Neuen Testament. Der eine ist einer der zwölf Jünger gewesen. Sogar einer der drei engsten Jünger mit Petrus und Johannes zusammen. Ein Bruder von Johannes. Dieser Jakobus ist schon recht früh umgebracht worden. In Kapitel 12 lesen wir das als einer der ersten christlichen Märtyrer. Dieser Jakobus, von dem wir hier lesen, ist ein Halbbruder von Jesus. Also ein Sohn der Maria und des Josef. Jesus war ja ein Sohn der Maria, aber eben Sohn Gottes. Und dieser Jakobus ist mit Jesus aufgewachsen. In Nazareth, im Zimmererbetrieb von Josef. Und er war anfangs sehr skeptisch, was Jesus angeht. Aber irgendwann in seinem Leben hat er begriffen, dieser Jesus ist wirklich der Sohn Gottes, er ist wirklich mein Erlöser. Und dann wurde er zu einer Säule und einer ganz, ganz wichtigen Figur in der frühen Gemeinde. Er hat dann den Jakobusbrief geschrieben und er ergreift jetzt hier das Wort. Und er schaut in das Wort Gottes rein und sagt, guck doch mal was da steht. Denn bei Erfahrung ist es ja so, Erfahrung kann wirklich hilfreich sein, aber Erfahrung kann auch sehr trügerisch sein. Und das wissen auch die Apostel. Und deswegen ist es so spannend zu sehen, wie das Wort Gottes, den sichersten Anker, den wir haben, diese Diskussion entscheidet. Jakobus knüpft bei Petrus und den anderen an, Vers 14 lesen wir. Simon hat erzählt, also Simonus Petrus, wie Gott zuerst sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen anzunehmen. Und jetzt geht er in die Bibelfest 15. Und er sagt, und damit stimmen die Worte der Propheten, also das alte Testament, überein, wie geschrieben steht. Und dann zitiert er in den Versen 16 und 17 zwei Verse aus dem Propheten Amos. Amos lebte über 700 Jahre vor dem, was hier geschrieben steht. Und er hat in seiner Zeit eine sehr, sehr ernüchternde Botschaft für Gottes Kinder. Er hat gesagt, euer Land, eure Städte, all das wird zerstört werden, sogar der Tempel, weil ihr Gott nicht gehorcht. Und dann kommt der Hoffnungsschimmer, ganz am Ende von diesem ziemlich deprimierenden Buch. Und das ist, was Jakobus jetzt zitiert. Vers 16. Nach diesem Gericht will ich Gott zurückkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten, damit die übrig gebliebenen der Menschen den Herrn suchen und alle Heiden, über die mein Name ausgerufen worden ist, spricht der Herr, der all dies tut." In eigenen Worten, eines Tages, sagt Amos, wird die zerstörte Hütte Davids, also der Tempel, wieder aufgebaut. Und in diesem Tempel, in diesem wieder aufgebauten Tempel, werden Juden und Heiden gemeinsam Gott anbeten. All das wird Gott schenken, das ist Gottes Plan, den er durchziehen wird. In anderen Worten, wir lesen schon bei Amos, wir können jetzt sagen in Klammern und an vielen anderen Stellen im Alten Testament, wir lesen schon da, dass Gott eigentlich ein Volk bauen möchte aus Menschen aus allen Ländern dieser Welt. Jakobus sagt, dass das, was Amos hier gesagt hat, das hat sich jetzt erfüllt. Ein Volk aus Juden und Heiden, die Gott gemeinsam in seinem Tempel anbeten. Jetzt fragst du dich vielleicht, ok, was ist diese Hütte Davids, von der wir hier lesen? Ja, ich meine, in Jerusalem stand ja zur damaligen Zeit der wiederaufgebaute Tempel. Aber den durften Heiden, auch Heidenchristen, nicht rein. Ja, in diesem Tempel galt wirklich die ultimative Zweiklassengesellschaft. Beschnittene rein und beschnittene raus. Und wenn Amos hier also von der Hütte Davids redet, dann kann er gar nicht den Tempel in Jerusalem zur damaligen Zeit meinen. Sondern er spricht von dem Tempel des Neuen Bundes, von der Gemeinde. Es gibt Christen, die lesen die Propheten des Alten Testaments und sagen, schau mal, da ist so oft die Rede von einem neuen Tempel, der gebaut wird. Und diese Prophezeiungen werden sich eines Tages erfüllen, wenn tatsächlich wieder ein Tempel aus Stein gebaut wird. Ich bin davon überzeugt, Jakobus zeigt uns, dass wir diese ganzen Prophezeiungen über einen neuen Tempel bildlich verstehen müssen. Der Tempel, von dem das alte Testament spricht, ist kein Tempel aus toten Steinen. Denn so ein Tempel ist ja auch immer an einen Ort gebunden. Werder in Jerusalem oder Rom oder wo auch immer, müssen immer Leute aus der ganzen Welt dorthin reisen. Der Tempel des neuen Bundes ist viel, viel, viel besser. Es ist ein Tempel aus lebendigen Steinen. Ein Tempel aus uns Christen. wo Gott durch seinen Heiligen Geist wohnt und diese Gemeinde hier und viele andere auf der Welt zu seinem Tempel gemacht hat. Wo Juden und Heiden gemeinsam gleichberechtigt durch den Heiligen Geist Gemeinschaft mit Gott haben. Und das ist es, worüber Amos schon im Alten Testament redet. Und das zeigt uns hier Jakobus. Also während Jakobus eigentlich vorhat, die Frage, die damals diskutiert wurde, auf dem Konzil zu beantworten, so ganz nebenbei erklärt er uns auch noch, wie wir die Propheten im Alten Testament lesen sollen. Aber zurück zur eigentlichen Frage, denn im Zentrum steht ja die Frage des Evangeliums. Und der entscheidende Punkt ist, wie verteidigt die Gruppe der Apostel und Ältesten hier das Evangelium? Sie schauen in Gottes Wort und lassen sich davon leiten. Ja, genauso wie das Wort Gottes ja die Waffe ist, um das Reich Gottes in dieser Welt zu verbreiten, Stichwort Mission und Evangelisation, genauso ist Gottes Wort die Waffe, um das Evangelium zu verteidigen. Jakobus sagt in Vers 18, Gott sind alle seine Werke seit Ewigkeiten bekannt. Das bedeutet, Gott hat es schon immer so geplant. Deswegen steht es auch schon über 700 Jahre, bevor er es wirklich gemacht hat, in seinem Wort angekündigt. Und die Kraft dieses Wortes, die hat dazu geführt, dass man die Streitfrage entschieden hat. Es kommt nicht darauf an, woher du kommst. Es kommt nicht darauf an, was du leistest. Kotwort Beschneidung. Sondern es kommt auf die Botschaft von Jesus an. Von dem Jesus, der allein aus Gnade durch den Glauben tote Herzen lebendig macht, sündige Menschen gerecht spricht, egal ob du Jude bist oder Heide oder heutzutage egal wo du herkommst, egal was du auf dem Kerpols hast. Und deswegen brauchen sich Heiden auch nicht beschneiden zu lassen, denn das würde sie zurückziehen in dieses alte falsche Denken. Ich bin, was ich leiste. Ich bin, woher ich komme. Das Evangelium wurde verteidigt. Und das einstimmig oder einmütig lesen wir in Vers 25. Und das bringt uns zum dritten Punkt. Gott verteidigt sein Evangelium, indem Gemeindeleiter gemeinsam weise entscheiden. Die Entscheidung stand, Beschneidung ist nicht notwendig. Das ist eigentlich eine kurz und bündige Entscheidung. Man hätte einfach mitteilen müssen, Beschneidung nicht notwendig. Aber dann kommt was, was uns noch beim Lesen stolpern lässt. Denn die Entscheidung, die Sie dann wirklich treffen, die ist ein bisschen komplizierter. Jakob schlägt nämlich vor, man darf zwar nicht die Beschneidung von den Heidenchristen verlangen, das wäre ja gegen das Evangelium, Und trotzdem sollen sich die Heidenchristen an einige Prinzipien aus dem Gesetz halten. Nämlich vier Stück. Sie sollen auf Götzendienst verzichten. Sie sollen auf Unzucht, also auf sexuelle Sünde verzichten. Sie sollen drittens auf Fleisch verzichten von Tieren, die erstickt wurden. Und sie sollen viertens darauf verzichten, Blut zu essen. Ja, genau so. Beschließen sie es dann, schreiben ein Rundschreiben, also ein Beschluss und schicken den an alle Gemeinden. Diese Regelungen haben vielen Christen in der Geschichte Stirnrunzeln und Kopfzerbrechen bereitet. Die grundlegende Entscheidung zum Thema Beschneidung, die können wir denke ich alle verstehen. Wenn man den Rest des Neuen Testaments liest, vor allem den Galaterbrief, dann kommt dieser Punkt immer und immer wieder. Es ist allein der Glaube, allein die Gnade, allein Christus. Aber diese vier Regelungen, was soll das denn? Es sind vor allem zwei Dinge, die Christen daran verwirren. Erstens, führen die Apostel jetzt nicht die Gesetzlichkeit durch die Hintertür ein. Eben haben sie noch festgestellt, das Evangelium allein rettet. Und jetzt gibt es dann da doch noch so ein paar Regeln, sozusagen das Kleingedruckte, das man halten muss. Oder? Und zweitens, was ist denn das für eine Liste von Regeln? Ja, Götzendienst und sexuelle Sünden, das ist ja klar. Da würden wir sagen, das gilt doch sowieso für alle Christen schon immer. Warum darf man nur bestimmtes Fleisch essen und keine Blutwurst? Jesus rettet. Allein aus Gnade, allein durch den Glauben. Das wird hier in diesem Kapitel sehr, sehr deutlich. Aber was uns diese Liste deutlich macht ist, als Erretteter darfst du nicht leben, wie du willst. Die Gemeindeleiter wenden sich gegen das Denken, du wirst gerettet durch das, was du tust. Grottwort Beschneidung. Aber die ganze Bibel zeigt uns, altes und neues Testament, Gott rettet uns, ohne dass wir etwas dazu tun, aber mit dem Ziel, dass wir als Gerettete für ihn leben und jetzt seine Gebote halten. Das erklärt aber immer noch nicht die interessante Zusammenstellung dieser Gebote. Ja, also Blutwurst essen steht auf einer Stufe mit Götzendienst? Echt? Ich glaube der Schlüssel, um das zu verstehen, steckt in Vers 21. Dort steht nämlich die Begründung für diese Regelung. Und da heißt es, denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen, da er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird. Also irgendwie, sagt Jakobus, in jeder Stadt im Mittelmeerraum gibt es eine Synagoge und da wird gepredigt aus dem Alten Testament. Und weil die Gottesdienste der Juden in all diesen Städten öffentlich waren, sind viele Leute einfach mal aus Neugier in so einen Gottesdienst gegangen. Wir sehen das in den Missionsreisen, meistens sind auch Heiden in den Synagogen beim Gottesdienst dabei. Und deswegen hatte man damals unter den Heiden eine ganz grobe Vorstellung von dem, was so Juden geglaubt haben. Und diese vier Dinge, die wir hier lesen, sind die Dinge, für die die Juden bekannt waren. Ja, die Leute wussten, okay, die Juden sind komisch, die glauben nur an einen Gott und alle anderen Götter darf man nicht verehren. Damals war man ultra-tolerant, du konntest 25 Götter nebeneinander verehren. Die Juden waren dagegen. Dann sind die Juden die, die nur eine Frau haben und der auch noch ihr ganzes Leben in der Regel lang treu sind. Auch das damals. Total seltsam. Und dann waren Juden die Leute, die eben kein Fleisch essen, was nicht vollkommen ausgeblutet war und eben auch kein Blut essen. Und das waren so, sag ich mal, die vier Dinge, die Leute damals auf der Straße über die Juden so wussten. Und was jetzt die Apostel beschließen ist, liebe Heidenchristen, haltet euch vor allem an die Dinge, um den Juden kein Anstoß zu sein. Aus Liebe zu den Judenchristen haltet euch an die Dinge, die denen besonders wichtig sind. Wo jeder weiß, dass sie ihnen wichtig sind. Um ihr Jüdischsein nicht durch euer Leben lächerlich zu machen. Dann stellst du dir die Frage vermutlich, okay für Fleisch und Blutwurst essen kann ich das nachvollziehen. Ja, ich muss es eigentlich nicht, aber ich soll es jetzt machen, um den anderen, den Juden, keinen Anschluss zu sein. Aber ist es nicht für jeden Christen dran, jetzt keinen Götzendienst zu machen und sexuell so zu leben, wie Gott es will? Doch. Aber es ist nicht die Frage, um die es hier geht. sondern es geht hier darum, auf bestimmte Dinge zu verzichten. Es können Sachen sein, die du sowieso nicht tun darfst. Es können aber auch Sachen sein, die du eigentlich tun darfst. Aber du sollst trotzdem auf sie verzichten, nicht weil sie verboten wären, sondern wegen den anderen. Konkret gefragt, was bedeutet das für dich heute? Darfst du Blutwurst essen? Ich würde sagen, ja. Zumindest in unserer Kultur heute in den allermeisten Fällen. Überall dort, wo du damit niemandem zum Anstoß wirst, ist das völlig in Ordnung. Denn von dem Gebot her gibt es im neuen Bund keinen Grund mehr auf Blut zu verzichten. Das hat Jesus abgeschafft. Aber wenn du in einer Gemeinde bist, wo das für Leute ein Riesenproblem ist, dann verzichte auf dein Recht, Blutwurst zu essen, aus Liebe zu den anderen Christen. Dinge nicht zu tun, wo ich eigentlich frei bin, sie doch zu tun, um dem anderen kein Ansturz zu sein. Das ist das Prinzip hinter dieser Regelung. Und das gilt auch noch heute für dich so. Das betrifft wahrscheinlich heute nicht mehr die Blutwurst. Aber es kann bedeuten für dich, vielleicht in verschiedenen Kontexten auf Alkohol zu verzichten. Oder gewisse Filme nicht zu schauen, wenn andere dabei sind. Oder, oder, oder. um es auf den Punkt zu bringen, die Grenze deiner christlichen Freiheit ist die Liebe zu deinem Nächsten. Das ist der Grund, warum die Leiter hier diese Regelungen angefügt haben, um den Frieden zwischen Judenchristen und Heidenchristen in der Gemeinde zu bewahren. Und was wir hier sehen ist, einerseits ist hier eine große theologische Klarheit. Das Evangelium ist die Botschaft der Gnade durch den Glauben. Da gibt es keine Kompromisse. Das gilt für alle Menschen und das hat Gott schon immer so vorgehabt. Punkt ausfertig. Und andererseits, und das sehen wir hier in diesem dritten Punkt, ist der Beschluss von Weisheit geprägt, von, wir können auch sagen, Feingefühl. Ihr Heiden braucht euch nicht beschneiden zu lassen, aber nehmt Rücksicht. Wie wir gesehen haben, das haben sie aufgeschrieben, das haben sie an alle Gemeinden geschickt, Die Botschaft ist klar, inhaltlich haben wir die theologische Klarheit und die praktische Weisheit. Und dann vom Vorgehen her, haben sie gesagt, wir reden mit einer Stimme. Vers 28. Es hat nämlich dem Heiligen Geist und uns gefallen. Hier sehen wir es konkret. Gott schenkt die Weisheit durch die Gemeinschaft der Gemeindeleiter. Wir haben die Gemeinden darauf reagiert, Vers 31, und als sie die Gemeindnis gelesen haben, freuten sie sich über den Trost. Man könnte ja sagen, was für ein Aufwand. Ja, in der damaligen Zeit ungefähr 1000 Kilometer von Antiochia nach Jerusalem zu reisen, wochenlang, und dann über Blutwurst zu diskutieren. Wirklich? Aber als der Beschluss kam, haben die Leute sofort verstanden, warum das so nötig war. Denn gemeinsam sind sie auf die Suche gegangen in Gottes Wort. Mit dem Ergebnis, dass das Evangelium jetzt heller strahlt als zuvor. Die Leute sind getröstet und sie freuen sich. Warum? Weil das Evangelium befreit. Die Lehre der anderen wird in Vers 10 als Joch im Nacken bezeichnet. Es hat für Verwirrung und Unsicherheit gesorgt, Vers 24. Vers 28 wird es Last genannt. Ja und all das ist weg. All das ist weg durch das wunderbare Evangelium. Die Botschaft, die dich und mich rettet, allein aus Gnade, allein durch den Glauben, egal was du auf dem Kerbholz hast und egal woher du kommst. Das ist eine Botschaft, die hören wir heute nicht noch. Wir haben sie eben in der Taufe gesehen und Louis hat sie sogar gespürt. Und wir hören diese Botschaft eben jetzt gerade in der Predigt und wir werden sie nachher im Abendmahl alle zusammen schmecken. Ja, da ist einer, der wäscht deine Sünden ab, ohne dass du irgendwas dafür tust. Da ist einer, der hat seinen Körper weggegeben, der hat sein Blut vergossen, ohne dass du etwas dazu tust und das noch lange, bevor es dich überhaupt gab. Das ist das Evangelium. Und es ist eine Botschaft, die so gut ist, dass sie es wert ist, in der ganzen Welt verbreitet zu werden. Und es ist eine Botschaft, die so kostbar ist, dass sie es wert ist, gemeinsam verteidigt zu werden. Amen.
Wie Gott durch Gemeinden sein Evangelium verteidigt
Series Apostelgeschichte
...indem Gemeindeleiter gemeinsam beraten
...indem Gemeindeleiter gemeinsam Gottes Wort studieren
...indem Gemeindeleiter gemeinsam weise entscheiden
Sermon ID | 1116242115235335 |
Duration | 45:40 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 15:1-35 |
Language | German |
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