00:00
00:00
00:01
Transcript
1/0
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Das Wort bringe ich Ihnen heute aus Matthäus, Kapitel 6, die Verse 24 bis 34. Wir fahren also fort im Hören auf die Bergpredigt. Matthäus Kapitel 6, die Verse 24 bis 34. Wir hören das Wort des lebendigen Gottes. Niemand kann zwei Herren dienen, denn entweder wird er den einen hassen, und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Und darum sage ich euch, sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt. noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt? Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel des Himmels an, sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen. Sie mühen sich nicht und spinnen nicht. Ich sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Und wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen, was werden wir essen, oder was werden wir trinken, oder womit werden wir uns kleiden. Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes, und nach seiner Gerechtigkeit. So wird euch dies alles hinzugefügt werden. Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage. Gemeinde unseres Herrn Jesus Christus. Wir setzen also heute fort in der Reihe durch die Bergpredigt. Wenn wir bei diesem Teil der Bergpredigt angekommen sind, dann kann uns ein trauriges, ein wehmütiges, vielleicht auch ein mulmiges Gefühl überfallen. Es ist ein recht bekannter Abschnitt. Er ist nicht für nichts so bekannt, denn er ist sehr schön. Er beschreibt die Lieblichkeit Galileas, die Vögel des Himmels, die Lilien auf dem Feld. Ein wirklich schönes, idyllisches Stück. Aber leider, so denken wir, sehr schnell für uns heute unbrauchbar geworden. So arglos, so einfach können wir nicht mehr sprechen. Binden wir oder es wird uns eingeredet. Nicht wie groß ist der Abstand der Heiligen Schrift zu dem, was uns eingeredet wird. Was für Welten scheinen dazwischen zu liegen, spricht hier Jesus, der Kenner unseres Lebens, Betrachten wir die Vögel des Himmels, wenn wir den Himmel ansehen, wenn wir die Feldblumen dann betrachten, dann ist nach der jeweils momentan vorherrschenden Ideologie keineswegs alles so unbesorgt, wie Jesus es uns hier darstellt, oder? Vielmehr sind wir geradezu besorgt um die Vögel, um die Blumen. Wenn wir an die Vögel des Himmels denken, dann tritt uns vielleicht ein Vogel vor das innere Auge, dessen Gefieder vom angeschwemmten Öl einer übergelaufenen Ölplattform verklebt ist. Wir kommentieren alles wegen unserer Ökonomie. Und wenn wir die Lilien des Feldes, also die Feldblumen ansehen, dann können wir nicht vergessen, dass die Anzahl der Blumenarten weniger werden. Wegen der Abgase unserer Autos, so sagt man uns. Und wegen der chemischen, synthetischen Mittel, mit denen wir unsere Gewässer verunreinigen. Wenn Jesus über die Herrlichkeit Salomos hier spricht, dann denken wir vielleicht daran, dass es heute Millionen von Salomos gibt, die um Willen ihrer eigenen Herrlichkeit, um ihres eigenen Glanzes und überflüssigen Luxuswillen die Vorräte der Schöpfung aufzehren oder sogar aufgezehrt haben. Vielleicht stellen wir sogar fest, wir haben faktisch keine Natur mehr. Die Geschichte hat sich der Natur bemächtigt. Gott und seine Natur müssen das Feld räumen zugunsten des Menschen, der auf Profit aus ist, also für seine Geschichte und für seine Kultur. Karl Améry schrieb bereits vor Jahrzehnten ein Buch mit dem Titel Das Ende der Vorsehung. Und seine These lautet, wir können uns bei der Schöpfung Gottes, bei seiner Vorsehung nicht mehr auf Gott verlassen, sondern wir müssen die Sorge um die Schöpfung selbst in die Hand nehmen. Wir wollen später auf diese Frage zurückkommen. Aber zunächst lasst uns trotz mancher Vorbehalte darauf achten, was Jesus hier sagt. Denn er setzt die Akzente anders. Er setzt sie anders, als wir es aus unserer Umwelt gehört haben und wahrnehmen. Er spricht anders. Und ich predige Ihnen heute das Wort Gottes unter dem Titel, betrachte die Umwelt, aber trachte nach dem Reich Gottes. Die Überschrift lautet heute, betrachte die Umwelt, aber trachtet nach dem Reich Gottes. Wir haben drei Punkte, drei Unterpunkte. Erstens, die Schöpfung ist ein Gleichnis für das Reich Gottes. Zweitens, das Reich Gottes ist anders als diese Welt. Und drittens, Sorgen wie die Heiden oder Vertrauen wie ein Kind Gottes. Beginnen wir bei dem ersten Punkt. Die Schöpfung ist ein Gleichnis für das Reich der Himmel. Jesus spricht hier anders über die Natur, als wir es vielleicht heute erwarten. Er stellt uns die Natur hier dar, die Schöpfung, aber als ein Gleichnis für das Reich der Himmel. Das heißt, der Herr erwartet, anders als es uns heute vielleicht durch die Medien nahegebracht wird, dass ein Jünger Jesu Mut fassen, in die Natur blickt. Was stellt er da nämlich fest, wenn er die Natur betrachtet? Er stellt fest stabile Ordnungen, trotz allem. Jahreszeiten, trotz allem. Und dieser Rahmen ist für ihn eine Umzäunung, ein Schutz. Er ist ein Raum, in dem jeder von uns leben darf. Aber, so sagt der Herr, die Natur ist auch ein Hinweis darauf, dass es mit dem Reich der Himmel gut wird. Die Sonne geht doch wieder auf. Der Frühling ist gekommen. Er ist jetzt vorbei. Jetzt kommt der Sommer. Merken wir, Jesus lehrt uns einen anderen Blick auf unsere Umwelt. Wir können aus der Natur ableiten, dass Gottes Plan, dass sein Reich nicht scheitern wird. Mehr noch. In der Heiligen Schrift ist die Natur ein Lehrmittel für uns im Sinn von, wie es in der Natur zugeht. Das kann uns an Gesetzmäßigkeiten erinnern. Gesetzmäßigkeiten können dadurch uns verdeutlicht werden, die auch im Reich Gottes gelten. Ich denke hier zum Beispiel an das Gesetz von Saat und Ernte. und ernten. Das Weizenkorn muss in die Erde fallen und sterben, damit es später Frucht bringt. So lesen wir es in Johannes 12. Gott hat die Natur um uns herum gesetzt, nicht um uns vom Reich Gottes abzubringen, sondern gerade um uns dorthin zu führen. Es geht weiter in der Bergpredigt. Also auch in diesem Abschnitt um das Reich Gottes. Alles Irdische ist ein Gleichnis, ist ein Gleichnis für das Himmlische. Verstehen wir das? Genau da drückt heute der Schuh. Denn durch die Medien, aber auch als Stadtmenschen, erfahren wir die Natur so nicht. Für uns ist die Natur überlagert durch unsere Zivilisation. Was Schöpfung Gottes ist, das ist in unseren Augen das Werk der Menschen geworden. Werk der Menschen und das heißt in dieser gefallenen Welt Werk des Teufels. Über allem Geschaffenen liegt für uns ein Grauschleier. Und dies geht so weit, dass einer der Theologen unserer Zeit sagte, was auch immer die Schöpfung uns für eine Botschaft vermittelt, eine Botschaft ist es sicher nicht, und das ist, dass sie geschaffen worden ist. Und daran erinnert das Negative in der Schöpfung. Daran erinnert der Vogel mit dem verklebten Gefieder. Das ist kennzeichnend, das ist typisch für unsere Wahrnehmung heute. Und aus dieser Perspektive wirken Jesu Worte wie eine Art falsches Ruhekissen im Sinn von, vielleicht war das früher im lieblichen Galilea so, aber heute ist das nicht mehr so. Aber bleiben wir hier nicht stehen, ihr Lieben, sondern fragen weiter. Wenn wir heute schon die Welt als so kaputt wahrnehmen, wie ist denn das alles gekommen? Die Antwort darauf lautet, Es ist gekommen durch genau diese diesseits orientierte materialistische Mentalität, die für diese Zivilisation gesorgt hat, unter der unsere Schöpfung, unter der die Schöpfung Gottes begraben liegt. Es ist gerade diese materialistische Konsumenteneinstellung, über die Jesus hier spricht. Ich lese nochmal, Vers 24. Darum sage ich euch, seid nicht besorgt über euer Leben, was ihr essen oder trinken sollt, oder über euren Leib, womit ihr euch kleiden sollt. Ist das Leben nicht mehr wert als Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Und damit lehnt Jesus hier genau diese materialistische, diese diesseits fixierte Mentalität ab. Er bezeichnet dies als das Suchen der Heiden. Und tatsächlich ist es heidnisch, sich auf das Irdische zu fixieren. Spätestens seit der Renaissance betrachten wir die Schöpfung, die Natur, unter dem Aspekt ihrer Verwertbarkeit. Und dann immer mit der Einstellung nach uns die Sintflut. Und auf diese Weise haben wir die Schöpfung als eine Zitrone ausgepresst. Vor allem nach der Zeit der Engel nach dem Zweiten Weltkrieg haben wir in unserer Gesellschaft den Mangel der Nachkriegszeit, den wir übrigens alle nicht mehr erlebt haben, versucht aufzuholen. Das Lebensziel war der Konsum. Das war vermutlich nach einer Zeit von Hunger und Mangel begreiflich, aber es war falsch. In der Moderne galten dann die Malls, die riesen Einkaufszentren, als Tempel. Heute in der Postmoderne erledigt man seine Einkäufe über das Internet. Aber die einzige Wahrheit, die weiterhin herrscht, scheint der Konsum zu sein. Es ist noch nicht so lange her, dass wir begriffen haben, dass das so nicht geht. Und das ist an sich richtig. Aber auch der jetzige Eifer um die Umwelt bleibt im materialistischen Hängen. Das Ethos, das Hans Jonas im vergangenen Jahrhundert einmal formulierte, lautet, wir haben diese Welt von unseren Kindern geerbt. Damit kommt man nicht weiter als die Frage, was werden wir morgen? noch essen können und trinken können? Und wie werden wir uns morgen noch kleiden? Dann machen wir uns Sorgen um den morgigen Tag, wie Jesus es hier sagt. Man spricht dann bekanntlich im Blick auf den morgigen Tag von Mäßigung, von Sparsamkeit, von Maßhalten. Man fordert nicht heute alles verbrauchen, aufzehren, sonst ist ja für morgen nichts mehr da. Nachhaltigkeit ist bekanntlich das große Modewort. Eine solche Argumentation ist nachvollziehbar, aber sie ist auf jeden Fall auch materialistisch. Denn wie es für heute nicht das Wichtigste ist, ob wir Essen und Trinken und Kleidung haben, so ist es das auch für morgen nicht. Es ist nicht das Wichtigste. Es kommt dazu. Mit anderen Worten, es gibt zweierlei Materialismus. Einen dummen Materialismus und einen, sagen wir einmal, benünftigeren Materialismus. Der dumme Materialismus, er denkt nicht an morgen. Er verbraucht heute alles und er zerstört die Quellen der Schöpfung. Und der vernünftige Materialismus, der drängt mehr zur Mäßigung, zur Sparsamkeit, zur Erhaltung der Umwelt. Aber er hat dafür kein anderes Argument, als dass auch noch morgen ja man leben muss. Wir haben diese Welt von unseren Kindern geerbt, wie es Hans Jonas formulierte. Wir äußern uns nicht über die Qualität des Lebens. Beides aber ist Materialismus. Und es ist alles beides Suchen, ein Trachten, wie die Heiden es tun. Verstehen wir, was das heißt? Das heißt, dass auch zum Beispiel der seinerzeit so bekannte Rapport des Clubs von Rom eine Form des Suchens der Heiden war und ist. Das Gerede von der Erderwärmung ist eine Form des Suchens der Heiden. Denn das uns die Schöpfung gegeben ist, ist als ein Gleichnis für das Reich der Himmel. Wir geben das auf uns zukommt. Wir haben als Christen noch eine ganz andere, nicht materialistische Perspektive. Darum sollten Christen auch nicht so arglos hinter dieser Ideologie herlaufen. Ich wiederhole, was auch immer daran wahr ist, es ist ebenfalls ein Suchen wie die Heiden. Es ist auch ein Suchen wie die Gottlosen. Wir haben diese Welt nur von unseren Kindern geerbt. Und wenn das Motiv für Suchen nur das ist, dass wir anders morgen nicht leben können, dann ist genau diese Energie unser Götze. Denn wir sagen nichts anderes als sei vorsichtig, sei sparsam, sei sorgsam mit dem Götzen Natur. Die Kritik von Jesus in diesem Abschnitt, die Kritik der Heiligen Schrift gegenüber unserer Konsumgesellschaft geht tiefer. Aber dafür müssen wir das Zentrum dieses Abschnittes genau lesen. Denn Jesus hat in diesem Teil nicht nur den Materialismus abgewiesen, sondern er hat uns ein radikal anderes Ziel in unserem Leben gegeben. Der Materialismus ist nämlich auch viel zu stark, als dass man nur einfach Nein dazu sagen müsste oder muss, um davon befreit zu werden. Es muss eine ganz andere, eine mächtigere Lebensfüllung an seine Stelle treten, sonst bleibt bei uns der Materialismus lebendig. Vielleicht noch als ein vernünftiger Materialismus, aber es bleibt Materialismus. Und er ist so stark, dass er dann von selbst wieder dumm und platt wird. Nicht so wie man jemanden sehen und ihn hören kann mit seiner Forderung, gehe mit der Umwelt sorgsam um und dann selbst Umweltzerstörung betreibt im Sinne von, naja, wenn sowieso alles kaputt geht, dann werde ich mich daran beteiligen. Jesus sagt keineswegs nur Nein zu einem flachen Materialismus. Er sagt auch Nein zu einem veredelten Materialismus, der zu den Menschen sagt, also zu einem Mitmaterialismus, denkt daran, es ist eine Frage des wohlverstandenen Eigeninteresses, dass man sparsam mit den Gütern dieser Welt umgeht. Nein. Wenn der Herr vor zu übertriebener Sorge für das Materielle warnt, dann verliert er die Sache nicht aus dem Auge, worum es in Wahrheit geht. Und das ist hier in der Bergpredigt, das ist in der Verkündigung Jesu, das Reich Gottes, das Reich der Himmel. Es geht um Gottes gnädiges Eingreifen in diese Welt und in diese Geschichte, die in den Untergang rast. Egal, was wir machen. Gott hat eingegriffen. Er hat eingegriffen. Die große Wendung hat bereits begonnen. Sie hat begonnen mit dem Kommen seines Sohnes, Jesus Christus. Und erinnern wir uns an die Worte, mit denen die Bergpredigt beginnt. Sie sind wie Posaunenstöße hinein in diese Welt. Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden die Erde erahnen. Glückselig die Hungern und Dürsten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden satt werden. Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren. Glückselig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen. Hören wir diese Worte noch? Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und jedes böse Wort lügnerisch gegen euch reden, um meinetwillen. Das Ihr Lieben ist das Evangelium des Reiches Gottes mit seinen Verheißungen. Nachdem Jesus mit diesen Seligpreisungen begonnen hat, legt er das wirklich, das wirklich erlösende und befreiende Wort des Gesetzes aus. Die Gebote, die Forderungen Gottes. Versöhne dich mit deinem Bruder. Sei freundlich gegen deine Gegenpartei. Und wenn dein rechtes Auge dich zur Sünde verleitet, so reiß es aus. Dein Ja sei ein Ja und dein Nein sei ein Nein, hören wir das doch. Ich sage dir, widerstehe dem Bösen nicht, habe deine Feinde lieb, Du sollst vollkommen sein, wie dein himmlischer Vater vollkommen ist. Es ist Gerechtigkeit, Gerechtigkeit von Gott. Es ist ein Verhalten, so wie Gottes gemeint hat. Auch in unserem Abschnitt fordert der Herr uns auf, suche zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit. Das heißt, setze dein Herz vor allem auf das Reich Gottes. Die Seligpreisungen, die Verheißungen Gottes und auch Gottes Gerechtigkeit in seinen Geboten, darum geht es. Setze dein Herz auf den Durchbruch des Gnadenreiches Gottes in Christus und erwarte davon alles. Setze dein Herz auf alles, was in Matthäus 5 gesagt ist, sodass wir hungern und dürsten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. Aber genau dafür benötigst du freie Hand. Das ist nicht so einfach. Freiheit von Dingen, die uns gefangen nehmen können. Und das sind die Dinge des Lebens, wie sie in den Gleichnissen hier genannt werden. Essen, Trinken, Kleidung, wie in den Tagen Lots oder Noas. Es ist die Last, die uns so leicht umringt, wie es der Schreiber des Hebräerbriefes einmal formuliert. Es sind die Hindernisse beim Suchen, beim Trachten nach dem Reich Gottes. Und darum haben wir uns vor der übertriebenen Sorge vor Materiellen zu distanzieren und zum Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit zu gelangen. Das ist die neue Ausrichtung. Ich sag mal der neue Lebensstil. Und von dort aus durchschaut man die Kräfte des Materialismus und des Egoismus. Sonst werden diese Kräfte doch noch gewinnen, auch wenn man noch so sehr dagegen ist. Dann bleibt die Natur unter dem Grauschleier einer tödlichen Kultur. Dann erblickt man tatsächlich keine Vögel mehr und keine Blume des Feldes, weil alle Menschen in all ihrer Herrlichkeit in Luxus und Überfluss herumgehen, so als wären sie selbst Salomo. Und der Weg, um da herauszukommen, ist der Weg des Betens. Dabei sind wir bei Kapitel 6 der Bergpredigt. Unser Vater, der Du bist im Himmel. Wenn wir darauf achten, wie das Vaterunser, das wir nachher wieder beten wollen, aufgebaut ist, dann beginnt es mit Dein Name werde geheiligt, Dein Wille geschehe, Dein Reich komme. Das ist das Lebensziel von Jüngern Jesu. Es ist das leidenschaftliche Suchen nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit. Und dem untergeordnet kommen dann unsere Bedürfnisse zur Sprache. Gib uns heute unser tägliches Brot, unser Essen, Trinken, unsere Kleidung. Aber das Lebensziel, dein Lebensziel ist das nicht. Es ist das, was uns außerdem noch geschenkt wird. Wir überlassen es Gott. wie viel, wann und wo es geschehen soll. Und wir machen dann die Erfahrung, die Paulus irgendwo folgendermaßen weitergibt. Ich weiß Überfluss zu haben und ich habe auch Mangel. Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. Das Reich, das Reich Gottes, Die Gerechtigkeit Gottes, ist das unsere vorrangige Sorge? Ist das unsere Leidenschaft in einer Welt, in der wir stets deutlicher fühlen, so geht es nicht? Das ist nicht Leichtfertigkeit. Das ist schwer, ihr Lieben. Jesus deutet das an, indem er spricht von dem Bösen, von dem jeder Tag genug hat. Nicht, das scheint ärgerlich zu sein, aber es ist real. Jesus weiß, dass es viele Gründe zur Sorge gibt. Hier wird deutlich, dass jemand am Wort ist, der nicht oberflächlich, der nicht sorglos, der nicht unverantwortlich spricht. Er kennt das Leben. Und er weiß, dass der Tag von morgen Sorgen bereitet. Auch in deinem Leben, auch heute. Und ich behaupte sogar, das hat zugenommen. Es hat zugenommen, seitdem Christus hier auf der Erde war. Weil unser Horizont auch so breit geworden ist. Wir sind Weltbürger mit aller Überlastung, die das mit sich bringt. Und wie verständlich dann, wenn Menschen durch all diese Besorgtheiten angegriffen werden. Es sind die Besten, denen das passiert. Sie sind es auch, die sich vielleicht ärgern an der Bitte um das tägliche Brot und an dem Wort Jesu, dass jeder Tag genug hat an seinem eigenen Bösen. Nein, man hört heute zu sagen, diese Nichtbegrenzung, diese Sichtbegrenzung auf das Heute, das geht nicht. Wir müssen an morgen, wir müssen an übermorgen denken. Wir müssen an das Heil in vier oder 500 Jahren denken. Wir müssen, ob wir es wollen oder nicht und ob es in der Bibel steht oder nicht, besorgt sein für unsere Zukunft. Jesus sagt, Das ist kein Weg, der zum Ziel führt. Es ist das Suchen der Heiden. Wir sollen es nicht suchen in einem ökonomischeren Verwalten der Güter, global und geschichtsbewusst. Nein, es ist das Reich Gottes, das kommen muss. Es ist seine Gerechtigkeit. Es ist die Gerechtigkeit Gottes. Setze darauf dein Herz, denn das ist das Wichtigste. Das ist Thema Nummer eins. Gottes Verheißungen und dass diese Verheißungen Wirklichkeit werden und unser Leben eine Vorbereitung wird hin auf dieses Reich Gottes. Und wer mit im Blick auf dieses Ziel, dieses ewige Ziel vor Augen dann maßvoll lebt, und nicht so sehr dafür interessiert ist, ob die ökonomische Kurve nun bergauf geht oder bergab, der bekommt hier keine weiteren Lasten auferlegt. Der wird merken, dass Gott sorgt bis zuletzt. Und die Schöpfung dann, über die wir zu Beginn sprachen, spricht diese nun wirklich nicht mehr ermutigend uns zu, Wenn wir diesen Weg des Reiches Gottes einschlagen, die Vögel und die Blumen, es ist wahr, ja, die Natur wird immer mehr durch Kultur und Zivilisation überlagert, aber doch, die Natur, sie wird nicht völlig verschwinden. Sie bleibt Gottes Vorratsscheune, aus der er uns versorgt. Ich denke an das Tagebuch der Anne Frank. Das Mädchen, eingeschlossen, schaute auf einmal aus dem Hinterhaus auf ein kleines Stück blauen Himmel und sieht dann eine Möwe fliegen. Mehr kann sie nicht sehen. Aber was für Kräfte macht das in ihr los? Was für Ermutigung schöpft sie daraus? Das kann auch geschehen, wenn man eine Blume betrachtet. Ja, auch eine Blume aus dem Gewächshaus. Blumen, die also mehr unserer Kultur entsprechen als der Natur. Aber nein, doch mehr der Natur als der Kultur. Es bleibt doch. unter der Kultur, unter der Zivilisation so etwas wie Natur übrig, auch heute, mit der der Herr uns tröstet und sagt, schau einmal, wie schön, wie schön. Eine dreckige Stadt, eine graue Straße, Aber ein Ziegel aus dem Bürgersteig genommen und zwischen dem Hundedreck rangt dort eine Blume hervor. Ein Kind hat dort vielleicht einen Korn eingegraben, eine Blume des Feldes, diese Sonnenblume. Aber doch, wie schön. Und wenn ich so viel Werk mache, so sagt Gott von dieser einen Blume, wie viel mehr von dir, du Kleingläubiger. Ja, Gott versorgt uns durchaus, wenn du nur das Reich Gottes suchst und seine Gerechtigkeit. Dann wird er dich ernähren und kleiden, auch mit Hilfe von einer kaputten Natur, täglich, solange er es für nötig erachtet. bis das das Reich Gottes durchdringt, bis es durchbricht und die Schöpfung wiederhergestellt wird und kein Grashalm mehr in den Ofen geworfen wird. Also wenn das radikal andere Reich Gottes durchgebrochen ist. Was heißt das jetzt für uns? Damit kommen wir zum dritten Punkt. Sorgen wie die Heiden. oder Vertrauen als Kind Gottes. Dieser Abschnitt, es ist anders als es in der Schlachter-Übersetzung geschildert ist, er beginnt mit Vers 24. Was danach kommt, Vers 25, ist das Darum, also es sind die Folgerungen, die daraus gezogen werden. Und was sagt Jesus in den Versen vorher? Er sagt, Leute, es gibt einen Herrn, dem du dienen kannst. Du kannst nicht zwei Herren dienen. Du kannst nicht Gott dienen und dem Mammon. Geht nicht. Einem. Du kannst dein Herz nur einem schenken. Und von daher erschließt sich diese Perikope, wenn man jeden Vers, ich sag mal, paraphrasiert. Und das kann jetzt recht schnell geschehen. Zunächst Vers 25. Ich lese nochmal diesen Vers. Darum sage ich euch, sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Sorge dich nicht um Leib und Leben. Ist das Leben nicht mehr als Speise, der Leib mehr als Kleidung? Mit anderen Worten, nur dann, wenn dein Trachten nach Größerem Als nach Leib und Leben geht, wirst du dem Sinn und dem Zweck deines Lebens gerecht. Vers 26 Seht die Vögel des Himmels an, sie säen auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Vögel und Lilien sind hier nun wahrlich nicht ein Vorbild für den Menschen. Sie wollen nicht veranschaulichen, wie sich die Menschen verhalten sollen, also nichts arbeiten, sondern sie sind ein Vorbild für das Tun des himmlischen Vaters. Und das heißt für seine Hörsorge. Oder Vers 27. Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Ich Bibelleser haben sich darüber gestritten, ob Jesus in diesem Vers mehr von der Lebenslänge spricht oder von der Zentimetergröße des Menschen. Aber vermutlich will der Herr hier allein klar machen, dass noch niemand zu einem befriedigenden Leben gekommen ist, wenn er sich nur mit sich selbst beschäftigt. Dann die Verse 28 bis 30, ich lese sie auch nochmal. Und warum sorgt ihr für euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen. Sie mühen sich nicht und spinnen nicht. Ich sage euch aber, dass auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Und wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen. Sorge dich nicht um deine Kleidung, denn Sorge ist Ausdruck des Kleinglaubens angesichts der Lilien und der Gräser auf den Feldern, die Gott so herrlich gemacht hat. Und dann Vers 31 und 32. Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen, was werden wir essen oder was werden wir trinken oder womit werden wir uns kleiden, denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden. Aber euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles bedürft. Es ist das Symptom eines heidnischen Lebensstils, sich auf Essen, Trinken und Kleidung auszurichten. und das als das letzte Ziel zu nehmen. Mit derartigen Fragen sind Leute beschäftigt, die nicht wissen, dass der himmlische Vater unsere Bedürfnisse kennt. Und dann Vers 33. Trachtet, übrigens trachtet ist das gleiche Wort wie sorget. Das ist das gleiche Wort im Griechischen, aber nehmen wir es mal, wie es hier steht. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. So wird euch dies alles hinzugefügt werden. Ja, darum geht es. Und dann Vers 34, darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage. Es werden so viele Widerwärtigkeiten. So viele Übel und so viele Plagen auf dich einstürmen, wenn du auf das Reich Gottes ausgerichtet bist. Und sie werden versuchen, dich kaputt zu machen. Dass du damit mehr als genug zu tun hast und du dir nicht noch Sorgen zu machen brauchst über den Morgen oder über das, was in ein paar hundert Jahren geschehen wird. Ich fasse nochmal zusammen. Ihr Lieben, es geht in diesem Abschnitt nicht um die Frage, ob ein Christ arbeiten soll oder nicht. Es geht auch nicht um die Frage, ob er in dieser Welt tätig sein soll. Im Blick auf die Frage nach der Arbeit kann uns dieser Abschnitt höchstens indirekt etwas lehren, nämlich dass ein Jünger des Herrn im Gegensatz zu den Heiden und den Kleingläubigen nicht sorgend arbeiten soll. Aber es geht um die Ausrichtung deines Sorgens. Du sollst dich nicht um das Irdische kümmern, auch nicht um deine täglichen Bedürfnisse oder die der Welt. Vielmehr sei besorgt um das Reich Gottes und um seine Gerechtigkeit. Du musst wählen. oder Mammon. Die Botschaft ist wieder einmal, wo ist dein Herz? Und nur dann, wenn du vor allem anderen das Reich Gottes suchst, nach dem Reich Gottes trachtest, ist es an der richtigen Stelle. Darum, betrachtet die Umwelt, aber trachtet nach dem Reich Gottes. Amen.
Betrachtet die Umwelt, aber trachtet nach dem Reich Gottes
Series Bergpredigt
Die Schöpfung ist ein Gleichnis für das Reich der Himmel
Das Reich Gottes ist anders als diese Welt
Sorgen wie die Heiden oder Vertrauen als Kind Gottes
Sermon ID | 111624201421276 |
Duration | 46:35 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Bible Text | Matthew 6:24-34 |
Language | German |
Documents
Add a Comment
Comments
No Comments
© Copyright
2025 SermonAudio.