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Willkommen. Schön, dass wir hier zusammenkommen können zur Lehrstunde. Herzlich Willkommen auch an Timo und Ingrid. Einige kennen sie hoffentlich noch. Timo war hier für ein paar Jahre Gemeindeglied und jetzt sind sie im Schwabenland angekommen nach ihrer Hochzeit und sind heute zu Besuch. Schön, dass ihr da seid. Lass uns beginnen mit Gebet. Unser Herr und Gott, wir danken dir, dass wir an diesem Morgen an deinem Tag zusammenkommen können. Wir bitten dich, dass du uns das Herz erfüllst mit einer Freude an dir, mit einer Liebe zu dir. Aber auch, Herr, dass du unseren Verstand erleuchtest, dass wir darüber nachdenken können, Herr, was dich ehrt und was dir wohlgefällt und wie wir als Gemeinde dich anbeten können, sodass es zum Segen dient. Wir bitten dich, Herr, um deine Gnade, auch für die Kindersonntagsschule heute, dass du Abigail segnest und die Kinder. Und, Herr, wir bitten dich, schenke uns Gnade an diesem Tag. Amen. In der Erwachsenen-Sonntagsschule gehen wir das Thema Gottesdienst durch. Wir wollen die verschiedenen Elemente des Gottesdienstes behandeln, verschiedene Begründungen, warum wir was, wie machen. Robert hatte das letzte Mal angefangen, ein bisschen etwas über das regulative Prinzip und so weiter zu sagen. Er ist noch nicht ganz fertig geworden, deswegen habe ich versucht, irgendwie ein Thema zu suchen, was sich jetzt in dieser eineinhalb Stunden irgendwie ein bisschen abdecken kann, was schwieriger war, als ich dachte. Ich würde aber gerne heute ein ganz praktisches Thema, wenn man so will, angehen. Und zwar die Frage, was macht eigentlich ein Lied zu einem guten Lied im Gemeindekontext? Also, wir sind gerade dabei, ein bisschen unser Liederbuch auch neu zu sortieren, ein bisschen neue Lieder hinzuzufügen, manche doch wieder rauszunehmen. Und da wollen wir einmal dieser Frage nachgehen, Was sind denn eigentlich diese Kriterien dafür? Wonach sollte man sich eigentlich richten? Was ist eigentlich wichtig bei einem Lied, wenn wir sagen, oh ja, das wollen wir im Gottesdienst singen? Was sollte da gegeben sein? Beziehungsweise worauf sollten wir achten, wenn wir darüber nachdenken, was macht eigentlich ein Lied zu einem guten, zu einem angemessenen Lied im Gottesdienst, im Gemeindekontext? Die lese ich mal aus Epheser 5. Ab Vers 18. Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt. Sagt alle Zeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Ich habe hier mal einen Zettel. Ich gehe mal in beide Richtungen raus. Wenn es nicht genug sind, müssten wir vielleicht nach 2 in 1 auf einen Zettel schauen. Ich habe mal versucht, das in drei Hauptpunkte aufzuteilen. Und dann noch so einen Vierten dazu. Aber was macht ein Lied zu einem guten Lied? Und wir haben erst einmal vier Schwerpunkte. Vier Schwerpunkte. Das ist zum einen die Ausrichtung. Die Ausrichtung. Was macht ein Lied zu einem guten Lied im Gemeindekontext? Nun, es soll gottzentriert sein. Was bedeutet gottzentriert? Nun, es sind die Lieder, die wir singen. Sie sollen um Gott gehen und irgendwie auch deutlich machen hier, es geht um die Beziehung mit Gott. Es geht um die Gemeinschaft mit Gott. Es geht hier um diese Begegnung mit Gott. Das ist der Grund, warum wir nach den Liedern auch immer einen Amen singen. Nicht weil das so besonders schön zur Melodie passt oder sowas, sondern weil wir damit ausdrücken wollen, dass was wir singen, wir singen es bewusst vor Gott, in der Gegenwart Gottes. Wie so ein Gebet, das mit Amen endet, so enden auch unsere Lieder mit einem Amen, um uns dessen bewusst zu werden. Ich war mal in einer Gemeinde und ich sprach mit einem jungen Mann und wir haben entdeckt, dass wir eine gewisse Leidenschaft, eine gewisse Faszination für gerade auch so manche alte oder ältere Lieder haben. Und dann sagte er mir, ja, ich kann das auch nicht so gut ertragen, diese Jesus-ist-mein-Boyfriend-Lieder. Man könnte die Lieder austauschen und wenn nicht Jesus erwähnt wird, dann wäre es wie so ein normales Liebeslied. Und manchmal ist es sogar so, dass man gar nicht genau weiß, was ist hier eigentlich gemeint? Geht es um eine Romanze oder geht es um Jesus oder um Gott? Also der Schwerpunkt ist, dass deutlich sein sollte, es ist auf Gott hinausgerichtet. Das bedeutet nicht, dass jedes Lied es nur um Gott gehen soll, sondern Lieder können auch durchaus Gefühle beschreiben oder ausdrücken in Notsituationen oder sowas. Aber Lieder sind immer vor Gott oder an Gott gerichtet. Das heißt, entweder ich erzähle Gott von dem, was ich fühle, aber in seiner Gegenwart, oder ich lobe, was ich von Gott weiß. Aber diese Ausrichtung ist wichtig. Wir singen nicht einfach nur irgendeinen Schlager, um uns wohlzufühlen oder sowas, sondern es soll auf Gott ausgerichtet sein. Dann muss der Inhalt theologisch sauber sein. Hier in Epheser 5 haben wir gelesen, dass wir zueinander in Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern reden sollen. Und in Kolossa, das ist eine Parallelstelle, da heißt es sogar, In Kolosser 3, Vers 16, das Wort des Christus wohne reichlich in euch, in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig, mit Psalmen, Logliedern und geistlichen Liedern singt Gott in eurem Herzen in Gnade. Also, die Lieder, sie sind auch ein Reden zueinander und sogar ein Lehren und Ermahnen, ein gegenseitiges Lehren und Ermahnen. ist nicht so der erste Fokus, den wir vielleicht vor Augen haben. Aber es ist tatsächlich, dass die Bibel darauf einen Schwerpunkt setzt. Das, was wir singen, Das soll wie eine gesungene Predigt sein, die wir einander zur Auferbauung, zur Glaubensstärkung bringen. Und deswegen ist es so wichtig, dass natürlich auch der Inhalt, der Text, die Botschaft theologisch sauber ist. So wie wir darauf achten, dass eine Predigt biblisch sein soll, so müssen wir auch darauf achten, dass ein Lied biblisch sein soll. Und da sind wir viel weniger gewohnt, überhaupt darauf zu achten, was hier ausgesagt wird, weil man Denkt vielleicht mehr über andere Dinge nach. Bei einem Lied, wie gut passt das mit der Melodie zusammen oder wie schwer ist das zu singen oder wie schön hört sich das an. Oder auch, wie schön ist das gereimt oder sowas und schöne Stilmittel. Aber dass hier der Inhalt geprüft wird, das ist wichtig. Und dann die Haltung. Es soll andächtig und respektvoll sein. Das heißt, es gibt natürlich Lieder, da geht es eher darum, gute Laune zu machen oder jemanden in Stimmung zu bringen, wenn du eine Geburtstagsfeier hast und denkst, die Leute sind alle ein bisschen gesetzt. Dann sagst du vielleicht dem DJ her, mach mal irgendein Partylead an. Es mag einen Kontext geben, wo solche Lieder einen angemessenen Raum haben, aber der Gottesdienst geht nicht darum einfach nur, wir wollen uns alle mal gut fühlen, sondern es soll unterstützen, dass wir uns bewusst werden, wir begegnen dem lebendigen Gott. Und deswegen soll die Haltung andächtig, respektvoll sein. dass es nicht irgendwie eine merkwürdige Oberflächlichkeit bekommt oder einfach nur diesen Fokus auf meine Gefühle oder sowas lenkt, sondern dass es passend ist als ein Lied, das wir in Gegenwart Gottes singen können und in dem Bewusstsein, dass wir Gott begegnen. Und dann der vierte Schwerpunkt ist die Form. Ein gutes Lied im Gemeindekontext ist gemeinschaftlich singbar. Wir alle kennen das. Es gibt schöne christliche Lieder. Wir hören sie vielleicht im Auto oder zu Hause und man denkt, das ist musikalisch richtig anspruchsvoll. Man merkt, die, die das singen und da mit Instrumenten begleiten, Die haben richtig Ahnung von dem, was sie tun. Und denken, das könnte ich niemals nachmachen. Oder das ist so anspruchsvoll, da braucht man irgendwie so eine Art semi-professionelle Band, um das überhaupt irgendwie zu spielen. Aber wenn es hier heißt, indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt, dann ist dieses Zueinander ein ganz wichtiges Merkmal. Das heißt, wenn wir singen, dann sollen wir unseren Nachbarn hören können. Das ist nicht einfach nur von vorne wie ein Konzert. Oh ja, tolle Musik, ja, und wir können ein bisschen mitschunkeln oder ein bisschen mitsummen, weil in unserer heutigen Gesellschaft, in unserer Altersklasse, da wird häufig schon gar nicht mehr gesungen und dann sagt man, ich kann nicht so gut singen und ich rumm mal ein bisschen mit. Aber die Bibel sagt, wir sollen zueinander reden durch die Lieder. Ich kann mich erinnern, ich war mal auf einer Konferenz und war in so einer russlanddeutschen Gemeinde oder sowas, waren hauptsächlich Pastoren und Gemeindeleiter und sowas, also sehr, sehr männerdominiert. Und die haben dort dann zum Auftakt dieser Konferenz haben sie gesungen, bleibend ist deine Treue. Alle sind aufgestanden, es war nur mit Klavier und ich glaube ein Cello oder sowas begleitet. Und ich habe fast charismatische Gefühle bekommen, weil es war so eine Kraft, wie die alle aufgestanden sind und laut und mit Inbrunst gesungen haben, dass ich Gänsehaut bekommen habe. Nicht weil dort von der Band so schön gesungen wurde, sondern weil ich plötzlich, wie überall um mich herum, ich diese Gläubigen gehört habe, die voller Leidenschaft voller Glauben, voller Zuversicht dieses Lied gesungen haben. Und jedes Mal, wenn wir das singen, muss ich an diese Situation mich erinnern, weil das einfach sehr, sehr einprägsam war. Viel mehr, als wenn einfach eine professionelle Band von vorne spielt. Das heißt, diese vier Schwerpunkte sind uns wichtig. Es muss gottzentriert sein, es muss theologisch sauber sein, es muss von der Haltung andächtig respektvoll sein und von der Form her gemeinschaftlich singbar. Dazu gehört sogar noch, mit diesem Gemeinschaftlich-Singbar, was machen wir eigentlich, wenn unsere Klavierspieler gerade krank sind? Ja, okay, wir können heute leider nicht singen, unser Klavierspieler ist krank, unser Gottesdienst ist heute einfach nur, wir werden nur ein bisschen was lesen und eine Predigtion. Nein, wir wollen uns gar nicht abhängig machen von, auch nicht von Instrumenten, das heißt, Zu dieser Form gehört, dass wir anstreben. Ja, zur Not. Wir sind dankbar, wenn wir musikalische Begleitung haben, aber dass wir zur Not auch A Cappella singen können. Und ich glaube, in allen Fällen fallen Lieder ein, wo man sagt, die kann man schön singen, hören sich auch gut an, aber wenn plötzlich das Klavier oder keine Gitarre dabei ist, wäre es unmöglich, das zu singen. Da sind dann so viele Pausen drin, dass man überhaupt nicht weiß, wo man dann wieder einsetzen muss. Das heißt, hier diese vier Schwerpunkte haben wir. Und dann habe ich noch fünf Balancen oder einen Ausgleich und fünf Gegensätze hier aufgeschrieben, um nochmal ein bisschen tiefer hineinzugehen, was macht eigentlich ein Lied zu einem guten Lied. Wir können jetzt sagen, okay, diese Schwerpunkte haben wir und alles, was irgendwie in diese Kategorie passt, das sollten wir aufnehmen. Aber es gibt Unterschiede zwischen einem Lied, das zwar auf Gott ausgerichtet ist, das theologisch sauber ist, das andächtig ist, das man auch gemeinschaftlich singen kann, aber einem, was wirklich hilft und segensreich ist und wirklich förderlich ist im Gottesdienstrahmen. Und da denke ich, geht es zum einen um eine Balance und zum anderen um gewisse Gegensätze. Die Balance ist zwischen Theologie und Erfahrung. Also das ist hier nicht ein Gegensatz, sondern hier muss ein Ausgleich geschaffen werden. zwischen theologischen Tatsachen, zwischen Glaubensgrundlagen. Also ein gutes Lied sollte auf das eingehen, was Gott in der Geschichte, in Christus oder in der Heilsgeschichte getan hat. Dass es nicht einfach nur irgendwie bloß sich um irgendwelche Gefühle dreht, sondern dass es darum geht, was Gott getan hat, dass es irgendwie darum geht, dass Jesus gestorben ist, auf etwas auferstanden ist, oder wie Gott im Alten Testament mit seinem Volk umgegangen ist, oder was für Verheißungen er uns gegeben hat für unsere Zeit. Also dass es eine klare Grundlage hat auf den Glaubenslehren, auf den klaren Tatsachen und Botschaft der Bibel. Aber es soll natürlich auch nicht bloß irgendwie eine Wiedergabe sein, wie ein Katechismus oder sowas, dass ich aufzähle, was ich jetzt alles glaube, sondern ein gutes Lied bringt auch die Erfahrung des Sängers mit hinein oder des Gläubigen. Das heißt, dass wir lernen, auch Nun, das, was wir glauben, wie kann ich es in rechter Weise anwenden in meinem Leben? Oder die Gefühle, die ich habe, die Nöte, die Schmerzen oder die Freude und die Sehnsucht, die Hoffnung, Dass ich lerne, es zu verstehen in dem größeren Kontext der Heilsgeschichte Gottes. Dass ich verstehe, okay, das, was im Alten Testament mit dem Volk passiert ist, in ähnlicher Weise darf auch ich hier auf den Herrn schauen und in dieser Not. Oder das, was Christus getan hat. Diese Freude, diese Hoffnung, diese Zuversicht, trotz meiner Sünde, kann es jetzt in mir aufbringen. Das heißt, hier wird ein Ausgleich geschaffen zwischen dem klaren biblischen Lehren und der Lebenserfahrung, in der ich stehe. Und hier ist es tatsächlich wichtig, dass es auch unterschiedliche Situationen, Gefühlslagen in Liedern betrachtet werden. Dass es nicht nur darum geht, Gott mir geht es super, ich danke dir, sondern dass es auch Lieder gibt, wo wir sagen können, ich weiß gar nicht, wie ich mit meinem Schmerz gerade umgehen soll. Und in den Psalmen finden wir all diese verschiedenen Gefühlslagen. Und ein gutes Lied ist, wenn Theologie und diese Erfahrung in einer guten Ausgewogenheit sind. Weder nur das eine, noch nur das andere. Und dann sollte es eine Balance zwischen Herz und Verstand geben. Lieder können durchaus wie Kommentare sein, um gewisse Dinge besser zu verstehen. Manchmal sind die Liedzeilen so sorgfältig ausgearbeitet, manchmal bei Paul Gerhardt oder sowas, wo man denkt, so legt er diese Stelle aus. So wendet er diese Situation an. Und es hilft uns, den Glauben an Christus besser zu verstehen. Aber wir brauchen eben auch diese Möglichkeit mit unserem Herzen, dass wir diese Worte uns zu eigen machen können und sagen, ja, das kann ich von ganzem Herzen glauben und ich kann das ausdrücken. Wir können auf das reagieren, was Gott mir hier zusagt. Gute Hymnen, gute Lieder geben uns Worte, um unsere Gefühle und Sehnsüchte auszudrücken und diese Bedeutung dessen, was wir glauben, richtig zu erfassen. Dann gibt es aber auch einen Ausgleich, eine Balance zwischen Inhalt und Form. Also, der Inhalt sollte natürlich nicht einfach nur irgendwelche leeren Phrasen sein, irgendwas völlig Bedeutungsloses, was vielleicht einfach nur gut klingt, aber eigentlich keine Aussagekraft hat, sondern ein guter, biblisch fundierter Inhalt, aber auch passend mit der Form. Das heißt, gute Lieder brauchen ein angemessenes Vokabular. Nicht irgendwie so ein Jargon oder irgendwie so eine Umgangssprache, irgendwie so ein... Hallo, Jana. Nicht... Nicht irgendwie unangemessene Sprache oder sowas, sondern dass Inhalt und Form in einer guten Weise zusammenpassen. Dass zum Beispiel auch ein guter Inhalt mit guten Stilmitteln oder so verwendet werden. Wir kennen das alle. Damit man ein Lied gut singen kann, ist es gut, wenn es sich reimt. Und manchmal denkt man bei manchen Reimen, das ist schon sehr gezwungen. Reim dich oder ich fress dich. Es ist gut, wenn der Inhalt passend ist zu der Form, wie es ausgestaltet ist. Auch mit den Stilmitteln, wie Wiederholungen. Wiederholungen können sehr, sehr nützlich sein, um etwas einzuprägen, um etwas zu betonen, um etwas zu festigen. Und gleichzeitig kann es natürlich auch ad absurdum geführt werden, wenn sich etwas einfach nur ständig wiederholt, bloß irgendwie um um uns da in eine gewisse Stimmung zu bringen, wo es dann gar nicht mehr darum geht, diesen Inhalt zu betonen, sondern eigentlich nur so eine Dauerschleife zu fahren. Dann sollte es eine Balance geben zwischen Text und Melodie. Das heißt, auch das Zusammenspiel von dem Inhalt, von den Worten eines Liedes und dem musikalischen Ausdruck. Gute Lieder schaffen es, dass der Inhalt, dass die Aussage eines Liedes durch die Melodie unterstützt wird, hervorgehoben wird. Wir haben dieses Lied, dieses Abendmahlslied, dass ich einen Highland habe. Und der Text von dem Lied ist immer etwas unterschiedlich, aber es kommt in jeder Strophe in allen zwölf oder so, in jeder Strophe kommt vor, dass ich einen Highland habe. Und dann wird es unterschiedlich erklärt oder begründet. Und die Melodie setzt das hoch und betont das. Mir kommen oft die Tränen, wenn ich dieses Lied singe, weil es so gelungen ist, in den unterschiedlichen Situationen, in den unterschiedlichen Formen zu betonen, hier wird dieses Bekenntnis, ich habe einen Heiland, wird die Melodie so wunderbar unterstützt, dass man denkt, da kann man das richtig Ausdruck verleihen. Das heißt hier, dass wir mit unserem Herzen singen und spielen sollen. Das heißt, dass unser Herz mit hineingenommen wird. Und die Melodie ist ein sehr starkes Instrument dafür, unser Herz mit hineinzubringen. Das, was wir singen, auch von Herzen und mit Überzeugung zu singen. Aber gleichzeitig, es gibt Lieder, wo ich denke, das ist so eine einprägsame Melodie, so ein schöner musikalischer Ausdruck. Aber der Text ist völlig belanglos. Und dann wird, einfach weil es sich so schön anhört, wird es immer wieder gesungen, überall geht herum. Aber man denkt, es gibt dieses Lied, Herr, deine Liebe ist wie Gras am Ufer. Es ist eine wunderbare Melodie, sehr einprägsam. Aber was soll das eigentlich bedeuten, deine Liebe ist wie Gras im Ufer? Aber es geht überall herum, weil die Melodie einfach so schön ist, so einprägsam. Man kann es so schön singen, man fühlt sich dabei wohl. Durch eine falsche Kombination von Text und Melodie kann sogar etwas hervorgehoben werden, was eigentlich gar nicht hervorgehoben werden sollte. Es gibt sogar Lieder, wo man sagt, das sind sogar Falschaussagen, aber durch eine entsprechend gute Melodie kann es trotzdem sehr berühmt oder sehr verbreitet werden. Und manchmal ist es auch so, dass einfach die Melodie so unpassend ist zu dem Text, dass es fast den Text überdeckt oder so. Dann denkt man so, das ist gerade so schwierig zu singen, ich weiß jetzt gar nicht genau, wo muss ich jetzt hoch oder runter. Und man macht sich nur noch Gedanken über die Melodie und kann sich überhaupt nicht mehr auf den Text konzentrieren, was man eigentlich singt. Und zuletzt eine Balance zwischen Gewissheit und Kreativität. Also bei einem Hutenlied geht es nicht darum, einfach nur irgendwie so rum zu spekulieren, was Gott nicht in seinem Wort geoffenbart hat, aber was er vielleicht denkt und was er vielleicht fühlt und wie er das vielleicht sieht und so weiter und so fort. Es ist völlig haltlos. Es schwebt einfach nur so, schwabert irgendwo so da rum. Und der Autor lässt sich einfach so ein bisschen aus und träumt so daher. Nein, es muss aufbauen auf einer gewissen Glaubensgrundlage. Das, was ich klar bezeugen kann. Aber ein gutes Lied hat auch eine gewisse Kreativität. Das heißt, es hilft mir, das, was ich mit Gewissheit glauben kann, Wenn man so will, wie so einen frischen Blick darauf zu gewinnen. Nicht nur, ach ja, ja, kenn ich schon, kenn ich schon, klar, das ist schon tausend Mal gehört. Sondern irgendwie, oh wow, so... So habe ich das noch nie betrachtet. Oder in diesen Worten geht mir das viel näher. Oder jetzt verstehe ich, warum das für viele so ein Trost ist. Plötzlich kann ich mit einem neuen, etwas kreativeren Blick auf diese klaren biblischen Glaubensgrundlagen blicken. Und es wird mir zum Segen, es wird mir zur Ermutigung. Ja, jetzt ist die Zeit doch schon rum. Ich werde die fünf Gegensätze einfach nur kurz lesen und ganz kurz erklären. Es sollte persönlich sein, aber nicht individualistisch. Das heißt, es sollte schon so sein, dass ich mich dem auch darin nicht gesehen fühle und weiß, ja, das betrifft mich, ich kann das singen, aber nicht individualistisch, das heißt, es geht hier nur um mich, sondern viele Lieder, sie haben eine Wir-Form, dass wir als Gemeinde etwas bezeugen können. Es gibt so ein Lied, das haben wir bei uns im Liederbuch, wir wollen es aber rausnehmen. Hat auch eine sehr, sehr schöne Melodie, aber der Text, das heißt, mein Jesus, ich liebe dich und so weiter. Und dann heißt es, wenn je ich dich liebte, mein Jesus dann heute. Und ich hab mal nachgeguckt, das ist irgendwie so ein Gedicht, was irgendwie ein Teenager nach seiner Bekehrung mal geschrieben hat und seine Tante fand das so schön, dass es publiziert wurde. Aber letztendlich Es ist sehr, sehr individualistisch. Es geht eigentlich darum, die Situation direkt bei dem Bekehrungserlebnis. Und dann könnte er sagen, wenn ich dich je geliebt habe, Jesus, dann heute. Ich bin vielleicht schon lange in die Gemeinde gegangen, aber ich habe dich noch nie so erkannt wie heute. Aber wenn wir das als Gemeinde singen, dann gibt es so einen Tag, wo ich denke, Heute fällt es mir schwer, das zu singen. Es gab Momente, wo ich das mehr gefühlt habe, dass ich den Herrn lieb habe. Und das heißt, es sollte persönlich sein, dass ich das wirklich im Glauben singen kann, aber nicht so individualistisch, dass es nur in eine ganz konkrete Situation passt oder nur auf einen einzelnen Menschen oder auf ganz wenige passt und viele das mitsingen und sagen, naja gut, das betrifft mich überhaupt nicht. Es soll herausfordernd sein, aber nicht überspitzt. Ein gutes Lied kann durchaus ein bisschen dazu ermutigen, in solch einer Situation lerne doch so zu bezeugen. Wenn wir in Not sind und sagen, aber Herr, ich vertraue darauf, ich glaube daran, dass du alles in den Händen hältst, dass du es zum Guten führst. Nun, das kann herausfordernd sein, weil ich sage, ich fühle mich nicht danach, Aber ich weiß, es ermutigt mich, es bringt mich voran, so will ich reagieren. Aber es sollte auch nicht überspitzt sein. Es gibt manchmal so gemeine Lieder, die wollen besonders provokant sein und bringen so etwas so überspitzt, dass es fast wie so eine Beschimpfung der Gemeinde ist oder sowas, oder dass alles falsch läuft oder wie alles daneben geht und so weiter. Es sollte herausfordernd sein, aber nicht überspitzt. Es sollte verständlich sein, aber nicht kindisch. Das heißt, sowohl das, was gesungen wird, als auch die Sprache, das Vokabular, Man sollte nicht sagen, das hat vielleicht jemand im 16. Jahrhundert verstanden, aber ich weiß überhaupt nicht, wovon hier die Rede ist. Ich kenne die heftigen Wörter nicht. Oder dass irgendwelche theologischen Zusammenhänge so kompliziert dargestellt werden, dass man weiß, es ist bestimmt alles richtig, aber ich weiß gar nicht, was damit gemeint ist. Aber es sollte auch nicht kindisch sein. Es sollte auch nicht nur immer darum gehen, ja, ich weiß, dass Jesus mich liebt und ich will sein Wort lesen oder so, sondern es soll verständlich sein, aber nicht nur völlig platt oder zu einfach. Nicht, dass man das Gefühl hat, in der Gemeinde ist nur so das allerste, unterste Basis, was man Worauf man sich einigen kann, darüber hinaus geht nicht. Es sollte gewinnend sein, aber nicht verführend. Ein gutes Lied, es macht einen Eindruck. Es überzeugt, es gewinnt durch das, was ausgedrückt wird. Aber es soll natürlich auch nicht verführerisch sein. Gerade in dieser Kombination mit einer Melodie kann es eben auch irgendwie die Seele so hinleiten, dass man gar nicht mehr so genau weiß, was habe ich da eigentlich gerade gesungen. Und es sollte eben Gewinnen, aber nicht in einer falschen Weise verführen oder fesseln. Und es sollte merkbar sein, aber nicht zu aufdringlich. Gute Lieder prägen sich irgendwie ein. Es gibt etwas, was man so behalten kann, aber dass gewisse Wahrheiten prägnant ausgedrückt werden, aber sie sollten natürlich auch nicht zu aufdringlich sein, sondern irgendwie ein bisschen natürlich fließend dahergehen und gewinnen durch einen überzeugenden Stil und nicht einfach nur durch so eine mechanische Wiederholung, die es dann quasi auch jeder irgendwo in seinem Ohr rum hat oder so. Und zuletzt, das betrifft auch manchmal Lieder, wo man sagt, okay, die Lieder kann man gut, kann man richtig verstehen, sind schön singbar. Aber das Lebenszeugnis des Autors ist so verdreht, so verkehrt, oder die theologische Ausrichtung dessen, der das Lied geschrieben hat, oder auch der die Rechte für dieses Lied hat, ist so weit ab von dem, was wir als biblische Lehre betrachten, dass wir sagen, das wollen wir weder fördern, Oder auch, ja, selbst wenn wir es vielleicht richtig verstehen können, hat der Autor es vielleicht in einer ganz anderen Weise gemeint. Und dann will man so etwas Zwiespältiges oder Missverständliches nicht in dem Sinne weitertragen. Wir haben ein schönes Lied bei uns im Liederbuch, aber die Autorin, die war so vertieft in diesem Prosperity Gospel, in diesem Wohlstandsevangelium, dass man plötzlich merkt, oh, mit diesem Hintergrund liest man so ein Lied plötzlich anders. Deswegen werden wir das rausnehmen. Ja, hier ein paar Kriterien, die uns wichtig sind, die auch helfen vielleicht ein Lied zu beurteilen. Und dann hoffen wir, dass wir auch bei dem neuen Liederbuch da eine gute, eine passende Zusammenstellung finden, wo wir diese Schwerpunkte und diese Merkmale auch gut zusammenbringen können. Okay, dann haben wir nun eine Pause und beginnen kurz nach halb zehn.
17 Gesang (2): Was macht ein Lied zu einem Guten Lied?
Series Gottesdienst im Neuen Bund
Sermon ID | 108241313322553 |
Duration | 35:04 |
Date | |
Category | Sunday Service |
Language | German |
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