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Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Der Abschnitt für die Predigt heute steht in der Apostelgeschichte, Kapitel 14 und wir hören auf das ganze Kapitel, auf die Verse 1 bis 28. Wir hören das Wort des lebendigen Gottes. Und es geschah in Iconium, dass sie, also Paulus und Barnabas, miteinander in die Synagoge der Juden gingen. und derart redeten, dass eine große Menge von Juden und Griechen gläubig wurde. Die Juden jedoch, die sich weigerten zu glauben, erregten und erbitterten die Gemüter der Heiden gegen die Brüder. Doch blieben sie längere Zeit dort und lehrten freimütig im Vertrauen auf den Herrn, der dem Wort seiner Gnade Zeugnis gab und Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschehen ließ. Aber die Volksmenge der Stadt heilte sich, und die einen hielten es mit den Juden, die anderen mit den Aposteln. Als sich aber ein Ansturm der Heiden und Juden samt ihren Obersten erhob, um sie zu misshandeln und zu steinigen, da bemerkten sie es und entflohen in die Städte Lykaoniens, Lystra und Derbe, und in die umliegende Gegend. Und sie verkündigten dort das Evangelium. Dem Lüstrer saß ein Mann mit gebrechlichen Füßen, der von Geburt an gelähmt war, und niemals hatte gehen können. Dieser hörte dem Paulus reden, und als der ihn anblickte und sah, dass er Glauben hatte, geheilt zu werden, sprach er mit lauter Stimme, Steh aufrecht auf deine Füße, und er sprang auf und ging umher. Als aber die Volksmenge sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und sprachen auf lykaonisch, Die Götter sind menschengleich geworden und zu uns herabgekommen. Und sie nannten den Barnabas Zeus, den Paulus aber Hermes, weil er das Wort führte. Und der Priester des Zeus, dessen Tempel sich vor ihrer Stadt befand, brachte Stiere und Kränze an die Tore und wollte samt dem Volk opfern. Als aber die Apostel Barnabas und Paulus das hörten, zerrissen sie ihre Kleider, und sie eilten zu der Volksmenge, riefen und sprachen ihr Männer, Was tut ihr da? Auch wir sind Menschen von gleicher Art wie ihr und verkündigen euch das Evangelium, dass ihr euch von diesen nichtigen Götzen bekehren sollt, zu dem lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde gemacht hat, das Meer und alles, was darin ist. Er ließ in den vergangenen Generationen aller Heiden ihre eigenen Wege gehen. Doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen. Er hat uns Gutes getan, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsere Herzen erfüllt mit Speise und Freude. Doch gleich sie dies sagten, konnten sie die Menge kaum davon abbringen, ihn zu opfern. Es kamen aber aus Antiochia und Iconium Juden herbei, die überredeten die Volksmenge und steinigten Paulus und schleiften ihn vor die Stadt hinaus, in der Meinung, er sei gestorben. Doch als ihn die Jünger umringten, stand er auf und ging in die Stadt, und am folgenden Tag zog er mit Barnabas fort nach Derbe. Und nachdem sie in dieser Stadt das Evangelium verkündigt und eine schöne Zahl Jünger gewonnen hatten, kehrten sie wieder nach Lystra und Iconium und Antiochia zurück. Und dabei stärkten sie die Seelen der Jünger, und ermahnten sie, unbeirrt im Glauben zu bleiben, und sagten ihnen, dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen müssen. Nachdem sie ihnen aber in jeder Gemeinde Älteste bestimmt hatten, befahlen sie sie unter Gebete und Fasten dem Herrn an, an den sie gläubig geworden waren. Und sie durchzogen Pisidian und kamen nach Pamphylien, Nachdem sie in Perge das Wort verkündigt hatten, zogen sie hinab nach Attalia, und von dort segelten sie nach Antiochia, von wo aus sie der Gnade Gottes übergeben worden waren, zu dem Werk, das sie nun vollbracht hatten. Als sie aber angekommen waren und die Gemeinde versammelt hatten, erzählten sie, wie viel Gott mit ihnen getan hatte, und dass er den Heiden die Tür des Glaubens geöffnet hatte. Sie verbrachten aber dort eine nicht geringe Zeit mit den Jüngern. Gemeiner unseres Herrn Jesus Christus, lohnt es sich eigentlich Christ zu sein und Christ zu werden? Viele Menschen stellen sich diese Frage, wenn sie sich überlegen, welche Weltanschauung möchte ich selbst haben? Welche Weltanschauung kommt für mich in Frage? Und die Frage stellt sich besonders beim Christentum, nämlich dann, wenn man mitbekommt, dass viele Christen für ihre Überzeugungen und für ihren Glauben große Nachteile auf sich nehmen müssen. Wir sehen das hier in dem Kapitel Gottes Wort. Wir sehen das in den vergangenen 2000 Jahren Kirchengeschichte. Wir sehen das heute nicht so sehr in unserem Land, aber in vielen Ländern dieser Welt. Nachteile, die Menschen in Kauf nehmen müssen, weil sie Jesus nachfolgen. Lohnt es sich also, Jesus nachzufolgen? Ich nehme einen Teil der Antwort schon vorweg. Ja, es lohnt sich. Aber es lohnt sich anders, als du vielleicht erwartest. Und das sehen wir hier in diesem Kapitel in Gottes Wort. Herr Paulus und Barnabas sind auf ihrer ersten Missionsreise, ausgesandt von der Gemeinde in Antiochia, Und in diesem Kapitel lesen wir davon, was Paulus und Barnabas in einer Gegend erlebt haben, die man Lykaonien nennt. Die erste Stadt in dieser Gegend, wo die beiden hinkommen, ist eine Stadt namens Iconium. Gibt es übrigens heute immer noch. Die heißt Konya und ist die siebtgrößte Stadt in der Türkei heute. Damals war Iconium nicht ganz so groß wie heute, aber es war auch keine unbedeutende Stadt. Und in dieser Gegend hatten die Leute ihre eigene Sprache. Wir lesen in Vers 11, dass sie normalerweise Lykaonisch sprachen. Aber seit 300 Jahren ungefähr wurden sie erobert von den Griechen und von den Griechen beherrscht und seit einigen Jahrzehnten jetzt von den Römern. Und deswegen war Griechisch dort die Verkehrssprache geworden. Und dort in Iconium gab es auch eine kleine jüdische Minderheit. Die Juden hatten eine Synagoge. Und wie wir es ja schon kennen von dieser Missionsreise, wenn es eine Synagoge gibt, dann gehen Paulus und Barnabas immer als erstes in die Synagoge, um dort das Evangelium zu predigen. Vers 1. Und die beiden machen dort, was sie schon die ganze Zeit machen, sie verkündigen das Evangelium von Jesus und dadurch verbreiten sie das Königreich von Jesus. Und es gibt dabei gleich im ersten Vers eine seltsame Formulierung. Ich weiß nicht, ob ihr beim Lesen darüber gestolpert seid. Da lesen wir. Und es geschah in Iconium, dass sie miteinander in die Synagoge der Juden gingen und derart redeten, dass eine große Menge von Juden und Griechen gläubig wurde. Was Lukas uns hier berichtet ist, irgendwas war besonders an der Art und Weise, wie die beiden gepredigt haben. Und die Frage ist doch, was ist dieses Wie? Was ist die Zauberformel? Es waren nicht die rhetorischen Fähigkeiten, wie man vielleicht denken könnte. Paulus war nämlich, das wissen wir aus anderen Abschnitten, kein besonders begabter Redner. Aber was war es dann? Die Antwort ist der Heilige Geist. weil Gott der Heilige Geist durch das Reden von Paulus und Barnabas gewirkt hat deswegen und nur deswegen wurde eine Gruppe von Juden und Griechen gläubig. Es ist die übernatürliche Kraft des Wortes, die durch den Heiligen Geist alle religiösen und kulturellen Grenzen überwindet. Und deswegen waren Paulus und Barnabas im Prinzip die ganze Zeit nichts anderes, als dieses Wort zu predigen. Wir kennen das aus den letzten Kapiteln, und wenn ihr nochmal reinschauen wollt, in diesem Kapitel hier, wir lesen das in Vers 1, wir lesen das in Vers 7, sie verkündigten dort das Evangelium. In Vers 15, wir verkündigen euch das Evangelium. In Vers 21, nachdem sie in dieser Stadt das Evangelium verkündigt haben. Vers 25, nachdem sie in Perge das Wort verkündigt haben. Das zieht sich durch die gesamte Apostelgeschichte und auch durch dieses ganze Kapitel. Und es ist klar, Paulus und Barnabas sprechen das Evangelium immer in die persönliche Lebenssituation der Menschen hinein. Die Fragen, die sie haben. Wir werden das später noch sehen. Aber grundsätzlich ist es immer die gleiche Botschaft. Egal welche Kultur, egal welches Land, egal welche Zeit. Es ist eine Botschaft, die Grenzen überwindet. Eine Botschaft, die tote Herzen lebendig macht. Es ist eine Botschaft, die lahme Menschen hier zum Laufen bringt. Das sehen wir in dieser Geschichte. Und wisst ihr was? Diese Botschaft ist 2000 Jahre später immer noch dieselbe. Der Heilige Geist ist immer noch derselbe. Und deswegen ist die durchschlagende Wirkung auch immer noch dieselbe. Und wir wollen heute aus Gottes Wort lernen, was du und ich erwarten dürfen, wenn wir dieses machtvolle Wort in unserer Umgebung weitergeben. Wir wollen gleichzeitig lernen, warum sich das trotz aller Herausforderungen lohnt. Ein Thema für heute lautet, was dich erwartet, wenn du das Evangelium weitersagst. Wir wollen uns vier Dinge heute anschauen, die dich erwarten. Erstens, dich erwartet Widerstand. Zweitens, dich erwartet Verwirrung. Drittens, dich erwartet Mehrarbeit. Und viertens, dich erwartet Gemeinschaft. Vier Dinge, die dich erwarten, wenn du das Evangelium weitersagst. Widerstand, Verwirrung, Mehrarbeit und Gemeinschaft. Wenn wir so die Geschichte am Anfang lesen, auf Vers 1, dann geht das super los. Ja, aus Antiochia mussten Paulus und Barnabas fliehen. Aber sie kommen nach Iconium und dort gibt es die Predigt in der Synagoge. Dort hören Juden zu, anscheinend auch einige Heiden. Und aus beiden Gruppen kommen hier Menschen zum Glauben. Werden Christen. Aber schon kurz danach wendet sich das Blatt. Denn nicht alle Juden kommen zum Glauben und die, die nicht zum Glauben kommen, die wenden sich jetzt gegen die Christen. Und sie stacheln auch die Heiden in der Stadt an. Das lesen wir in Vers 2. Und das bringt uns zum ersten Punkt. Wenn du das Evangelium weitersagst, dann erwartet dich Widerstand. Apollos und Barnabas begegnen diesem Widerstand, aber die lassen sich erstmal überhaupt nicht davon aus der Ruhe bringen. Vers 3. Doch blieben sie längere Zeit dort und lehrten freimütig im Vertrauen auf den Herrn, der dem Wort seiner Gnade Zeugnis gab und Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschehen ließ. Die beiden machen einfach weiter. Und es führt dazu, dass die Stadt sich regelrecht spaltet in zwei Fraktionen, Vers 4. Die einen halten es mit den Juden und lehnen Jesus ab und die anderen halten es mit den Aposteln und folgen Jesus nach. Was ist das Erstaunliche an diesem Vers 4? Es gibt nur zwei Gruppen. Ich möchte euch das mal deutlich machen. Nehmen wir mal an, es gibt einen Trend, so einen neuen Trend, irgendwas. Der kommt nach Gießen. Und wenn wir uns jetzt die Stadt so anschauen, wie würden die Menschen auf diesen Trend reagieren? Ich bin mir ziemlich sicher, es würde drei Gruppen geben. Es gibt die einen, die finden das total toll, diesen Trend. Es gibt die anderen, die finden das total doof, diesen Trend. Und dann gibt es die dritte Gruppe und denen ist es egal. Und ich könnte mir vorstellen, dass die dritte Gruppe sogar die größte ist. Hier in der Stadt gibt es nur zwei Gruppen. Die, die Jesus ablehnen und die, die Jesus nachfolgen. Und genau so war es immer und genau so ist es immer. Bei Jesus gibt es auf Dauer kein Egal. Ja natürlich kannst du dir Jesus erstmal anschauen, Fragen an ihn stellen und überlegen, stimmt das was er sagt? Stimmt sein Anspruch oder stimmt er nicht? Aber auf Dauer gibt es bei Jesus kein Neutral für niemanden. Er selber sagt von sich, wer nicht für mich ist, ist gegen mich. Die Stadt ist also gespalten in zwei Lager. Die Stimmung ist angespannt, die Lage wird gefährlich und es wird so gefährlich, dass die konkrete Gefahr besteht, dass Paulus und Barnabas von dem aufgebrachten Mob umgebracht werden. Also beschließen die beiden, die Stadt Iconium zu verlassen und sie gehen in die nächste Stadt. Das ist eine Stadt namens Lustra. Die Juden aus den Städten vorher, wo Paulus und Barnabas vorher waren, die ziehen mit nach Lystra und zetteln auch dort einen Aufstand an. Und wie wir jetzt einige Verse weiter sehen, gelingt diesmal den Aposteln die Flucht nicht. Paulus wird gesteinigt, lesen wir am Ende der Episode in Lystra, Vers 19. Sie werfen so lange Steine auf ihn drauf, bis er sich nicht mehr rührt. Dann zerren sie den leblosen Körper vor die Stadtmauern, denken er wäre tot und lassen ihn dort liegen. Und die Christen in der Stadt, die dort zum Glauben gekommen sind, vielleicht erst wenige Stunden oder Tage, die laufen dahin, die sind entsetzt. Und als sie so um ihn rumstehen, steht Paulus plötzlich auf. Und dann kommt das Beste. Er geht zurück in die Stadt. Mitten in die Höhle des Löwen. Und erst am nächsten Tag verlassen die beiden Lystra und gehen weiter. Paulus lebt, wie durch ein Wunder. Und das Evangelium geht seinen Gang, entfaltet seine Kraft. Und seht ihr, das spaltet, das sorgt für Widerstand. Das spaltet die Menschheit in zwei Gruppen. Und das bedeutet für dich heute, wenn du Jesus Christus nachfolgst, rechne mit Widerstand. Gerade wenn du Gottes Wort weitersagst. Rechne auch damit, dass Menschen tatsächlich zum Glauben kommen. Das sollte uns nicht überraschen, denn das Wort Gottes hat Kraft. Aber das Evangelium hat immer einen zweifachen Effekt. Und es schreibt einmal im zweiten Korintherbrief, dass das Wort für die einen Menschen ein Geruch des Lebens zum Leben ist. Aber für die anderen Menschen ist es ein Geruch des Todes zum Tod. Wir könnten sagen, für die einen riecht es extrem gut und für die anderen stinkt es bestialisch. Und diesen Widerstand, den erleben nicht nur Jesus und Paulus und ein paar ganz andere vorbildliche Leute, so die Superheiligen der Kirchengeschichte. Nein, diesen Widerstand erlebt jeder Christ. Jesus hat kurz vor seinem Tod zu seinen Jüngern gesagt, wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen." Und Paulus bläst hier ins selbe Horn. Auch er weiß, dieser Widerstand ist nicht nur etwas, das ich erlebe, sondern das ist etwas, das jeder Christ erlebt. Wir sind ja gerade hier in der Stadt Lystra. Und dort in Lystra ist bei den Predigten von Paulus ein junger Mann zum Glauben gekommen, Und die meisten von euch werden ihn kennen. Er wurde nämlich später zum engsten Mitarbeiter von Paulus. Sein Name ist Timotheus. Paulus hat später einen Brief an ihn geschrieben, zwei Briefe sogar. Und im zweiten von diesen Briefen, haben wir eben schon gelesen, in Kapitel 3, da nimmt Paulus ganz konkret Bezug auf die Ereignisse, von denen wir hier in Apostelgeschichte 14 lesen. Er schreibt dort, Du, Timotheus, aber bist mir nachgefolgt in den Verfolgungen, in den Leiden, wie sie mir in Antiochia, in Iconium und Lystra widerfahren sind. Solche Verfolgungen habe ich ertragen und aus allen hat mich der Herr gerettet. Dann stellt sich jetzt natürlich die Frage, okay, Paulus, das gilt für dich, aber was bedeutet das für Timotheus und für dich und für mich? Im nächsten Vers schreibt Paulus Folgendes. Und alle, alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden. Du wirst wahrscheinlich hier in unserem Land dafür nicht gesteinigt werden. Wir sind nämlich heute im nachchristlichen Westen viel weiter und viel zivilisierter. Ich sage das bewusst ironisch. Wir steinigen heute Menschen nicht mehr mit Steinen, wir steinigen sie sozial, mit Ausgrenzung, mit Sport, mit Verleumdung, mit Beschämung, mit Mobbing und so weiter und so fort. Wenn du sichtbar als Christ lebst und es ist deine Berufung, dann wirst du Widerstand erleben. Und wenn du nie Widerstand erfährst für deinen Glauben, dann musst du dich fragen, ob dein Christsein überhaupt sichtbar ist. Und dann auch, ob dein Christsein echt ist. Denn es gibt kein unsichtbares Christsein in der Bibel. Nikonium ist bisher alles so abgelaufen, wie wir es schon aus anderen Städten kennen. Paulus und Barnabas gehen in die Synagoge, predigen das Evangelium. Manche kommen zum Glauben, manche nicht. Die, die nicht zum Glauben kommen, zetteln einen Aufstand an. Und wir lesen jetzt hier in den Versen 1 bis 5, wie Paulus und Barnabas eben aus Iconium fliehen mussten. In Kapitel 13 haben wir gelesen, wie sie aus Antiochia fliehen mussten. Und wir haben gesehen, auch in Lystra ist es ganz ähnlich eskaliert, dass Paulus gesteinigt wurde. Aber bis zu der Steinigung ist die Geschichte in Lystra ein bisschen eine andere. In Lystra gibt es erst ganz am Ende Widerstand mit der Steinigung. Bis dahin ist das alles ein bisschen anders. Bis dahin treffen Paulus und Barnabas nicht so sehr auf Widerstand, sondern vor allem auf Verwirrung. Und das ist etwas, auf das wir auch heute noch vorbereitet sein müssen. Mein zweiter Punkt. Wenn du das Evangelium weitersagst, dann erwartet dich Verwirrung. Ja, auch in Lustra verkündigen Paulus und Barnabas das Wort. Vers 7. Und dort ist ein Mann, der kann von Geburt an nicht gehen, aber es schaut ihn an. Und dann befiehlt er ihm im Namen Gottes aufzustehen und zu laufen. Und der Mann kann wieder laufen. Passiert das, was wir in der Apostelgeschichte immer wieder sehen, in dieser Babyphase, in der Anfangsphase der Gemeinde, hat Gott sein Wort immer wieder bestätigt, durch Zeichen und durch Wunder. Der Mann kann also laufen und natürlich bekommen das irgendwie große Teile der Stadt mit und die gesamte Stadt bekehrt sich. Leider nicht. Denn was jetzt passiert, Das hört sich an, nicht so sehr wie eine Geschichte aus der Bibel, sondern eher wie eine Episode aus einer ganz schlechten Komödie. Die Stadtbevölkerung stellt sich natürlich jetzt die Frage, woher haben diese beiden Männer so übernatürliche Kräfte? Und sie kommen auf die naheliegende Antwort, die beiden müssen Götter sein. Barnabas war vermutlich der ältere von beiden, also wurde Barnabas dann für Zeus gehalten, den obersten der griechischen Götter. Und Paulus, der hat die meiste Zeit geredet, der war also dann Hermes, der Götterbote. Kennt ihr vielleicht, das ist der Kerl mit den Flügeln an den Schuhen. Aber es ist noch längst nicht alles, dass sie die beiden hier für Götter gehalten haben, sondern jetzt wird es erst richtig skurril. Es beginnt nämlich anschließend ein Gottesdienst für die beiden. Die ganze Stadt ist auf den Beinen, es werden Kränze geholt, es werden Stiere geopfert, der Zeus-Priester ist ganz vorne mit dabei. Ganz spontan ein Gottesdienst für Paulus und Barnabas. Auf ihrer Reise haben die beiden ja schon viel erlebt, das war noch nicht dabei. Aber jetzt die ernste Frage, warum der ganze Aufriss? Wir wissen es nicht genau, aber es gibt eine bekannte griechische Sage, die man sich damals erzählt hat und die ganz in der Nähe von Lystra gespielt hat, der Erzählung nach. Es ist die Geschichte von einem älteren Ehepaar namens Philemon und Baukis. Waren alt und arm, haben am Rand einer Stadt gelebt und eines Tages sind tatsächlich Zeus und Hermes in Menschengestalt zu Besuch gekommen in dieser Stadt. Und niemand in der Stadt hat sie aufgenommen als Gäste, außer eben dieses ältere Ehepaar Philemon und Baukis. Das Ende vom Lied war, dass Zeus und Hermes die gesamte Stadt dadurch bestraft haben, dass die gesamte Stadt im Sumpf versunken ist, außer eben dieses ältere Ehepaar, das wurde gesegnet. Und es ist gut möglich, dass die Bevölkerung von Lystra einfach Angst hatte, im Sumpf zu versinken, wenn sie blöderweise mal wieder Zeus und Hermes übersehen. Paulus und Barnabas sind natürlich extrem entsetzt. Sie zerreißen ihre Kleider. Das war damals, um zu sagen, nein, das könnt ihr nicht machen. Und in dem Moment verstehen die beiden, wie verwirrt die Bewohner von Lystra sind. Ja, es ist ja komplett ironisch. In der einen Stadt werden sie vertrieben wie Terroristen und kommen gerade so mit dem Leben davon. In der nächsten Stadt werden sie als Götter gefeiert. Und dann beginnt Paulus zu predigen. In seiner Verzweiflung. Auf diesem Gottesdienst zu seinen eigenen Ehren. Verse 15 bis 17. Und es ist das erste Beispiel, was wir in der Bibel haben, für eine Predigt, die Paulus vor Heiden, also vor Nichtjuden gehalten hat. Also von Menschen, die von dem Gott der Bibel einfach gar keine Ahnung haben. Im letzten Kapitel, in Kapitel 13, haben wir eine ausführliche Predigt gelesen, die Paulus vor Juden gehalten hat. Und in so einer Predigt kann Paulus natürlich auf viel zurückgreifen. Juden haben an die Wahrheit des Alten Testaments geglaubt. Sie haben an Gott, den Vater, geglaubt. Und deswegen geht Paulus dann immer vom Alten Testament aus und erklärt ihnen, warum Jesus der Sohn Gottes und die Hoffnung des Alten Testamentes ist. Die Heiden hier in Lystra, die sind komplett verwirrt. Sie kennen Gott nicht, sie kennen Gottes Wort nicht. Also fängt Paulus hier in seiner Predigt anders an, viel grundsätzlicher. Er spricht nicht über König David und die Propheten des Alten Testaments und Johannes den Täufer, den kennen die alle nicht. Er spricht stattdessen über den Gott, der alles gemacht hat. Und er erklärt, warum dieser Gott der wahre Gott ist, während all die anderen Götzen, wie Zeus oder Hermes oder welche Götzen sich die Menschen noch so alle ausdenken, nicht ich sind, nicht sie sind. Sie gibt es nicht. Ein paar Kapitel später in Apostelgeschichte 17 hält Paulus eine ganz ähnliche Predigt und von der haben wir eine viel ausführlichere Zusammenfassung. Und deswegen werde ich heute jetzt nicht im Detail auf diese Predigt eingehen, sondern damit warten wir einfach, bis wir in Apostelgeschichte 17 angekommen sind. Aber was an dieser kurzen Predigt auffällt ist, Paulus geht einerseits auf die Zuhörer ein. Ich sag mal auf ihr Level, auf ihr Vorwissen. Er fängt eben nicht an beim Alten Testament und bei irgendwelchen Propheten, deren Namen die Leute noch nie gehört haben. Aber er predigt trotzdem die gleiche Botschaft. Und er verlangt die gleiche radikale Reaktion auf seine Botschaft. Vers 15. Bekehrt euch von diesen nichtigen Götzen zu dem lebendigen Gott. Auch hier sehen wir, Paulus macht keinen dritten Weg auf. Er sagt entweder oder. Und wie tief die Verwirrung ist, sieht man an der Reaktion der Menschen. In Vers 18 lesen wir selbst nach dieser Predigt kriegen Paulus und Barnabas es kaum hin, die beiden davon abzuhalten, ihm zu opfern. Wie ist es heute? Ich glaube auch vor einigen Jahrzehnten war es bei uns in Deutschland und im gesamten Westen so, dass die meisten Menschen nicht wirklich entschiedene Christen waren. Aber viele von ihnen haben noch irgendwo christlich gedacht. Sie sind Jesus zwar nicht nachgefolgt, aber sie haben so ungefähr gewusst, wer dieser Jesus ist. Sie haben sich nicht unbedingt an Gottes Gebote gehalten, aber sie wussten noch so ungefähr, was Gottes Gebote sind. Und wir leben zur Zeit in einer Zeit in unserem Land, wo sich das radikal ändert. In Deutschland, ich glaube im gesamten Westen. Nur um es mit diesem Abschnitt zu sagen, Deutschland wird zur Zeit von einer jüdischen Synagoge, Menschen, die zwar gegen Jesus eingestellt sind, aber irgendwie vieles wissen, zu einer Stadt wie Lystra. Ein Volk von Menschen, die von Gott keine Ahnung mehr haben. Ein Volk, das in Bezug auf Gott völlig verwirrt ist. Das eher sterbliche Menschen als Götter anbetet, als den lebendigen Gott zu suchen. Und das bedeutet für dich, wenn du heute das Evangelium Menschen weiter sagst, dann musst du mit völliger Verwirrung und Unkenntnis rechnen. Ich kenne einige Menschen, die hier aus dem Westen Deutschlands kommen und für ein paar Jahre in Ostdeutschland gelebt haben. Und wenn ich sie dann so frage, was ist dir aufgefallen, was im Osten anders ist als hier im Westen, dann ist häufig eine der ersten Sachen, die sie gesagt haben, Ich war erschüttert, dass die Menschen dort vom Christentum wirklich überhaupt keine Ahnung haben. Und wisst ihr, ich glaube, damit liegt der Osten nur ein paar Jahrzehnte, vielleicht sogar nur Jahre vor uns hier im Westen. Wir müssen uns auch hier darauf einstellen, dass die Menschen verwirrt und verwirrter werden, was den Glauben angeht. Und ich sage das ganz bewusst nicht von oben herab. Ich sage das traurig und ich sage das als Herausforderung für uns. Denn wir als Christen müssen es lernen, sprachfähig zu werden mit Menschen, die nichts oder fast nichts von Gott wissen. Und ich glaube, das können wir von Paulus hier lernen, in Apostelgeschichte 14 und dann vor allem auch in Apostelgeschichte 17. Wie wir schon gesehen haben, in Lystra wird auch aus Verwirrung Verfolgung. Denn plötzlich kommen Juden nach Lystra, stacheln die Volksmenge auf. Die, die eben noch begeistert die beiden als Götter gefeiert haben, fangen jetzt an, sie zu verfolgen. Und es endet in der Steinigung. Also ziehen die beiden weiter nach Derbe, nächste Stadt. Dort predigen sie, Menschen kommen zum Glauben. Vers 21 lesen wir diesen schönen Vers, dass dort eine schöne Zahl von Jüngern zum Glauben gekommen ist. Bei der Mitte von Vers 21, da passiert was, was man ganz schnell überliest. Denn von Derbe aus geht es erstmal nicht weiter. Die beiden drehen sich in derbe um und laufen den gleichen Weg zurück, den sie gekommen sind. Lystra, Iconium, Antiochia. Und das aus zwei Gründen sehr überraschend. Erstens, in allen drei Städten wurden sie beinahe umgebracht. Es war also lebensgefährlich zurückzugehen. Die Frage ist, warum macht man sowas? Und zweitens, selbst wenn es nicht lebensgefährlich wäre, da sind sie doch schon gewesen. Warum sind sie nicht in andere Städte gegangen und haben da das Evangelium verkündet, damit auch dort Leute zum Glauben kommen? Ist es nicht verschwendete Zeit, einfach wieder zurückzugehen? Die Antwort lautet Nein. Denn wenn du einem Menschen das Evangelium sagst und dieser Mensch tatsächlich umkehrt und an Jesus Christus glaubt, dann ist die Arbeit mit diesem Menschen nicht vorbei. sondern dann geht sie erst richtig los. Das ist mein dritter Punkt. Wenn du das Evangelium weiter sagst, dann erwarte dich mehr Arbeit. Warum also gehen die beiden den gleichen Weg zurück, den sie gekommen sind? Vers 22. Dabei, also auf diesem Weg, stärkten sie die Seelen der Jünger und ermahnten sie unbeirrt im Glauben zu bleiben und sagten ihnen, dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen müssen. Paulus und Barnabas arbeiten also weiter mit den Menschen, die auf dem Hinweg zum Glauben gekommen sind. Und warum machen sie das? Weil die Bekehrung nicht das Ende des Weges ist, sondern der Anfang. Wenn ein Mensch zum Glauben kommt, dann ist er geistlich gesehen immer noch ein Baby. Und er braucht andere Menschen, sozusagen geistliche Eltern, die ihm helfen, erwachsen zu werden. Das ist übrigens ein Grund, warum Gott sich die Gemeinde ausgedacht hat, als Ort, wo wir uns dabei gegenseitig helfen können. Und es ist in dem Zusammenhang spannend, welches Wort die Bibel hier für uns Christen verwendet. Es ist das Wort Jünger oder man könnte auch einfach übersetzen Schüler. Dieses Wort verwendet das Neue Testament immer wieder für Christen. Aber es ist spannend, hier am Ende dieses Kapitels gleich viermal. Verse 20, 21, 22 und 28. Was ist das Besondere an einem Schüler? Schüler zu sein ist ein Prozess, der über Jahre dauert. Dann stelle ich mal einen Erstklässler vor. Der kommt ganz stolz nach seinem ersten Schultag nach Hause und sagt zu seinen Eltern, Papa, Mama, gestern war ich noch kein Schüler, heute bin ich Schüler, jetzt habe ich es geschafft, also brauche ich eigentlich auch nicht mehr hingehen. Ja, das wäre absurd. Jetzt ist er Schüler und jetzt geht es erst los. 10 Jahre, vielleicht 13 Jahre, dann Ausbildung oder Studium. Schüler sein ist vom Begriff her ein Prozess. Und genau so ist es im Reich Gottes. Wenn du glaubst, dann bist du ein Kind Gottes, dann bist du ein Jünger, ein Schüler. Aber damit geht dein Lernprozess jetzt erst los. Und Paulus und Barnabas gehen den gefährlichen Weg zurück, um diesen so wichtigen Lernprozess zu begleiten. So wichtig ist dieser Weg. Und wie sieht das aus, Vers 22? Sie stärken die Christen, sie ermahnen die Christen und sie bereiten die Christen darauf vor, dass auch sie Widerstand erleben werden. Außerdem setzen sie Älteste ein, Vers 23. Aus dem Grund, weil die Ältesten haben jetzt die Aufgabe, das weiterzuführen, was Paulus und Barnabas nur anfangen konnten, diesen Schülerprozess. Und sie beten für die jungen Christen, voller Inbrunst, mit Fasten, Ende Vers 23. Wisst ihr, als Jesus den Aposteln den Befehl zur Mission gegeben hat, wir lesen das am Ende vom Matthäusevangelium, da hat er ja nicht gesagt, arbeitet darauf hin, dass Leute sich bekehren. Steht da nicht. Er hat gesagt, macht zu Jüngern oder Schülern alle Völker. Natürlich gehört da die Bekehrung dazu, aber sie ist nur der erste Schritt von vielen weiteren. Ich hatte letztens ein Gespräch mit einem anderen Pastor und wir haben festgestellt, wir kennen einen dritten Pastor beide. Und dann haben wir uns ein bisschen über diesen dritten Pastor unterhalten und irgendwann in dem Gespräch hat der andere Pastor zu mir gesagt, weißt du Jochen, ich war mal als junger Mann bei ihm in der Gemeinde. Und er war ein genialer Evangelist. Und es haben sich viele Leute bekehrt, oder für Jesus entschieden, äußerlich zumindest, sind in die Gemeinde gekommen. Aber was dieser Pastor nicht konnte, ist mit diesen Leuten weiterarbeiten. Und was ziemlich schnell passiert ist, ist, dass Leute in Sünde gefallen sind, dass Leute einfach nicht mehr gekommen sind, dass viele von diesen Bekehrungen einfach im Sand verlaufen sind. Dieses Gespräch hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir gerade junge Christen auf ihrem Weg begleiten. Dass wir das tun. Die Frage ist, wer ist wir? Wer hat jetzt diesen Auftrag, Schüler bzw. Jünger in ihrem Wachstum zu begleiten? Und ich glaube, den Hauptauftrag, den zentralen Auftrag, haben erstmal die Leiter einer Gemeinde. Deswegen haben Paulus und Barnabas ja dort Älteste eingesetzt in den Gemeinden. Aber es ist nicht nur die Aufgabe von uns Leitern, sondern es ist die Aufgabe von jedem Einzelnen in der Gemeinde. Je länger du Christ bist, desto mehr sollst du vom Schüler zum Lehrer werden. Keine Frage, du bleibst immer Schüler, aber du sollst beim Schülersein jüngere Schüler an die Hand nehmen. Das meint Jüngerschaft. In Hebräer Kapitel 10 zum Beispiel, da ist die gesamte Gemeinde angesprochen, wenn wir in Vers 24 dort lesen, erlasst uns aufeinander Acht geben, damit wir uns gegenseitig anspornen zur Liebe und zu guten Werken. Und im nächsten Vers wird dann gesagt, wir sollen uns gegenseitig ermutigen, regelmäßig die Gemeindeveranstaltungen zu besuchen und uns gegenseitig ausrichten. Und genau das ist praktisch gelebte Jüngerschaft in der Gemeinde. Wisst ihr, das ist mindestens genauso wichtig wie Evangelisation. Für dich bedeutet das natürlich mehr Arbeit. Denn du bist in der Gemeinde niemals nur Konsument, sondern Jünger, Schüler. Und je reifer du im Glauben bist, immer mehr auch Lehrer. Hast du das als deinen Auftrag auf dem Schirm? Jetzt denkst du dir vielleicht, was hab ich mir denn da eingekauft, was ich ja zu Jesus gesagt habe. Das lohnt sich ja überhaupt nicht. Ich lebe als Christ, ich sag das Evangelium weiter und was erwartet mich? Widerstand bis hin zu sozialer Steinigung, Punkt 1. Verwirrte Menschen um mich herum, Punkt 2. Und richtig viel Mehrarbeit in der Gemeinde mit den ganzen Menschen, für die ich anscheinend mitverantwortlich bin, Punkt 3. Warum? soll sich das denn lohnen? Es lohnt sich, weil du auf diesem Weg eine Gemeinschaft erlebst, die schöner ist, die besser ist als alles andere. Das ist mein vierter und letzter Punkt. Wenn du das Evangelium weitersagst, dann erwartet dich Gemeinschaft. Evangelisation auf dem Hinweg, Jüngerschaft auf dem Rückweg, Paulus und Barnabas sind fertig mit ihrer Reise und sie kehren zurück nach Antiochia, hin zu der Gemeinde, wo sie älteste sind und von wo sie ausgesandt wurden, ver 26. Und sie kommen jetzt zurück in ihre Heimatgemeinde und was erzählen sie dort von dem, was sie erlebt haben? Das ist ja eine spannende Frage. Was ist so ihr Fazit? Ja, da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel die Heldenvariante. Leute, ihr glaubt gar nicht, was wir erlebt haben. Wir haben den Stadthalter von Zypern zu Gott bekehrt. Wir haben einen jüdischen Wahrsager blind gemacht. Wir haben einen Namenmann zum Gehen gebracht. Wir haben mehrere Aufstände ausgelöst. Wir wurden für Zeus und für Hermes gehalten, mit Gottesdienst, Grenzen und allem drum und dran. Und wir haben nebenbei noch eine Steinigung überlebt. Oder die Nie-Wieder-Variante. Wir sind unterwegs um mindestens 20 Jahre gealtert. Wir sind mindestens dreimal fast gestorben. Zwischendurch hat sich noch unser einziger Mitarbeiter aus dem Staub gemacht und für eure nächste Missionsreise könnt ihr euch andere suchen. Aber ihre Geschichte geht ganz anders. Sie haben unglaublich tolle Sachen erlebt und sie haben unglaublich schreckliche Sachen erlebt, aber sie reden gar nicht über sich. Sie reden über Gott, Vers 27. Als sie aber angekommen waren und die Gemeinde versammelt hatten, erzählten sie, wie viel Gott mit ihnen getan hatte und dass er den Heiden die Tür des Glaubens geöffnet hatte. Merkst du was? Sie erzählen gar nicht ihre Geschichte. Sie erzählen Gottes Geschichte. Gott hat sie geführt. Gott hat sie bewahrt. Gott hat tote Herzen lebendig gemacht. Warum erzählen sie diese Geschichte als Gottesgeschichte? Weil sie die ganze Zeit sicher in Gottes Hand waren. Das wussten sie vielleicht vorher schon, aber jetzt haben sie es erlebt. Paulus schreibt im Rückblick auf diese Erlebnisse in 2. Timotheus 3, aus allen hat der Herr mich errettet. Sie reden von Gott, weil sie die Gemeinschaft mit diesem Gott noch einmal viel tiefer erlebt haben. Weil sie all das noch viel näher zu Gott gebracht hat. Die meisten von euch wissen, ich war vor einigen Monaten in Amerika mit meinem Pastorenkollegen aus Osnabrück, mit Ludwig Rühle. Wir haben dort Partnergemeinden und einen Abend haben wir mal einen Vortrag gehalten. In der Gemeinde kamen 200 bis 300 Leute. Wir haben ihnen erzählt, was wir hier in Deutschland so machen. Und Ludwig hat währenddessen auch von den Missionseinsätzen in der Slowakei erzählt, dort wo die jungen Leute mit ihm zusammen hinfahren und den Sinti und Roma das Evangelium verkündigen. Er hat so ganz begeistert erzählt und irgendwann meldet sich jemand im Publikum und sagt, erlebt ihr denn, dass sich dort Leute bekehren, dass dort Leute zum Glauben kommen? Und ich erinnere mich noch, wie ich da stand und so dachte, Weil die Sinti und Roma sind hartes Pflaster. Man kommt immer wieder mit ihnen ins Gespräch, ja. Aber dass wirklich jemand vom Tod zum Leben durchgedrungen ist, ich glaube, das haben sie jetzt nach mehreren Jahren auf diesen Einsätzen immer noch nicht erlebt. Ich habe mich also gefragt, was würde Ludwig antworten? Und er hat einfach gesagt, die große sichtbare Wirkung ist gar nicht bei den Leuten, denen wir das Evangelium sagen. Wir machen unseren Auftrag und der Rest ist dann sowieso Gottes Sache. Und dann hat er gesagt, die große Wirkung, die passiert bei den jungen Leuten, die das Evangelium weitersagen. Denn die wachsen dadurch enorm im Glauben und in der Gemeinschaft mit Gott. Und man konnte richtig sehen, wie diese 200, 300 Leute, die da saßen, dass so ein Aha-Effekt in ihrem Gesicht erschienen ist. Und ich glaube, es ist genau diese Erfahrung, die Paulus und Barnabas gemacht haben, obwohl sie ein paar Mal fast gestorben sind. Sie haben Gott noch viel tiefer kennengelernt. Und deswegen handelt ihr Bericht auch nicht von ihm, sondern von Gott. Das klingt fast ein bisschen ironisch. Das Evangelium, für das du lebst und das du weitersagst, das bringt dir viele Herausforderungen und Kosten. Aber in diesen ganzen Herausforderungen erlebst du dann den Segen des selben Evangeliums, nämlich die Gemeinschaft mit Gott. Denn die gesamte Botschaft des Evangeliums, die dreht sich ja gerade um die Frage, wie Gott die Gemeinschaft mit dir wiederherstellt. Und diese Gemeinschaft erlebst du gerade dann, wenn dein Weg mit Herausforderungen gespickt ist. Es kommt noch eine zweite Art von Gemeinschaft hinzu, die du erleben darfst. Der letzte Vers von dem Kapitel wirkt irgendwie so ein bisschen überflüssig, finde ich. Vers 28. Sie verbrachten aber dort eine nicht geringe Zeit mit den Jüngern. Was auch immer das heißt, nicht geringe Zeit. Ja und? Warum wird das erwähnt? Man könnte ja denken, dass sich während ihrer Abwesenheit Paulus und Barnabas in die Gemeinde so ein bisschen auseinandergelebt haben. Aus dem Auge, aus dem Sinn. Aber der letzte Vers zeigt, das Gegenteil ist passiert. Die wollen gar nicht mehr weg. Aber warum? Weil enge Gemeinschaft mit Gott uns immer mit unseren Geschwistern enger verbindet, mit den anderen in der Gemeinde. Je enger unsere Gemeinschaft mit Gott ist als Gemeinde, desto besser ist unsere Gemeinschaft als Gemeinde untereinander. Wenn du im Recht Gottes dienst, zum Beispiel indem du anderen Menschen das Evangelium weitersagst, dann wird dich das etwas kosten. Du wirst auch feindliche Menschen treffen, du wirst auch verwirrte Menschen treffen und du wirst dich um Christen kümmern, die geistlich noch Babys sind. Aber für all das, was es dich kostet, bekommst du etwas, das nicht mit Geld zu bezahlen ist. Tiefere Gemeinschaft mit dem liebevollsten und glücklichsten und erfüllendsten Wesen in dieser gesamten Wirklichkeit. Gemeinschaft mit dem, der bereit war für die Gemeinschaft mit dir seinen eigenen Sohn für dich zu opfern. Und deswegen lohnt es sich, was auch immer dich erwartet.
Was dich erwartet, wenn du das Evangelium weitersagst
Series Apostelgeschichte
Dich erwartet Widerstand
Dich erwartet Verwirrung
Dich erwartet Mehrarbeit
Dich erwartet Gemeinschaft
Sermon ID | 1116242050471104 |
Duration | 44:45 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Acts 14 |
Language | German |
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